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Affäre verzeihen , wie macht man das?

B
Zitat von Heffalump:
Denkst du?
Diese fehlende Nähe .. die kommt ja nicht plötzlich, sondern entsteht. Beide Partner schenken sich da nichts. Und wem es auffällt - sagt das oft sogar. Zwar nicht immer direkt, aber es wird erwähnt. Nur dagegen wird selten was unternommen. Man nimmt es dann als gegeben hin und manche brechen dann die Ehe auf und suchen sich die fehlende Wärme anderswo.
Weder fair noch fein.

Aber kommt öfters vor - als manche sich das eingestehen

Denke ich. das Riesenproblem- es ist wie Du schon schreibst ein schleichendes Problem und nicht immer hat der eine Partner die passenden Werkeuge, das anzusprechen. Und dann nimmt das Unheil seinen Lauf.

16.06.2021 09:40 • x 1 #91


A
Zitat von BernhardQXY:
schleichendes Problem und nicht immer hat der eine Partner die passenden Werkeuge, das anzusprechen. Und dann nimmt das Unheil seinen Lauf.

Was ist, wenn der eine Partner esanspricht und der andere sieht das gar nicht so. Vielleicht auch aus dem Grund, dass er ein anderes oder über die Jahre verändertes Bedürfnis nach Nähe hat. Wie löst man sowas?

16.06.2021 09:46 • x 1 #92


A


Affäre verzeihen , wie macht man das?

x 3


ElGatoRojo
Ich denke, es ist schon ein Unterschied in der Beziehung, wie die Nähe im Innenverhältnis bleibt. Wenn der Ausbrechende Zärtlichkeit und Secks während seiner Affäre weitgehend nur seiner neuen Flamme zuwendet und den an ihn gebundenen Partner in dieser Hinsicht verhungern läßt ist die Wirkung doch anders als wenn er sich dem ursprünglichen Partner noch so verbunden fühlt, dass die ursprüngliche Nähe zu ihm zum größten Teil erhalten bleibt.

Ja - es mag der Einwand kommen, das wäre ganz besondere Hinterhältigkeit. Ist aber meist nicht so. Menschen sind oft besser und ehrlicher als angenommen. Viele Affären sind eher etwas Blütennaschen. Andere natürlich die totale neue Verliebtheit und Abwendung vom Ursprungspartner. Daher = Die Umstände des Einzelfalles.

16.06.2021 09:47 • #93


B
Zitat von BernhardQXY:
Ich habe nur noch eine Anmerkung. Es gibt einen Unterschied zwischen Konsequenz und Gnadenlosigkeit. Bei manchen hier im Forum habe ich das Gefühl, ...


Damit meinst du sicher mich. Habe mit dem Prädikat gnadenlos kein Problem. Ich will nur so behandelt werden wie ich meine Mitmenschen behandle. Und da haben Lügen um mir ein gutes Gefühl zu verschaffen nichts verloren. Ich ging immer, wenn eine Beziehung sich tot gelaufen hatte. Da musste ich nicht noch Betrug diesem Mann reinwürgen. Es passiert, daß man sich verliert,dann lasse ich diesem Menschen seine Würde und zolle ihm damit Respekt. Ich stehe zu meinem Wort und,wenn einer meint mich zu betrügen zu müssen kommt es von meiner Seite zu Konsequenzen.
Leben und leben lassen. Ich muss dich schliesslich auch nicht verstehen aber respektiere deine Haltung und Einstellung. Im Gegensatz zu dir tue ich mich nicht schwer damit. Jeder muss in seinen Schuhen laufen.

Irgendwas ging schief,dass ich im Zitat gelandet bin, sorry!

16.06.2021 09:48 • #94


B
Zitat von AllesBestens:
Was ist, wenn der eine Partner esanspricht und der andere sieht das gar nicht so. Vielleicht auch aus dem Grund, dass er ein anderes oder über die Jahre verändertes Bedürfnis nach Nähe hat. Wie löst man sowas?

Eine gute Frage. ich glaube, man muss unterscheiden, ob der andere versteht, was das Problem ist und es nur anders sieht, oder, ob er es überhaupt nicht versteht.
Im letzteren Fall ist es verdammt schwierig, weil- was soll der redende Partner denn noch alles anstellen, irgendwann gibt es keine ideen mehr. Dann fragt man sich sicherlich, gehen oder bleiben. Bleiben ist sehr oft die weniger schlechte Lösung, weil man relativ betrachtet nicht sooo schlecht lebt.
Was anderes ist, wenn man sich nicht einig wird. dann wird wenigstens geredet und sich dem anderen mitgeteilt. Hier besteht die Aufgabe darin, im anderen Verständnis zu wecken und neue Wege. Dann geht die Partnerschaft weiter.

16.06.2021 09:57 • x 1 #95


B
Zitat von Butterblume63:
Damit meinst du sicher mich. Habe mit dem Prädikat gnadenlos kein Problem. Ich will nur so behandelt werden wie ich meine Mitmenschen behandle. Und da haben Lügen um mir ein gutes Gefühl zu verschaffen nichts verloren

Man kann auf das Blatt neben der Diskette drücken, dann sieht man die Formatierungsbefehle und kann den Text entsprechend korrigieren.
Ähm, ich sehe das exakt wie Du. Der Unterschied ist, erstens haben in erster Näherung alle eine zweite Chance, weil ich grundsätzlich jedem Fehler zugestehe und mich selber davon nicht freispreche. Abhängig von dem, was mal war und wieviel Gemeinsamkeiten hatte Historie und und und, sowie wie ich verletzt wurde. Daraus entscheide ich , ob die zweite Chance gewährt wird, oder nicht.

16.06.2021 10:02 • #96


ElGatoRojo
Zitat von BernhardQXY:
Nicht mehr triggern bedeutet für mich im konkreten Fall: Wenn ich eine Affäre mitkriege brechen eben nicht mehr die alten Verwundungen auf, bleibt das Kopfkino dunkel, habe ich keine negativen Gefühle, sei es Angst, Wut oder Unsicherheit.

Das Kopfkino ist relativ unabhängig. Es ist irgendwo archiviert und noch Jahrzehnte abrufbar. Wichtig ist allerdings, wie sehr ich mich damit beschäftige - man kann es natürlich auch zum Kultfilm machen und sich in der Opferrolle wohl fühlen. Wenn man sich allerdings sein Vertrauen in den Partner und seinen Lebensoptimismus erhalten will, sollte man das Kopfkino eben als archivierten Bestand seiner Lebenserfahrung betrachten.

16.06.2021 10:02 • x 1 #97


W
Ich habe aus dem Text nicht herausgelesen, wie lang diese kurze Affäre war. Offenbar war diese ja immerhin lang genug für einen 10seitigen Brief.

So wie du befindet sich dein Mann in einer Ausnahmesituation. Ihr wurdet beide mit seiner Affäre konfrontiert. Es war kein Ausrutscher, sondern er hat sich irgendwo anders ausgetobt.

Was hat seine Affäre dazu bewegt, sich an dich zu wenden? Vermutlich sein Unvermögen, sich von dir zu trennen und zu ihr zu bekennen. Oder hat er sich sogar von ihr getrennt, weil er das nicht mehr konnte?
War er so abgebrüht um dieses Doppelleben zu führen oder hat ihn das schlechte Gewissen nicht doch irgendwie zu schaffen gemacht? Hast du etwas an seinem Verhalten bemerkt?

Aus meiner Sicht kommt ihr da auch nicht alleine weiter. Arbeitet das zusammen in einer Therapie auf.
Natürlich bist du in seinen Augen erst einmal Schuld! Seine eigenen Anteile nimmt er erst später wahr, wenn die rosarote Brille weg ist. Aus seiner Sicht ist er vermutlich erst einmal das Opfer....
Ihr müsst klären, wie es genau dazu kommen konnte und wie sowohl du, als auch er, es schaffen könnt diese Gründe aus dem Weg zu schaffen. Das geht nicht einfach so... das bedeutet viel Arbeit.
Und nur an seinen Handlungen - nicht an seinen Worten - solltest du messen, ob er diese Chance wirklich verdient hat.

Er soll zB komplett reinen Tisch machen - Offenlegung der Kommunikation... für eine Zeitlang sogar die künftige Chats, Alle Informationen geben, Trennung von der Affäre usw.
Dein Vertrauen in Ihn ist zutiefst erschüttert worden - das gilt es zu erneuern! Auch dafür gibt es keine Garantie!

Ich habe mir damals das Buch Kann ich dir jemals wieder vertrauen? gekauft. Es hat mir ziemlich geholfen (nicht beim Verzeihen, aber beim Verstehen)

16.06.2021 10:05 • x 1 #98


F
Zitat von AllesBestens:
Was ist, wenn der eine Partner esanspricht und der andere sieht das gar nicht so. Vielleicht auch aus dem Grund, dass er ein anderes oder über die Jahre verändertes Bedürfnis nach Nähe hat. Wie löst man sowas?

Und so ist es ja meistens.....

16.06.2021 10:05 • #99


ElGatoRojo
Zitat von AllesBestens:
Was ist, wenn der eine Partner es anspricht und der andere sieht das gar nicht so. Vielleicht auch aus dem Grund, dass er ein anderes oder über die Jahre verändertes Bedürfnis nach Nähe hat. Wie löst man sowas?

Durch Kompromissbereitschaft des angesprochenen Partners oder Kompromissbereitschaft des Ansprechenden, der seine Ansprüche dem anderen angleicht. Geht natürlich nur in einer Beziehung mit Grundvertrauen. Hier genügt manchmal eben doch das Gespräch, dass den anderen auf etwas aufmerksam macht, was ihm so garnicht deutlich bewußt ist.

Wird das Bedürfnis nach Nähe so marginal, dass Zärtlichkeit und Secks leiden und einer der beiden ist nicht bereit, hier sein abweisendes Verhalten zu ändern, dann braucht man eigentlich weiterhin nicht mehr viel zu reden. Höchstens mit dem Scheidungsanwalt.

16.06.2021 10:20 • #100


A
Zitat von ElGatoRojo:
Geht natürlich nur in einer Beziehung mit Grundvertrauen.

Und in einer Beziehung ohne Grundvertrauen?
Zitat von BernhardQXY:
Dann fragt man sich sicherlich, gehen oder bleiben. Bleiben ist sehr oft die weniger schlechte Lösung, weil man relativ betrachtet nicht sooo schlecht lebt.

So etwa?

16.06.2021 10:24 • x 1 #101


ElGatoRojo
Zitat von AllesBestens:
Und in einer Beziehung ohne Grundvertrauen?

Was will man mit einer solchen Beziehung?

Hier kann man entweder ganz neu anfagen (wozu beide bereit sein müssen) oder die Sache ist gelaufen. Das ist dann auch persönliche Entscheidung. Wie manche hier schrieben (wie z.B. Butterblume 63) ist für viele Menschen dann die Sache klar und man trennt sich - andere sind Optimisten und wagen einen neuen Versuch. Kann persönlich beide Ansichten verstehen. Wie man konkret handelt wäre für mich immer eine Abwägung der Gesamtsituation.

16.06.2021 10:31 • x 1 #102


B
Zitat von ElGatoRojo:
Das Kopfkino ist relativ unabhängig. Es ist irgendwo archiviert und noch Jahrzehnte abrufbar. Wichtig ist allerdings, wie sehr ich mich damit beschäftige - man kann es natürlich auch zum Kultfilm machen und sich in der Opferrolle wohl fühlen.

Nö. Durch den Prozess des Verzeihens ist es eben ins Archiv gelandet.

16.06.2021 10:33 • #103


ElGatoRojo
Zitat von BernhardQXY:
Nö. Durch den Prozess des Verzeihens ist es eben ins Archiv gelandet.

Aber genau das meine ich doch. Du wirst dich aber wundern, wie lange das Ding noch im Archiv verfügbar ist.

16.06.2021 10:35 • #104


T
Zitat von BernhardQXY:
Vielleicht wäre das ein Ansatzpunkt, die Sache zu betrachten.

Diesen Ansatz habe ich bereits. Aber inwieweit das noch trägt, wenn sich coronamäßig wieder alles normalisiert, weiß ich einfach jetzt nicht.
Aber darüber rede ich auch mit meinem Mann.
Er sieht kein Problem und er wird mir auch helfen.
Süß ist zum Beispiel, dass er sich angewöhnt hat, wenn er eine Nachricht auf dem Handy sieht, dass er kommentiert, was es ist, z. B. Die Lieferung XY wird gerade ins Auto gepackt.... Ich habe ihn schon darauf angesprochen. Er war total verdutzt, denn er macht schon ganz automatisch.
Ich glaube einfach, dass wir nach Corona eine Gewöhnungsphase brauchen. Dann wird sich auch das normalisieren.

16.06.2021 10:43 • x 1 #105


A


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