Liebe Muzel, ich bin in der Tat aus der Sorte, die eigene Grenzen und besonders Schmerzgrenze gut kennt. Jedoch war vorgestern total überrascht, von mir selbst überrascht! Kriege mich nun jetzt langsam ein, versuche alles rational betrachten und das rausziehen was so schön ist und so gut tut.
Und es ist schön und ist einmaliges Gefühl, wenn man die Umstände wegschiebt.
Ganz sicher wird es nicht ewig gut gehen und ganz sicher werde ich niemals irgendeine Entscheidung verlangen. Wie Du schon sagst, was wäre denn das für eine Liebe, wenn man jemanden die Pistole auf die Brust setzt?!
Mir gings nur zeitweile darum, dass er sich die Freiräume, die ihm doch letztendlich so gut tun, einfach nimmt! So wie sie sich ihre Flasche nimmt!
Ansonsten bin kein kleines Mädchen, was für sich selbst nicht entscheiden kann. Im Gegensatz zu ihm, habe ich eine Zukunft, was für eine, wer weiß das schon, aber sicher eine bessere als er.
Tut mir aber verdammt leid für ihn, weil ich immernoch nicht begreifen kann, warum solchen Frauen dann so tolle Männer abbekommen!
Andersrum ist es nämlich genauso, Du weißt es bestimmt, liebe Muzel
Und das mit dem Häufchen Elend...... ich bin da sicher nicht objektiv, aber sie tut mir kein bißchen leid, sondern eher er.
Ich meine, was musste ich in meinem Leben schon manches Mal kämpfen, was muss ich noch jetzt meine momentane Pechsträhne überwinden, die grad so über fast alle Lebensbereiche breit macht, aber greife ich deswegen zur Flasche, mach mir aufm Sofa gemütlich und erkläre demonstrativ dem Mann an meiner Seite, dass ich nichts ändern will und ändern werde?
Muss um nichts sorgen, um nichts kümmern, für den Alk wird auch gesorgt! tja, wieviele Frauen können denn noch so ein Leben erlauben?
Und müssen wir solche bemitleiden?
Ich muss nur aufpassen, dass ich in diese Kettenreaktion nicht abrutsche. Er bemitleidet sie, ich ihn.
Noch tut er mir gut, wie gesagt, vorgestern so ein Ausbruch das erste Mal in 10 Monaten. Ich hatte Weinkrämpfe ohne Ende!
Donnerstag und Freitag war er bei mir, ausgerechnet am Samstag Mittag muss er nach Hause, klar! Meine Tochter zu ihrem Freund am WE, ich alleine. Starke Frau halt!
Und ausgrechnet nach den gemeinsamen und wunderschönen Tagen, wo er hier ist, verbreitet sich die Leere enorm. Und dann erreicht mich abends eine email, in der mir erzählt wird : er sitzt im Gästezimmer und schaut irgendein Zeug im Fernseher und fühlt sich wie tod.
Und in dem Moment weiß ich, dass es so ist, weil es mir genau so geht.
Und frage mich, was zum Teufel is es, was ihn da hindert, einfach aufstehen und zu mir fahren, weil er das doch will!
Und doch kann er es nicht!
Ja, liebe Muzel, ich verstehe alles und will dann doch nicht verstehen
Aber er ist im Moment auch meine Oase, wo ich mich auruhen darf, von den alltäglichen Belastungen, die mein Leben im Moment nicht einfach machen.
Eines Tages werde ich natürlich meinen Weg gehen, so wie Steps Freundin getan hat.......... und ich hoffe, er fragt dann nicht wie Step, warum, wenn ich doch ihn geliebt habe.
01.07.2013 17:40 •
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