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9 Monate Kampf um die Ehe

G
Zitat von jaqen_h_ghar:
Das finde ich jetzt ziemlich anmaßend.
Und als nächstes möchte uns @Gast2000 wahrscheinlich noch erzählen, dass auch all die schlimmen Dinge, an die sich Patienten/innen zuweilen während einer psychosomatischen Reha erinnern, auch nur von all den suggestiven Therapeuten/innen eingepflanzt werden?

Bitte genauer lesen. Dann wird Dir auffallen, dass das was Du in meinen Text hinein interpretierst dort nicht im
entferntesten steht. Ich möchte, falls Du das nicht erkennen solltest, Dir jedoch behilflich sein. Die Betonung
und Bezug liegt auf so wird das jedenfalls in den Foren nicht selten beschrieben. Vielleicht hast Du das ja überlesen. Wenn nein, ging es Dir nicht um einen Sachbeitrag.

Damit lasse ich es bewenden.

06.10.2019 22:13 • x 1 #31


J
Zitat:
so wird das jedenfalls in den Foren nicht selten beschrieben

Und genau diesen Schmarrn glauben Betroffene in dieser Situation - genau wie den Käse, den die False-Memory-Bewegung immer aggressiver vermarktet.

Im Übrigen ist es genau umgekehrt: Als Therapeut kannst man nur mit dem arbeiten, was ein/e Patient/in innerhalb der Therapie anbietet. Meine Aufgabe besteht dann höchstens darin, allzu einseitige Sichtweisen (z.B. den Partner als Ursache der eigenen Erkrankung) zu verdeutlichen und den Blick für alternative Entstehungsmodelle aufzumachen. Wird weiterhin an der eigenen Theorie bezüglich des Partners festgehalten, kann man nicht verhindern, dass darauf ggf. auch eine Trennung folgt.
Ist nun mal so - Psychotherapie hat - wie jede andere Behandlung auch - Nebenwirkungen, die auch darin bestehen, dass sich Einstellungen und Verhalten gegenüber bestimmten Menschen ändern.

06.10.2019 22:21 • x 1 #32


A


9 Monate Kampf um die Ehe

x 3


G
Zitat von jaqen_h_ghar:
Und genau diesen Schmarrn glauben Betroffene in dieser Situation - genau wie den Käse, den die False-Memory-Bewegung immer aggressiver vermarktet.

Im Übrigen ist es genau umgekehrt: Als Therapeut kannst man nur mit dem arbeiten, was ein/e Patient/in innerhalb der Therapie anbietet. Meine Aufgabe besteht dann höchstens darin, allzu einseitige Sichtweisen (z.B. den Partner als Ursache der eigenen Erkrankung) zu verdeutlichen und den Blick für alternative Entstehungsmodelle aufzumachen. Wird weiterhin an der eigenen Theorie bezüglich des Partners festgehalten, kann man nicht verhindern, dass darauf ggf. auch eine Trennung folgt.
Ist nun mal so - Psychotherapie hat - wie jede andere Behandlung auch - Nebenwirkungen, die auch darin bestehen, dass sich Einstellungen und Verhalten gegenüber bestimmten Menschen ändern.

Wie in jedem Berufsstand gibt es schwarze Schaafe, gibt es Erfolgsdruck, gibt es Fehler und auch in
der Qualität große Unterschiede. Ich finde, alle solche Berichte so hinzustellen und zu bewerten wie Du das
tust, wertet genau die - Stichwort gelogen - ab, die das so erlebt und berichtet haben.

Man muiß schon eher einen getrübten Blick haben um nicht zu erkennen, dass ein Psychotherapeut sehr
wohl in der Gesprächsführung nicht zu unterschätzende Lenkungsmöglichkeiten hat, und diese auch nutzt
und nutzen muß, für eine erfolgreiche Therapie.

06.10.2019 23:07 • x 1 #33


J
Zitat:
Wie in jedem Berufsstand gibt es schwarze Schaafe, gibt es Erfolgsdruck, gibt es Fehler und auch in
der Qualität große Unterschiede.

Einer meiner Supervisoren sagte mal: Das schöne an der Psychotherapie ist, dass sie fast ungestraft Fehler machen dürfen.

Zitat:
dass ein Psychotherapeut sehr wohl in der Gesprächsführung nicht zu unterschätzende Lenkungsmöglichkeiten hat, und diese auch nutzt und nutzen muß, für eine erfolgreiche Therapie.

Ich glaube, ganz so schlimm ist es mit dem Erfolgsdruck nicht. Mein therapeutisches Selbstverständnis besteht nicht darin, auf Biegen und Brechen die Ziele meines Patienten erreichen zu wollen. Das ist seine Verantwortung - ich bin lediglich Suchen-Helfer oder Finden-Helfer, selbst dann oder vorallem, weil ich in der am meisten direktiven Therapieschule arbeite. - Wenn jüngere Kolleginnen und Kollegen das anders machen, ist das eine bedauerliche Weiterführung dessen, was sie schon an der Uni gelernt haben, nämlich Erfolgsdruck. Das war zu meiner Zeit noch anders.

06.10.2019 23:13 • x 1 #34


G
Zitat von jaqen_h_ghar:
Einer meiner Supervisoren sagte mal: Das schöne an der Psychotherapie ist, dass sie fast ungestraft Fehler machen dürfen.


Ich glaube, ganz so schlimm ist es mit dem Erfolgsdruck nicht. Mein therapeutisches Selbstverständnis besteht nicht darin, auf Biegen und Brechen die Ziele meines Patienten erreichen zu wollen. Das ist seine Verantwortung - ich bin lediglich Suchen-Helfer oder Finden-Helfer, selbst dann oder vorallem, weil ich in der am meisten direktiven Therapieschule arbeite. - Wenn jüngere Kolleginnen und Kollegen das anders machen, ist das eine bedauerliche Weiterführung dessen, was sie schon an der Uni gelernt haben, nämlich Erfolgsdruck. Das war zu meiner Zeit noch anders.

Alles gut, alles verständlich geklärt. Danke.

07.10.2019 10:54 • x 1 #35


C
Tja, also erstmal bin ich sehr dankbar über die verschiedenen Ansichten hier... zumal diese meiner Meinung nach alle sehr ernst gemeint sind und vor allem neutral sind. Danke!
Wir sind jetzt seit gestern im Urlaub angekommen! Den Kindern gefällt es. Und ich selbst fühle mich hier auch wohler, als zu Hause! Am liebsten wäre ich tatsächlich nur mit den Kindern hier. Aber: die Kinder hätten dann keinen schönen Urlaub gehabt, da sie ihre Mutter vermissen würden. Und letztlich mache ich das auch nur für die Kinder.

Wenn ich alle eure Statements in Einklang bringe, dann entnehme ich daraus folgendes:
Ich bin völlig kaputt und psychisch instabil, habe kein Rückgrat mehr und lasse alles mit mir machen. Ich glaube, das trifft es ziemlich. Ich würde diese Tretmühle sofort verlassen, wenn ich könnte....aber ich kann nicht. Ich setze jetzt alle Hoffnung auf die Therapie. Vielleicht öffnet man mir die Augen und macht mir bewusst, dass meine Frau mir nicht gut tut.
Und was Gast2000 geschrieben hat, ist nicht abwegig. Nochmal: sie sagt, dass alles perfekt ist und sie mich liebt. Dann in der letzten Woche sagen die Kunsttherapeutin, die Oberschwester und die Psychologin ihr, dass sie sich was vor macht und Zack, sieht sie es genauso! Normal finde ich das nicht. Und ich will einfach die Hoffnung nicht aufgeben. Sie nimmt ein Psychopharmakon in doppelter Dosis.. was passiert, wenn sie es ausschleicht? Vielleicht denkt sie dann anders.... sie ist nachwievor depressiv.. und der vermeintlich andere auch! Und ich habe immer versucht, sie zu retten. Und dann kommt da ein anderer mit ähnlichen Problemen und der ist der Heiler! Ich verstehe die Welt nicht mehr....
Danke für eure ehrliche Meinungen

07.10.2019 14:14 • #36


Vegetari
Chritop,
gebt euch beiden Zeit für Besserung / Heilung !

Wenn ihr beide psychisch angeschlagen seid , könnt ihr kein gute vernünftige Entscheidungen treffen.

Wartet die Therapie bei euch beiden ab !


Konzentriere Dich im Urlaub auch mal an die schönen Augenblicke , geniesse es!

Das Leben ist zu kurz und schade , um so lange unglücklich zu sein !

07.10.2019 15:19 • x 2 #37


Zauberhaft
... ein Therapeut/... kann natürlich nur das aufarbeiten, was Ihm erzählt wird.
Man muss auch nicht alles machen was man gesagt bekommt. Das sind nur Ansätze.
Es ist natürlich einfacher zu sagen, Andere haben das entschieden/gesagt.

Ihr seid beide überfordert, braucht Hilfe von außen.

Ihr müsst jetzt nichts entscheiden.
-Urlaub- ist jetzt genau richtig, schaue nur auf die Kinder, wenn DIE glücklich sind ist das Toll.

Die Aufregung muss sich legen, dann gezielt alle Varianten vorbereiten. Infos einholen.
Bis dahin werden dich unterschiedliche Wahrnehmungen begleiten.

Versuche jetzt zu entspannen.

07.10.2019 15:28 • x 1 #38


C
Eben hat sie mich gefragt, ob ich wir es JETZT den Kindern sagen wollen! Wäre doch ein guter Zeitpunkt, weil sie sehen, dass wir uns verstehen!
Und dann fragte sie mich, ob ich aus dem Haus ausziehen würde. Man müsse den Kindern ja nicht auch noch ihre Umgebung nehmen.... also mal ehrlich! Mir geht es immer besch....

07.10.2019 15:39 • x 1 #39


Vegetari
Zitat von Christop:
Eben hat sie mich gefragt, ob ich wir es JETZT den Kindern sagen wollen! Wäre doch ein guter Zeitpunkt, weil sie sehen, dass wir uns verstehen!
Und dann fragte sie mich, ob ich aus dem Haus ausziehen würde. Man müsse den Kindern ja nicht auch noch ihre Umgebung nehmen.... also mal ehrlich! Mir geht es immer besch....



Ich würde ihr ruhig und konkret sagen:
.
Keine weitreichenden Entscheidungen meine Liebe ,wenn die Psyche angeschlagen ist! Erst abwarten,bis es allen besser geht,es tut keine Not eine räumliche Trennung vom Zaun zu ziehen!


Übrigens:
Ich finde es total unprofessionell ,wenn Therapeuten zur Trennung oder sonst was raten,das dürfen eigentlich Therapeuten nicht ,ausser bei Not ,Drohung,Gewalt oder so.
Jede Entscheidung sollte selbst beim Patienten bleiben,ein Therapeut kann nur Hilfe zur Selbsthilfe anregen ,sagte mein Therapeut ....


Wir waren ja fast 1 Jahr bewusst auf beider Vereinbarung nach und während unserer Krise getrennt,um uns zu finden und das tat uns gut ,heute läuft es wesentlich besser.

Jeder Fall ist anders

07.10.2019 15:52 • x 1 #40


unbel-Leberwurst
Warum ist es denn für deine Frau offenbar eine ausgemachte Sache, dass die Kinder bei ihr bleiben? Sie kann auch ausziehen.

07.10.2019 16:45 • x 1 #41


J
Zitat:
Ich setze jetzt alle Hoffnung auf die Therapie. Vielleicht öffnet man mir die Augen und macht mir bewusst, dass meine Frau mir nicht gut tut.

Nur um falsche Hoffnungen zu vermeiden: Du darfst nicht erwarten, dass in der Therapie hauptsächlich was mit Dir gemacht wird. Du bist der Hauptakteur, Du hast den Hauptteil der Arbeit. Therapeuten/innen sind nur Suchen-Helfer bzw. Finden-Helfer, d.h. sie können Dich unterstützen auf Deinem Weg. Derartige Methoden, wie sie Gast2000 beschrieben hat, sind eher schon manipulativ. Aber wie jede Behandlung hat Psychotherapie Nebenwirkungen. Es kann also passieren, dass sich zunächst mal Symptome verschlimmern oder dass sich Deine Beziehungen zu Deinem sozialen Umfeld verändern.

07.10.2019 16:53 • x 2 #42


Zauberhaft
Zitat von Christop:
Eben hat sie mich gefragt, ob ich wir es JETZT den Kindern sagen wollen! Wäre doch ein guter Zeitpunkt, weil sie sehen, dass wir uns verstehen!
Und dann fragte sie mich, ob ich aus dem Haus ausziehen würde. Man müsse den Kindern ja nicht auch noch ihre Umgebung nehmen

Da kannst du nichts weiter machen. Sie beeinflussen, Ihr was einreden... .

Versuche ruhig zu bleiben, höre NUR zu, denke für dich. Das gehörte musst DU erst sacken lassen.

Sie soll doch erstmal mit DIR ÜBER ALLES reden. Die Kinder können daheim, in Ihrer gewohnten Umgebung, DANN EURE Entscheidung mitgeteilt bekommen.

Entscheide NICHTS, KEINE Zusagen.
Lass dich erst beim Anwalt beraten.
Wie ich bereits geschrieben habe, sei vorbereitet. Darüber nicht reden.

Es tut mir leid, sei mal ganz lieb gedrückt!

07.10.2019 16:54 • x 1 #43


K
Tut mir leid...

Aber das der Urlaub scheis se wird war leider klar.

Du musst jetzt endlich checken was Sache ist und aufwachen, Mann! Deine Frau schießt scharf und du hast den Knall noch nicht mal registriert.

Voll auf Abstand gehen, kein Gerede mehr, Anwalt einschalten und keine Zusagen machen.

07.10.2019 19:15 • x 1 #44


G
Zitat von jaqen_h_ghar:
Therapeuten/innen sind nur Suchen-Helfer bzw. Finden-Helfer, d.h. sie können Dich unterstützen auf Deinem Weg. Derartige Methoden, wie sie Gast2000 beschrieben hat, sind eher schon manipulativ. Aber wie jede Behandlung hat Psychotherapie Nebenwirkungen. Es kann also passieren, dass sich zunächst mal Symptome verschlimmern oder dass sich Deine Beziehungen zu Deinem sozialen Umfeld verändern.

Zitat:
Zitat Christop:
Und was Gast2000 geschrieben hat, ist nicht abwegig. Nochmal: sie sagt, dass alles perfekt ist und sie mich liebt. Dann in der letzten Woche sagen die Kunsttherapeutin, die Oberschwester und die Psychologin ihr, dass sie sich
was vor macht und Zack, sieht sie es genauso! Normal finde ich das nicht.

Genau das kann man in ähnlichen Fällen öfters lesen. Zeitpunkt = jeweils letzte Woche. Also ein heranführen
und bestärken das so anzunehmen wie empfohlen. Die Entscheidungen muß der Patient selber treffen.
Wer möchte nicht gerne wieder ganz gesund werden und alles was dem im Wege steht ist natürlich nicht
gut.

Wenn das so zutreffend ist wie seine Frau das sagt - warum sollte sie lügen? - sind das in meinen Augen
durchaus manipulative Methoden in deren Folge u.U. ganze Familien mit Kindern zerstört werden können.

Richtig ist, dass es sehr viele sehr gute und gute Therapeuten gibt die ihren Patienten helfen wieder gesund
zu werden. Das sollte nicht vergessen werden.

07.10.2019 19:25 • x 1 #45


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