4. Teil: C-C-L will nach oben .

E
liebe gia, lieber guido, lieber + alle anderen,

vielen dank für eure einträge; ich bin heute abend aus meinem urlaub heimgekehrt und habe mich gefreut, post zu haben ... werde morgen länger und ausführlicher schreiben, lasse mich jetzt nur ein bisschen aus.

der urlaub war schön: viele freunde, bruder, cousine, alle auf 4 ferienhäuser verteilt, viel gesportelt, rad gefahren, gefaulenzt, zusammen gekocht ... es war schön, sich so im nest zu fühlen ... ist meine welt! mein partner hat mir in vielen situationen gefehlt (wir waren oft zusammen dort!), habe einige tränchen verdrückt ....

am 11. september (haben alle wie gebannt sämtliche sondersendungen und dokus im fernsehen verfolgt) hätte ich fast angerufen, um peace love zu predigen ... hatte ganz schlimme sentimentale anflüge ... nur einige liebgemeinte anschisse konnten mich davon abhalten. heute abend in der heimat angekommen, sind meine cousine und ich bei f. vorbeigefahren .... spontan! sie hat ihn ja auch schon über monate nicht mehr gesehen ... himmel, was für eine überraschung! er war super aufgeregt .... wir haben heute abend telefoniert .. nichts neues ... immer noch sackgassenszenario!

kann man hoffen und dennoch nach vorne schauen und sich den neuen dingen des lebens stellen?

gute nacht, alle zusammen,
c-c-l

13.09.2002 23:41 • #46


E
Liebe C-C-L,

schön, dass Du gut erholt wieder da bist :)

Komisch, dass es mir am 11. September ging wie Dir. Liegt wohl auch daran, dass sicher jeder von uns noch ganz genau weiss, was er letztes Jahr an diesem Tag gemacht hat und mit wem er diesen Tag erlebt hat. Und dass man angesichts der mit diesem Tag verknüpften Schicksale auch mal wieder daran denkt, wegen was für einem schei. man sich doch selbst das Leben schwer macht...

kann man hoffen und dennoch nach vorne schauen und sich den neuen dingen des lebens stellen?

Ja, ich glaube das wir das können, auch wenn uns das im Moment vielleicht nicht an jedem Tag und zu jeder Stunde gelingen will, wir können es, es geht einfach weiter und wir wollen es überstehen, wollen ja auch mal wieder frei sein von dieser immer wieder stechenden Traurigkeit... Und das schaffen wir indem wir hoffen, nach vorne schauen, neue Dinge an uns heranlassen...

Liebe Grüsse

Gia

P.S.
Ich habe morgen ein Date 8) Am Telefon ist er sehr sehr nett gewesen. Wir wollen ein bisschen wandern gehen. Ich bin und war die ganze Zeit hin- und hergerissen, ob ich ihn überhaupt treffen sollte, einmal habe ich schon verschoben, weil ich mich gerade an diesem Abend wie eine trübe Tasse gefühlt habe... :-/ Naja, morgen werde ich nicht kneifen. Wie auch immer es wird, wir unternehmen was Schönes und es ist mit Sicherheit besser, als wieder so ein öder einsamer Sonntag :D

14.09.2002 17:27 • #47


A


4. Teil: C-C-L will nach oben .

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E
liebes forum,

leider bekomme ich es zur zeit nicht richtig hin, auf beiträge von anderen zu antworten ... seit ich aus meinem urlaub zurück bin, gab es bei mir eine ziemliche emotionale berg- und talfahrt .... ich habe wieder meinen rauchkonsum gesteigert, mein morgendliches gallespucken setzte wieder ein, die gewichtsabnahme nicht zu erwähnen .... es ging mir wirklich nicht besonders gut. ziemlich sicher bin ich mir, woran das lag: die ersten monate konnte ich noch ganz locker (na ja!) überstehen, weil ich mir immer sagte lass den mal ..., der wird schon noch ... usw., die üblichen durchhalteparolen ... als diese karenz-monate vorbei waren, hatte sich meine erwartungshaltung/ungeduld derart gesteigert, dass ich regelrechte körperliche symptome bekam .... das frustierte mich ziemlich, dachte ich doch, schon einen entscheidenden schritt nach vorne gegangen zu sein. bin ich wohl auch irgendwie: ich lebe jetzt alleine und komme relativ klar.

mein mann war gestern abend bei mir in der wohnung (war mein wunsch: ich wollte, dass er die restlichen dinge abholt), wir hatten uns - bis auf einen minibesuch FR abend nach dem urlaub - seit über 5 wochen nicht gesehen .... letzte woche gab es 2 teilweise giftige telefonate zwischen uns (ich hatte keine lust mehr auf die rolle der verständnisvollen gattin und war wohl etwas spitzfindig zu ihm!).

als er in die wohnung kam, fing er unmittelbar zu weinen an. das ganze steigerte sich in eine art heulkrampf ... selbstverständlich habe ich ihn getröstet ... was hätte ich sonst tun sollen? als ich ihm die neuen wohnungserrungenschaften zeige (neues bett, neue wandfarbe im schlafzimmer etc.) ging das weinen wieder los; unter tränen sagte er dann ich habe unsere trennung in keinster weise im griff! später saßen wir in der küche und haben uns sehr ruhig und konstruktiv unterhalten. ich sagte ihm, er bräuchte keine angst vor meinen gefürchteten fragen zu haben; prinzipiell wüsste ich so ziemlich genau, in welchem (desolaten) szenario er sich gerade befände, und daher gäbe es nichts zu fragen. er gab zu, dass er beim letzten telefonat so doof zu mir war, weil er bei meinen fragen sofort panik bekommen würde; er wisse einfach nicht, was er dann sagen solle und würde dann am liebsten alles abblocken! er habe kurz vor dem auszug nur noch schwarz und negativ über uns gedacht .. jetzt hätte er einen völlig anderen zugang dazu und würde merken, was ihm alles abgeht .... aber kein wort zu einem comeback!

später haben wir uns schön unterhalten (was macht ....? wusstest du, das ...?), wir haben sogar einen ziemlich sensationellen lachkrampf über einen klassiker gehabt, das war wunderschön und herrlich entspannt.

noch habe ich schöne gefühle wegen gestern abend, habe heute nacht ganz entspannt und friedlich geschlafen ... ich versuche, nichts zu erwarten. positiv bewerte ich, dass - als er ging - ich gut damit zurecht gekommen bin und nicht geweint habe ... ich habe den ganzen abend nicht geweint!

eins spüre ich ganz sicher: er ist noch keinen entscheidenden schritt von mir weggekommen! das macht das ganze nicht einfacher und klarer. ich gebe zu, dass die hoffnung sich seit gestern abend wieder breit in meinem herzen gemacht hat. und ich spüre eine innere ausgeglichenheit ... unglaublich, so was! kann ich das denn nur verspüren, wenn ich ihn gesehen/gesprochen habe?

nachdenkliche grüße,
c-c-l

20.09.2002 14:16 • #48


J
Liebe c-c-l,

und jetzt merke ich wieder eine innere ausgeglichenheit...kann ich so etwas denn nur spüren, wenn ich ihn gesehen/gehört habe ?

Ja, liebe ccl, so ist das offenbar.
Bei mir ist es nicht anders. Sobald ich ihn gesehen oder gesprochen habe, dann geht es mir innerlich besser, weil ich genau wie Du merke, dass er auch noch nicht drüber weg ist. aber die ausgeglichenheit geht schnell vorüber, wenn wieder etwas abstand ist und ich realisiere: ja, aber er will ja drüber wegkommen, sonst würde er ja ein comeback starten.
vielleicht hilft wirklich nur: eiskalte schulter zeigen und so tun als sei einem alles egal - auch das weinen und die heulkrämpfe des partners . ich kenne das alles nur allzu gut, und jedes mal macht sich erneut hoffnung breit und ich gehe wieder 100 schritte zurück. warum tun die das ? wollen die uns weiterhin verletzen, weiterhin warmhalten ???
ich verstehe es genauso wenig wie du. aber je mehr ich die anderen geschichten alle höre und lese, umso bewusster wird mir, dass ich kein einzelfall im ablauf der trennungskomödie bin. das läuft so oft auf ein und die gleiche weise ab, das ist echt ein phänomen. wenn es nicht so bitter wäre....

wie du vielleicht gelesen hast, bin ich jetzt auch noch schwanger von ihm. er weiss es seit 3 tagen. seit vorgestern habe ich auch nichts wieder von ihm gehört. nächste woche ist er erst mal für 2 wochen nicht in deutschland. mal gespannt, ob ich es ihm wert bin, dass er sich vorher nochmal meldet. sehen möchte ich ihn nicht. ich frage mich auch, was er erwartet. ich ziehe jetzt die schwangerschaft und die damit verbundenen entscheidungen und belastungen mal wieder alleine durch und vielleicht - aber auch nur verdammt vielleicht - besinnt er sich irgendwann und kommt zurück. aber was will ich denn mit ihm, wenn er erst wegrennen muss, um dann wiederzukommen ??? bin ich nicht mehr wert ? das sind die fragen, die mich beschäftigen. will ich jemanden mit so wenig verantwortungsbewusstein und jemanden der die flucht erfgreift, wenns schwierig wird ??? ich weiss es nicht. ich will ihn, das ist klar. aber nicht so, wie ich ihn in den letzten monaten habe kennengelernt.
er sagt allen ernstes zu mir,d Ar. er die schwangerschaft positiver bewertet, als ich vielleicht anzunehmen glaube und ich ihm einfach mal etwas zeit lassen soll. was soll ich denn davon halten ??

ich wünsche uns beiden ganz viel kraft, wieder neue kräfte und unser eigenes leben zurückzufinden.

viele liebe grüsse
jacki

20.09.2002 14:37 • #49


E
liebe jacki,

danke für deinen eintrag. tja, du kennst dieses gefühl wohl auch ziemlich genau! ich hatte bislang nicht auf deinen eintrag antworten können, weil ich nicht wusste, was ich dir aufgrund deiner schwangerschaft (erstmal herzlichen glückwunsch!!) schreiben/raten sollte ... sehr verzwickte angelegenheit.

ich

20.09.2002 20:17 • #50


E
liebes forum,

ich muss für mich wieder eine entscheidung treffen, habe mich und mein leben die letzten wochen wieder mal herrlich außer acht gelassen. mein denken, sinnen trachten fokussierte auf meinem mann (noch bin ich ja verheiratet, hört hört ...) ...
ich fühle mich zz ganz gut, bin mir bewusst, weswegen: die tränen in der wohnung, das geständnis, nichts im griff zu haben, haben mich beruhigt: aha, er kann mich nicht so einfach abschütteln .... mein herz, das geschundene, hat ein pralinchen zugesteckt bekommen. aber: was bringt es mir? das wissen, dass er zur zeit einen mittelschweren bis unheilbaren knall / zerriss hat, ist de facto nicht mehr mein problem ... ein comeback auf solch wackeligen beine zu stellen, wäre hinrissig: wir wären nach 4 wochen in der gleichen sch*****, weil sich nicht wirklich was geändert hätte. es muss bei ihm knacken, und er hat nicht wirklich den mut, es knacken zu lassen ... ich hätte den mut für ihn mit, aber ich kann ihn nicht dadurch tragen, er müsste neben mir gehen, und dazu fehlt es ihm an mut (gefühl??). seine affaire läuft noch; es scheint, 2 profis hätten ein abkommen getroffen: man sieht sich 1x die woche, s.t zusammen und dann fährt er heim .... hilfe, mein ehemals so konservativer wertebeständiger mann in diesem szenario? ich bin manchmal wirklich fassungslos!

jetzt wird es herbst, die heizung muss wieder angeworfen werden, und ich frage mich, ob so eine affaire auch den winter durch wärme spendet. würde ich mit ihm tauschen wollen? NEIN! ich bin ein kleines bisschen stolz, dass ich diesen weg gerade alleine gehe(n) muss! habe eh keine andere wahl ... aber ich sehe es auch positiv.

liebes forum: ich möchte wieder meinen blick auf mich richten, denn was ich da sehe, ist gar nicht so übel: ich lebe jetzt alleine, unternehme viel, kann auch gut alleine in der wohnung sein .... gar nicht mal so schlecht für 4 monate. ich stecke mitten im trennungsprozess ... er hat scheinbar noch nicht einmal damit angefangen ... es lebe die verdrängung. (jetzt schreibe ich ja schon wieder von ihm, grrrrrrrr!)

also: weg von ihm, hin zu mir. das möchte ich schaffen.

gute nacht grüße von
c-c-l


23.09.2002 22:21 • #51


E
Liebe C-C-L,

Jetzt hat sich meine Antwort auf Deinen vorletzten Beitrag mit Deinem letzten, den Du gerade eingestellt hast überschnitten, wir haben wohl eben zeitgleich geschrieben

Denke, es ist schon mal ein Zeichen, dass er sich bei Euerem letzten Treffen so gezeigt hat. Trotzdem ist es - ich glaube für Männer besonders - schwer, einmal getroffene Entscheidungen zu revidieren, selbst wenn sie leiden und eigentlich einsehen müssten. Weiss nicht, ob es bei Deinem Mann so ist, aber es hört sich für mich so an ... Es ist mit zunehmendem Alter und zunehmender Erfahrung auch zunehmend schwieriger, einen neuen Menschen zu finden, sich auf ihn einzulassen, zu vertrauen. Da bleibt die Realität sehr oft hinter den Träumen und Erwartungen zurück. Enttäuschungen schmerzen entsprechend und wir versuchen uns zu schützen... schwimmen nicht mehr so frank und frei in dem Riesenbassin herum, in dem so viele herumwuseln, die auf der Suche sind und denen vielleicht ähnlich geht wie uns. Dieses Chaos der Ungewissheiten ist für die Wenigsten ein Zuckerschlecken, denn die meisten Menschen wollen ja doch nur eins: Wärme, Halt, Geborgenheit, einen liebenden Partner an ihrer Seite ... Ich glaube, dass ich nicht die Einzige bin, die das so erlebt. Meine lesson learned: Entferne Dich nicht von dort, wo Dein Herz ist und wenn Du meinst, es wäre schon fort, dann schau genau hin, vielleicht hast Du ja was übersehen. Wie oft können wir uns in unserem Leben mit anderen Menschen so richtig vertraut machen? Es ist nie alles für immer Gold und trotzdem zusammenzubleiben und aneinander zu glauben kann manchmal auch schwer sein aber dafür auch besonders wertvoll. Nach allem, was ich erlebt habe, bin ich eher dazu bereit, zu erhalten, zu pflegen, zu verstehen, zusammenzuhalten anstatt wegzuwerfen, abzuhaken, neu anzufangen. Ich wünsche Dir, Deinem Mann und uns allen, dass wir diesen Gedanken so ein bisschen verinnerlichen und transportieren können. Glaube nämlich, wenn jeder sich das immer mal wieder bewusst machen würde, dann gäbe es nicht so viele Trennungen auf der Welt, Resignation und Mutlosigkeit und so viele kaputte angeknackste Herzen...

Liebe Grüsse,

Gia

P.S. Du hast natürlich Recht, das Zusammenhalten können nur zwei bewerkstelligen, die wissen, was sie wollen und warum. Allein kann das einer nicht tragen. Deshalb ist es gut, wenn Du für Dich den Punkt findest, bis zu dem Du gehen kannst mit Deiner Hoffnung ohne dabei DICH selbst zu verlieren.

23.09.2002 22:36 • #52


E
liebes forum,

inspiriert durch die schönen, manchmal traurigen und dennoch hilfreichen einträge von den bereits länger-getrennten habe ich auch mal wieder lust, einen statusbericht über meine verfassung und derzeitige lebenssituation zu geben:

kurze zusammenfassung der rahmendaten: wir (er 37, ich 34) waren 6 jahre zusammen, knapp 2 davon verheiratet, ohne kinder, sein auszug ende mai.

ich habe demnach jetzt den 5. monat nach der trennung fast abgeschlossen: weit weg bin ich jedoch noch von einer emotionalen stabilisierung. ich fahre weiterhin achterbahn, und je nach zyklusphase habe ich auch mal wieder einen absturz. diese jedoch sind lange nicht mehr so tief und verzweifelt wie vorher, hier empfinde ich die 5 monate als hilfe und nicht nur als distanzbringenden feind. ich komme ganz gut zurecht, habe mich arrangiert, benötige aber mitunter noch einen schuss hoffnung als tagesbegleiter, um mir energie zu spenden.

mein mann hat seit fast 4 monaten ein verhältnis mit einer arbeitskollegin, in die er nicht verliebt ist, die ihn aber auf die eine und andere art tröstet ... er zeigt sich mit ihr nicht in der öffentlichkeit, hält alles von mir fern, um mir nicht weh zu tun. wenn wir uns sehen (so rund alle 2 wochen mal), haben wir schöne abende, unterhalten uns, lachen viel, landen auch immer wieder beim thema ... seit neuestem versuche ich ihm klarzumachen, dass ich abschied am nehmen bin ... dass mir die affaire zu lange dauert und ich daraus erkennen kann, dass er sich in seinem neuen leben arrangiert - auch wenn er noch so klagt (er gibt mir bei treffen immer das gefühl, es ginge ihm nicht gut .... ). natürlich kennt er meine subtilen soft-angriffe und glaubt jetzt, eine entscheidung treffen zu müssen ... ich will gar nicht mehr die eine entscheidungsalternative sein, denn zu sehr spüre ich, dass er die entscheidung - wenn überhaupt - nur aus dem grund zu meinen gunsten treffen würde aus angst, mich ganz zu verlieren, aber nicht in dem notwendigen gefühl: JA, DAS IST ES! ich habe ihm deutlich gesagt, dass ich mir zu schade bin für eine pragmatische entscheidung in meine richtung und dass ich lieber alleine bleibe als mit ihm in einen erneuten und aufgewärmten krampf zu münden.

das ist auch mein völliger ernst und kein bluff, wenngleich ich noch sehr viele (auf die vergangenheit bezogene) gefühle für ihn habe. ich habe zur zeit leider keinen ablenkungsmenschen, der mich in den arm nimmt und die sonntage mit mir teilt, also projeziere ich meine sehnsüchte auf ihn. ist ja ganz logisch. meine therapeutin sehe ich unregelmäßig; wenns ganz eng wird, stehe ich bei ihr auf der matte ... wir sind in der letzten sitzung darüber klar geworden, dass es für ein come-back viel zu früh ist, weil sich bei ihm nicht wirklich etwas getan hat (sie geht ganz klar davon aus, dass er das pferd am falschen ende geschlachtet hat, trennung als panikhandlung, um eigene probleme weiterhin außer acht lassen zu können!). sie gibt mir das gute gefühl, dass ich GESUND bin .... ich leide an reinem trennungsschmerz, bin aber kein prägungs-/vergangenheitszombie (noch nicht!) .... das beruhigt mich einerseits, steigert jedoch teilweise auch meine ungeheure wut auf ihn .... er gibt uns auf, weil er unfähig ist, des pudels kern zu sehen und zu bearbeiten .... und verursacht diesen schmerz in seiner feigheit und verdrängungsmasche.

ich habe ihm im groben verziehen (fand sein verhalten bislang relativ rücksichtsvoll - wenn man das ihm rahmen einer trennung so sagen kann), reite auch nicht auf seinem schlechten gewissen rum .... habe ihm vielmehr deutlich zu verstehen gegeben, dass ein farbloser und passiver dauerbüßer in sack asche auch nicht das ist, was mir befriedigung verschafft ... ich wünsche mir handlung, auseinandersetzung, konfrontation mit den leichen im keller. aber mir sind die hände gebunden! ich bin nicht seine mutti, nicht sein therapeut ... ich bin der mensch, von dem er sich vor fast 5 monaten getrennt hat ...

ich hoffe, dass ich in bälde ganz von ihm lassen kann; für mich ist es schon ein unglaublicher fortschritt, damit klarzukommen, ihn nicht mehr täglich zu sehen oder zu hören ... (wem sag' ich das?). alleine mit meiner trauer bin ich nicht: habe ein gutes, festes umfeld um mich, das mich auffängt, tröstet, mir in den hintern tritt ....

ich glaube, ich bin noch nicht frei oder offen für anderes (suche nicht aktiv nach einem neuen partner) .... frage mich aber, ob ich das ohne einen anderen guten/neuen menschen hinbekomme. mir fehlt das zweisamsein sehr in meinem leben, ich versuche es zu unterdrücken, gelingt nicht immer.

tja, das war's. nichts richtig neues, alles schon gehört oder gelesen. ich habe es u.a. auch für mich aufgeschrieben, damit ich den beitrag irgend wann in dem gefühl lesen kann, dass es nicht mehr so ist wie niedergeschrieben.

liebe grüße,
c-c-l

22.10.2002 13:52 • #53


E
liebes forum,

ich fühle mich fürchterlich heute morgen, bin nur am weinen und fühle nichts, nichts als zähflüssige trauer. meine hoffnung ist gestorben, deshalb habe ich tiefen abschiedsschmerz in mir, fühle verletzung, bin ganz klein ... gerade jetzt rieseln meine tränen in die tastatur. das gefühl habe ich jetzt seit dienstag, mir geht es mies, fühle mich, als hätte man mich auf ein floß gesetzt und auf den ozean geschubst .... maaaamaaaa, komm' mich holen, bitte .......!

heute abend bin ich bei einer meiner liebsten freundinnen auf dem 40sten geburtstag eingeladen, wir haben eine verrückte performance einstudiert ... hatte mich sehr darauf gefreut. mein mann kommt auch, wollte erst absagen, aber ist jetzt doch dabei ... hat alle leute, die dort sein werden, seit monaten nicht mehr gesehen ... ich habe angst vor heute abend, bin so nah am wasser gebaut .. hoffentlich ist es nachher besser.

ich muss mir immer wieder sagen: es ist eigentlich nichts passiert. nur meine wahrnehmung hat sich geändert. nach 5 monaten bin ich jetzt soweit zu erkennen, dass wir nicht mehr zusammen kommen werden, dass er weit von mir weg ist, dass er seine affaire öfters sieht als mich, dass sie ihn ablenkt, er seine streicheleinheiten bekommt .. ich existiere in seinem kopf nur als DA WAR MAL WAS ...

ich habe angst vor den gefühlen, die jetzt kommen ... angst, meine positive ausstrahlung zu verlieren, angst, mich dem trennungsschmerz unterzuordnen .... und immer noch gilt meine aussage: es wäre fatal, jetzt zusammen zu kommen. und dennoch fühle ich mich so alleine und im stich gelassen.

jetzt hat es mich richtig erwischt. die ersten monate waren ein klacks dagegen ...

traurige und weinerliche grüße,
c-c-l

26.10.2002 11:56 • #54


E
Hallo C-C-L,

genau das mit dem Boot habe ich auch schon geträumt.
Ich war auf einer riesigen Plattform mitten im Ozean, auf der ein Haus stand. Es waren mehre Menschen darin wie auf einer Party. Zwei  Frauen, sie waren modisch angezogen und kamen mir vor wie Kolleginnen, hielten mir eine kritische Ansprache. Daraufhin setzten sie sich in einen Hubschrauber, flogen davon, und ich sah ihnen in den Himmel nach und hörte mich schimpfen.
Drei Tage mutterseelenallein auf dem Ozean, was wenn sie garnicht wiederkommen wollten, diese Zicken, die mich hier einfach zurückließen?
Ich empfand mich dabei aus der Perspektive des Hubschrauber.
Ist ja echt komisch, solche Träume!

Oder dieser Traum:
Es ist schön warm, Du springt mit einem Köpper in den Pazifik und fühlst Dich vital wie nie. Ein so schön klares türkisblau hast Du noch nie gesehen, alles glitzert um Dich herum durch diese wohltuenden Sonnenstrahlen und das Wasser ist sooo schön warm und wohlig. Wie Liebe. Dann bemerkst Du wie das Schiff einfach weitersegelt und Dir ist sofort klar, so ist es zu verlieren und nie mehr wieder an ihm anzukommen, wie schnell Du auch versucht hinterherzuschwimmen, Du versuchst es erst garnicht. Beobachtest nur wie es verschwindet.

Rauf Dich zusammen. C-C-L.
Eine Frau wie Du  hat viel zu viel ;D Galgenhumor für diese Welt. Keiner macht Dir was vor, Du gehst da heute abend hin und bezauberst Deine Freunde wie noch nie.
Deine Performance wird sie begeistern, und Du wirst dastehen
und Dich richtig glücklich und zufrieden fühlen.Das Du Dich jetzt so ausgepowert fühlst, ist doch nur das I-Tüpfelchen vom Pech, weil ja eh alles immer auf einmal kommt, grad dann wenn man es nicht braucht.
Heute abend sind die anderen mal dran, Dir Deine Seele zu streicheln für das, was Du neben Liebeskummer auch noch
mit links locker vom Hocker mit Deinem Humor hinkriegst.
Hast Du eigentlich Zeit für Kino und kennst Du den Film schon
supersüß und supers.y? Ist lustig, der vertriebt Dir bestimmt
auch den Trübsal, den Du für heute abend nicht brauchst.
Ein anderer fällt mir jetzt nicht ein.
Besonders die Szene mit dem Tanz durch das Restaurant,
und alle machen mit und singen:ups, der ist zu groß, der paßt da garnicht rein.
Ach was erzähl ich Dir....

Lieben Gruß
wilde Flocke  ;)

26.10.2002 16:43 • #55


E
Liebe Flocke,

habe mich sehr über deinen aufmunternden beitrag gefreut, ein bisschen dabei geweint ... mich getröstet gefühlt. danke.

Rauf Dich zusammen. C-C-L.
Eine Frau wie Du hat viel zu viel Galgenhumor für diese Welt. Keiner macht Dir was vor, Du gehst da heute abend hin und bezauberst Deine Freunde wie noch nie.
Deine Performance wird sie begeistern, und Du wirst dastehen
und Dich richtig glücklich und zufrieden fühlen.

ja, das habe ich beherzigt: die performance war irre, 60 leute sind - wir konnten unseren ohren kaum trauen - fast an ihrem lachen erstickt .... das war schön. ich hingegen war den ganzen abend sehr aufgeregt, habe mich von meinem mann weitestgehend ferngehalten.

Hast Du eigentlich Zeit für Kino und kennst Du den Film schon supersüß und supers.y? Ist lustig, der vertriebt Dir bestimmt auch den Trübsal, den Du für heute abend nicht brauchst.

flocke, heute abend gehe ich ins kino und schaue mir deine empfehlung an .... bin mal gespannt! ich gehe übrigens alleine.

uff, bin noch geplättet von der wochenend-depression ... bin leer und müde ... das einzig positive: die einst so lästigen kilos purzeln und purzeln ... meine hosen schlabbern um mich herum! ich sehne mich nach einem liebevollen single-konditormeister, der mich mit törtchen in herzform wieder aufpäppelt ....

danke für dein raff' dich auf!, war prima.

allerliebste grüße,
c-c-l

28.10.2002 12:47 • #56


E
Hi CCL,

es freut mich zu hören, dass Du es nicht nur überstanden, sondern auch genossen hast. Und: Du warst bestimmt unglaublich!
Und meines Erachtens ist dabei insbesondere wichtig: Du warst unglaublich, aber hast dabei nicht auf ihn geachtet. Schön zu sehen, dass man die eigene Person wiederfinden kann. Denn die werde ich in der nächsten Zeit intensiv suchen müssen.

Aber noch eine Binsenweisheit: Übertreib es mit dem abnehmen nicht so. Auch mein Körper will nichts mehr aufnehmen. Das ist zwar manchmal ganz praktisch, aber leider kann unsere Kraft nicht aus der Luft kommen.

Liebe Grüsse, Anja

28.10.2002 14:01 • #57


E
liebe gia,

wo ist denn dein beitrag hin? ich wollte dir gerade danken und zurückschreiben?!?!? hast du ihn wieder weggenommen? glaube ich eigentlich nicht .....

hm .... verwirrte grüße,
c-c-l

28.10.2002 14:56 • #58


E
Liebe C-C-L,

hab an meinem Beitrag was ändern wollen und aus Versehen Deleted... hmmh ... und da ich mir nun gerade diese Antwort nicht abgespeichert hatte is sie weg

Naja, kurz gesagt: freu mich mit Dir, dass Du den Abend so toll gemeistert hast :) Finde es wichtig, dass Du dabei warst. So bist Du wieder einen Schritt weiter, hast Stärke dazugewonnen.

Ich hatte Dir geschrieben, dass ich in einem ähnlichen Stadium bin wie Du. Vor ca. 2 Wochen ist mir so endgültig klar geworden, dass es nie mehr ein Zurück geben wird. Bis dahin war die Hoffnung immer noch da, sie hat mich aufrecht erhalten und mir immer noch Kraft gegeben. Vor zwei Wochen dann hammerhart: Offenbarung - Hoffnung - Tränen - Reden - Schweigen - alles auf eine Karte setzen - Bescheid: negativ. Seitdem der so zart wieder angekeimte Kontakt wieder völlig stillgelegt. Bin jetzt nicht nur hoffnungs- sondern auch noch sprachlos und Du hast Recht, irgendwie waren die Wochen und Monate davor, wo sie noch da war diese beruhigende kleine Hoffnung, ein Klacks gegen diese manifestierte Endgültigkeit. Jetzt KANN ich nicht mehr umhin, ich MUSS dem ins Auge sehen. Es ist aus und vorbei. Wir werden nicht mehr eins - nie wieder... nie wieder ... das klingt unheimlich und beängstigend, drastisch, verschlossen, klapp und zu ist sie die Tür, es gibt keinen Schlüssel mehr, der ist sonstwo versunken, im Reich der Erinnerungen ... nie wieder ist gar nicht schön, beruhigend, sanft. Es ist hart, unerweichlich, unerbittlich, wenn Du es ungewollt erfahren musst ...

Aber vielleicht notwendig, wer weiss. Muss vielleicht sein, um ein neues Wieder doch noch mal erleben zu können ... vielleicht ist das ja dann reicher, merke ja jetzt schon, dass ich einiges auch gewonnen habe, ... einiges an Empfindsamkeit, einiges an Bescheidenheit, einiges an Aufmerksamkeit, einiges an Willen, einiges an Festigkeit, einiges an Überzeugung, einiges an Verständnis. Vielleicht werde ich danach erstmals in meinem Leben wirklich in der Lage sein, die Liebe, dieses grosse Geschenk, zu schätzen und tiefer als jemals vorher wahrzunehmen ... aufzunehmen ... zu erwidern ...

Wir haben die Fünkchen doch noch in uns, selbst wenn der Wind gerade ein wenig doll bläst, er wird sich ja auch mal wieder legen und dann gibt es wieder züngelnde Flämmchen und lodernde Flammen ... oder !?!
Liebe Grüsse

Gia

28.10.2002 22:00 • #59


E
liebe gia,

danke für deinen tollen (und traurigen) beitrag. schön, dass er wieder aufgetaucht ist ......

ja, ich empfinde es genauso wie du: die ersten monate waren nur mit der hoffnung zu überleben, und deshalb hat unsere blutendes herz (oh my god!) das schild mit HOFFNUNG immer hoch gehalten .... ich weiß noch, wie ich mich gewundert hatte, dass ich eigentlich ganz gut schlafen kann ... jetzt weiß ich, dass das nur durch hoffnung ging ... allein deswegen war es gut, die hoffnung zu haben und zu nutzen .... jetzt - nach all den monaten - ist der schmerz definitiv schlimmer und intensiver, aber das seil zieht einen doch wieder raus ... hoffe ich.

ich merke auch in jeder faser, dass ich durch die hoffnungslosigkeit erstmals an einem neuen meilenstein angekommen bin. vielleicht - weil ich es jetzt besser ertragen kann (obwohl ich mich derzeit schwächer wie eh und jeh fühle ..). wahnsinn: zum beispiel jetzt fange ich an, wie ein abreißkalender abzunehmen ... die ersten monate ist da gar nicht so viel passiert; in den letzten 5 - 6 wochen habe ich fast 8 kilo abgenommen ... auch merke ich die einsamkeit in der wohnung viel intensiver ... wir haben ganze 6 jahre in der wohnung verlebt ... und diesen sonntag habe ich solche sehnsucht nach unserem morgendlichen ritual (kaffee ans bett ... scherze ...) gehabt, dass ich ohne unterlass geweint habe und es mir minütlich mieser ging.

heute abend habe ich einen termin bei der psychologin ... sie hat mir wirklich gut durch die auszugsphase geholfen und mir immer wieder gesagt: schritt 1 ist der auszug ... die trennung kommt erst an 5. oder 6. stelle ... daran müssen sie jetzt erst mal gar nicht denken ... sie wird sich etwas dabei gedacht haben .... wissend, dass ich das so nicht verkraftet hätte ... tja, jetzt bin ich wohl reif für DIE TRENNUNG ... ich erhoffe mir konkrete hilfen, erklärungen .... ich fühle, dass f. tot für mich ist ... hört sich dramatisch an, ist aber so (genau wie bei dir nie wieder ....!)

f. meldet sich im übrigen weiterhin bei mir ... will mich nicht lassen, weil er hofft, irgend wann von seinem trip runter zu sein und dann wieder qualität an seiner seite zu wollen (zur zeit sind es eher die häschen, die es ihm angetan haben!). ich möchte nicht mehr warten, glaube, dass ich meinen respekt vor ihm verloren habe ... auch wenn ich noch gefühle für ihn habe.

in 2 wochen fliege ich für einige tage zu meiner norwegischen freundin; wir machen dann einen auf wellness, sauna etc. das ist jetzt ein highlight, auf das ich mich freue ... dieses WE bekomme ich lieben besuch; wir werden einen tollen tussi-abend machen ....

Wir haben die Fünkchen doch noch in uns, selbst wenn der Wind gerade ein wenig doll bläst, er wird sich ja auch mal wieder legen und dann gibt es wieder züngelnde Flämmchen und lodernde Flammen ... oder !?!

ja, liebe gia: das hoffe ich sehr! ahne auch, dass es so ist .... aber es fehlt noch jeglicher bezug zu dieser positiven aussicht ... ich muss geduld haben, nichts übereilen wollen .... bin nur manchmal in meinem schmerz so ohnmächtig und hätte so gerne ein dickes pflaster ....

ich freue mich auf jeden fall, wenn wir uns bald kennen lernen ...

liebe grüße, danke für deine aufmerksamkeit,
c-c-l


29.10.2002 14:44 • #60


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