Affäre mit Chef - Herz ist verzweifelt

Liebe Justme, denk mal daran, dass jetzt der Herbst und Winter kommt. Die Tage werden kürzer, die dunkle Stimmung kommt dann bei vielen sehr schnell durch. Und jetzt glaubst Du, Du triffst dann im Dezember, kurz vor der emotionalen Weihnachtszeit so einen Schritt? Viel wahrscheinlicher ist, dass Deine Affaire in dieser Zeit wieder bei Dir ankommt. Denn dann stehen Weihnachtsfeiern an, bei denen man sich ganz unverbindlich mal wieder näher kommen kann und gaaaanz viel Alk. trinken kann. Und es ist die Zeit in der man gaaaaanz viele Möglichkeiten für ach so liebe WA-Weihnachtsgrüße hat. Mit Zusatzjoker zu Sylvester. Gute PUAs und Narze werden sich den Dezember schon fett rot angemalt haben im Kalender.

Ich sags mal so:

Wenn man jahrelang wegen einer Situation leidet, die durch den Job erschwert wird, wie blöd ist das denn, sich nicht nach einem neuen Job umzusehen?

Wenn die Kollegen so toll sind, bleiben sie Dir auch bei einem anderen Job privat erhalten und falls nicht, waren sie eben lediglich tolle Kollegen. Die kann es woanders auch geben sowie einen Chef, der nicht Privates und Berufliches vermischt und während Ehe und Familiengründung mit Angestellten posiert.

Ich hielte das für gesunden Selbstschutz und für einen Start in ein neues unabhängiges Leben ohne die berühmte Möhre vor des Esels Nase, die er doch nicht bekommt.

Du verschwendest so viel Lebenszeit. Das muss Dich dich unfassbar ank*tzen. Was hättest Du nicht alles Schönes und Verbindliches erleben können in dieser Zeit!

Liebe Justmee,
deine Gedanken beeinflussen dich. Ich habe hier im Forum gelesen man muss Wut entwickeln um das Band zu zerstören was einen imaginär zusammenhält. Du hast dich getäuscht in ihm. Das Band gibt es nicht wirklich. Deine Tassen für Streicheleinheiten, Zuwendung, S. what ever sind leer. Tröste dich wie du eine Freundin trösten würdest. Mach einen Nähkurs, lerne Stricken, weg aus der Gedankenschleife.
Solange du keine Wut, z.B. das er dich hingehalten hat, entwickelst, so lange wirst du körperlich Resonanzen spüren wenn du ihn siehst. Das tut natürlich weh. Tut es das wirklich? Weh? Oder setzt es das Gedankenkarussel nur in Gang? Oder tut der Gedanke weh, ihn nicht bekommen zu haben? Oder bricht die Sehnsucht aus auch von jemanden geliebt zu werden? Spüre da mal in dich rein.
Geht es ihm auch schlecht. Hat er Gedanken den Job zu wechseln? Wenn nicht warum nicht? Fühlt er sich stark und begehrt wenn er sieht wie du nicht selbst bist? Willst du das?
Ich bin ja kein Psychologe, aber versuche mal die Sache als Außenseiter zu betrachten. Jedesmal wenn es dir die Luft abschnürt. Atme tief und ruhig. Denke dabei: ich habe geliebt, ich kann lieben, ich bin also gesund. Je größer die Liebe um so stärker die Trauer. Er war es noch nicht, ein anderer wird kommen.
So hab ich es jedenfalls gemacht.
Hab dabei schön abgenommen. Hab mich mittels Partnerbörse getröstet, vermutlich mit einem Mann, der sich auch trösten wollte. Fand ich dann doch nicht so gut. Hab mich mit dem ganzen Thema online Dating beschäftigt und war abgelenkt. Hab wieder zu mir gefunden. Kummer war weg. Selbstbewusstsein wieder da. Gleichzeitig die Erkenntnis was ich nicht mehr will.
Hat also was gebracht !
Lass dich umarmen. Hast dich halt verlaufen gehabt! Verzeih dir. Für diesen Typen lohnt nicht mehr die Beine zu rasieren . und so.

Zitat von Justmee:

jeder Raucher weiß genau, dass er sich selbst vergiftet und raucht trotzdem.

Falsch. Nachweisbar falsch. Einige wenige Raucher rauchen trotzdem weiter. In meinem Bekanntenkreis haben viele Raucher von einer Minute auf die nächste zu rauchen aufgehört, wenn ein Kind im Anmarsch war. Ein anderer hat nach der Diagnose Lungenentzündung nicht mehr greaucht, zwei andere wegen weil sie Nichtraucher zum Partner hatten und wieder zwei andere weil sie den ärztlichen Rat bekamen aufzuhören.

Es ist also selbstverständlich möglich mit dem Rauchen aufzuhören, es kommt nur auf den Willen und den Motivator an. In meiner Jugend hat jeder meiner Freunde geraucht und heute raucht bis auf eine Ausnahme niemand mehr.

Und Rauchen aufzugeben ist viel schwerer, als Verliebtheit aufzugeben. Denn beim Rauchen kommt noch die nikotionbedingte körperliche Abhängigkeit zur psychischen Abhängigkeit hinzu.

Einigen wir uns doch darauf, dass du nicht genug Motivation besitzt, dich endgültig von deinem Chef abzuwenden. 6,5 verschenkte Jahre sind für dich nicht genug deine heimliche (wenn auch völlig unrealistische) Hoffnung aufzugeben. Wahrscheinlich wirst du erst dann aufgeben, wenn er vor deinen Augen eine Affäre führt und dich als Affärenpartner völlig ersichtlich entsorgt hat.

Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Du auch. Weder Schicksal noch Hormone haben dich in deine Lage gebracht. Du hast es so gewollt und willst es immer noch so.

Danke, ich habe selbst mit dem Rauchen aufgehört. So wie viele andere Menschen auch. Darum ging es in dem Vergleich doch gar nicht. Es war ein Beispiel dafür wie Menschen ticken.

Und ja, jeder ist für sich selbst verantwortlich.

Und ich habe geschrieben, dass ich keine Gefühle von ihm will oder dass ich auf eine weiter Beziehung mit ihm hoffe oder gar die Affäre nochnals aufleben lassen möchte. ICH habe es beendet. Und zwar Anfang des Jahres.

Mir ist bewusst, dass jeder von seinen eigene Erfahrungen und Skripten gesteuert wird und entsprechend Situationen, Gespräche etc. danach interpretiert. Aber die Fakten sollten schon bleiben.


Ich bin nur auf der Suche nach einem Weg mein Herz zu flicken ohne dabei meinen Job wechseln zu müssen. Es ist nämlich verdammt wertvoll in der heutigen Zeit eine Arbeit zu haben, die einen ausfüllt Spaß macht und bei welcher man von netten Kollegen umgeben ist, die nicht zum intregieren oder mobben neigen, sondern einfach nur ein tolles Team sind.

Das ich mir das alles vorher hätte überlegen müssen und das es 6,5 Jahre sind uns das ich an dem ganzen Mist selbst Schule bin weiß ich selbst. Das entschuldige ich auch mit nichts, weder Hormone, Verliebtheit noch Alk.. Ich lass Euch mit dem Thema nun auch in Ruhe.

Ich bin dankbar, dass ich mir hier alles von der Seele schreiben durfte und für Eure Ressonanz und jede einzelne Meinung und jeder einzelne Denkanstoss.

Das Forum ist goldwert. Danke an alle Admins und Betreuer. Bitte gebt es nie auf!

Hallo liebe Narbenherz,
irgendwie kommt mir Deine Geschichte sehr bekannt vor. Allerdings habe ich hier die Rolle der Ehefrau.
Ich habe meinen Mann in 25 Jahren 4x wieder zurück genommen. Er hat Dir genau gesagt was Du hören wolltest. Das Du die einzig wahre Liebe für ihn bist. Ist doch klar, Du willst doch auch nicht hören, dass er Dir sagt, dass er seine Frau liebt oder viele andere Frauen. Trotzdem er Dir das sagt guckt er P. und schläft mit seiner Ehefrau. Ach ja, und wenn es einen neuen Kick gibt, dann gibt es auch eine neue andere Affäre. Wir sind gerade bei Nr. 5 von der ich weiß. Hinter so einer Ehefrau kann man sich 1A gut verstecken und nimmt sich dann nur das Gute und die Affäre stellt keine weiteren Forderungen mehr. Überlege Dir, ob Dir das im Leben wirklich reicht.

Gruß Zeitvergeht

Danke @ Zeitvergeht.... mir ist das bewusst, auch das ich es nicht will und nie wollte.

Und ja, es ist wieder passiert. Ich könnt heulen.
Jaja, ich weiß.... ich kann mir das Selbstmitleid und die Opferrolle sonst wohin schieben. Bin ja selbst schuld und wieder mit vollem Bewusstsein und offenen Armen in die Kreissäge gerannt. Läuft :-/

Ich werd es doch verdammt nochmal irgendwie auf die Reihe bekommen, meine Gefühle endlich wegzusperren und nie mehr auf ihn reinzufallen, ohne meinen Job aufgeben zu müssen.

Wenn mir vor 10 Jahren jemand gesagt hätte, dass mir das je passiert und ich immer wieder den gleichen Mist mache hätt ich es nicht geglaubt. Wie kann man sich selbst so klein machen wegen etwas das niemals echt sein kann und wieso hilft einem dieses Wissen so gar nicht?

Zitat von Narbenherz:

Und ja, es ist wieder passiert. Ich könnt heulen.
Jaja, ich weiß.... ich kann mir das Selbstmitleid und die Opferrolle sonst wohin schieben.

Wieso Opferrolle? Ich sehe überhaupt nicht, warum du Opfer sein solltest. Gut, du bist in einem beruflichen Abhängigkeitverhältnis, aber alles andere ist dein freier Wille und deine eigene Entscheidung. Niemand zwingt dich, den Job weiter zu machen, niemand zwingt dich, für ihn die Beine breit zu machen. Ich sehe dich eher in der Täter-Rolle. Du hast dazu beigetragen, eine schwangere Frau zu hintergehen und emotionale Energie aus einer Partnerschaft abzusaugen. Statt zu jammern, solltest du mal deine Rolle beleuchten ... von ethisch korrektem Verhalten bist du meilenweit entfernt. Dir geht es nur um dein Ego, das leider nicht ausreichend von ihm bedient wird, weil du nur eine Randfigur für ihn bist und gerne der Mittelpunkt wärst.

Also, für Selbstmitleid besteht überhaupt gar kein Grund. Klar, tauschen will man nicht mit dir, aber so selbstmitleidig zu zerfließen, obwohl du Dreck am Stecken hast, ist schon scheinheilig.

Läuft denn die Affäre immer noch oder wieder?

Zitat von leilani1801:

Dass jemand gebunden/verheiratet ist, sollte bei dir die gleiche Wirkung haben als wenn ein interessanter Mann dir sagte dass er schwuhl ist.

Diese Leute sind nicht verfügbar. Dass daraus eine beständige Beziehung wird, sehr selten (schau mal hier im Forum). Und selbst wenn, wirst du dann beziehungslang mit der Angst leben müssen, dass er auch dir nicht treu sein wird.

Das ist natürlich Quatsch.

Auch hier um Forum sieht man jede Menge Threads, wo Leute wegen Affären verlassen wurden, und dann ist derjenige(diejenige mit dem Next zusammen, sie bekommen Kinder... ganz normal. Und nein, da wird nicht gleich wieder...
Guck Dich doch einfach mal in der Welt um. - Was ist z.B. eine Patchworkfamilie ?

In diesem Falle wird es wohl nicht passieren, denn die TE ist einfach die Zweitfrau.

Das Schöne ist : Du hast dich in diese Situation gebracht, dann kannst du dich da auch wieder rausholen.Sowas anzuerkennen kann hilfreich sein.Es ist nicht passiert,du wolltest es oder hast zumindest nichts gemacht, um es zu verhindern.

Zitat von Narbenherz:

Bin ja selbst schuld und wieder mit vollem Bewusstsein und offenen Armen in die Kreissäge gerannt. Läuft :-/

So etwas macht man doch nur, wenn man in dem Moment allen Verstand ausblendet. Es ist wie eine Sucht. Und wenn man einmal angefixt ist, fällt es schwer davon los zu kommen. Scheinbar ist man auch nach Jahren nicht davor gefeilt wieder rückfällig zu werden.

Da helfen eigentlich nur feste Entscheidungen die durch radikale Umstellung gekennzeichnet sind. Warum hängst du so an deinem Job? Warum hast du Angst vor radikalen Veränderungen in deinem Leben? Du hast keine Familie zu ernähren.
Noch kannst du dein Arbeitsleben irgendwo neu beginnen. Ja, du hast dich verrannt und in die Kreissäge hinein manövriert. Viele ähnliche Schicksale hier im Forum haben gezeigt, dass man da raus kommt, und es gar nicht so schwer ist den Job zu wechseln.

....wahrscheinlicher Angst vor dem Neuanfang wegen dem Job. Gepaart damit, dass ich so tolle Kollegen hab und eine Aufgabe die ich echt gern hab

Aber es scheint immer mehr der einzig wahre Weg zu sein. Hab mir ja nun mehr als einmal bewiesen, dass ich nicht stark genug bin, um wieder glücklich zu werden, wenn ich dort bleib.

Einen Rückfall was Ihn angeht kann ich mit beim besten Willen nicht mehr vorstellen. Aber auch da weiß man ja nie

Hab mich auf jeden Fall selbst nachhaltig über Jahre zerstört

Zitat von Narbenherz:

Aber es scheint immer mehr der einzig wahre Weg zu sein. Hab mir ja nun mehr als einmal bewiesen, dass ich nicht stark genug bin, um wieder glücklich zu werden, wenn ich dort bleib.

Lass dich nicht länger treiben. Nimm dein Leben in die Hand.

Zitat von Narbenherz:

Hab mich auf jeden Fall selbst nachhaltig über Jahre zerstört

Du kannst Verlorenes auch wiedererlangen. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass radikale Entscheidungen, wie ein neues Arbeitsumfeld einen schnell auf andere Gedenken bringen. Ich frag mich warum fallen Frauen immer wieder auf solche Deppen rein?
Warum sind gewissenlose Charakterschweine so attraktiv?