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Alk. der Frau!

M
@melany, Hut ab, Du bist auf einem guten Weg. Glaub mir bitte- es kann nur aufwärts gehen. Das Lebens wird Dich dafür belohnen. Und falls Du rückfällig wirst dann schreibe hier.

15.06.2013 08:46 • #76


M
ja, liebe muzel, ich lese hier jetzt oft, und lenke mich manchmal ab in dem ich auch was schreibe.
mir würde gut tun, wenn speziell dieser thread nicht untergeht.
vielleicht mag der costa und andere mitschreiben, vielleicht kommt der step wieder?
kommunzieren und nochmals kommunizieren ist die höchste priorität eines co's. immer vor augen halten um nicht wieder rückfällig zu werden.
oder da erst rauszukommen!
mir tut es irgendwie weh, wenn ich solche fälle wie costa und step lese.
die geben sogar eine liebe auf, damit der alki gut hat.

15.06.2013 08:54 • #77


A


Alk. der Frau!

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M
Ja melany, das ist leider so mit Anhängigkeitserkrankungen. Es ist völlig egal welche. Viel zu lange quält man sich an der Seite eines abhängigen Partners rum. Pflichtbewusstsein, menschliche Stärken/Schwächen- alles Dinge die wir damit rechtfertigen. Erst hinterher ist man schlauer. Dann ärgert man sich über verlorene Zeiten! Schafft man den Sprung darf man selbst wieder leben. Nur DAS kann das Ziel sein!

15.06.2013 08:58 • #78


C
Muzel und Melany,
danke für die tollen Mutmachbeiträge!
Ich versuche es grade, versuche mein Leben zu ändern. Habe meine Familie eingeweiht und bekomme viel Unterstützung. Hätte ich nicht gedacht!
Melany wie hast du konkret gehandelt, hast ihn so einfach zurück gelassen?
Ich bin mir da nicht so sicher, ob das richtig wäre. Und gegen ihren Willen in die Klinik, kann ich das überhaupt und an wen muss ich mich dann wenden?
Innerlich habe ich meine Entscheidung getroffen und ich muss da jetzt durch.

23.06.2013 23:05 • #79


M
costa,
schön dass du dich hier nochmals meldest!
und noch besser, dass du für dich eine entscheidung getroffen hast!
ich hoffe du bleibst dabei. das ist nämlich nicht so einfach, wir sind halt vorbelastet und auch wenn kopf alles versteht und auch die liebe zu dem alki weg ist, so gibts noch verhaltensmuster die einen zurück schmeissen.
ich selbst habe gut 2 jahre versucht da rauszukommen, letztendlich habe das nur mit hilfe von außen geschafft. dann hat es halt klick gemacht!
und ab da war es relativ einfach, was gefühlsseite betrifft.
ich habe nicht eine minute so wie du jetzt nachgedacht, was mit ihm da passiert. schau mal, er hat doch jahrelang nicht gedacht, was mit mir passiert, wie ich damit zu recht komme und wie unsere kinder leiden. warum muss ich jetzt die mutter theresa spielen? er ist ein erwachsener mensch, wenn ihm das trinken stört, wird er schon selbst wissen, was zu tun ist. und wenn nicht, fühle ich mich nicht mehr verantwortlich!
das wichtigste war für mich die räumliche trennung. nicht mehr sehen, nicht mehr hören, einfach weg! das hat natürlich gewisse kraft gekostet, organisieren, umziehen, den kindern alles erklären. aber es lohnt sich!
ich weiß nicht ob du schon so weit bist, denke eher nicht, deshalb die fragen. ist schwer was dazu sagen, ich weiß nicht, wie deine frau ist, wieviel sie trinkt und ob sie versteht was mit ihr dann geschieht.
man kann zum hausarzt gehen und sie einweisen lassen. zur entgiftung.
aber so schnell sind die plätze da auch nicht frei. dazu müsstest du erklären, dass sie ganz am boden ist und nicht weiß was sie tut.
wenn sie jedoch nur so trinkt, dass sie dabei nicht auf dem boden liegt, der arbeit nachgeht und sonstigen pflichten, wird schwieriger, dann muss sie zustimmen.
wenn es dir möglich ist, suche dir eine wohnung und geh!
lass sie einfach ihr leben so leben wie sie will! es ist ihre freie entscheidung. will sie saufen, bitte sehr. will aufhören, wird schon wege finden! brich alles ab und geh! lass dich nicht einlullen und lege die verantwortung ab. da wo es hingehört, für ihr leben ist sie und nur sie verantwortlich!
wenn es dir nicht gelingt, aber du trotzdem verstehst, dass du es willst und dass es so richtig ist, such dir eine hilfe! ich weiß wie schwer es ist da rauszukommen. es ist keine schande hilfe anzunehmen, ist es nicht!
lasse dich begleiten, so bist du auf der sicheren seite.
oder schreibe wenigstens hier, erzähle wie es dir geht und was grad passiert.
ich bete zur gott, dass du es schaffst! du bist es dir schuldig, nur dir!

24.06.2013 10:24 • #80


M
Hallo costa,

nur SIE bestimmt was mit ihr wird- ich geh zumindest mal davon aus, dass sie weder selbst- noch fremdgefährdend ist (dann wäre ein anderer Handlungsbedarf notwendig).

Du kannst ganze Überweisungsblöcke voll zur Entgiftung besorgen, sie wird nur gehen wenn SIE bereit ist. Es ist leider wirklich so, dass manche Menschen erst ganz unten sein müssen, ich meine so richtig unten, tief im Dreck liegen müssen um aufzuwachen. Solange sie Unterstützung- in welcher Form auch immer bekommt- solange trinkt sie weiter.

Du kannst nur eins machen, DICH in Sicherheit bringen. Falls es Dein Gewissen beruhigt dann hole ihre (hoffentlich noch vorhandenen) Freunde oder Familienmitglieder ins Boot. Erkläre die Situation und Deine weitere Vorgehensweise. Wie akut ist ihr Zustand? Besteht die Gefahr, dass sie krampft etc. wenn sie auf Entzug ist? Wenn ja- dann dringend jegliche Unterstützung annehmen da dies wirklich lebensbedrohlich sein kann! Besorgt sie sich das Zeug selbst noch?

Ich weiss nicht WIE die Kommunikation zwischen Euch ist - falls Ihr noch miteinander redet dann wäre ich auch so fair und würde sagen, dass Du gehst. Allerdings solltest Du damit rechnen, dass sie dann mit (meist leeren) Versprechungen versucht Dich zu halten. Überwiegend enden solche Diskussionen damit, dass sie versucht sich am Riemen zu reißen bis Du Dich beruhigt hast, dann fängt der Wahnsinn von vorne an.

Google mal nach Selbsthilfegruppen in Eurer Nähe. Dort findest Du immer Ansprechpartner von denen Du wichtige Tipps bekommen wirst. Leg ihr die Kontaktdaten auf den Tisch damit sie notfalls selbst Hilfe holen kann.

Und dann rette Dich- nur Dich- es geht um Dein weiteres Leben. Wie melany schon schreibt- hole Dir selbst Hilfe in Form einer Selbsthilfegruppe für Co-Abhängige. Da wirst Du zahlreiche Geschichten hören, Tipps bekommen, sehen dass Angehörige ewig feststecken aber auch die Erfolgsgeschichten in Dich einsaugen. Du wirst die Bestätigung bekommen, dass Deine Rettung der einzig richtige Weg war. Es wird Dir ein Stück Deiner Zweifel und Ängste nehmen. DU wirst begreifen, dass Du sie NICHT im Stich gelassen hast!

Der Weg wird für Dich nicht einfach- ist aber der einzige zielführende. Ich wünsch Dir Kraft und ne Zusatzportion Durchhaltevermögen!

24.06.2013 14:17 • #81


G
Ich kenne diesen Thread schon sehr lange. Erstaunlich viele ähnliche Geschichten und das Ende immer gleich.
viele gute Ratschläge und liebe Worte, aber ich finde der oder die auch gast hat am besten getroffen:


mit so einem step wird sie kaum glückliches leben führen, denn diese säuferin wird auch dann über sein leben bestimmen, wenn sie getrennt sind. step ist ebenso krank und hier hat schon jemand erwähnt, im moment braucht er diese säuferin, anders kann er nicht.
nur eine therapie wird ihn da rausholen können, aber ist er dazu bereit?
er meint wenn er die freundin wieder überredet, dann schafft er das?
das denkt er doch nur so, weil im moment der verlust fruchtbar weh tut.
und wenn er dann mit der freundin zusammen ist und die frau einen suizidversuch unternimmt, wo ist er dann? ich denke, da brauchen wir nicht lange raten!


Das ist für uns Normalos sehr verständlich und sehr klar, aber sie können nicht anders, weder Step noch Carlo sind klare CoAlkis, sie brauchen diese Säuferinnen. Egal wie sie meinen die andere Frau zu lieben, am Ende gewinnt immer die, die denen das Leben zur Hölle macht. Sie wird immer bevorzugt, sie wird immer gewinnen, auf sie muss man aufpassen und ihre Bedürfnisse stehen über alles.

Und die Anderen, die sind auch ohnehin stark und stärker, die können es! Die können warten und können zuschauen, wie er jedes Mal zu der besoffenen Frau eilt. Die müssen einfach Verständnis haben!
Und die müssen an die Liebe glauben, aber immer soviel wie es übrig bleibt........ weil es ja anders nicht geht.
Ja, es geht nicht anders, weil da die Säuferin versorgt werden muss, um ihr wohl gekümmert werden muss und aufpassen, dass sie nicht besoffen vor dem Bett einschläft.
Ja, das seid ihr denen schuldig! *ironieaus*
Und was ist schon dagegen eine Liebe? die liegt doch eh an jeder Strassenecke, nicht wahr? *ironieein*

Melany, Dir alles Gute! und Hut ab! Möge Dir in Deinem Leben soviel Glück begegnen, dass Du für alles, was Du ertragen musstest, belohnt wirst!

29.06.2013 23:18 • #82


M
hallo @all,
costa, ich kann dazu nicht viel sagen, da ich nicht weiß, wie schwer deine frau betroffen ist. wie gesagt, wenn sie den alltag schafft kannst du sie nicht einweisen. sie´muss es wollen! ich habe meinen mann einfach so zurückgelassen. hauptsache es hat in meinem kopf klick gemacht! wir wissen doch genau wie das wieder wird. versprechungen und tränen und nichts dahinter. ich denke aber dass du das nicht so einfach schaffst, das zeigen deine letzten zeilen eindeutig. du bist dir nicht sicher, ob es richtig wäre? es IST richtig! entscheidung hast du getroffen, das ist schon mal sehr gut, aber es reicht noch nicht. du musst noch an überzeugung gewinnen und das verantwortungsgefühl verlieren. erst dann wird was! wünsche dir viel kraft und schreib mal wieder!
und nun zu gast a. deine nachricht liest man wie eine verbitterung und schmerz. wer bist du? die andere frau? so eine wie steps freundin und so eine wie carlos? magst du mehr erzählen? schade, dass der step nicht mehr schreibt, vielleicht könntest du ihm näher erzählen, wie man sich fühlt und wieviel so eine liebe wert ist.
herzlich willkommen in der runde und vielen dank für die lieben zeilen.

30.06.2013 19:52 • #83


G
Liebe Melany,

danke für das herzliche Willkommen.
Nur bin ich nicht wirklich bereit über das alles hier zu reden.
Ich habe auch im realen Leben sehr viele gute Freunde, nahstehende Geschwister, aber manche Sachen mache trotzdem mit mir selbst aus.

Du hast sehr gut erkannt, ja ich bin so eine andere Frau. So eine wie der Step sie hatte. Und war gestern an einem Punkt, in all den Monaten, angelangt, wo ich bereit war zu gehen. So nutze ich diesen Thread für mich, wohl als so eine Art Tagesbuch und habe meine Frust rausgelassen.
Irgendwie fühlt sich so ein Gespräch wie mit sich selbst, man sieht ja die Mitschreiber hier nicht und kennt sie nicht.

Wie gesagt, ich habe diesen Thread schon vor Monaten entdeckt und immer wieder mitgelesen, schreiben fand ich überflüssig.
Wie soll man so einem Step erklären, was alle anderen hier klar verstanden haben und er trotzdem nicht? Nämlich, dass seine Freundin ihn deshalb und grad deswegen verlasse hat, weil sie ihn geliebt hat.
Wie soll man ihm erklären, dass er vielleicht derjenige ist, der nur bedingt zu lieben fähig ist?
Denn dann musste er bei sich selbst anfangen, sich selbst zu lieben.
Und das tut er nicht, sonst würde er keine Minute einer Säuferin angenehmes Leben schenken und selbst sein Selbstwertgefühl und Selbstliebe mitten in diesen Umständen freiwillig zerstören.

Es ist ein sehr trauriges Thema und Du bist wie ein Lichtblick hier! Eine Frau, die es geschafft hat und weiß nun wohin die Reise geht. Nicht so die Männer hier und das trotz neuer Liebe!

01.07.2013 00:00 • #84


G
Naja.
Ich finde es immer wichtig, eine Situation aus der jeweiligen Perspektive zu betrachten.
Du fühlst dich im Nachteil.
Wähnst die Frau im Vorteil.
Dichtest ihm eine bewusste Entscheidung an.
Alles falsch.
Sie macht es so, wie es ihrer Sucht am meisten Vorteile verschafft, er, wie er mit seinem Gewissen in Verbindung mit seinen bewussten Gefühlen und seinem Wissensstand am besten parat kommt.

Du KANNST nur gehen!
Was willst du sonst auch machen?
Den Co-Abhängigen bei der Abhängigkeit von seiner Süchtigen unterstützen?

Das muss er selbst wollen und können und da hilft auch kein Appell an seine Vernunft oder Gefühle zu der neuen Frau.
Jeder muss dessen selbst überdrüssig werden, die dadurch entstandenen Nachteile müssen mehr wiegen, als der Erhalt der Vorteile.
Man muss sich dieser Nachteile so bewusst werden, dass es fast körperlich weh tut, dass man es nicht mehr verdrängen kann, sondern sich damit auseinander setzen muss.
Vorher wird das nichts, egal wie viel Gefühl man da herein steckt.
Tut es nicht weh genug, wird den Abhängigen immer mehr Zuwendung geschenkt.
Da hilft nur: Dasein. Reden, wenn gewollt.
Wenn nicht, dann nicht.
Muss sich halt jeder auf die eigene Nase legen, ehe er's versteht....

01.07.2013 00:46 • #85


G
Lieber Gast700,

ich weiß das und wußte schon immer, dass ich eines Tages gehen werde.
Und nein, ich dichte ihm gar nichts an, im Gegenteil, ich verstehe durchaus, dass er ein CoAlki ist.... wie Step und Costa. Er lebt nach seinen Möglichkeiten, ich muss nach meinen. Und meine waren gestern im Keller, fast beschämend!
Es kommt dann auf einmal eine Welle von Selbstmitleid und man sucht nach jemanden, dem man die Meinung geigen kann...... tja. Besser hier als da ......... vielleicht werde noch zu einer Forumsschreiberin?

Ich fand in Deinem Text eine entscheidende Zeile :
Den Co-Abhängigen bei der Abhängigkeit von seiner Süchtigen unterstützen?

Ich hab schon überlegt, ob es eine Kettenreaktion geben kann? Co von einem Co-Abhängigem? Gibt es das?
Nein, soweit lasse ich nicht kommen, alleine schon, weil ich es ihm ein anderes Leben wünsche. Auch ohne mich, aber auch ohne diese Säuferin.

Noch bin ich da........... warum? hmmm..... weil es so schön anfühlt, dieses Gefühl? Es ist aber auch ein Paradox, denn ich fühle mich von ihm geliebt und geschätzt. Und nach meiner 20jährigen Ehe gabs Jahre und Jahre der Leere. Man möchte noch festhalten, was so schön ist. Und eigentlich war gestern so das erste Mal in 10 Monaten, wo es richtig weh tat. Ein Zeichen, dass das Ende absehbar ist?
Ich bin keine Masochistin und Liebe ist für mich solange eine Liebe bis sie anfängt richtig weh zu tun.......... denn dann ist es schon was anderes, dann ist es Zeit zu gehen.

01.07.2013 01:15 • #86


M
Hallo gastA, melany @all,

@gastA, ich glaube die Heimtücke liegt darin, dass Du Dir Hoffnung machst (gemacht hast). Hoffnung dahin gehend, da DU ja die BESSERE Frau für ihn bist, DU stehst mitten im Leben, mit DIR teilt er Freud und Leid, Du hast Stärke für Zwei, DU darfst ihn auffangen, verstehst ihn und immer ist diese verdammte Hoffnung in DIR, dass er genau DIES erkennt. Ja- er erkennt es bedingt, nur leider ist es so, dass sein Verantwortungsgefühl ihm im Wege steht. Er glaubt nicht das Recht zu haben zu verlassen, kann nur hoffen, dass DU hinter ihm stehst. Und so vergehen Tage, Wochen, Monate bis hin zu Jahren. Im Grund genommen nimmst Du so - wenn auch indirekt- die Rolle des Co-Co-Abhängigen ein. Du stehst wie eine Eins hinter ihm, er allerdings hinter seiner Frau. Genau- Kettenreaktion ist glaub ich hier das völlig richtige Wort. Und auch Dir kann man eigentlich nur raten, ACHTE AUF DICH , nur Du kannst Dich schützen, er wird es nicht tun.

Klar klingen seine Worte in Deinen Ohren wie Gold wenn er Dir seine tiefe Dankbarkeit mitteilt weil DU da bist. Ich glaube er erkennt erst wirklich was er verloren hat wenn DU nicht mehr für ihn da bist. Es ist so schwierig, DU siehst einen Mann der bereit ist so viel Liebe zu geben und auch anzunehmen - das ABER steht jedoch immer zwischen Euch. Du fängst ihn auf, doch wer fängt Dich auf? Ja Freunde, Familie sind da- doch im Grunde willst Du nur IHN.

Du hast mit ihm die Leere in Dir gefüllt, Du durftest wieder lieben und Dich als Frau fühlen, Dinge an die Du vielleicht selbst nicht mehr gelaubt hast.

Lange hat mich der quälende Gesichtsausdruck von ihm verfolgt wenn ich mich wieder mal stark genug gefühlt habe die Reißleine zu ziehen. Und ja, wir Co´s stehen uns mit unseren Moraldenken selbst im Wege. In guten wie in schlechten Zeiten- welch ironischer Satz in so einer verfahrenen Situation. Denn schlechte Zeiten durchleben wir tagtäglich mit IHM an unserer Seite. Die guten sind die wo er einigermaßen klar war. Bei mir hat die Eskaltion dazu geführt, dass ich gehen musste. Wenn aus einem - ohne Alk- total lieben Mann im Grunde genommen ein Monster wird, dass seinen Frust erst betäubt und dann um sich schlägt. Dann spätestens erkennst Du, dass es KEINE gute Zeiten mehr geben wird!

Vielleicht sogar besser SO- wenn auch prägend für das ganze Leben. Viel schlimmer stelle ich mir die Dauerversprechungen vor, ich höre auf zu trinken, ich geh in Therapie, verlass mich nur nicht, nur mit Dir schaff ich das! Wenn im Grunde genommen aus einer erwachsenen Frau ein Kind wird was bettelt. Männer können kaum Tränen sehen, sie fallen sofort wieder zurück ins alte Schema- ja sie hat ihn im Griff, nur er kann sich befreien, DU musst Deinen Weg gehen. Leider scheint es so, dass er Dich nicht begleiten wird. So leid wie mir das für Dich tut!

01.07.2013 09:07 • #87


G
Liebe Muzel,

danke für die schöne Nachricht! Und für die Zeit, die Du investiert hast.
Ich muss wahrscheinlich an dieser Stelle einiges klar biegen.
Denn - nein, ich mache mir keine Hoffnungen und habe diese niemals gemacht. Es war von Anfang an klar, dass unsere Zeit nur solange dauern wird, solange es beiden gut tut. Klar haben wir anfangs nicht gewußt, wohin die Reise geht und nun fängt es an. Und nicht nur bei mir. Auch er dreht sich im Rad, im Rad seiner Möglichkeiten. So, dass am Ende ist vielleicht er derjenige, der aussteigt.

Ich meinerseits muss keine Menschen besitzen, um diese zu lieben. Aber ich habe gewisse Probleme, mich zu verleugnen oder zuschauen, wie ich verleugnet werde. Ich mag frei sein, in allem was ich tue, wie ich lebe, was ich denke. Und ich fühle im Moment nur bedingt frei, zumindest die Gedanken sind nicht mehr frei.
Du hast recht, in dem Du sagst : Du stehst wie eine Eins hinter ihm, er allerdings hinter seiner Frau.

Und dabei geht es nicht mal um ihn ganz haben wollen, sondern in gewissen Entscheidungen mich genau so wichtig nehmen, wie er das bei der Frau tut. Und das kann er nicht und wird auch nicht können, zeigt mir jedes Mal, wenn ich ihm sage : hau mal auf dem Tisch...... oder lass sie da und komm zu mir an dem Abend, wo es unmöglich wird. Du bist ihr keine Rechenschaft schuldig, denn ihr ist es auch egal, wie es dir geht, wenn sie den Abend in ihrem Rausch verbringt, ohne dich wahrzunehmen.
So in etwa gabs schon das eine oder andere Geschpräch, bringt nichts....leider. Kann er nicht und wird wohl auch nie können.
Tagsüber sagt mir, ich und nur ich die eine, seine Frau bin. Dann steht auf und geht, zu der anderen Frau, die dann doch mehr seine ist als er fühlt. Und ich glaube ihm aufs Wort, dass im Gefühl ich diejenige bin, die wie seine anfühlt, aber aber aber.....

Ja, liebe Muzel, ich weiß, er wird mich nicht begleiten, weil er schon eine hat, die er zu begleiten hat. Für ihn ist das selbstverständlich, dass er sie zu begleiten hat. Sie ist doch die Schwache und die, die alleine nicht kann und die, die sich umbringen könnte und so weiter.
Und sein Gefühl ist bei mir, somit ist doch alles in seinem Sinne in Ordnung.
Und ich bin in der Tat immer eine starke Frau gewesen, im Moment allerdings auch nicht mehr so stark. Aber auch das wird er wohl kaum verstehen, denn er bemüht sich wirklich. Er ist zu mir mehr als nur lieb.
Ich hatte in meiner Langzeitehe nicht so viele Aufmerksamkeiten erlebt, wie ich sie von ihm bekomme. Das alles verstärkt natürlich das innige Gefühl, was zwischen uns entstanden ist...... leider macht mich aber nicht stärker.

Muzel, bist Du Melany eine Co gewesen? Zumindest verstehe ich so aus Deinem Text. Tja, da soll mir einer noch sagen, wer hier der starke Geschlecht ist! Da können die Männer hier noch was lernen!

01.07.2013 12:29 • #88


M
Liebe gastA,

meine Co-Abhängigkeit ist schon eine lange Zeit her- allerdings konnte ich sie nie vergessen..

Dewegen habe ich tiefsten Respekt vor melany, ihr Weg war nicht einfach.

Es ist immer so einfach gesagt einen Abhängigen zu verlassen, 1000 Gründe sprechen dafür und nur einer dagegen. Und genau für DEN entscheidet man sich. Moral, Pflichtbewusstsein, sich selbst unter Druck setzen- es ist so verdammt schwer wenn Du so ein Häufchen Elend vor Dir siehst was im richtigen Moment nach Deiner Hilfe fleht.

Du fühlst Dich überall wohler wie Daheim und trotzdem gehst Du instinktiv wieder nach Hause. Und ja- es ist immer schnell gesagt mach eine Therapie, geh auf Entzug - für Jeden ist es der einzig zielführende Weg- der Abhängige muss es erst erkennen. Und Du bleibst, die Hoffnung stirbt eben zuletzt. Erst wenn der Leidensdruck nicht mehr auszuhalten ist wird gehandelt!

Du beschreibst es ja selbst so schön, ER sagt es von Herzen, dass DU DIE Frau des Herzens für ihn bist- der Verstand sagt ihm was anderes.

Ich kann Dich gut verstehen, DU fängst ihn auf und bist für ihn da- aber er ist nicht für Dich da. Du kannst ihn nicht verstehen, er steht sich wirklich mit seinem Pflichtbewußtsein selbst im Weg. Selbst wenn Du ihm die Pistole auf die Brust setzen würdest, er bleibt nicht. Und ich selbst habe ja mal geschrieben: Ein Mensch der liebt verlangt keine Entscheidung! Richtig tut man nicht und doch sollte man diesen Egoismus schon mal besitzen. Und sei es Dich von ihm zu befreien.

Und am Schlimmsten ist tatsächlich noch, dass Du einen Mann hast der DIR so viel mehr gibt wie Du es bislang erleben durftest, und er mit Sicherheit Deine Liebe auch aufsaugt.

Liebe gastA, ziehe Deine Grenzen, schätz Deinen Leidensdruck gut ab. Du bist vom Verstand her auf einem guten Weg, ich hoffe dass Dein Herz bald loslassen kann.

GLG Muzel

01.07.2013 13:38 • #89


G
Liebe Muzel, ich bin in der Tat aus der Sorte, die eigene Grenzen und besonders Schmerzgrenze gut kennt. Jedoch war vorgestern total überrascht, von mir selbst überrascht! Kriege mich nun jetzt langsam ein, versuche alles rational betrachten und das rausziehen was so schön ist und so gut tut.
Und es ist schön und ist einmaliges Gefühl, wenn man die Umstände wegschiebt.

Ganz sicher wird es nicht ewig gut gehen und ganz sicher werde ich niemals irgendeine Entscheidung verlangen. Wie Du schon sagst, was wäre denn das für eine Liebe, wenn man jemanden die Pistole auf die Brust setzt?!
Mir gings nur zeitweile darum, dass er sich die Freiräume, die ihm doch letztendlich so gut tun, einfach nimmt! So wie sie sich ihre Flasche nimmt!

Ansonsten bin kein kleines Mädchen, was für sich selbst nicht entscheiden kann. Im Gegensatz zu ihm, habe ich eine Zukunft, was für eine, wer weiß das schon, aber sicher eine bessere als er.
Tut mir aber verdammt leid für ihn, weil ich immernoch nicht begreifen kann, warum solchen Frauen dann so tolle Männer abbekommen!
Andersrum ist es nämlich genauso, Du weißt es bestimmt, liebe Muzel

Und das mit dem Häufchen Elend...... ich bin da sicher nicht objektiv, aber sie tut mir kein bißchen leid, sondern eher er.
Ich meine, was musste ich in meinem Leben schon manches Mal kämpfen, was muss ich noch jetzt meine momentane Pechsträhne überwinden, die grad so über fast alle Lebensbereiche breit macht, aber greife ich deswegen zur Flasche, mach mir aufm Sofa gemütlich und erkläre demonstrativ dem Mann an meiner Seite, dass ich nichts ändern will und ändern werde?
Muss um nichts sorgen, um nichts kümmern, für den Alk wird auch gesorgt! tja, wieviele Frauen können denn noch so ein Leben erlauben?
Und müssen wir solche bemitleiden?

Ich muss nur aufpassen, dass ich in diese Kettenreaktion nicht abrutsche. Er bemitleidet sie, ich ihn.

Noch tut er mir gut, wie gesagt, vorgestern so ein Ausbruch das erste Mal in 10 Monaten. Ich hatte Weinkrämpfe ohne Ende!
Donnerstag und Freitag war er bei mir, ausgerechnet am Samstag Mittag muss er nach Hause, klar! Meine Tochter zu ihrem Freund am WE, ich alleine. Starke Frau halt!
Und ausgrechnet nach den gemeinsamen und wunderschönen Tagen, wo er hier ist, verbreitet sich die Leere enorm. Und dann erreicht mich abends eine email, in der mir erzählt wird : er sitzt im Gästezimmer und schaut irgendein Zeug im Fernseher und fühlt sich wie tod.
Und in dem Moment weiß ich, dass es so ist, weil es mir genau so geht.
Und frage mich, was zum Teufel is es, was ihn da hindert, einfach aufstehen und zu mir fahren, weil er das doch will!
Und doch kann er es nicht!
Ja, liebe Muzel, ich verstehe alles und will dann doch nicht verstehen

Aber er ist im Moment auch meine Oase, wo ich mich auruhen darf, von den alltäglichen Belastungen, die mein Leben im Moment nicht einfach machen.
Eines Tages werde ich natürlich meinen Weg gehen, so wie Steps Freundin getan hat.......... und ich hoffe, er fragt dann nicht wie Step, warum, wenn ich doch ihn geliebt habe.

01.07.2013 17:40 • #90


A


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