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Ab wann wird die S. Orientierung relevant?

Markus0815
Ich habe eine Frage die mich umtreibt. Und ich kann sie mir von meinem eigenen Empfinden nicht erklären, darum bräuchte ich mal eure Hilfe.

Wo ist die Abgrenzung, auf der - vorausgesetzt es gibt sowas überhaupt - die natürliche oder gelernte S. Vorliebe zum Trage kommt? Konkret: Ab wann trägt es ob ich gleichgeschlechtlich bin oder nicht.

Ich habe einen Freund, der seit 6 Monaten auch bei mir arbeitet, mit dem ich seit etwa zwei Jahren eine freundschaftliche und emotional intime Verbindung habe. Ich habe bislang jeglichen körperlichen Kontakt vermieden, da ich gleichgeschlechtlich bin, und diese sehr gute Freundschaft nicht belasten will, und auch im Job als Vorgesetzter eigentlich nichts anfangen will. Ansonsten wäre ich nicht so extrem auf Abstand. Ich hatte mich trotzdem schon mal zwischenzeitlich in ihn verschossen, und jede Minute mit Ihm gibt mir seit langem sehr viel, so dass es über die Zeit doch irgendwie schwieriger wird für mich das so mit diesem Abstand aufrecht zu erhalten. Auch weil wir uns jetzt an einigen Tagen in jeder Woche sehen und sehr gut tun. Darum habe ich mich allgemein mal erkundigt wie es Ihm so beziehungstechnisch geht, und was er sich so da so eigentlich wünscht.

Jetzt ist es so dass wir heute darauf gekommen sind, dass er neben mir auch vier andere Personen hat, mit der er ein im Prinzip identisches Verhältnis hat, und dass es Ihm fehlt dass er mit keinem das hat, was er endlich mal wieder mit einer Frau gerne hätte: Dass man sich einmal umarmt und sich Fallen lassen kann. Ich war sehr überrascht, da ich mir das nicht vorstellen kann, dass man so eine emotionale tiefe Verbindung hat, so wie er das mit mir hat, und keiner der anderen hetero Männer ihn einfach mal drückt. Und dass man dafür erst unbedingt eine Frau braucht? Ich habe derartige Umarmungen und auch füreinander da sein bislang in allen ähnlich tiefen Freundschaften mit Frauen wie auch Männern gehabt, ohne dass ich irgendwelche Probleme für mich oder die andere Seite entstanden sind. Oder dass es eine (S.) Beziehung sein musste. Wieso auch?

Hier also die Frage: Bin ich wirklich der Einzige, der diese Form des intimen emotionalen Kontaktes mit körperlichem Kontakt in Form einer Umarmung bei jedem Geschlecht gleichermaßen führen kann, und es nicht als S. empfindet, oder ist das bei euch auch so?

Bin ich der einzige der dies vielleicht schon als S. ansieht, eigentlich eher nicht, aber auf jedem Fall etwas bei dem die S. Orientierung nicht relevant ist?

Wäre eine Freundschaft, in der man sich auch mal in den Arm nimmt und Fallen läßt, als gleichgeschlechtlich S. anzusehen? Dass es eine Überschreitung wäre, wenn er es nicht will, ist mir klar, darum mache ich das nicht einfach so. Aber herauszufinden, ob er es will, im Gespräch, wäre ja okay, oder?

15.05.2019 20:46 • #1


W
Zitat von Markus0815:
Wo ist die Abgrenzung, auf der - vorausgesetzt es gibt sowas überhaupt - die natürliche oder gelernte S. Vorliebe zum Trage kommt?


Denke doch bitte noch einmal über die Frage nach, in dieser Form ist die nicht beantwortbar.

15.05.2019 21:24 • #2


A


Ab wann wird die S. Orientierung relevant?

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VictoriaSiempre
Es gibt Menschen, die sind körperlicher als andere. Die einen knuddeln gerne und jede/n, die anderen nicht. Vielleicht umarmen sich Männer untereinander weniger, weil sie nicht so sozialisiert wurden; jedenfalls bei uns. In anderen Ländern ist es anders.

Ich selber bin nicht so der Knuddler (norddeutsch stocksteif halt ), aber wenn mich ein Freund oder eine Freundin zur Begrüßung in den Arm nimmt, dann käme ich nie auf den Gedanken, dass das einen 6uellen Hintergrund haben könnte.

Dass Dein OdB gerne mal wieder von einer Frau in den Arm genommen werden möchte, bedeutet vermutlich genau das: Er möchte von einer FRAU in den Arm genommen werden. Keine Ahnung, ob Du als harmloser Umarmer ein adäquater Ersatz wärst; frag ihn halt. Aber ein wenig hab ich das Gefühl, dass es Dir bei dieser Körperlichkeit eher um Dich geht als um ihn?

15.05.2019 21:31 • x 1 #3


Markus0815
Zitat von VictoriaSiempre:
Aber ein wenig hab ich das Gefühl, dass es Dir bei dieser Körperlichkeit eher um Dich geht als um ihn?

Ich finden die darin mitschwingende Verurteilung nicht okay ehrlich gesagt. Ich finde Du unterstellst dass ich etwas unkorrektes vorhabe, alleine dieses Wort der Körperlichkeit zieht das ganze in einen Kontext den ich als nicht angebracht empfinde.

Es geht wenn dann darum dass wir beide etwas davon haben - und das ist die Beste aller Kombinationen und nur gut.

15.05.2019 21:54 • #4


G
Zitat von VictoriaSiempre:
Ich selber bin nicht so der Knuddler (norddeutsch stocksteif halt ),


Noch norddeutscher und voll verknuddelt, dass ist doch ein Klischee

15.05.2019 21:57 • #5


Markus0815
Zitat von VictoriaSiempre:
Keine Ahnung, ob Du als harmloser Umarmer ein adäquater Ersatz wärst; frag ihn halt.

Es geht schon um eine eben tiefergehende Umarmung... Und das ist ja der Kern der Sache: Ist das jetzt relevant für die S. Ausrichtung oder nicht?

15.05.2019 22:07 • #6


VictoriaSiempre
Zitat von Grinch:

Noch norddeutscher und voll verknuddelt, dass ist doch ein Klischee


Klar ist das ein Klischee, es lebe die Vorurteile

@Markus0815 - es ist Dein Problem, wenn Du Körperlichkeit anders definierst als ich. Ganz gewiss unterstelle ich Dir nichts. Guck Dir die Brüderküsse zwischen Breschnew und Honecker an oder der Umgang von z. B. Südländern und Arabern miteinander - sehr körperlich, aber (vermutlich) nicht 6uell. Finde ich völlig okay; auch wenn hier irgendjemand gerne knuddelt. Solange ich das nicht sein muss; ich tu das tatsächlich nur gerne mit mir sehr lieben, nahestehenden Personen.

Dies ist der zweite Thread, in dem Du über Deinen jungen Freund rumhirnst. Für Dich scheint diese Beziehung besonders zu sein, er hat auch noch andere gute Freunde. Du bist gleichgeschlechtlich, er nicht. Nichtsdestotrotz kann er es ja trotzdem mögen, von Dir umarmt zu werden, warum auch nicht. Frag ihn halt Kann ich Dich mal in den Arm nehmen?

Wie das im beruflichen Kontext (er arbeitet ja mit bzw. für Dich) passt oder ihm evtl. auch unangenehm ist, kannst Du nur selber entscheiden. Wir kennen ihn und seine Befindlichkeiten ja nicht.

15.05.2019 22:15 • x 1 #7


Gwenwhyfar
Zitat von Markus0815:
was er endlich mal wieder mit einer Frau gerne hätte: Dass man sich einmal umarmt und sich Fallen lassen kann.

Wenn er da nicht an Verliebtsein gedacht hat, wäre ich schwer überrascht.

Der Junge ist so erstmal hetero. Sag doch bitte bye, bye und hallo Freund.

Lass ihn seinen Weg gehen und versuch da nicht immer wieder Ansätze zu finden, ob Du nicht doch reingrätschen kannst. Es mag sogar sein, dass er in die Richtung tendiert, es aber nicht leben will oder kann.

Ich hatte mit Anfang 20 mal einen Freund, den alle meine *nicht-hetero* Freunde sehr lecker fanden. Ich fand ihn im Bett na ja, merkwürdig. Will sagen, könnte was dran sein. Sein ehemaliger Geschäftspartner sprach mich noch Jahrzehnte später drauf an, ob er nicht gleichgeschlechtlich wäre. Er lebt bis heute mit Frauen. Seine herrische Mutter hätte einen Herzinfarkt bekommen.

Irgendwas solltest Du bitte tun, um Dich von diesem OdB abzulenken. In einer Firma ist das natürlich mega blöd, aber versuch es, bitte, für Dich! Weil DU so nicht weiter kommst!

16.05.2019 05:30 • x 1 #8


Markus0815
Zitat von Gwenwhyfar:
Irgendwas solltest Du bitte tun, um Dich von diesem OdB abzulenken. In einer Firma ist das natürlich mega blöd, aber versuch es, bitte, für Dich! Weil DU so nicht weiter kommst!

Genau daran arbeite ich gerade - zwar nicht am Ablenken aber ab einer dauerhaften Lösung des Problems. Und da endlich diese dämliche Verliebtheit weg ist, sehe ich um so viel klarer und kümmere mich gerade nur darum was für Ihn das Bestmögliche, und für mich das machbare ist.

Es ist aber eben nicht so einfach, denn er verhält sich nicht nur uneindeutig sondern ist in sich drin auch nicht klar. Es macht im Moment überhaupt keinen Sinn einfach eine Entscheidung zu treffen, sondern es braucht grad einfach noch Zeit um ein wenig mehr Klarheit in Ihm selbst drin zu finden - er für sich und dann auch in der Kommunikation und Verhalten zu mir.

Die Beantwortung der hier ursprünglich gestellten Frage würde es mir schon einfacher machen, aber scheinbar habt Ihr darauf auch keine Antwort.

16.05.2019 08:35 • #9


Markus0815
Achja, noch kleiner Tip: Es gibt mehr Liebe auf dieser Welt als in einer festen Paarbeziehung oder Beziehungen die auf S. beruhen.

16.05.2019 08:48 • #10


Gwenwhyfar
Wenn Du Dir den Tipp mal zu Herzen nehmen würdest und aufhören würdest da rumzuzuppeln, wäre ich ja einverstanden.

16.05.2019 09:13 • x 1 #11


Markus0815
Achja, und für alle die sich Fragen warum ich überhaupt so viel Energie in das ganze stecke. Ich habe lange gebraucht um mir klar zu werden warum ich eigentlich nicht einfach loslasse, warum ich nicht einfach einen Schlussstrich ziehe, warum ich immer wieder am Boden zerstört war und was eigentlich mit mir selbst los ist. Es war in der ätzenden Verliebtheitsphase einfach nicht herausfindbar, jetzt ist es das endlich.

Ich will ihn einfach nicht verlieren. Das ist alles.

Dinge in deinem Leben haben nur den Wert den Du Ihnen gibst. Ich habe in meinem Leben seit geraumer Zeit einen Wert gefunden, der mich ausfüllt: Wachsen und anderen helfen zu wachsen, gemeinsam Dinge tun, sich gegenseitig inspirieren und gut tun. Das nachhaltig zu ermöglichen, darin basiert all mein Handeln der letzten Jahre.

Und all das habe ich in der Zeit mit Ihm auf besonders tolle Weise. Und seitdem ich weiß, dass ich so ticke, und es in meinem Verhalten die ganze Zeit nur darum ging, ist es um einiges Einfacher für mich geworden.

16.05.2019 09:15 • #12


Markus0815
Zitat von Gwenwhyfar:
Wenn Du Dir den Tipp mal zu Herzen nehmen würdest und aufhören würdest da rumzuzuppeln, wäre ich ja einverstanden.

Ich glaube nicht dass Du wirklich verstanden hast worum es geht, was möglich ist, und wo meine aktuelle Frage herkommt.

Es existiert eine tolle nicht S. Beziehung, für beide Seiten, bei der ich mir im Moment mehr Verbindlichkeit wünschen würde. Nach seiner eigenen Aussage bin ich einer der vier vertrautesten Personen für Ihn, mit dem tollen Zufall dass wir auch zusammen arbeiten und darum ich nen Vorteil an Zeit derzeit genieße. Ausserdem bin ich zwar der neueste, aber wir haben die meisten gemeinsamen Interessen überhaupt als alle anderen.

Ich versuche gerade herauszufinden was man daraus machen kann - um mehr geht es grad nicht.

16.05.2019 09:26 • #13


VictoriaSiempre
Ihr habt eine tolle Beziehung/Freundschaft. Dafür spielt die 6uelle Orientierung doch erst einmal überhaupt keine Rolle. Auch nicht, ob Ihr Euch in den Arm nehmt oder nicht; wie schon geschrieben: Der eine mag das, der andere nicht.

Welche Art der - noch mehr - Verbindlichkeit meinst Du, möchtest Du? Ich werde leider aus dem, was Du schreibst, nicht schlau.

Und ja klar gibt es verschiedene Formen der Liebe. Die fühle ich auch zu verschiedenen Menschen und manchmal auch zu mir . Dazu gehört für mich aber auch, den anderen so zu akzeptieren und zu lieben, wie er ist.

16.05.2019 09:47 • x 2 #14


K
Zitat von Markus0815:
Es existiert eine tolle nicht S. Beziehung, für beide Seiten, bei der ich mir im Moment mehr Verbindlichkeit wünschen würde


Nichts für ungut - aber alles was ich rauslese ist dein kummer dass du dich in einen hetero verliebt hast und nicht damit klar kommst, dass es niemals zu erwiderten Liebesgefühlen kommt.
Diese Freundschaft fürst du aus einem ganz anderen Motiv heraus als er und versuchst es dir so hinzudrehen wie es dir am zuträglichsten ist, was vollkommen normal ist.

16.05.2019 09:53 • x 1 #15


A


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