@Biana,
erst einmal danke für Deinen Kommentar - auch wenn es mir schwerfällt, Deine sehr von Deiner eigenen Bewertung überzeugte Art zu akzeptieren, fine ich die Meinung interessant.
Zitat von Blanca:In diesem Thread geht es darum, ob der TE verpflichtet ist, als aufgeklärter Betrogener in einem Beziehungsviereck die unwissende, betrogene Ehefrau des Nebenbuhlers zu informieren.
Geht es wirklich darum, oder legst Du das nur so fest?
Was versteht Du unter Pflicht, wenn Du diese so eindeutig als nicht gegeben darstellst.
Es gibt wohl keine Pflicht im gesetzlichen Sinne. Aber es gibt ja auch noch Pflichten im moralischen Sinne, Pflichten anderen Menschen gegenüber, speziell den in der schwächeren Position, der durch Unwissenheit ja gar keine Entscheidungsmöglichkeit hat, im Sinne erwachsener Mensch
Vielleicht geht es ja erst einmal darum, herauszufinden, was dem/der Betrogenen am hilfreichsten ist.
Vielleicht kann, wenn das wirklich als wichtigstes Kriterium herangezogen wird, darauf verzichtet werden zu überlegen, ob der Betrogene der die Info weitergibt, auch ein Eigeninteresse hat
ala
- könnte nach hinten losgehen - na und das ist meiner Meinung nach Charakter, Souveränität und Persönlichkeit, nicht überwiegend an sich zu denken
- hat der Betrogene, der den anderen Betrogenen informiert evtl. ein Eigeninteresse?
ist ja nur wichtig, wenn es dem Betrogenen schadet,
auf jemanden, der einen anderen betrügt, braucht man ja nicht unbedingt Rücksicht nehmen.
Will jetzt nicht sagen, dass man jeden Betrüger bis aufs schärfste verurteilen soll, jeder Mensch hat seine Fehler,
jedoch hat für mich das Wohl des Betrogenen da irgendwie Vorrang.
Außerdem finde ich noch relevant, wie wirkt es sich auf den seelischen Zustand des Betrogenen, der die Information weitergibt, meint hilft es ihm, mit seiner Verletzung fertig zu werden?
Denke grundsätzlich, dass befriedigte Rache nichts besser macht - mich hat Rache noch nicht wirklich glücklich gemacht. Gut ein bisschen Schadenfreude empfindet man schon einmal, wenn einen jemand sehr geschadet hat und dann selbst auch irgendwie Pech hat, aber glücklich macht das nicht. Nach meiner Erahrung wird mein Schmerz durch Schadenfreude nicht weniger.
Der Konkurrenzgedanke - den Konkurrenten deaktivieren - glaube da findet sich dann ein anderer, wenn die Grundlage nicht passt. Wer möchte schon von jemandem geliebt werden, nur weil nichts besseres greifbar ist?
Irgendwie denke ich auch, dass wir unseren Schmerz erst wirklich auflösen können, wenn wir eines Tages verzeihen können. Wobei verzeihen für mich nicht gleichbedeutend mit Beziehung forführen ist, es geht eher darum, den anderen als Menschen sein zu lassen wie er eben ist und damit seinen Frieden zu machen.
Ob man dann versucht der Beziehung nochmal eine Chance zu geben/eine Paartherapie Sinn macht, hängt wohl davon ab, ob man glaubt, dass dem Partner etwas in der Beziehung gefehlt hat oder ob man glaubt, dass der Partner nun einmal jemand ist, der gerne mal so noch etwas am Laufen hat und ob man denn dem Partner in Zukunft wieder vertrauen will/kann, denn auch ein Partner, dem etwas fehlt, hat die Möglichkeit, mit offenen Karten zu spielen, statt sich überall die Vorteile rauszupicken, wie es ihm in den Kram paßt. Natürlich muß man sich dann fragen, wäre man auf die Bedürfnisse des Partners eingegangen? - alles nicht einfach.
Aber das ist nur meine Sicht. Jeder muß seinen Weg finden.
Es ist spät geworden
Gute Nacht
Mona