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Alk. der Frau!

B
Hallo!

Ich möchte um euren Rat und eure Meinung fragen, da ich eigentlich nicht mehr weiterweiss.

Ich bin schon viele Jahre verheiratet, mit Kindern. Mein Problem ist, daß meine Frau recht häufig mal zur Flasche greift. Das bedeutet: Jeden zweiten Abend mal ne Flasche Wein, manchmal auch mehr. Ich denke es tut ihr einfach gut, sie will keine Probleme damit wegsaufen, aber sie kennt ihre Grenzen nicht oder macht einen Stop. Dann kommt es natürlich auch mal vor, daß sie ziemlich betrunken wird. Mein problem dabei ist zum einen, daß ich denke, das das gesundheitlich nicht lange gutgeht. Zum anderen gibt es ab irgendeinem Zeitpunkt Auswirkungen , die ich dann nicht mehr so lustig und schön finde: Lallen, Wiederholungen, Nicht-Zuhören.

Natürlich habe ich dieses Thema angesprochen, manchmal erreichte ich eine kurzfristige Besserung (guten Willen gezeigt), aber nach 1-2 Wochen waren wir wieder beim alten Stand.

Ich muss dazu sagen, daß ich nichts generell gegen Alk. habe und selber auch gerne ein Gläschen Wein trinke...

Was kann ich tun?

17.08.2011 12:33 • #1


sanin
Ich persönlich halte Regelmäßigkeit und Menge für sehr bedenklich.
Es ist möglich, dass deine Frau ein Alk. hat. Ich würde dir empfehlen im Internet nach Angehörigen von Alk. oder Coabhängikeit zu informieren und mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Es existieren auch Selbsthilfegruppen für Angehörigen von Alk.. Informiere dich mal.
Vielleicht erfährst du mehr.

lg sanin.

17.08.2011 12:44 • #2


A


Alk. der Frau!

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B
Danke Sanin,

das wäre mein nächster Schritt gewesen. Wie bringe ich sie dazu sich dem Problem zu stellen? Denn Einsicht ist nicht vorhanden. Leider ist Alk. soweit gesellschaftsfähig, daß jeder es macht, aber niemand über die Probleme redet.

LG

17.08.2011 12:54 • #3


sanin
Leider gar nicht Betroffener,
Sie muss sich selbst dem Problem stellen. Du kannst nur lernen wie du aufhörst sie zu unterstützen, zu verstecken und ihr zu helfen.

Aber leider kenne ich mich da zu wenig aus. Du wirst bessere Hilfe und Rat von anderen Angehörigen bekommen.
Auf jeden Fall finde ich es super, dass du Handlungsbedarf siehst und aktiv wirst.

lg sanin

17.08.2011 13:08 • #4


L
Hallo Betroffener,

hast du das Gefühl, dass deine Frau ohne den Alk. nicht mehr kann?
Wird sie unruhig, zittert sie, wird sie vielleicht aggressiv, wenn sie NICHT trinkt?
Dann würd ich mir Sorgen machen.
Wenn sie jedoch trinkt, weil es für sie ein Genuss ist, z.B. zu einem leckeren Abendessen, dann würde ich mit ihr über die Menge versuchen zu sprechen, sie also bitten, den Weinkomsum ein bisschen zu reduzieren.

In vielen weintrinkenden Nationen ist es Standard, dass zu jeder Mahlzeit (außer dem Frühstück) Wein getrunken wird, und das auch nicht gerade wenig.

Natürlich wäre es ratsam, wenn deine Frau ein Maß findet, bei dem sie so viel bzw. so wenig trinkt, dass es nicht zu Lallen etc. kommt.

Viel Glück!

17.08.2011 13:56 • #5


B
Hallo Lina,

Nein sie hat keine Entzugserscheinungen, ausser einer leichten agressiven Stimmung am Morgen danach (Katerstimmung). Das beantwortet finde ich aber auch nicht die Frage, ob sie ohne Alk. kann. Ich denke mir würde auch was fehlen, wenn ich 2 Wochen keinen Alk. trinke, aus ähnlichen Gründen wie du sagst: Genuß beim Essen, ein B. nach dem harten Arbeiten, etc...

Mir ist bewusst das Alk. zur Kultur gehört, aber in Frankreich beispillsweise trinkt man vielleicht ein Glas zu MIttag. Das ist nicht gerade exzessiv. Ich denke da ist viel Genuß dabei, aber Gespräche über die Menge haben wie erwähnt nicht gefruchtet. Ich finde persönlich 2 Flaschen Wein zum Abendessen masslos. Wenn es zu den erwähnten Folgen kommt.

Das Problem ist ja, das die Betroffenen gar nicht merken, wie sich verändern. Nur alle anderen Nüchternen sind nicht lustig...

17.08.2011 14:15 • #6


L
Puh, 2 Flaschen sind natürlich viel zu viel.
Mein Mann trinkt auch gern ne halbe Flasche Wein am Abend, weil es ihm lecker schmeckt und er gern dabei entspannt, aber er lallt nicht, wird nicht unkonzentriert und erst Recht hat er am nächsten Morgen keine Katerstimmung.

Versuch deiner Frau zu verdeutlichen, dass dich ihr Weinkomsum sehr belastet und du dir Sorgen machst.
Ihr ist vielleicht nicht klar oder sie will es vielleicht nicht wahrhaben, wie ernst es dir tatsächlich ist und dass möglicherweise die Harmonie in eurer Ehe (odr schlimmeres!) davon abhängt.

Wiegelt sie ab, z.B. mit: Ach, so viel ist es doch gar nicht!, oder andere Leute trinken viel mehr als ich, lass dich damit nicht abspeisen.

Toll wäre es, wenn sie mit dir zusammen zu einer Suchtberatung gehen würde. Vielleicht ist sie sich tatsächlich nicht bewusst, WIEVIEL sie tatsächlich trinkt und wieviel Schaden das ihrem Körper zufügt.

17.08.2011 14:30 • #7


sanin
Hallo Betroffener, ich sehe es auch nicht so einfach wie Lina.
Sollten Entzugserscheinungen dazu kommen wäre es nur um so schlimmer.
einfach mal so nebenbei ein bis zwei Flaschen Wein wegzutrinken sollte man nicht als unbedenklich einstufen.

Im Gegenteil gerade jetzt hätte sie sogar noch eine Chance einzugreifen.
Ich kenne Leute die ab einem besteimmten Alter zu Tricks greifen. Entweder jeden geraden oder ungeraden Tag trinken, oder eine abstinente Woche im Monat, ein abstinenter Tag in der Woche.... ich habe mich einfach entschlossen. nie etwas zu trinken wenn ich alleine zuhause bin, oder mit meinem Mann nur Sonntags. Ansonsten auf Parties oder mit Freunden gemäßigt.

Nur muss das eben auch von deiner Frau selbst kommen. Nicht von dir.
lg sanin

17.08.2011 14:35 • #8


B
Hallo Sanin,

Im Prinzip gibts bei uns die Regelung mit geraden/ungeraden Tagen. Freiwillig. Aber Du hast Recht, das liegt alles in der Hand meiner Frau, nicht in meiner. Vielleicht suche ich auch eher Rat damit besser damit umgehen zu können. Wenn ich unterwegs bin beruflich und dann anrufe, kommt es eiegntlich regelmässig vor, daß sie am ersten Abend recht betrunken ist, als ob sie heimlich nachholt...Das hat natürlich auch was mit Vertrauen zu tun und das ist auch ein Teil des Problems...

LG,

Betroffen

17.08.2011 14:59 • #9


S
Hallo Betroffen,

ich kenn dieses Problem aus der Perspektive eines Kindes. Meine Mutter ist seit ca. 29 Jahren Alk.. Seit ca. 2 Jahren ist die trocken. Sie hat nicht jeden Tag oder jede Woche getrunken. Es kam so alle paar Monate mal vor. Dann aber über mehrere Tage und dann lag sie auch nur im Bett. Oft passierte das, wenn Geburtstage oder Urlaube anstanden. In den letzten Jahren war mein Vater beruflich viel unterwegs und immer wenn ich dann mit ihr alleine war, ging's wieder los.
Sie ging mal kurzzeitig zu den AA's aber das hat nichts geholfen.
Mein Vater und ich haben oft versucht sie zu ignorieren aber sie hat uns angefleht ihr zu verzeihen. Und wir haben's immer wieder getan.
Dann vor ein paar Jahren (das Jahr in dem ich ausgezogen bin) hat sie 2 Wochen durchgetrunken. Ich war im Urlaub und mein Papa war auch nicht da! Als wie wieder zu Hause waren, mussten wir sie ins Krankenhaus einweisen lassen und der Arzt meinte, wenn sie so weitermacht, hat sie nicht mehr lange zu leben.
Das scheint den Schalter umgelegt zu haben und sie hat eine Therapie gemacht! Seitdem ist sie trocken. Und ich hoffe wirklich von ganzem Herzen, dabei bleibt es!

Es ist so, wie die anderen hier auch schon gesagt haben, wenn sie nicht bereit für eine Therapie ist, kannst du ihr leider nicht helfen.
Auch wenn es schwer fällt, sollte man Süchtige verlassen. Sie müssen selber darauf kommen, dass sie Hilfe brauchen.
Man kann ihnen nur sagen, wenn du Hilfe brauchst, bin ich da aber deine Sucht unterstütze ich nicht.
Hol dir in Selbsthilfegruppen Rat und Unterstützung, diesen Weg zu gehen! Sonst macht es dich und deine Kinder kaputt!

Sorry, ich wollte eigentlich nicht so viel schreiben aber die Worte sprudelten einfach zu raus!

lg

17.08.2011 17:29 • #10


B
Hallo sunshine,

Danke für Deinen Kommentar. Es war sicher sehr schwer die eigene Mutter in dieser Situation zu erleben. Gab es denn irgendeinen Auslöser? Meine Frau trinkt sich nicht besinnungslos und auch nie vor dem Abend und praktisch nie an zwei Abenden hintereinander. Das macht sie aber auch schon relativ lange, bestimmt 15 Jahre (sie ist jetzt etwas über 40). Irgendwann wird sie müde und geht ins Bett. Sie wird nicht agressiv. Ich habe Angst vor den gesundheitlichen Konsequenzen (aber da denke ich ein wenig, das muss jeder selber wissen), und vor dem Abrutschen in eine echte Sucht. Mir ist nicht mal klar, ob sie Alk. ist oder ein Vielgenußtrinker. Ist das für mich weniger schlimm, wenn sie keine Alk. ist?

Ich finde es toll, wenn Du darüber redest, es ist sicher nicht einfach.

LG,

Betroffen

17.08.2011 18:25 • #11


S
@Betroffen:
Deine Frau ist definitiv eine Alk.! Auch wenn das jetzt hart für dich ist aber so ist ein nunmal.
Mehrmals in der Woche ne Flasche Wein hat meiner Meinung nach nichts mehr mit normalem Alk. zu tun!
Versteh mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Alk. und wenn ich am Wochenende unterwegs bin, trinke ich auch.
Ich kann auch verstehen, wenn man abends mal ein Glas Wein trinkt oder ein B.. Aber ne ganze Flasche?!
Sie scheint mit einigen Sachen nicht klar zu kommen, und verliert sich in der Sucht!
Wenn ihr was an dir und eurer Partnerschaft liegt, sollte sie sich auf jeden Fall helfen lassen. Ihr könnt auch zusammen zu einer Beratungsstelle gehen.

17.08.2011 18:46 • #12


B
@sunshine

Gibt es denn harte Kriterien, wann jemand Alk. ist? Ich meine wie unterscheidet man Vieltrinker von Alk.? Die Entzugserscheinungen spielen sicher ne Rolle, die sehe ich aber bei ihr nicht...

Ich will die Trinkmenge jetzt nicht herunterspielen, im Gegenteil. Letzten Endes würd emich ja auhc nicht die Eingruppierung interessieren, stören tut's mich soweiso. Die Frage ist nur, was ich noch machen kann..Dies dürfte bei einem Vieltrinker einfacher sein als bei einem Alk.

18.08.2011 10:27 • #13


sanin
http://www.psychotherapiepraxis.at/surv ... smus.phtml
http://www.Alk..de/Alk. ... 10374.html

18.08.2011 11:03 • #14


S
@betroffen: ich habe mal irgendwo gehört, dass jeder der regelmäßig Alk. trinkt, schon als Alk. eingestuft werden kann.
wenn man Alk. dann noch dazu braucht, um zu entspannen, abzuschalten oder stress abzubauen, ist das für mich eine form von Alk..
und wenn jemand mehrmals in der woche 1 oder 2 flaschen wein trinkt, hat das nichts mehr mit nem vieltrinker zu tun! für mich ist ein vieltrinker jemand, der sich jedes wochenende aus spaß an der freude mit seinen freunden zulaufen lässt!
aber das ist halt nur meine definition...

18.08.2011 15:48 • #15


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