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Alle Verlasser psychisch gestört?

T
Zitat von Mitleser1234:
Offen, ehrlich und so wahr.
Danke.
Du ahnst nicht wie groß mein Danke ist....

Offenheit und Ehrlichkeit zählen zu meinen Stärken. Leider habe ich aber die Erfahrung machen müssen, dass die wenigsten Menschen mit glasharter Ehrlichkeit wirklich klarkommen. Allerdings ist das eine meiner Baustellen: vielleicht meine Ehrlichkeit nicht ganz so rigoros und direkt zu kommunizieren. Du glaubst nicht, wie oft man damit aneckt - selbst hier. Manchmal ist wohl einfach mal die Klappe halten angebrachter. Kann ich aber schlecht, wenn ich sehe, dass etwas besser laufen kann oder meinem Fairnessempfinden nicht entspricht. Das wie gesagt eine Baustelle, an der ich dran bin und wo ich noch unsicher bin in welchen Situationen ich ruhig sein sollte. Dummerweise gibt es aber immer diese Situationen, in denen ich das nicht kann und denke: Hier muss sich doch was ändern! Sonst macht ja keiner den Mund auf.
Damit macht man sich auch gerne mal Feinde. Ist aber deren Baustelle, nicht meine. Ich bin von dem mir anerzogenen Eversbodys Darling sein zu wollen weg. Meine Mutter ist sehr darauf bedacht, jedem und allem zu gefallen - so war eben auch meine Erziehung. Dumm nur, dass sie immer nur an alle anderen dabei denkt und sich selbst vergisst. Merke: wenn du immer nur alle Menschen glücklich machen willst, scheitert es sowieso daran, dass du mindestens einen Menschen dabei vergisst: dich selbst.

Um den Bogen zu Partnerschaften zu bekommen - auch hier ist schonungslose Ehrlichkeit nicht sonderlich gerne gesehen. Diese Erfahrung musste ich auch schmerzlich machen. Auch wenn ich geglaubt habe das Richtige zu tun (ich wurde so erzogen, dass es IMMER richtig ist die Wahrheit zu sagen) war es das nicht immer.
Mein Psychologe sagte mal dazu: Wissen sie Herr Tin, immer das Richtige zu tun, kann niemals richtig SEIN.
Ich habe mich lange an diesem Satz gestossen, er ist wie so ein Würfel mit sehr scharfen Kanten und Ecken in meinem Hals stecken geblieben. Irgendwann habe ich es aber kapiert. Wahrheit, die eng mit der Ehrlichkeit verbunden ist, ist auch nur ein subjektives Empfinden, kein Faktum, ähnlich wie Sicherheit, Fairness oder Gerechtigkeit.

So auch in einer Partnerschaft. Der Mensch ist ein soziales Wesen, von Natur aus eher konfliktscheu und hat einen gewissen Harmoniebedarf. Oft wird der Konflikt in der Partnerschaft vermieden (lügen, verschweigen, verdrehen) um diesen offensichtlichen Konflikt nicht zu haben. Viele Menschen handeln unterbewusst oder sogar bewusst danach. Blöderweise übersehen aber genug dieser Menschen, dass sie sich den Konflikt damit ins eigene Haus holen und den dann mit sich selber austragen müssen. Man schluckt lieber und zack, schon musst du dich damit in dir selbst auseinandersetzen. Meist ist das noch schwieriger, denn man trägt diesen Konflikt dann nur mit sich selbst und seiner eigenen Sichtweise aus - ohne frischen Input von aussen, der ihn lösen könnte.

@Tamisa hat hier ein tolles (wenn auch ungewolltes Beispiel) gebracht.
Zitat von Tamisa:
Wie hätte man das denn angehen sollen? Hallo ich vermute bei dir Asperger. Könntest du dich mal
durchchecken lassen? Nicht jeder nimmt so was an.

Konflikt in der Partnerschaft vermieden, aber -Bäm- in sich selbst hineingezogen und darauf rumdenkend: wie soll ich es ihm sagen? Wie kann er so sein, da muss doch was dahinterstecken?
Die Grundannahme dabei ist jedoch: ich weiss, wie er reagiert und dann lasse ich es lieber. Nö! Man glaubt zu wissen! Ein grosser Unterschied. Wissen kann ich erst durch die dedizierte Erfahrung, wenn ich es anspreche. Ältere Erfahrungen einfach zu übertragen, die halbwegs zu der Situation passen könnte... Beispiel? Ein Ich glaube, du hast dir das Bein gebrochen scheint viel einfacher kommunizierbar. Warum ist das so?

Ich will damit nicht sagen, dass man in einer Beziehung (jedweder Art) jeden Konflikt nach aussen tragen sollte. Aber warum kann man ihn nicht erstmal ruhen lassen, bis ein passender Zeitpunkt gekommen ist um in Ruhe darüber zu reden. Leider ist dieses Wort so negativ konnotiert, dass Konflikt mit Streit, Ärger, Auseinandersetzung der unschönen Art verbunden ist. Ist es nicht. Jedes Wort an sich ist erstmal wertfrei. Konflikte können helfen sich selbst besser kennenzulernen, die Partner besser zu verstehen, überhaupt erstmal in die Position zu kommen den Gegenüber und seine Sichtweise zu erfassen.

Ohje, wurde nun doch länger. Wichtig für mich ist und auch das möchte ich vermitteln: meine Erkrankung hat mich stärker gemacht. Frei nach Pater Lorenzo aus Romeo und Julia: nichts auf dieser Erde ist so schlecht, dass es nicht auch Nutzen brächt'.

Auseinandersetzung mit sich selbst, eigenen Anteilen an Situation oder Beziehungen, nachsteuern und nicht verhaaren, neu bewerten... Alles Dinge, die einem selbst gut tun und so auch eine Partnerschaft bereichern WERDEN.

22.11.2018 08:08 • x 1 #31


T
Zitat von Karina14:
@tin Angsterkrankung und Deppression gehen den Mitmenschen irgendwann gehörig auf die Nerven, ist nämlich ziemlich egozentriert, und auch wenn man selbst das Opfer ist oder war irgendwann wird das Opfer zum Täter und benimmt sich rücksichtslos den Nächsten gegenüber und strapaziert gehörig die Geduld und hier das Forum ist manchmal auch ein Ort bei dem die Wut, die man hat zur Sprache kommt warum auch nicht, irgendwann reichts mit dem ich ich ich!

Entschuldige, dann hast du leider wenig verstanden und gehörst zu den Menschen, die Betroffenen das Gefühl geben, minderwertig zu sein und sich nicht Hilfe zu suchen. Du schürst Vorurteile, Scham und Unverständnis. Bist du damit glücklich? Menschen, die ähnliche Aussagen getätigt haben, wünsche ich, dass sie mal eine Woche das erleben und spüren, was ich jahrelang ertragen musste. Du wirst ganz schnell, ganz viel anders sehen. Es ist eben nicht ich ich ich und ein wenig traurig sein. Sagst du das auch den Angehörigen, wenn Betroffene keinen anderen Ausweg mehr sahen als den Freitod? Ich habe meiner damaligen Verhaltenstherapeutin wortwörtlich gesagt: ich würde mir den Arm dafür abschneiden, wenn es mir dadurch besser gehen würde. Und das war mein voller ernst. Jetzt frag dich mal, wie verzweifelt du sein müsstest um so eine Aussage ernsthaft zu tätigen. Vielleicht kommst du dann darauf.
Offensichtlich hast du auch nicht verstanden, was ich Eingangs schrieb: es ist eben auch viel Scham dabei und man möchte (natürlich total egozentrisch) niemandem zur Last fallen oder das sich die Liebsten um einen sorgen. Ja, krass egozentrisch....

Es ist das eine es nicht nachvollziehen zu können, das andere solche Aussagen zu tätigen bzw. so ein Denken zu haben.

Dementsprechend möchte ich mal völlig egozentrisch darum bitten, dass du MEINEN Thread verlässt und solch einfach nur dumme Aussagen hier nicht verbreitest.

22.11.2018 08:21 • #32


A


Alle Verlasser psychisch gestört?

x 3


Knusperkatze
Zwei Punkte möchte ich noch einwerfen.

Oftmals weiß man anfangs gar nicht, dass man depressiv ist. Das Wort Depression wird ja gerne mal inflationär für eine schlechte Stimmungslage benutzt. Ich denke, die Personen meinen das wirklich nicht böse. Ich habe es selber auch gerne mal gesagt, bis ich dann schwangerschaftsbedingt eine echte Drepression hatte. Das waren zum Glück nur ein paar Wochen, aber ich hätte deswegen beinahe meine Tochter abgetrieben. Erst nach der Schwangerschaft im Gespräch mit meiner Ärztin fiel das Wort Depression. Beim zweiten Mal war ich darauf vorbereitet und sie kam auch wieder, die Depression. Hätte ich es nicht ausgehalten, so hätte ich in Absprache mit meiner Ärztin Tabletten bekommen. Ich habe es zum Glück auch so geschafft.

Und zum Thema psychische Störung....
Ich habe meinen Mann damals als aller erstes gefragt, was ich eigentlich falsch gemacht habe, was ich ihm nicht gegeben habe. Und ich wollte auch das Warum wissen. Er war derjenige, der es mit einer psychischen Störung begründete, nicht ich. Ich kenne seine Baustellen, aber ich halte ihn nicht für einen narzisstischen Psychopathen, so wie er sich selber des Öfteren bezeichnet hat. Ich bin froh, dass er eine Therapie macht, denn so bekommt er das entsprechende Feedback zu seinen Baustellen. Ich habe gemerkt, dass es weniger Gehör findet, wenn ICH es ausspreche. Um so verwunderter war ich diese Woche, dass sein Therapeut ihn sogar in seiner Entscheidung bestärkt hatte, den Kontakt zu seinen Eltern abzubrechen. Ich denke, er ist da auf einem guten Weg, auch ohne Psychostörung.

Es ist im Endeffekt wichtig, wenn man seine eigenen Baustellen und die des Partners kennt. Dazu gehört, dass man miteinander redet. So bin ich zu einen glücklich darüber, dass das alles passiert ist. Genau das bringt mich aber auch zur Verzweiflung, denn wir hätten das auch alles ganz ohne Dramalama haben können.

22.11.2018 09:03 • x 1 #33


6rama9
Zitat von Tin:
Offenheit und Ehrlichkeit zählen zu meinen Stärken. Leider habe ich aber die Erfahrung machen müssen, dass die wenigsten Menschen mit glasharter Ehrlichkeit wirklich klarkommen.

Wenn ich höre dass sich Menschen eine glasharte Offenheit oder geradlinige Ehrlichkeit bescheinigen, stellen sich bei mir alle Nackenhaare auf. Denn meist sind das Menschen, die bar jeden Einfühlungsvermögen und frei von jeglicher Empathie dem Gegenüber das sagen, was sie denken. Von du stinkst über du bist fett und du bist dumm bis hin zu dein/e x. ist mir zu groß/klein/schwabbelig.

Sich selbst dann als offen und ehrlich zu bezeichnen ist häufig eine beschönigende Umschreibung von absolut fehlender sozialer Kompetenz. Aus einer Persönlichkeitsschwäche wird sich selbst dann eine -Stärke angedichtet, die in Wirklichkeit keine ist. Denn der richtig Weg, schwierige Nachrichten zu übermitteln ist sie so zu gestalten, dass sie der Andere aufnehmen und verarbeiten kann. Das erfordert Fingerspitzengefühl und nicht die Holzhammermethode.

22.11.2018 09:53 • x 6 #34


M
Zitat von Tin:
Das wie gesagt eine Baustelle, an der ich dran bin und wo ich noch unsicher bin in welchen Situationen ich ruhig sein sollte. Dummerweise gibt es aber immer diese Situationen, in denen ich das nicht kann und denke: Hier muss sich doch was ändern! Sonst macht ja keiner den Mund auf.


Ich denke nicht das du es nötig hast dich diesem Zwang unterzuordnen. Bin in der Hinsicht ähnlich gestrickt und fühle mich dadurch nicht schlechter oder besser. Das Gefühl das Richtige für mich zu tun und meinen Emotionen den Ausdruck zu verleihen. Die Dosierung machts, und ich lerne daraus den für mich richtigen Weg zu gehen. Es gibt meiner Meinung nach nichts schlimmeres als sich selbst zu unterdrücken.

Es gibt genügend Situationen in denen ich denke: man was seid ihr eigentlich blöde im Kopp. Ich verkneife es mir und lache darüber. Das soll kein Vorwurf an dich sein.

Zitat von 6rama9:
Denn meist sind das Menschen, die bar jeden Einfühlungsvermögen und frei von jeglicher Empathie dem Gegenüber das sagen, was sie denken. Von du stinkst über du bist fett und du bist dumm bis hin zu dein/e x. ist mir zu groß/klein/schwabbelig.


Das Frage ich mich bei dir allerdings auch

22.11.2018 09:56 • x 1 #35


U
Meine Devise ist:

Wenn ich den Eindruck habe, hier verirrt sich jemand in den Fängen einer Depression, klopfe ich die Symptome ab und verweise dann gegebenenfalls direkt zu einem Arzt, der sich das ansieht.

Gründe:

Ich selbst wäre heilfroh gewesen, wenn jemand das früzeitig mit mir selbst gemacht hätte, das hätte mir jahrelanges Leiden erspart.

Und durch meine zwanzigjährige Erfahrung mit der Krankheit bin ich versierter als 80% der Hausärzte da draußen im Feld.

Du lieber @Tin , ich schätze Deine Beiträge meistens sehr, aber es gibt Tage da rennst Du hier mit einer laufenden Kreissäge durch die Threads. Das erschreckt die Leute sehr, wie Du ja auch schreibst. Da bist Du mit Deiner Standardabweichung weit von der Normalverteilung entfernt, das muss man sich auch immer wieder bewusst machen (ich versuche das für meine Depression auch=´).

22.11.2018 10:50 • #36


6rama9
Zitat von mental_timeline:
Das Frage ich mich bei dir allerdings auch

Na da würde ich mal gerne um ein Beispiel bitten

22.11.2018 10:56 • x 1 #37


Lebensfreude
Ich übernehme die Verantwortung dafür, dass ich mir meine Partner mal ausgesucht habe.

22.11.2018 11:03 • x 4 #38


Stolperherz
Meiner Meinung ist die Suche nach Erklärungen für das Verhalten des Ex-Partners nicht unbedingt dadurch motiviert, sich selbst nicht eingestehen zu müssen, dass man für eben diesen Partner nicht mehr liebenswert ist/war und man selbst eben kein Hauptgewinn ist und beziehungstechnisch gescheitert ist.

Für viele ist die Trennung ein Schock, der sie oftmals unvorbereitet trifft. Und besonders hier im Forum trifft das wohl häufig zu. Die vormals heile Welt wird bis in die Grundfesten erschüttert, der Lebensplan ist zerstört - weil der Partner sich getrennt hat, plötzlich oder auch langfristig kontraproduktiv auf die Beziehung eingewirkt hat, sich außerhalb der Beziehung orientiert hat oder was auch immer.
Was fällt da leichter, als dieses Verhalten mit Störungen, Psychosen etc. zu erklären. Sollte man nämlich zu dem Schluss kommen, dass die Verlasser vielleicht nicht fair, moralisch oder loyal, aber doch normal menschlich reagiert haben, würde das ja auch bedeuten, dass so etwas sich wiederholen könnte. Es gäbe keine Sicherheit und die Gewissheit, dass mit dem richtigen normalen Partner oder dem gestörten therapierten Partner alles Gut wird.

Vermutlich haben die Verlassenen, zumindest in diesem Moment, nur Angst in die Abgründe der menschlichen Seele zu blicken. Denn im Grunde gibt es keine Garantie/Sicherheit mehr - auf nix.

22.11.2018 12:07 • x 4 #39


T
Eine beliebe Psychische Störung die Verlassern gerne attestiert wird ist ja Narzissmus. Er/Sie war
halt ein Narzisst. Das habe man ja eigentlich schon immer gewusst.

22.11.2018 12:19 • #40


Y
Tin

Zitat:
Ich mag den Holzhammer, mir hat er auch sehr geholfen. Vielleicht halte ich es deshalb für die beste Methode. Das gute zureden hat meine Verhaltenstherapeutin jahrelang versucht... Hat nichts gebracht.


bei Dir nichts gebracht, aber die Menschen sind nicht alle gleich.
Aus Erfahrung kennst Du sicherlich Situationen höchster Verzweiflung, in denen Du statt Verständnis noch irgend etwas gehört hast, dass Dich wie bsw. Karinas Worte provoziert, oder?
Ich hatte auch + - 2 Jahre eine Angst-Panikstörung, die über Nacht aus für mich völlig heiterem Himmel kam. Wie bei Dir war Bahnfahren, raus gehen etc. ein riesen Problem. Kein Tag ohne nasse Klamotten vom panischen Schwitzen, Dauerübelkeit und Essen nicht möglich.
Ich hatte das Gefühl, mein Körper habe sich versellbständigt, sei im Dauerüberlebensmodus und bemühte mich wie verrückt, wieder auf die Beine zu kommen.
Wäre mir damals jemand mit dem Holzhammer gekommen, meinte zu wissen, wie ich da raus komme, statt auf mich einzugehen, mir zu helfen, MEINEN Weg da raus zu finden, hätte mir das nicht geholfen.
Es begann die Therapeuten- und Klinik-Odysee. Was ich da erlebte, würde mich heute zum Ohrfeigen-Verteilen verleiten.
Ich hörte u.A. ich sei magersüchtig, ich hätte die Zeit für Panik und solle sie anders nutzen usw.
Schließlich fand ich meine Therapeutin, die mir gar keine Methode anbot und weder meinte zu wissen, wieso ich Panik habe, noch wie ich da raus komme, auch wenn sie schon etliche Panikpatienten hatte.
Diese Frau war meine Rettung. Einfach nur durch ihre große Empathie und den Raum, den sie mir ließ, ohne sich einzumischen durch Urteile, Diagnosen, oder indem sie meinte zu wissen, wie ich da raus komme.
Damit will ich nur sagen, dass das, was Dir geholfen hat, nicht unbedingt für jeden Menschen richtig ist.

@Karina
ich weiß von der Egozentrik-Deutung der Depressionen. Wie sieht es bei schweren körperlichen Symptomen aus? Bsw. einem Menschen, der so starke Schmerzen hat, dass er immer nur mit Schmerzmitteln ein paar Stunden über den Tag kommt? Auch Egozentrik? Ähnlich ist es ja bei psychischen Erkrankungen.
Ich verstehe, dass Nahestehende sich irgendwann schützen wollen weil der Leidende tatsächlich sehr auf sich selbst fixiert ist und sich zurück ziehen. Das kann enorm belasten.
Aber zu unterstellen, es sei Egozentrik, finde ich falsch. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schmerzhaft es ist, wenn man wie verrückt mit Depressionen kämpft und dann noch irgend einen Vorwurf, eine Unterstellung hört.
Meine größte Sehnsucht zu Depressionszeiten war, mich endlich wieder auf etwas anderes, als mich selbst konzentrieren zu können.
Umgekehrt kenne ich es auch. Habe aktuell jemanden in der Nähe, der unsäglich unter Depris und Panik leidet. Und ja, es ist verdammt schwer auch für mich. Natürlich habe ich das recht, mich da etwas rauszuziehen, wenn es schon mich selbst runter zieht.
Aber ohne Vorwürfe, ohne mir anzumaßen, zu wissen, was genau da los ist, oder dass mein ehemaliger Weg da raus auch für diesen Menschen der richtige wäre. Damit täte ich ihm unrecht.

22.11.2018 13:21 • x 4 #41


T
Zitat von 6rama9:
Wenn ich höre dass sich Menschen eine glasharte Offenheit oder geradlinige Ehrlichkeit bescheinigen, stellen sich bei mir alle Nackenhaare auf. Denn meist sind das Menschen, die bar jeden Einfühlungsvermögen und frei von jeglicher Empathie dem Gegenüber das sagen, was sie denken. Von du stinkst über du bist fett und du bist dumm bis hin zu dein/e x. ist mir zu groß/klein/schwabbelig.

Also ist das gleichbedeutend mit Unhöflichkeit für dich? Das ist DEINE Sichtweise. Ich wurde vernünftig erzogen und sagen einem Menschen dann eher Meinst du nicht, dass dein Gewicht irgendwann ein gesundheitliches Problem darstellen könnte? Übrigens muss ich nicht meine Meinung jedem auf die Nase drücken, wenn er/sie nicht fragt. Nimmst du das Forum als Standard, so ist hier zumeist ein Sachverhalt geschildert und es wird gebeten den zu bewerten - was ich dann auch tue. Aber warum sollte ich zu einer fremden Frau in der U-Bahn gehen und sagen: Ey, deine Haare sind total fettig - wäschst du sie auch oft genug?
Sorry, aber das ist sinnfrei - somit auch deine Argumentation.

Zitat von 6rama9:
Sich selbst dann als offen und ehrlich zu bezeichnen ist häufig eine beschönigende Umschreibung von absolut fehlender sozialer Kompetenz

Deine Meinung - denn du scheinst offenbar da nur Extreme in puncto Formulierungen und Art und Weise zu kennen. Ich glaube, ich schreibe hier auch genug, was deine Aussage widerlegt.

Zitat von 6rama9:
Denn der richtig Weg, schwierige Nachrichten zu übermitteln ist sie so zu gestalten, dass sie der Andere aufnehmen und verarbeiten kann.

Und warum sprichst du mir das ab? Deine Ausführungen sind im Grunde unbelegte Unterstellungen - darauf fussen dann deine Schlüsse.

Zitat von Stolperherz:
Was fällt da leichter, als dieses Verhalten mit Störungen, Psychosen etc. zu erklären.

Ja, aber muss es denn leicht fallen? Eine Trennung ist doch meist etwas sehr schwieriges, etwas was einen sehr persönlich betrifft an sehr sensiblen Stellen. Warum denken gewisse Menschen, dass es dafür eine leichte Erklärung zu finden?

Zitat von Stolperherz:
Sollte man nämlich zu dem Schluss kommen, dass die Verlasser vielleicht nicht fair, moralisch oder loyal, aber doch normal menschlich reagiert haben, würde das ja auch bedeuten, dass so etwas sich wiederholen könnte.

Aber das kann doch auch bei einer laienhaften Diagnose wie NPS dann doch auch passieren. Dann ist eben jeder, auch zukünftige Partner ein Mensch mit NPS. In meinen Augen nicht sehr zielführend.

Zitat von YsaTyto:
bei Dir nichts gebracht, aber die Menschen sind nicht alle gleich.

Stimmt - aber ich kann doch nur aus meinen Erfahrungen heraus berichten. Ich möchte hier auch differenzieren: Der Holzhammer war für mich Stein des Anstosses, der mir die Kraft gegeben hat das anzugehen. Soll nicht heissen, dass ich in meiner Therapie immer den Holzhammer erbeten habe und ihn bekam. Vielleicht habe ich mich da missverständlich ausgedrückt. Von daher hier jetzt die Spezifizierung.

Zitat von YsaTyto:
Wäre mir damals jemand mit dem Holzhammer gekommen, meinte zu wissen, wie ich da raus komme, statt auf mich einzugehen, mir zu helfen, MEINEN Weg da raus zu finden, hätte mir das nicht geholfen.

Und woher hast du die Energie genommen dir Hilfe zu suchen? Hat jemand sehr einfühlsam immer wieder auf dich eingeredet oder bekamst du den Tritt (Holzhammer)?

22.11.2018 14:02 • #42


6rama9
Zitat von Tin:
Und warum sprichst du mir das ab? Deine Ausführungen sind im Grunde unbelegte Unterstellungen - darauf fussen dann deine Schlüsse.

Ich spreche dir doch gar nichts ab. Ich sage leiglich, dass ich Menschen mit Vorsicht begegne, die sich als offen heraus charakterisieren, denn meine Rfahrung zeigt, dass sie häufig (nicht immer) damit eine eigene Unzulänglichkeit kaschieren. Dich kenne ich nicht und daher kann ich nicht sagen von welcher Sorte du bist.

22.11.2018 14:07 • x 2 #43


K
Meine liebe@tyto glücklicherweise bist du da, ich sehe sofort ein, dass ich @Tin nicht mit Samthandschuhen angefasst habe und mir der Geduldsfaden gerissen ist, war für einen Moment jenseits von Mit gefühl mit meiner Wut auf das Egozentrische innerhalb des Systems Angsterkrankung.@Tin ich musste hier des öfteren lesen wie du hier mit einigen in anderen th s umgegangen bist. Wer selbst kräftig austeilt muss auch einstecken können. Ich werde jetzt geordnet den Rückzug antreten, da es dir offensichtlich an Einsicht mangelt, bzw Selbstreflektion wie ich auch hier an deinen Antworten lesen kann. Ja und es macht mich glücklich solchen Leuten wie dir ab und zu mal kräftig das Fell zu gerben mein lieber TH Napoleon.

22.11.2018 14:15 • x 1 #44


Y
@Tin

Zitat:
Stimmt - aber ich kann doch nur aus meinen Erfahrungen heraus berichten. Ich möchte hier auch differenzieren: Der Holzhammer war für mich Stein des Anstosses, der mir die Kraft gegeben hat das anzugehen. Soll nicht heissen, dass ich in meiner Therapie immer den Holzhammer erbeten habe und ihn bekam. Vielleicht habe ich mich da missverständlich ausgedrückt. Von daher hier jetzt die Spezifizierung.


ja, wir alle können nur aus unseren Erfahrungen heraus berichten. Ich auch. Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass das, was Dir geholfen hat, oder mir geholfen hat, nicht unbedingt das ist, was anderen in der gleichen Situation hilft.

YsaTyto:
Zitat:
Wäre mir damals jemand mit dem Holzhammer gekommen, meinte zu wissen, wie ich da raus komme, statt auf mich einzugehen, mir zu helfen, MEINEN Weg da raus zu finden, hätte mir das nicht geholfen.

Zitat:
Und woher hast du die Energie genommen dir Hilfe zu suchen? Hat jemand sehr einfühlsam immer wieder auf dich eingeredet oder bekamst du den Tritt (Holzhammer)?

weder, noch. Ich hatte vom ersten Tag an den brennenden Wunsch, da raus zu kommen und machte und tat. Therapie, Lesen, Atemtherapie, Mutproben usw. Mein Ehgeiz war riesengroß weil dieser Zustand so unerträglich war.

22.11.2018 14:27 • x 1 #45


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