Affäre beenden, wie loslassen?

Zitat von Nachtlicht:

Daraus zog ich für mich die Lehre, dass ich seither keine Gliedmaßen mehr auf die Loyalität von jemandem verwette, nur weil ich diese Person sehr liebe und mit ihr alt werden will. Ist das so verständlicher formuliert?

Ein Notfall ist in meinen Augen etwas anderes und darauf bezog sich mein Zitat.

Sorry, wenn ich mich wieder mal an FL wende.
Aber langsam nervt es einfach, dass in diesem thread so viele Gäste schreiben dürfen.
Ich und auch wie einige andere user hier sind der Meinung, dass das eigentlich bekannte, Langjährige sind, die unkenntlich sein wollen.
Da fühle sich viele hier, die sich mit Antworten abmühen veräppelt.

Zitat von alleswirdbesser:

Ein Notfall ist in meinen Augen etwas anderes und darauf bezog sich mein Zitat.

Ich hab's jetzt nochmal nachgelesen weil ich es nicht herleiten konnte wie du darauf kamst.

Natürlich würde ich mir von meinem Partner helfen lassen, wenn er es kann.

Aber ich bin, anders als früher, nicht mehr der unverbrüchlichen Überzeugung, dass ich mich in allen Lagen und zu jeder Zeit auf die Loyalität eines Partners verlassen kann. Früher dachte ich, eine Beziehung schützt einen auch davor, in schweren Lebenskrisen, bei lebensbedrohlicher Erkrankung, Verlust der Existenzgrundlage, Tod eines gemeinsamen Kindes, Erleiden einer schwerwiegenden Behinderung usw. ganz allein mit der Not dazustehen. Heute weiß ich, dass das eben keinesfalls so sicher ist. Im Gegenteil, ich habe selbst und auch bei anderen (mit-)erlebt, dass zum individuellen Schicksalsschlag noch die Trennung obendrauf gepackt wurde. Wenn es wirklich hart auf hart kommt, gibt es eben vielleicht doch zwei Ichs und kein Wir, bei vielen Menschen. Auch bei denen, von denen man es nicht vermuten würde.

Mit Notfall meinte ich also eher den Fall einer solchen Not, und nicht einen Notfall im Wortsinne. Da hab ich mich sicher auch etwas missverständlich ausgedrückt.

Hallo, dein Mann hatte jahrelang eine Affäre, warum hast du das mit gemacht? Das macht den Selbstwert doch auf eine Weise kaputt. Hattest du dir aus Rache auch eine Affäre gesucht?
Ihr habt euch beide so viele Jahre betrogen, belogen und kein Respekt gegenüber dem anderen gezeigt. Warum führt ihr diese Ehe weiter? Aus Liebe? Ehrlichkeit?
Vertrauen? Das lese ich da leider nicht. Für mich kommst du traurig rüber, nicht nur wegen dem verlassen des AM sondern auch weil dein EM dich jahrelang betrogen hat. Das schmerzt. Aber ihr habt euch doch selber euer Glück verwährt. Warum trennt man sich nicht und schaut nach vorne. Eine Partnerschaft sollte doch Werte haben wie vertrauen, Ehrlichkeit, Respekt, Liebe. Jemand der mich jahrelang betrogen hat, der hat meine Liebe nicht verdient. Dann würde ich mich ja selbst betrügen.
Ich würde dir raten mit beiden Männer abzuschliessen und auf dich selbst zu gucken. Neue Wege gehen. Und dann ein wahres Glück zu finden. Wünsche dir viel Glück

@Happy66

Okay ja im Grunde wird es so sein, dass es einen langfristig egal werden darf. Theorie und praxis praxis sen halt nicht immer des Gleiche.

Wünsche dir dennoch die Kraft Und die schneid, dass du mit deinem Leben das machst, was du wirklich willst .

Zitat von Nachtlicht:

Ja! Für mich fühlt sich das insgesamt freier an in meiner Entscheidung für einen Menschen, weniger erwartungsbehaftet. Schwer zu beschreiben.

da fühle ich mit dir, weil ich - glaube ich jedenfalls - das gleiche meine, es aber auch nicht in unzerpflückbare worte fassen kann

Zitat von H-Moll:

Ich habe den Eindruck, dass beide, Happy und Holly dieselbe Person sind,

Nein.
HollyXX ist eine frühere, gesperrte userin.

Zitat von paulaner:

Nein. HollyXX ist eine frühere, gesperrte userin.

Wie kommst du da drauf?

Zitat von Butterblume63:

Wie kommst du da drauf?

Sagen wir mal so: ich habe einen sehr starken Verdacht. Und andere, wie ich weiß, auch.

Es soll mir aber egal sein, solange sie sich nicht wieder so aufführt, wie sie es als angemeldeter user tat.
Okay?

Zitat von Nachtlicht:

Es gibt auch sehr undurchschaubare Formen psychischer Gewalt, oder das Veruntreuen von gemeinsamem Geld, und andere Dinge die erst im Nachhinein deutlich werden, bzw. deren Ausmaß erst spät offenbar wird.

Genau das meinte ich. Den Unterschied zwischen direkter, sichtbarer Gewaltanwendung und dem Hintergehen, dem Betrug.
Für den Betrogenen ist dieses keinerlei Chance gehabt zu haben am Ende eben das Schlimmste an der ganzen Sache.
Betrogen und hintergangen zu werden ist in allen Fällen extrem demütigend.
Und das je mehr man sich auf die Loyalität des Partners verlassen hat. Was übrigens die meisten in Partnerschaften tun, weil eine Partnerschaft, in der man davon ausgeht, dass der Partner irgendwann sowieso illoyal wird, irgendwie wenig innig sein wird.
Jedenfalls würde ich eine Beziehung, in der ich ständig davon ausgehen würde, dass mir etwas angetan wird, als wenig erfüllend empfinden.

Zitat von paulaner:

Jedenfalls würde ich eine Beziehung, in der ich ständig davon ausgehen würde, dass mir etwas angetan wird, als wenig erfüllend empfinden.

Ich denke, der wirklich große und bedeutsame Unterschied zwischen:
grundsätzlich ein Bewusstsein für die Möglichkeit haben, dass auch einem selbst sowas passieren kann
und:
ständig davon ausgehen, dass einem was angetan wird
sollte eigentlich inzwischen nach mehrmaligem Erklären transparent geworden sein.

Die Bewertung vermeintlich fehlender Innigkeit finde ich daher jetzt nicht passend.

Ich fahr ja auch nicht jede Strecke im Auto zitternd und heulend, nur weil ich ein grundlegendes Bewusstsein darüber habe, dass mir ein Unfall passieren könnte, sondern schnalle mich an und fahre vorausschauend und so sicher und entspannt, wie es mir meine bisherige Fahrpraxis ermöglicht. Im besten Fall habe ich aus vorherigen Unfällen sogar gelernt, bestimmte heikle Situationen besonders im Blick zu behalten.

Zitat von paulaner:

Was übrigens die meisten in Partnerschaften tun, weil eine Partnerschaft, in der man davon ausgeht, dass der Partner irgendwann sowieso illoyal wird, irgendwie wenig innig sein wird.
Jedenfalls würde ich eine Beziehung, in der ich ständig davon ausgehen würde, dass mir etwas angetan wird, als wenig erfüllend empfinden.

das ist nicht das, was ich meinte - und @Nachtlicht auch nicht...

Zitat von Nachtlicht:

Ich denke, der wirklich große und bedeutsame Unterschied zwischen:
grundsätzlich ein Bewusstsein für die Möglichkeit haben, dass auch einem selbst sowas passieren kann
und:
ständig davon ausgehen, dass einem was angetan wird
sollte eigentlich inzwischen nach mehrmaligem Erklären transparent geworden sein.

Die Bewertung vermeintlich fehlender Innigkeit finde ich daher jetzt nicht passend.

... danke für die erklärung, ich hatte gerade nach worten gesucht.

mir geht es nicht um diese konkrete person, oder diese beziehung, sondern des bewusstseins über das ganz normal lebens- und liebensrisiko... und das für sich selber zu sortieren.

Zitat von Nachtlicht:

Ich denke, der wirklich große und bedeutsame Unterschied zwischen:
grundsätzlich ein Bewusstsein für die Möglichkeit haben, dass auch einem selbst sowas passieren kann
und:
ständig davon ausgehen, dass einem was angetan wird
sollte eigentlich inzwischen nach mehrmaligem Erklären transparent geworden sein.

Okay. Ich verstehe schon, wie du das meinst.
Für mich ist das aber ein schmaler Grat.
Wenn ich das Bewusstsein habe, dass mir dies oder jenes passieren kann, dann taucht das eben auch oft auf.

Genau wie dein Beispiel vom Straßenverkehr.
Da schreibst du ja ganz richtig, dass du dich so gut es geht vor diesem passieren kann schützt.
Indem du Vorkehrungen triffst (Gurt). Indem du vorsichtig und vorausschauend fährst.
Vorsichtig und vorausschauend fahren ist aber eben nicht das, was ich unter einer vertrauten und innigen Beziehung verstehe.
Sondern das ist eben lieber etwas weniger investieren (vorsichtig und vorausschauend) als mich komplett fallen zu lassen.

Aber wegen mir beenden wir diese OT-Diskussion. Und einigen uns einfach darauf, dass wir das ganz einfach unterschiedlich sehen und leben. Was nicht heißen soll, dass das eine oder das andere richtiger ist.
Okay?

@Nachtlicht
Ich doch nochmal...
Ich verstehe halt überhaupt nicht, wie mich das Bewusstsein, dass etwas passieren kann, davor schützt, wie es mir geht, wenn das dann tatsächlich eintritt.
Beispiel Straßenverkehr: mir ist bewusst, dass Unfälle passieren können. Wenn ich jetzt einen schlimmen Unfall habe, weil ein anderer rücksichtslos und unvorsichtig fährt, ändert doch das Wissen, dass sowas passieren kann, überhaupt nichts an meinem Schock, meinem Schmerz und meinem Schreck.

Oder Beziehung: wenn meine Partnerin mich über einen langen Zeitraum hintergeht und betrügt, dann tut das in dem Moment, wenn ich davon erfahre, doch genauso weh und schmerzt und verletzt mich doch genauso, egal, ob ich mit dem Wissen gelebt habe, dass so etwas passieren kann. Ich sage dann doch nicht Ah, okay, jetzt ist es also eingetreten. Mir war das ja eh immer bewusst.

Verstehst du, was ich meine?