Zitat von Isely:Aber warum betonst du das immer so sehr?
Das jetzt wieder glücklich sein ?
Weil du es dir so wünscht ?
Gut , ich mag mich täuschen. Aber irgendwie hab ich das Gefühl es zwickt dich immer noch .
Mensch, eigentlich wollte ich ja nichts mehr schreiben, habe aber dummerweise weiter mitgelesen und will noch ein paar Sätze loswerden.
@isely, mich zwickt so manches in meinem Leben. U.A. das schlechte Verhältnis, das ich leider besonders in ihren letzten Lebensjahren zu meinen Eltern hatte. Hier würde ich mir wünschen, noch einmal ein klärendes Gespräch mit ihnen führen zu können. Leider geht das nicht. Ebenso zwickt mich, dass ich meinen Berufswunsch damals nicht gegen sie durchgesetzt habe. Und es zwickt mich, dass ich mich gegenüber meinem Mann nicht mit meinem Kinderwunsch durchgesetzt habe. Dabei war er sogar schon soweit, ein Pflegekind mit mir annehmen zu wollen. Da aber bekam ich damals kalte Füße und habe darauf verzichtet.
Und natürlich zwickt mich auch, dass mir damals diese dumme Sache mit dem AM passiert ist. Ich war so total naiv und trotz meines fortgeschrittenen Alters unerfahren, dass ich auf seine Flirtversuche hereingefallen bin. Dabei hätte mir klar sein müssen, dass er mich niemals für eine echte Beziehung in Betracht ziehen würde. Das ändert aber nichts daran, dass ich ihn auch heute noch für einen tollen Menschen halte. Ich wäre ihm gerne eine zuverlässige Kollegin und vielleicht sogar (platonische) Freundin geworden. Damit hätte ich ihm sehr viel mehr helfen und ihn in seiner schwierigen Lebenssituation unterstützen können.
Dass ich dann aber zu meinem Mann zurück gekehrt bin, bereue ich kein bisschen. Auch nicht, dass ich diese Außen- oder Zwischenbeziehung nicht als Affäre fortgesetzt habe. Daran hatte der AM nämlich durchaus Interesse gehabt. Leider hat er nicht verstanden, dass es mir nicht um ein sechsuelles Abenteuer ging, sondern darum ihn für mich als echten Partner zu gewinnen. Heute hält er mich wahrscheinlich für ein Flit t chen, weil ich mich ja auf Praktiken eingelassen habe, die ihm zwar sehr gut gefielen, die er aber wohl in den falschen Hals gekriegt hat. In seiner Kultur sind solche Dinge ja durchaus noch sehr schambesetzt und gehören in eine Ecke, in die ich mich absolut nicht einordnen lassen will.
Alles das kann ich heute nicht mehr aufklären. Das zwickt mich in der Tat. Aber da ich nun nichts weiter tun kann als die Kontaktsperre penibel einzuhalten, wird das für immer ungeklärt bleiben. Ebenso kann ich heute unseren damaligen gemeinsamen Kollegen nichts mehr erklären. Sie kennen nun nur seine Version und werden mich ebenfalls sehr verurteilt haben. Damit muss ich leben. Auch muss ich damit leben, bestimmte Regionen meiner Heimatstadt meiden zu müssen, da ich dort Gefahr laufen würde, auf ihn oder andere damals involvierte Personen zu treffen. Natürlich zwickt mich das.
Diese Außenbeziehung hat viele Kollateralschäden nach sich gezogen, die ich gerne vermieden hätte. Eigentlich hätte ich das alles gerne vermieden und würde es liebend gerne rückgängig machen. Das aber geht nicht und so muss ich also damit leben und auch mein Mann muss damit leben. Dennoch ist unsere Ehe wieder gut, besser denn je und wir gehören zusammen bis an unser Lebensende. Wahrscheinlich aber werden wir nach Renteneintritt diesen Stadtteil verlassen und woanders neu anfangen. Die Folgen meines Fehltritts würden uns sonst ebenfalls bis an unser Lebensende nicht loslassen.
Ich glaube wirklich, dass vielen Betrogenen nicht klar ist, wie sehr nach Neustart einer Ehe 2.0 beide Partner an dem Erfolg arbeiten müssen. Und das jeden Tag. Da braucht man wirklich keine Häme und Verurteilungen von unbeteiligten Personen mehr. Auch nicht in diesem Forum.
Danke und LG