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3 1/2 Jahre und kein Ende

Copperhead
Hallo Tieftraurig, hallo Heffalump,

mir ist bewußt, dass ich mich verändert habe, aber ich glaube das allein ist es nicht, sondern auch die besondere Situation. Was die Bewerbungen angeht, ist das Alter eine echte Hürde. Ich habe auch fürs Bewerben einen Coach (Hat mir mein alter Arbeitgeber noch bezahlt), aber der weiß auch nicht mehr, was er mir raten soll. Ich bin auch bereit, bezüglich des Levels und Gehalts massive Abstriche in Kauf zu nehmen, funktioniert hat das leider auch nicht, sondern bei den potentiellen Arbeitgebern eher Fragen aufgeworfen.
Aktuell bin ich an allen meinen Fronten so wenig erfolgreich, dass ich mich eher auf ein Leben 0.2 als 2.0 einstellen muss. Und ich wehr mich dagegen, so gut ich es eben noch kann. Die Beziehungsversuche waren davon sicher auch geprägt. Die bewerte ich aber positiv, weil es mir gezeigt hat, dass da noch was geht (was ich nach der Trennung nicht glauben wollte). Natürlich war das einerseits zu früh und andererseits haben die Probleme, die mich eingeholt haben, meine Attraktivität nicht verbessert. Aber ich habe insbesondere zu der letzten Freundin noch einen sehr vertrauensvollen Kontakt (sie ist jetzt eher eine gute Freundin), was zeigt, dass das auch über die Zeit positiv zu bewerten ist.
Mir geht es sicher im Vergleich zu vielen anderen in dieser Corona-Krise wirtschaftlich noch gut, obwohl ich mich gegenüber früher stark einschränke. Das Hier und Jetzt ist aber emotional schwer zu ertragen und in Hinblick auf die Lebensperspektive erst recht.
Mein Ich wird eher aufgefressen von der großen Unsicherheit, wohin der Weg mich führt und ob ich wieder eine Lebenssituation erzeugen kann, an der ich mich überwiegend erfreuen kann oder zumindest einigermaßen zufrieden bin. Da dran zu glauben fällt mir dermaßen schwer, dass meine Seele täglich unter der Last ächzt.
Beste Grüße
Copperhead

21.12.2020 14:45 • x 1 #76


Copperhead
Zitat von Tatiana:
Ich arbeite viel mit Menschen zusammen und je mehr Leute ich treffe, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass die größten Probleme aus gefühlter Isolation entstehen. Die meisten von uns scheinen einfach Kontakte, Freundschaften, Beziehungen zu brauchen. Alles ist besser, wenn man nicht alleine ist.; ...


Liebe Tatiana,
deine Aussage hätte von mir stammen können. Natürlich gibt es unterschiedliche Ausprägungen. Ich kenne einige wenige Menschen, die zumindest behaupten, mit sich selbst glücklich werden zu können und das ist das eine Extrem. Ich bin dagegen ein absoluter Familienmensch, ich freue mich immer, wenn ich viele Leute um mich rum habe und wenn die Eine, der ich mein Herz geschenkt habe bei mir ist, verdoppelt sich das Glück. Ich brauche das!
Dadurch, das ich das mehr als die Hälfte meines Lebens hatte und auch durch die heile Familie, aus der ich stamme, bin ich entsprechend geprägt. Und natürlich treibt einen das an, diese Situation wieder zu erreichen.
Internetdating ist nicht per se schlecht. Und es bietet die Möglichkeit, viel über die Gegenseite zu erfahren und prüfen zu können, ob das passt, bevor man sich begegnen will. Das hängt natürlich auch von der Seriösität und Ausrichtung der Portale ab. Aber ich habe immer lange geschrieben, bevor ich mich ins Getümmel gestürzt habe.
Und ich glaube, ich kann trotz und wegen meiner Geschichte eine Menge geben und das möchte ich in eine neue Beziehung investieren. Ich habe allerdings auch vor meiner Ehe eine Weile suchen müssen und ich befürchte das wird nicht besser mit dem Alter.
Aber ich gehe einen Schritte nach dem anderen und das ist nicht mein erster Focus.
Beste Grüße
Copperhead

21.12.2020 15:10 • #77


A


3 1/2 Jahre und kein Ende

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Jane_1
Zitat von Copperhead:
Und ich glaube, ich kann trotz und wegen meiner Geschichte eine Menge geben und das möchte ich in eine neue Beziehung investieren. Ich habe allerdings auch vor meiner Ehe eine Weile suchen müssen und ich befürchte das wird nicht besser mit dem Alter.

Zu Satz 1: Bestimmt.
Zu Satz 2: Glaube ich nicht. Habe das Gefühl, dass die Single Herren in deinem Alter deutlich schneller jemanden finden (psst: manchmal denke ich, das liegt an den niedrigen Ansprüchen, duck-und-weg )

21.12.2020 16:35 • x 1 #78


Tatiana
Haha, ja, da schließ ich mich Jane vielleicht an. Oder zumindest sag ich dir eins: Ich bin, wie gesagt, schon 3 Jahre auf der Suche und in meinem Alter, Mitte 30, ist das auch schwer: Die meisten sind jetzt erst recht kurz verheiratet und haben vielleicht gerade ihr 1. oder 2. Kind bekommen. Da sind nicht mehr viele auf dem Markt und die, die es sind, sind es, weil sie Bindungsschwierigkeiten haben Aber nun gut.
Jedenfalls entschuldige dich nie dafür, dass du Leute um dich herum brauchst. Das tun wir alle, das ist von der Evolution so vorgesehen. Selbst die, die sagen, sie brauchen keinen --ich lehne mich wieder weit aus dem Fenster mit meinen Theorien --- tun es entweder, weil sie tief und fest glauben, dass sie eh keiner wollen würde oder aus Enttäuschung oder Schmerz etc etc. Wir kommen aber alle mit Bindungswunsch auf die Welt, weil wir sonst nunmal wirklich nicht überleben könnten.

Ok, Wort zum Montag vorbei Finde deine Einstellung zu Online Dating auch total gut.

Es ist schwer gerade, dass es so ein Kampf alles ist für dich mit der Arbeit. Und diese 9-5 Struktur nicht zu haben ist wirklich ganz schwer. Ich finde, du machst das total gut, weil du so proactive bist. Lädst dir Leute ein, lernst auch mal Frauen kennen und wagst dich weiterhin an Beziehungen ran. Und von Absagen lässt du dich auch nicht abspeisen sondern machst das, was in deiner Macht steht, auch in dem Bereich.

21.12.2020 17:40 • x 2 #79


Hoffnungsvoll20
Zitat von Copperhead:
- Ich bin nun aufgrund der Gesamtsituation nicht gerade in der Lage neue Beziehungen einzugehen
- Insbesondere allein und einsam (mit Corona noch mehr)
- Aber mit all den Themen bin ich nicht besonders beziehungsfähig oder auch nur attraktiv.
- Ich sehne mich natürlich wieder nach der Vertrautheit in einer Beziehung, ich werde auch immer ein Familienmensch bleiben, trotz der negativen Erfahrungen. Aber aktuell scheint das schwierig
- Wünsche hab ich nicht so viele:
Älter zu werden als mein Vater, der mit 58 Jahren viel zu früh verstorben ist, auf den Hochzeiten meiner Kinder zu tanzen und nicht zuletzt eine neue Liebe zu finden, die mich wieder zu einem glücklichen Menschen macht.
- Ich würde gerne wieder eine Beziehung eingehen, da mir das in den vergangenen 3 1/2 Jahren immer eine Menge Auftrieb gegeben hat.
- Bzgl. der 3 Freundinnen die ich in den 3 1/2 Jahren gehabt habe, so war jede einzelne eine so tolle und wertvolle Erfahrung, die ich in keinem Fall missen will. Das hat mir nicht nur den Glauben an die Frauen an sich und eine ganze Menge Lebensfreude wiedergegeben sondern auch Hoffnung für die Zukunft gemacht. Ich habe mich aber aus dem Thema zurückgezogen, als ich gemerkt habe, dass ich erstmal meine Baustellen klären muss bevor ich bereit bin, eine langfristige Bindung einzugehen.
- Und ich glaube, ich kann trotz und wegen meiner Geschichte eine Menge geben und das möchte ich in eine neue Beziehung investieren.
- Und ich glaube, ich kann trotz und wegen meiner Geschichte eine Menge geben und das möchte ich in eine neue Beziehung investieren.

- Mir hilft wirklich, wenn andere schreiben, wie sie ihre Krise überwunden haben und gezeigt haben, dass es geht.


Lieber Copperhead,

ich habe eine kleine Auflistung aus jedem deiner Beiträge erstellt, in denen du IMMER wieder auf diesen EINEN Punkt zu sprechen kommst : dein sehnlichster Wunsch scheint eine Beziehung zu sein - so kommt es zumindest bei mir an. Ist dir das selber bewusst?

Eine Beziehung sollte aber nun wirklich kein Allheilmittel für`s Aufräumen deines verpfuschten (sorry für den harten Ausdruck) Lebens sein. Den einzigen Fokus auf neue Frau zu legen, wäre aus meiner Sicht fatal und der Neuen gegenüber auch nicht fair.
Solltes du nun mit Absicht und vollem Wissen doch nur an einer neuen Partnerschaft interessiert sein, wirst du natürlich mit deinem Nebenbeigejammer all die Frauen ansprechen, deren Helfersydrom du triggerst. Eben deine Mutti, die dir hilft. Auch das wäre dann absolut okay!

Solltest du aber tatsächlich an Möglichkeiten interessiert sein dich selber wieder auf die Beine zu bringen - so wie dieser eine kleine Satz am Ende des Zitats es vermuten lässt - , dann nimm doch diese Zeilen einmal mit zu deiner Therapie. Du sagtst doch, du seist therapeutisch in guten Händen?. Es wäre ein Anfang mit DIR selber ins Reine kommen zu können. Zu sehen, woher kommt es, dass du in deiner Situation, in der du eigentlich gar keine Zeit hättest dich um eine gute Partnerschaft zu kümmern, diesen einen Wunsch so unbändig in dir spürst, dass du ihn auch hier in jedem Beitrag erwähnst.

Alles Liebe und Gute für dich, mehr Tipps und Anmerkungen habe ich zu deiner Geschichte nicht.
Nimm was du davon brauchen kannst und überlese den Rest.

22.12.2020 06:37 • x 2 #80


Hoffnungsvoll20
Zitat von Tatiana:
Es ist größtenteils ein Mythos, dass man erst irgendwas magisches mit sich selber anstellen muss, bevor man Verbindungen knüpfen soll. Dass man erst sich selber mehr lieben soll oder sonstiges- was auch immer das genau heißen mag. Ich bin da auch da ganz praktisch veranlasst: Wenn mir jemand genauer erklären könnte, was das bedeutet, sich selber mehr zu lieben und so und ab wann man dann wieder auf die Pirsch gehen darf, dann würd ich nochmal drüber nachdenken. Mal ehrlich: Ist euch das schon mal passiert, dass ein Knoten geplatzt ist und ihr euch auf einmal viel mehr von euch selber geliebt gefühlt habt?


Na klar, liebe Tatjana, mir ist das passiert sonst hätte ich das nicht geschrieben.

Das magische Worte nennt sich Selbstwertgefühl und das www. ist voll mit Tipps und Tricks, wie man nach einer Trennung sein Selbstwert wieder aufbessern kann.

Wenn man ganz unten ist, dann ist es nur verständlich das das Selbstwertgefühl gelitten hat. Ich fühle mich als Opfer und mein Umfeld nimmt mich als Opfer wahr. Wen spreche ich an, auf meiner Pirsch? Natürlich diejenigen, die Opfer suchen, diejenigen, die sich Partner ohne Selbstwert wünschen oder natürlich auch Naive, die sich im ersten Moment blenden lassen von dem, was man erzählt. Mit positivem Beziehungsanfang oder beständiger Beziehung hat das wenig zu tun.

Im Übrigen ist das oben beschriebene natürlich auch auf das Arbeitsleben zu projezieren.
Wenn ich als Bittsteller, der auf jeden Fall diese Arbeit braucht, daher komme, wird es nicht funktionieren. Welches Unternehmen will sich denn ein Pflegefall ins Haus holen?
Wenn ich mir meines Wertes aber bewusst bin und dem Unternehmen selbstbewusst aufzeigen kann, dass ich genau die Person bin auf die das Unternehmen zuverlässig bauen kann, dann könnte es eher mit der Zusage klappen. Auch mit Ü 50zig! Dazu brauche ich aber lösungsorientierte Antworten um meine gesundheitlichen und finanziellen Problemen erklären zu können, um einfach aufzuzeigen - Ich schaffe den Job trotz eigener Probleme.

Deshalb würde ich persönlich auch eher meine freie Zeit darauf verwenden, erst einmal die eigenen Probleme aus dem Weg zu räumen bevor ich meine Zeit damit verschwende die zigste Beziehung auszuprobieren. Soviel zu mir und dem Rat, den ich guten Gewissens geben könnte.
Aber da ist ja auch jeder anders und muss seinen eigenen Weg finden. Unsere Ratschläge können nur Denkanstöße sein, ob jemand etwas daraus mitnimmt, bleibt jedem selber überlassen!

22.12.2020 08:18 • x 3 #81


Copperhead
Hallo Tieftraurig,
Du hast Dir ganz schön viel Mühe gemacht, meine Beiträge zu analysieren, dafür schon mal herzlichen Dank.

Es ist richtig, dass ich mich - wie viele hier - freuen würde, nicht allein mit meinen Sorgen und Nöten, sondern wieder in einer gefestigten Beziehung auf Augenhöhe zu sein. Du hast aber nicht verstanden, dass ich zwar dieses große Bedürfnis habe, aber aufgrund der aktuellen Situation und in dem Bewußtsein meines aktuellen Zustands gar nicht aktiv auf der Suche bin!

Mein Weg führt zunächst über eine neue Aufgabe und richtig, da versuche ich alles was geht, um mein Leben in diesem Punkt wieder in die richtige Richtung zu drehen. Aber ich bin sicher nicht als Bittsteller unterwegs und gut beraten von einem Outplacementunternehmen. Die Zeiten sind in meiner Branche aber alles andere als ideal und das Alter, na das hatten wir schon.

Das mit dem verpfuschten Leben nehme ich Dir übel, vermittelt es doch den Eindruck selbst dran schuld. Ich habe meine Ex sicher nicht so schlecht behandelt, das sie mich über Jahre betrügen musste. Die anderen Themen hab ich mir auch nicht wirklich ausgesucht. Ich würde mir außerdem eher die Hand abhacken, als hier in einem Forum, indem zumeist positive Kritik und Anregungen gegeben und gesucht werden, jemandem ein verpfuschtes Leben vorzuwerfen. Ich bin mir sicher, in den 54 Jahren meines Lebens, die gut gelaufen sind, weit mehr Positives zustande gebracht zu haben, als Leute, die sowas schreiben.

Beste Grüße
Copperhead

22.12.2020 21:55 • x 1 #82


Hoffnungsvoll20
Lieber Copperhead,

ich entschuldige mich noch einmal aufrichtig für das Wort verpfuscht, welches ich mit Absicht auch beim ersten Mal schon in geschrieben habe und mich auch sofort dafür entschuldigt habe um die Kraft des Wortes herauszunehmen. Ich hatte mir im Nachhinein aber schon gedacht, dass du sicherlich an DIESEM Wort kleben bleibst aber man hat ja leider nur eine sehr begrenzte Zeit hier etwas zu berichtigen.
Du hast natürlich vollkommen Recht, für dich ein freudlicheres Schreiben einzufordern!

Ob man das aber machen sollte, indem man im selben Satz in die selbe Kerbe schlägt ...

Zitat von Copperhead:
Ich bin mir sicher, in den 54 Jahren meines Lebens, die gut gelaufen sind, weit mehr Positives zustande gebracht zu haben, als Leute, die sowas schreiben.


Dein Outplacementunternehmen solltest du aber trotzdem wechseln. Die sind nach 130 fruchtlosen Bewerbungen nicht 1 Cent wert. Man muss sich mal vor Augen führen, dass es 130 Firmen gibt, für die du hättest arbeiten wollen/können. WOW, was für eine Auswahl. Da stehen andere mit ihren Möglichkeiten aber viel, viel schlechter da.

23.12.2020 01:22 • x 3 #83


tlell
Zitat:
Das klingst sicher alles aufgeräumt, liebe Nachtlicht, aber in mir drin sieht es anders aus. Das Gedankenkarusell und die Angst bei jeder Entscheidung, es noch schlimmer zu machen, lähmen mich total. Ich will nicht im Schmerz verharren, ich will da raus, aber die aktuellen Optionen sind alles andere als attraktiv und ich hab schon soviel falsch gemacht. In mir drin bin ich auch wütend auf die, die mich in dieses Loch gestoßen haben, nach außen kommt aber nur die große Traurigkeit darüber, was Menschen einander antun können.



Ich will dir nur kurz was erzählen. Ich kam 2008 aus einer schlimmen Beziehung. Danach fing ich Therapie an. Ich klagte in den ersten beiden Sitzungen wie schlecht es mir doch geht und wie sch. das Leben zu mir war. Was der Vogel mir alles angetan hat und wieviel Angst ich habe das nochmal zu erleben oder einen Rosenkrieg auszulösen.Ich klagte, klagte und klagte. Meine Therapeutin hatte bis zum Ende der zweiten Sitzung noch nicht viel gesagt. Einige Fragen gestellt und mich reden lassen. Am Ende der Stunde sagte sie zu mir na dann hören sie doch einfach auf damit! Ich fragte mit was und ihre Antwort mit der Angst, der Schuld, dem Selbstmitleid, dem Schmerz, den Vorwürfen kurz mit allem was mich dran hindert frei zu denken und zu entscheiden. Ich bin raus und dachte die spinnt. Ich hab die Therapie bei ihr nicht fortgesetzt 2008. 2010 dann schon weil ich verstanden hatte was sie meint. Ich hab bei dir ein ähnliches Gefühl. Nichts kann erdrückender und fesselnder sein als man selber.

23.12.2020 04:09 • x 2 #84


Copperhead
Liebe tlell,
da ist Deine Therapeutin augenscheinlich ganz anders drauf als meiner. Der sagt, ich soll es eben nicht in mich reinfressen bis der Schädel platzt, sondern darüber sprechen bzw. schreiben, was mich bewegt. Dadurch, dass ich die Dinge in Worte fasse, reflektiere ich die Themen und auch durch die Anregungen hier, komme ich in der Bewältigung durchaus voran. Dieses Forum wäre nicht das, was es ist, könnten sich die Teilnehmet nicht mal ihren Frust von der Seele schreiben. Natürlich muss sich dann mit der Zeit etwas ändern. Ich hab z.B. wieder angefangen mehr auf mich selbst zu achten, mehr Sport zu machen, mich gesünder zu ernähren und meine sozialen Kontakte wieder hochzufahren.
Ich hoffe, den Frust dadurch zurückzudrängen. Durch das Forum bin ich glaube ich etwas ausgeglichener als vorher.
Beste Grüße
Copperhead

23.12.2020 19:34 • x 1 #85


Copperhead
Liebes Forum,
das von mir so gefürchtete Weihnachtsfest ist nun vorbei und obwohl ich direkt davor noch 2 Absagen auf die letzten offenen Bewerbungen bekommen habe, ist es nicht so furchtbar geworden, wie gedacht. Heiligabend im kleinen Kreis mit den Kindern, die auch im Haus übernachtet haben, war schön und stimmungsvoll. Die Weihnachtstage habe ich mit Freunden verbracht oder viel telefoniert, so dass so etwas wie Normalität zu verspüren war und das hat mir gut getan.
Jetzt kämpfe ich mit der Leere danach und kaum ist Weihnachten vorbei mit erneuten Attacken meiner Ex. Sie versucht nun einen Keil zwischen meine Mutter und mich zu treiben, indem sie meine Mutter in die Scheidungschlacht einbezieht und versucht über sie Druck auszuüben. Da meine RA im Winterurlaub ist, kann ich mir noch nicht einmal Rat holen, wie ich diesem erneuten Psychoterror am besten begegnen kann.
Die Tage zwischen den Feiertagen waren in meinem alten Leben eigentlich immer die schönsten und entspanntesten, da habe ich immer freigenommen und viel Zeit mit der Familie verbracht. Nun ist es das genaue Gegenteil, ich bin einsam, verbringe wohl auch Silvester alleine und weiß dass 2021 nur weitere Probleme für mich bringt.
Einige von Euch haben mir geschrieben, dass ich lernen muss, die Situation- also dass hier und jetzt- zu akzeptieren und das das meine große 1. Aufgabe ist. Und jeden Morgen wache ich auf und verfluche mein Schicksal und tue genau das Gegenteil von Eurem Rat. Ich wehre mich innerlich mit Händen und Füßen und weiß doch, dass es nichts nützt. Dann bin ich versucht, gute Freunde anzurufen und mein Leid zum xten Mal zu klagen, schrecke davor aber zurück, da es meine Sorgen nicht vermindert und ich Angst habe, dass keiner es mehr hören kann.
Also nichts Neues eigentlich, das Leid geht in die nächste Runde nur das der Druck in der emotionalen Zeit der Feiertage noch wächst.
Liebe Grüße allen Seelenverwandten
Copperhead

28.12.2020 17:18 • x 1 #86


Tatiana
Also, deine Frau ist echt knallhart. Unglaublich. Ich hoffe, du trittst firm auf, ihr gegenüber.

Silvester bin ich auch wieder allein und daher sind wir hier zumindest virtuell zusammen, wenn du willst. Es gibt da eine Gruppe hier, die gerade dabei ist, eine virtualle 'Party' zu planen. Wir waren schon Weihnachten zusammen und es hat wirklich sehr geholfen.
Lade dich gleich mal ein

28.12.2020 19:56 • x 3 #87


Tatiana
Oh, P.S. !

Ich habe mir heute Baldrian -Tropfen geholt und werde das heute mal als Experiment ausprobieren. Meine Freundin hatte mir auch CBD Öl besorgt und das war wirklich in den letzten Tagen auch echt meine Rettung. CBD sort bei mir nur dafür, dass sich die Magengegend entspannt, aber das ist schon so viel wert! Und heute probiere ich eben mal Baldrian. Hast du auch mal so was probiert?

Dazu werde ich mir, wenn ich wieder bei mir zu Hause bin, auch Hilfe Holden, in Form von Trauerbegleitung oder Counselling. Alles drei habe ich noch nie in meinem Leben ausprobiert, aber wir müssen jetzt alles ausschöpfen, was geht, proaktiv sein. Finde ich.

Sag dir, wie/ob der Baldrian hilft

28.12.2020 20:04 • x 1 #88


Copperhead
Liebe Tatiana,
der Silvesterparty bin ich gerade beigetreten. Danke für den Tip.
Baldrian ist sicher ok, wirkt bei mir nicht wirklich. CBD hab ich noch nicht probiert. Es gibt auch eine ganze Menge an Medikamenten, aber die die gut wirken, machen auch abhängig, also nichts für mich. Alk. wirkt nur kurzfristig und der Katzenjammer ist danach nur größer.
Also bleibt nur aushalten und sich ab und zu was gutes für sich tun. Sport, Sauna, Kamin anmachen, mit Kindern und Freunden Zeit verbringen sind meine Highlights.
Trauerbegleitung und Counselling oder Coaching soll den Blick auf die Dinge ändern. Die Themen bleiben aber. Deswegen sollte man nicht Zuviel erwarten. Es ist wahrscheinlich einfach die Zeit, die man zum Verdauen braucht, alles andere sind nur Hilfsmittel um den Druck nicht zu groß werden zu lassen.
Ich wünsche Dir, das Du das Richtige für dich findest.
LG Copperhead

28.12.2020 20:37 • x 1 #89


Jane_1
Zitat von Copperhead:
indem sie meine Mutter in die Scheidungschlacht einbezieht und versucht über sie Druck auszuüben. Da meine RA im Winterurlaub ist, kann ich mir noch nicht einmal Rat holen

Kann deine Mutter sich da nicht positionieren und ihr sagen, dass sie da nichts hören und sich nicht einmischen will?
Ggf einfach nicht ans Telefon gehen, wenn deine Ex anruft?
Für deine Mutter - die ja sicher älter ist - ist das vermutlich belastend, dass kann und sollte sie der Ex-Schwiegertochter sagen. Mehr als deine Mutter belastet wird, wird das wohl auch nichts bringen, oder?
Zitat von Copperhead:
Und jeden Morgen wache ich auf und verfluche mein Schicksal und tue genau das Gegenteil von Eurem Rat. Ich wehre mich innerlich mit Händen und Füßen und weiß doch, dass es nichts nützt. Dann bin ich versucht, gute Freunde anzurufen und mein Leid zum xten Mal zu klagen, schrecke davor aber zurück,

Hast du es mal damit versucht, deine Gedanken aufzuschreiben?

(ich gestehe, in echten Krisenzeiten habe ich das selber nicht regelmäßig hinbekommen. Aber es hat immer etwas Druck genommen und Zuversicht aufgebaut)

28.12.2020 21:40 • #90


A


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