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45 plus und Angst vor neuen Kontakten

C
Hallo,
ich möchte ein bisschen jammern.
Ich habe in den letzten Jahren in der Bilanz eher wenig Glück und viel Leid in der Liebe erlebt. Langjährige Beziehung mit einem narzisstischen Quasi-Alkoholiker (was meine eigenen Baustellen sind, ergibt sich daraus - ich bin dran und auf einem guten Weg. ).
Es gab noch eine verhängnisvolle Affäre mit einem Superstar und dann noch eine grandios gecrashte Geschichte mit einem Bindungsängstler.

Jetzt ... bin ich müde und misstrauisch. Mir fehlt der Mut, mich auf neue Kontakte einzulassen. Ich ertappe mich bei Hassgefühlen gegen Männer ganz allgemein. Von selber ergibt sich, anders als früher, eh nicht mehr viel an neuen Bekanntschaften - und ich tue zugegeben noch eher wenig dafür.

Ich weiß, wie ich vorgehen sollte. Aber ich mag nicht. Ich bin dem Leben wohl gram, dass ich mit bald fünfzig noch an diesem Punkt bin. Nur leider ist es dem Leben egal, ob ich beleidigt bin. Es zieht einfach vorüber, und ich liege jede Nacht allein in meinem Bett.

Ihr anderen Scheuen, Verletzten und Enttäuschten, die es hier vielleicht noch gibt: Wie habt ihr das Ruder herumgerissen, um euch wieder auf eine Liebe einzulassen? Obwohl ihr bestimmte Fehler (in Richtung Selbstaufgabe) nicht mehr machen wollt? Ist das besser geworden? Wo habt ihr jemand Neues kennengelernt?
Würde ja ganz gern die eine oder andere Happy-End-Geschichte lesen ... Mitjammerer sind aber auch willkommen.
Danke!

09.07.2016 18:52 • x 5 #1


E
Gar nicht.
Ich bin zu verletzt.

09.07.2016 19:03 • x 4 #2


A


45 plus und Angst vor neuen Kontakten

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S
Geht mir leider ähnlich wie frischgeföhnt. Die Wunden sind verheilt, mir gehts gut, aber ich bin extremst vorsichtig geworden.

Kontakte aus dem Internet finde ich schwierig. Viele Verhärmte, Psychos, etc. dabei. Ich könnte hier Geschichten erzählen, die meine Singlefreundinnen und ich erlebt haben ...

Und eine Beziehung oder irgendwas mit jemandem eingehen, nur damit ich nicht alleine bin, das möchte und brauche ich nicht.

Aber die Hoffung habe ich trotzdem nicht aufgegeben, dauert einfach länger als früher, weil man weniger neue Kontakte hat. Irgendwie bin ich auch überzeugt, wenn der Passende käme, dann wären auch alle Bedenken unwichtig.

09.07.2016 19:10 • x 8 #3


L
liebe carlaa,
ich bin zwar durch mit meiner trennung und gehe auch wieder aus und lerne menschen kennen, aber...

bin nicht richtig misstrauisch, auch nicht aengstlich, aber ich kann mir einen partner z.zt. nicht mehr vorstellen...ich suche nicht...wenn mich dann jemand finden sollte...wer weiss, aber ich bin nicht aktiv...

09.07.2016 19:17 • x 3 #4


finita
MEine Griff-ins-Klo-Bilanz ist Deiner sehr ähnlich.

Ich hasse Männer nicht, ich mache aber grade nen respektablen Bogen.
Konzentriere mich auf andere Dinge...und irgendwann...schau mer mal...oder halt nicht, was schade wär, aber so auf Biegen und brechen, nö danke!

09.07.2016 19:39 • x 2 #5


lws-q
Einfach mal ein Lächeln absenden, ganz unverbindlich und spontan. Oft wird dann zurück gelächelt ... das dann aufsaugen und genießen!
Hilft und macht Spaß.

09.07.2016 19:54 • x 2 #6


S
Hallo, ich bin zwar männlich und erst Mitte 40, aber es geht mir ähnlich. Nach den schmerzhaften Trennungen der letzten Jahre fehlt mir das Vertrauen. Ich beschäftige mich mit den Gründen, warum ich mehrmals in destruktive Beziehungen geraten bin.
Ich kann mir auf absehbare Zeit auch keine Beziehung mehr vorstellen.
LG
Solonely

09.07.2016 20:07 • x 5 #7


Konrad
Ach doch, ich vergesse sehr schnell und bin immer zversichtlich, habe einen Job durch den ich täglich in bis zu
8 Wonungen komme. Von der Supervilla wo die chinesichen Seidenbrücken für 10.000 Euro schon im
Eingangsbereich an der Wand hängen über die Messi Wohnung wo die Türe nur soweit aufgeht das gerade so der Pizzakarton
durch passt, die Dame welche mich auffordert Platz zu nehmen, eine Cola zu trinken und die Rechnung doch
lieber in Naturalien Begleichen möchte, die Verlassene, die Alleinerziehende. 19 Jahre habe ich mich Steif
gehalten, sofort von den Kindern erzählt und dem Essen das zu Hause auf mich wartet.

Jetzt wo ich Frauen anders sehe, mir sogar die mühe gebe nicht bedürftig zu wirken in dem ich unnahbar erscheine
und gleichzeitig interressiert
läuft mir nichts aber absolut nichts annähernd geeignetes zum Anbaggern über den Weg.

Ist das nicht ein Elend, jetzt wo ich im Supermarkt nur Single- Einkauf mache schaut auch keine Frau in meinen
Einkaufswagen und lächelt dann mal kurz. Ist auch besser so, ich würde wohl sofort noch an der Kasse über Sie
herfallen und im Gefängnis landen.

10.07.2016 02:22 • x 3 #8


S
Kann das echt nachfühlen....ist bei mir zwar noch ganz frisch. Bin jetzt erst 6 Wochen getrennt aber hatten uns schon 1 Jahr auseinander gelebt. Ich will ihn nicht mehr aber irgend liebe ich ihn noch. Hab versucht mich abzulenken ...bisschen rum geschrieben und als es dann hieß sollen wir mal zusammen ein Kaffee trinken...? Konnte ich das nicht, bin innerlich noch so gehemmt, Kopf sag ja Probier doch mal und das Gefühl saget , biste noch nicht bereit dafür...ich glaube auch das Vertrauen mir sehr schwer fallen wird

10.07.2016 18:39 • x 4 #9


G
Durch meinen Nebenjob (Bundesliga, Stadion), hab ich Gott und die Welt kennengelernt. Aber nichts und niemand hat mich geflasht. Zwar nette Gespräche, Bekanntschaften, aber jemanden an mich ranlassen? Im Leben nicht.

Hat mich auch gefrustet, aber erzwingen kann man nichts.

10.07.2016 22:29 • x 3 #10


C
Ihr Lieben,
danke für alle eure Antworten und Beiträge. Tut mir gut, dass euch mein Jammer-Thema anspricht.
Sorry, dass ich mich jetzt erst wieder zu Wort melde - das Wetter war einfach zu schön und ich war fast das ganze Wochenende draußen - heute mit einer meiner allerbesten und ältesten Freundinnen. Und ich muss jetzt mal sagen: Was meine Frauenfreundschaften betrifft, habe ich überhaupt keinen Anlass zu jammern. Ich habe richtig tolle und ganz unterschiedliche Freundinnen und ich glaube auch, dass sie mich wirklich mögen.
Und ich kann mittlerweile mit denen auch viel besser schwierige Themen ansprechen und mal einen Streit durchstehen (was ich in Paarbeziehungen sehr viel einfacher finde).
Also heute möchte ich mein Jammer-Thema ein bisschen zurückfahren und sagen: Es ist gut so, wie es ist.
Ich bin total dankbar für die Freundschaften, die ich habe, und wenn jetzt eine böse Fee käme und sagen würde: Kriegst nen super Mann, schick, nett und treu bis an dein Lebensende - dafür hast du aber keine Freundinnen mehr, ich bin mir fast hundertprozentig sicher, ich würde sie wegschicken. (Hintergrund: Meine Mutter hat sich bei der Fee für den Mann entschieden und ich finde es schrecklich, wie sie lebt ...)

@finita: Ja, ich konzentriere mich auch auf andere Dinge. (Es wäre ja auch zu schmerzhaft, sich auf Partnersuche zu konzentrieren und es funktioniert einfach nicht ...)

@konrad: Fand deinen Beitrag sehr unterhaltsam ... klasse. Was das wohl für ein Job sein mag - bist du Gerichtsvollzieher?

Jetzt muss ich schlafen. Danke nochmals für euer Feedback und bis bald ...

11.07.2016 00:01 • x 3 #11


L
Zitat:
und wenn jetzt eine böse Fee käme und sagen würde: Kriegst nen super Mann, schick, nett und treu bis an dein Lebensende - dafür hast du aber keine Freundinnen mehr, ich bin mir fast hundertprozentig sicher, ich würde sie wegschicken

11.07.2016 00:23 • x 1 #12


G
Zitat:
@konrad: Fand deinen Beitrag sehr unterhaltsam ... klasse. Was das wohl für ein Job sein mag - bist du Gerichtsvollzieher?


Pizzazusteller

11.07.2016 02:40 • x 1 #13


G
Moin,
schließe mich uneingeschränkt an. Ich würde niemals nie meine beste Freundin gegen einen Typen eintauschen. Ich würde ihm sogar die Tür aufhalten zum gehen, sollte jemals je auf diesen schwachsinnigen Gedanken kommen Freundin oder ich. Never ever.

11.07.2016 08:07 • x 1 #14


D
@ CarlaaGrace
Als Mann würde mich echt interessieren, wieso ihr Traummann für eure Freundinnen in den Wind schießen würdet. Kann man sich mit einem Mann - noch dazu mit dem, den man liebt - nicht genauso austauschen wie mit der besten Freundin? Über intimste Gefühle wie über Banalitäten?
Mir ist klar, dass tiefe Freundschaften wahrlich Gold wert sind aber mehr als die Beziehung zum Liebsten? Was bedeutet das dann für den Wert dieser Beziehung?
Mir ist diese Einstellung erst kürzlich begegnet und ich hielt es für eine Ausnahme aber offenbar habe ich mich getäuscht.
Wäre an einer aufrichtigen Erklärung interessiert

26.08.2016 01:15 • x 1 #15


A


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