Alles ist inzwischen wichtiger als unsere Ehe

Zitat von Deepblueeyes123:

Meine Frage an euch: Wie geht man mit der Situation um, damit man wieder gemeinsam lebt und nicht jeder nur noch für sich, nebeneinander wie in einer WG?

Prinzipiell müssen beide aktiv eine Veränderung an der Situation wollen, ansonsten wird es nichts. Gerade deine Frau müsste sich aktiv Zeit nehmen für die Beziehung.

Wohne die Kinder noch bei Euch während des Studiums?

Was ihr Geschäft betrifft, kann es natürlich sein, dass es um Kundenbindung geht. Bei meinem Ex war das viele Arbeiten auch eine Strategie, um sich aus dem Alltag zu lösen. Kann alles sein. Seid ihr auf ihren beruflichen Erfolgt angewiesen oder auch so gut aufgestellt. Sprich muss sie so viel Arbeiten oder würde es auch ohne gehen?

Zitat von Deepblueeyes123:

Und falls dann noch Zeit sein sollte, gehen wir mal aus oder machen zwei Tage Urlaub in unserer Ferienwohnung

Ich habe mal gehört, so richtig frisch bleibt die Liebe, wenn man Zeit miteinander verbringt und neue dabei auch gemeinsam Neues erlebt. Immer in die gleiche Ferienwohnung zählt da wohl nicht so dazu. Wäre mir persönlich ein wenig zu langweilig.


Ich müsst Euch auf jeden Fall gemeinsam eine Lösung überlegen. Regelmäßige gemeinsame Zeit einplanen und dann schöne Dinge machen.

Das deine Frau ihrer Freundin glaubt, liegt wahrscheinlich in eurem Beziehungsbeginn begründet.

Ihr habt beide eure Ehepartner verlassen, dazu hat sie 2 Kinder von ihrem 1. Mann.
Begründung für den Warmwechsel,... der S. war gut und es gab Offenheit.

Reicht das?

2 Kinder, die du zu akzeptieren hattest, offenbar hast du keine eigenen?
Dieser Brei, den du dir da gekocht hast, war schon anfangs nicht süß und wird jetzt immer bitterer.
Du kannst ihn weiterhin essen, unter dem Motto passt schon es gibt nichts schmackhafteres, oder du versuchst ihn dir zu verzuckern indem du dir ab und an etwas gönnst, sozusagen eine Auszeit und statt Brei einen Hirschrücken genießt.
Deine Stimmung bessert sich.
Wenn du allerdings Brei überhaupt nicht mehr sehen kannst, fackle nicht lang, lass den Grieß hinter dir, es gibt in anderen Küchen sehr viel mehr Abwechslung und Leckereien.
Niemand muss bleiben dort wo man ihn versucht in einen Rahmen zu pressen.
Du hast Möglichkeiten.

@unbel-leberwurst

Für mich wäre das -je nach Betrachtungswinkel- übergriffig.

Ich fände es je nach Betrachtungswinkel übergriffig meine Freundin anzusprechen.

@Nur-ein-Mensch Sie hat nur Kolleginnen, und nein, es fing schon früher an. Schwierig hier den ganzen Zitaten zu folgen irgendwie.

@Nike666 Ja das sehe ich jetzt auch so, war eine doofe Idee. Aber mit der Freundin und ihrem Mann habe ich grundsätzlich auch ein gutes und offenes Verhältnis. Ich habe da keine negativen Absichten gehabts, sondern eher auf eine andere Meinung / Sichtweise gehofft.

@Deepblueeyes123 Guten Morgen erstmal!

Eine verfahrene Situation. Nach deinen Ausführungen ist es wirklich eher eine WG als eine Ehe. Emotional scheint - ausser Streit - zwischen euch nicht mehr viel zu sein. Der Mangel an intimen Momenten ist dabei - aus meiner Sicht - Symptom, nicht Ursache. Wenn sie das ebenso sieht, dann wundert es mich nicht, dass sie die Therapie abgebrochen hat.

Ich entnehme deinem Profil, dass du in meiner Altersgruppe bist. Ich vermute deine Frau wohl auch. Das wäre ungefähr der Zeitpunkt wo die Menopause eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Möglicherweise einer der Gründe für dein (euer) Problem. Der große Zeitaufwand, den sie in das Geschäft steckt, kann beides sein, sowohl Ursache als auch Symptom. Ursache als Stressauslöser und Zeitfresser, Symptom als Ausrede, um sich vor dir zu verstecken, resp. nicht nach hause zu müssen, solange du da/wach bist.

Wohnen ihre Kinder noch bei euch oder an ihren Studienorten?

Eigentlich sollte die Zeit, wenn die Kids aus dem Haus sind, Paare wieder zusammen führen, weil sie wieder mehr Zeit für sich haben. Manchmal aber passiert das Gegenteil: Man hat sich all die Jahre für die Kinder zusammengerissen - bewußt oder unbewußt - und nun kommen Dinge hoch, die in der ganzen Zeit verdrängt wurden, eben weil der Grund für die Verdrängung nicht mehr existiert. Wäre auch ein möglicher Grund, warum sie sich in der Arbeit vergräbt - als neue Methode, Konflikten aus dem Weg zu gehen.

Was ich empfehlen würde, wäre keine Paartherapie, sondern zunächst ein erstes Gespräch miteinander und anschließend eine Mediation, um vielleicht wieder eine gemeinsame Ebene zu finden.
Ich denke schon, dass es noch nicht ganz hoffnungslos ist. Aber dazu ist ein offenes und vorallem sachliches Gespräch nötig. Da würde dann der Mediator eingreifen um das Gespräch auf der Sachebene zu halten.

lg Uwe

@unbel-leberwurst es ist so das sie für Ihre Kunden und deren Anliegen nicht unbegrenzt zeit hat, aber in zu kurzer zeit offensichtlich zu viele neue Aufträge bekommen hat. ich verstehe ihre Situation, bin auch selbständig.

Mir kam so der Gedanke, dass deine Frau durch die Selbständigkeit noch eine ganze Weil sehr stark beansprucht sein kann. Gerade die ersten Jahre können wie ein Sog sein. Sie selber muss für sich entscheiden, welchen Raum sie ihrer Berufstätigkeit geben will - auch wenn es gut läuft. Fühlt es sich für sie positiv und erfüllend an, so viel zu arbeiten, hat sie den Preis, den sie ja auch für ihr Leben bezahlt, noch im Blick? Kann sein, dass sie selber noch lange nicht bei dieser Frage angekommen ist, weil es so naheliegend scheint, sich als Chefin der Expansion und dem Erfolg zu widmen.

Andererseits schriebst du davon, dass von ihrer Seite eine große Unzufriedenheit/Enttäuschung bei ihr über deinen Umgang mit ihren Kindern bestanden hat. Ich stelle mir vor, dass es eine große Distanz zwischen euch gebracht hat. Wie beurteilst du im Rückblick die Entwicklung, und gibt es für dich einen Ansatzpunkt, um mit ihr gutmeinend ins Gespräch darüber zu kommen?

Zitat von unbel-Leberwurst:

Ich verstehe jetzt nicht was daran das Problem ist. Ich finde die Idee nicht falsch, ihre Freundin gefragt zu haben, genau weil sie die Frau schon so ...

Warum das als Anmachversuch gewertet wird, erschließt sich mir auch nicht. Wir waren auch nicht dabei. Und im Grunde stimme ich Dir zu, eigentlich wäre die Idee, eine langjährige Freundin darauf anzusprechen und um Rat zu fragen gut. Aber ich würde das davon abhängig machen, wie die Dynamik in der Freundschaft ist. Es gibt Freundinnen, die sich ehrlich die Wahrheit sagen, auch wenns unbequem ist. So eine Freundin könnte man fragen.
Aber es gibt Freundinnen, die immer nach dem Mund reden. Um zu gefallen, nicht anzuecken, whatever. Die brauchste dann nicht fragen.