78

Ambivaltens Verhalten der noch Frau nach 10 Monaten

S
Zitat von Snipes:
Das nennt man Schuldumkehr und dient letztendlich nur dazu, sich selber den Absprung leichter zu machen und die eigenen Anteile nicht zu erkennen. ...

Das schlimme daran ist, dass sie noch zusätzlich von ihrer Familie darin bestätigt wird..... Die haben mich auch nach all den Jahren einfach fallen lassen. Es sind auch Freundschaften entstanden. Auch von diesen Freunden habe ich seit dem Tag der trennung nie wieder was von gehört. Keiner hat gefragt wie es mir geht oder ob ich klar komme. Es ist so, als hätte ich nie existiert.

24.03.2022 10:29 • #46


Snipes
Zitat von Sippi:
Das schlimme daran ist, dass sie noch zusätzlich von ihrer Familie darin bestätigt wird..... Die haben mich auch nach all den Jahren einfach fallen lassen.

Das ist schlimm, stimmt, aber Blut ist immer dicker als Wasser. Genau das gleiche habe ich auch schon erlebt und weiß daher, wie bescheiden sich das anfühlt. Letztendlich ist es aber so, dass diese Familie nicht deine Familie ist und diese Freunde nicht deine Freunde sind. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht alles Charakterschweine sind, aber sie stehen einfach zwischen den Fronten und oftmals kennen sie genau diesen Ablauf schon. Gut finden müssen sie das deshalb noch lange nicht, aber sie wissen ganz genau, dass der oder die nächste schon in den Startlöchern steht und dass es dann wieder genauso ablaufen wird. Kritik daran zu üben trauen sie sich nicht, also machen sie gefühlt mit. Vieles rächt sich am Ende und auch wenn ich z.B. von meinem Ex-A.rschengel nichts mehr höre bekomme ich am Rande doch manchmal mit, dass irgendwie alles bei ihr, ihrer Familie und ihren Freunden den Bach runter geht. Interessiert mich nicht wirklich, aber so manches lässt mich dann doch ein wenig lächeln.

24.03.2022 10:36 • x 1 #47


A


Ambivaltens Verhalten der noch Frau nach 10 Monaten

x 3


B
Zitat von Sippi:
ch glaube das liegt daran, dass ich noch nicht abschließen kann. Jedes Mal wenn ich sie sehe tut es unheimlich weh. Sie würdigt mir keines Blickes mehr. Ich erkenne sie nicht mehr. Habe Schwierigkeiten diese plötzliche Trennung zu akzeptieren. Zu akzeptieren, dass sie nicht an der Ehe arbeiten wollte. Das sie einfach zugelassen hat, dass unsere kleine frische Familie kaputt geht.... Und die Gründe mir zu 100 Prozent in die Schuhe schiebt und keinerlei Fehler bei sich aufgezeigt hat. Sie hat ja alles richtig gemacht, hat sie gesagt.


Es kann sein (ist also hypothetisch), dass sie allmählich merkt, dass die Trennung, die sie durchzog, für sie persönlich, was die psychische Situation, die persönliche Zufriedenheit, das Wohlbefinden angeht, doch nicht den gewünschten Effekt hat. Wer sich trennt, der hat ja Ziele und denkt sich, der Ausbruch aus der Ehe wird mir gut tun. Es wird mir besser gehen, ich werde freier sein.
Illusionen, die man sich macht, weichen der Realität. Und dann wird sie unzufrieden und mäkelt rum.

Viele Menschen projezieren eigene Defizite auf den Partner, der auf einmal nicht mehr so ist, wie er sein sollte. Sie lenken persönliche Probleme auf ein Gegenüber um
das dann schuld ist.Und um sich nicht eingestehen zu müssen, dass die Trennung nicht die erhoffte Verbesserung der Lebenssituation brachte, sucht man die Schuld dafür beim Partner oder Ex-Partner, der die Kriteleien nicht einordnen kann.

Dafür spricht auch, dass sie Dich nicht anschaut. So toll wie sie es sich vorstellte, läuft ihr Leben wohl nicht. Sie kann sich selbst nicht eingestehen, dass auch sie Fehler gemacht hat und dann braucht sie einen Sündenbock und der bist Du, denn damit kann sie Dich zugleich piesacken. Das weiß sie.

Ich glaube, das hat weniger mit Dir zu tun, sondern sie hat persönliche Probleme, sieht, dass es allein mit dem Kind auch nicht so einfach ist, kann aber vor sich selbst nicht zugeben, dass die Trennung nicht den erhofften Effekt hatte.

Warum manche dann den totalen Cut machen, weiß ich nicht. Aber sie wollen offenbar alles, was mit der Beziehung zu tun hat wie die Großeltern, ausblenden.
Ich hatte eine Kollegin, die verheiratet war. Eines Tages kam sie heim, findet einen Zettel auf dem Tisch mit der Info, dass er weg ist. Die Auflösung des Hausstandes müssen sie wohl oder übel noch irgendwie organisiert haben, aber der Mann tauchte völlig ab. Kein Kontakt mehr zur Exfrau, kein Gespräch, kein Kontakt mehr zu seinem Patenkind, das ihm vorher sehr am Herzen lag usw.
Warum das so ist, ist oft unbegreiflich.

Versuche, Dich emotional von ihr zu lösen. Dazu gehört die Akzeptanz ihrer Trennung. Du machst ihr insgeheim Vorwürfe, die sie vermutlich intuitiv spürt. Das würde auch ihre Abwehrreaktionen gegen Dich erklären. Je mehr Du die Ehe, die Frau, die Vorstellung von Euerer Familie loslassen kannst, desto weniger kann sie Dich tangieren. Dann tut es Dir auch weniger weh, wenn Du sie siehst.
Das braucht alles Zeit und geht nicht von heute auf morgen.

Aber Du steckst noch in der Opferrolle drin. Warum nur, warum hat sie ..., warum ging sie so kalt? Warum kein Kontakt mehr zu Mitgliedern Deiner Familie?
Vermutlich weiß sie selbst nicht warum sie das tut. Sie macht es einfach weil sie glaubt, dass es ihr besser damit geht. Scheint nicht zu klappen.

Das ist aber nicht Deine Baustelle. Ihre Probleme gehen Dich nciht aus, die kann sie gerne mit sich selbst ausmachen. Schade nur, dass sich Unzufriedenheit auf das Kind auswirkt.
Begegne ihr sachlich, aber freundlich und kurz angebunden. Mach nicht ihre Probleme zu Deinen. Du musst aus Deiner Opferrolle raus und Dich ihr entfremden. Denn die Opferrolle blockiert nur, bietet aber keine Lösungen an.
Aber wie gesagt, so ein Prozess braucht Zeit.

Schau Dir den Engel ohne Flügel an. Dem geht es jetzt besser als während der Ehe, was er aber erst viel später erkannte. Er hat mit seiner Frau abgeschlossen und kann sie einfach sein lassen wie sie ist.
Das sorgt für Entspannung. Davon bist Du nocht weit entfernt.

Nicht ihr Wohlbefinden ist auschlaggebend, sondern Deines, vergiss das nicht.

24.03.2022 11:06 • x 4 #48


Wurstmopped
Zitat von Sippi:
Das ist mal eine Aussage, die mich wieder in die Spur bringt. Genau deswegen bin ich diesem forum! Danke

Das soll dir verdeutlichen, dass auch wenn du jede Schuld auf dich nehmen würdest, es an der Tatsache nichts verändert.
Wie schon geschrieben, sie hat größere Probleme mit sich selbst und du hast ihr als Projektionsfläche gedient.
Vielleicht fängt ja jetzt mal an bei sich selbst zu suchen? Aber Du kannst dich ihr auf jeden Fall als Projektionsfläche entziehen.

24.03.2022 11:16 • x 1 #49


B
Zitat von Snipes:
aber so manches lässt mich dann doch ein wenig lächeln.

Wenn Du darüber lächeln kannst, dann hast Du Deinen Frieden damit gemacht. Es geht mich nichts mehr an, interessiert mich nur noch am Rande und das sorgt für ein entspanntes Lächeln.
Davon ist der TE noch entfernt.

24.03.2022 11:19 • x 2 #50


S
Vielen lieben dank an euch alle. Ihr habt mir gute Impulse mitgegeben. Ich trauere einfsch meiner kleinen Familie nach. Vielleicht noch nichtmal meiner noch Frau. Mir fehlt meine Tochter jeden Tag. Sie ist das erste woran ich denke wenn ich morgens aufwache. Ich freue mich immer riesig wenn ich sie sehe und sie sich auch. Wenn ich sie nach Hause bringe, dann möchte sie immer, dass ich mitkomme. Sie ist noch klein und versteht das alles noch nicht und das zerreißt mir das Herz.....

24.03.2022 11:26 • #51


EngelohneFlügel
Zitat von Wurstmopped:
Vielleicht fängt ja jetzt mal an bei sich selbst zu suchen?


Dieser Punkt ist z.B. bei uns mittlerweile erreicht. Zumindest meine Vermutung.
Am Anfang war ich der allein Schuldige. Und ich habe auch vieles davon geglaubt. Ist so. Das ist fast schon normal nach einer Trennung würde ich sagen oder zumindest bei vielen.
Mittlerweile weiß ich, ich habe auch meine Fehler gemacht in der Beziehung und Ehe. Und ich habe diese akzeptiert gemacht zu haben. Ich kann es ja nicht mehr ändern. Nur in Zukunft anders machen.
Meine Ex-Frau war mit ihrem Leben unglücklich.....und die Ursache war in ihrer Welt ich. Also hat sie sich von mir getrennt.
Mittlerweile aber scheint sie doch festgestellt zu haben, ich bin jetzt fast 3 Jahre weg und ihr Leben ist nicht unbedingt besser geworden. Denn anhand der Lektüren die bei ihr im Haus überall verteilt sind befasst sie sich nun mit sich und ihrer Vergangenheit. Wenn sie tatsächlich erkannt hat das viele Ihrer Dämonen von ihr selber ausgegangen sind, freue ich mich für sie. Das ändert zwar nichts mehr an unserer Trennung aber zumindest kann sie es wie ich zukünftig besser machen und vielleicht wieder glücklich werden.

24.03.2022 11:32 • x 3 #52


B
Zitat von Sippi:
Sie ist noch klein und versteht das alles noch nicht und das zerreißt mir das Herz.....

Es ist eine sehr schöne Eigenschaft, dass Du so feinfühlig und sensibel bist. Ich verstehe voll und ganz, dass Du dem Familienleben, dem Hort der Geborgenheit, nachtrauerst. Das darfst Du auch, aber mit der Zeit musst Du Dich damit arrangieren und Abstand von der Ex. gewinnen. Du bist schuld, vergiss das nicht, sie nicht! Eine einfache Sichtweise zum Selbstschutz.

Wenn sie Dich nicht ansieht, aber kritisiert, dann lass sie einfach stehen. Sag einfach, Tschüss, ich bringe wie vereinbart die Kleine heute Abend wieder. Dreh Dich um und gehe und kümmere Dich nicht um ihre schlechte Laune. Schaff Abstand und distanziere Dich innerlich davon.

Ich hatte mal vor Jahren einen Lehrauftrag. Es waren nur eine Handvoll Studenten, einige davon sehr nett, aber eine war dabei, die mir gar nicht passte. Ich hatte Angst, sie könnte stören oder mir zu verstehen geben, dass ich nicht gut genug sei. Ich mochte sie nicht und wäre froh gewesen, wenn sie nicht in dem Kurs gewesen wäre.
Ich sprach mit einer Bekannten darüber, die ein wenig auf der Esoterikschiene unterwegs war. Sie sagte: Hüll sei ein!
Ich: Häh?
Sie: Ganz einfach, sieh sie als eine Woke an. Die ist da, aber zieht auch wieder weiter.

Der Tipp war hervorragend und ich habe ihn angewandt. Ergebnis: Null Probleme mit der Frau.
Und genauso machte ich es mit meinem Chef, mit dem ich früher öfters ein wenig zusammen rauschte. Wenn er mich wieder nervte, sagte ich mir, Tief Wilhelm ist da. Kein Problem, es ist jetzt da, hängt eine Zeitlang hier rum und wird dann weiter ziehen.
Ergebnis: unser Verhältnis entspannte sich deutlich und ich konnte ihn sein lassen wie er nun mal ist.

Kleine persönliche Standortänderungen können vieles bewirken. Vielleicht ein Tipp für Dich?

24.03.2022 11:51 • x 2 #53


B
Zitat von EngelohneFlügel:
Denn anhand der Lektüren die bei ihr im Haus überall verteilt sind befasst sie sich nun mit sich und ihrer Vergangenheit.

Oh, Engel, ich musste jetzt eben so lachen! Du schreibst so schön trocken. Ich sehe die Lebensratgeber auf de Couch, auf dem Sofa, dem Küchentisch, dem Nachtkästchen bildlich vor mir. Einfach herrlich! Und Du nimmst das alles wahr und denkst Dir, sie ist auf den Trichter gekommen, dass Du doch nicht an allem Schuld bist.
Man merkt Deine innere, fast lächelnde Distanz dazu.

24.03.2022 11:59 • x 1 #54


S
Zitat von EngelohneFlügel:
Dieser Punkt ist z.B. bei uns mittlerweile erreicht. Zumindest meine Vermutung. Am Anfang war ich der allein Schuldige. Und ich habe auch vieles ...

Hast du denn nach diesen mitlerweile 3 Jahre eine neue Partnerin an deiner Seite? Und würdest du ihr eine Chance geben, wenn sie reumütig ankommen würde?

25.03.2022 18:19 • x 1 #55


EngelohneFlügel
Nö ich habe keine Partnerin. Auch noch keine gehabt seit der Trennung. Ich habe erstmal mein neues Leben sortieren wollen und mich auf die Kinder konzentriert um sie durch den ganzen Mist zu führen. Die Mama war da Anfangs ja nicht gerade ne Hilfe. Sie war mit Party machen, sich selbst verwirklichen und neuem Partner beschäftigt. Da waren die Kinder ja eher nur ein Accessoire. Und das ist nicht meine alleinige Meinung als Verlassener, das haben viele unserer Bekannten damals gesagt. Mittlerweile ist sie aber wieder auf der Spur und eine gute Mama, da kann ich nichts sagen. Sie hat zwar noch ein paar seltsame Ansichten und Neigungen was sie als Mutter betrifft aber von den verschiedenen Eindrücken zwischen ihr und mir können die Kinder nur profitieren. Wichtig war mir den Kindern zu zeigen das es auch ohne Streit geht und das wir beide für sie immer da sind.
Und ehrlich, ich habe mich dermaßen in die Partnerschaft gestürzt als wir heirateten, das ich auch noch einiges am Singleleben nachzuholen habe. Eben für mich da zu sein und die Kinder. Da hätte eine Partnerin momentan auch keinen Platz. Denn eine Trostbeziehung nur um nicht allein zu sein ist schlicht unfair. Wenn ich eine Partnerschaft eingehe, dann hat meine Partnerin auch Zeit und Zuwendung verdient.

25.03.2022 20:19 • x 2 #56


EngelohneFlügel
Achso....vergessen. Chance nein. Kann ich nicht. Warum? Sie hat mich verlassen und damit mein Grundvertrauen in sie zerstört. Manche Dinge die sie tat während der Trennung waren einfach unter der Gürtellinie. Und man kann noch so einen Groll auf den Expartner haben, nach meiner Ansicht sollte man sich als erwachsener Mensch und vorallem als Eltern bei sowas trotzdem an gewisse Regeln halten können. Und nachdem ich nicht weiß ob sie den gleichen Mist nochmal mit mir machen würde und vorallem was das bei den Kindern auslöst wenn es dann wieder scheitern würde.....ne, no Chance.

25.03.2022 20:40 • x 3 #57


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag