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Auch mich hat es erwischt frisch getrennt

A
Hallo,

nachdem ich hier jetzt seit einer Woche mitlese, möchte ich mich und meine Geschichte auch kurz vorstellen: ich wurde von meinem Mann (wir waren nicht verheiratet, aber über 16 Jahre zusammen da spricht man nicht mehr von Freund und in meinem Alter schon mal gar nicht) verlassen. Ich habe zwei, zum Glück, erwachsene Kinder, die jedoch nicht seine sind. Wir besitzen zusammen ein Haus, in dem ich weiterhin wohne zunächst ohne zeitliche Begrenzung, jedoch werde ich auch das Thema Umzug irgendwann angehen müssen, das ist aber nicht das dringlichste Problem.

Er hat kurz hintereinander zwei Damen kennengelernt und bei Facebook bzw. Threema geadded und sich dann über das Schreiben online verliebt und nach eigenen Aussagen nicht damit gerechnet, dass er noch einmal so starke Gefühle entwickeln kann. Das alles hat seit Jahresbeginn mein Leben total durcheinander gewirbelt, es spielten sich einige kleinere Dramen ab (zumal ich ihm das auch nur stückchenweise aus der Nase ziehen konnte), er war verzweifelt (wahrlich nicht wegen mir, sondern weil er nicht wusste, wie es mit der aktuellen Dame weiter gehen soll), ich war verzweifelt und alles in Allem war es eine sehr unschöne Zeit, die jedoch rückblickend für mich auch sehr lehrreich war und immer noch ist.

Viele Dinge, viele Drehungen, die er vollzieht, lassen mich ihn nicht wieder erkennen, oder ich habe tatsächlich in den vielen Jahren einiges übersehen an ihm. Distanz, Kühle und Vorgehensweise haben mich anfangs erst drei Wochen fassungslos daneben stehen lassen und führen inzwischen dazu, dass ich immer mehr den Respekt und die Achtung vor ihm verliere. Das wiederum hilft mir ungemein, Abstand zu gewinnen.

Zunächst hatten wir das ist wohl die übliche Vorgehensweise und Phase beschlossen, gemeinsam weiterhin in unserem Haus zu wohnen. Dadurch, dass er sehr viel auf Dienstreise ist, schien mir das ein gangbarer Weg. Ist natürlich totaler Quatsch, war eine reine Anker-Maßnahme, denn man fühlt sich ja zunächst einer Angst vor dem Alleinsein gegenüber gestellt, die man nicht erwartet hat. Ich hatte Angst davor, dass er nun gar nicht mehr nach Hause kommt und ich dieses schöne Gefühl des harmonischen Zusammenseins nicht mehr haben kann, wenn er da ist. Über die Wochen ist mir allerdings klar geworden, dass das nicht geht, dass wir zu angespannt sind in den Situationen des Aufeinandertreffens und wie absurd es ist, wenn wir abends gemeinsam im Haus (er in seinem Zimmer, ich auf dem Sofa) sind. Ein gemeinsamer Abend auf dem Sofa war noch abstruser.

Inzwischen hat er sich auf mein Drängen eine Wohnung gesucht (er wäre auch gern noch länger in der WG-Situation verharrt inzwischen weiß ich, dass es nicht wegen mir war, sondern weil noch nicht klar war, was mit seiner derzeitigen großen Liebe läuft) und ist vor drei Wochen ausgezogen. Ich war bereits in den letzten Jahren durch seine Dienstreisen viel alleine, so dass das keine neue Situation ist für mich ist, abends alleine zu sein oder Termine im Freundeskreis ohne ihn wahrzunehmen. Ich bin wenn ich die Geschichten hier so lese noch relativ weich gefallen. Keine kleinen Kinder, ein eigenes Einkommen, Wohnsituation geklärt, Abende allein und Organisation des Alltags im Alleingang gewohnt. Er war lediglich die Sicherheit, mein Anker, mein Selbstverständnis und meine Eigenpositionierung im Hintergrund und wie ich dachte - meine große Liebe, die von Vertrauen und Respekt geprägt war.

Natürlich gibt es Stunden und Tage (ich merke es schon morgens beim Aufwachen), die in totaler Traurigkeit ablaufen. Aber auch hier habe ich analysiert, dass das eher das verletzte und zurückgewiesene Ego ist, das sich in Selbstmitleid suhlt, als die Tatsache, dass ich ihn jederzeit zurück nehmen würde. Das möchte ich nämlich nicht. Nur mein verdammtes Herz muss das noch begreifen. Ich habe natürlich auch stets ein schlechtes Gefühl im Magen und wie alle hier in der Phase auch ordentlich Gewicht gelassen (netter Effekt). Mein Anker sind meine Freunde, mein Lauftraining und ich habe mir bereits zwei Reisen gebucht, die ich im Laufe des nächsten halben Jahres antreten werde. Zudem sind meine Wochenenden vollgepackt mit Aktivitäten, so dass ein Freizeitloch nicht unbedingt auftreten kann. Die Abende in der Woche halte ich mir allerdings weitestgehend frei, um auch die Trauer um den nun mehr abzuschließenden Lebensabschnitt zuzulassen.

Hier im Forum habe ich gemerkt, dass viele Geschichten gleich ablaufen mit den gleichen Phasen der Ablösung. Ich finde das sehr hilfreich und möchte auch meine Gedanken mit dem ein oder anderen austauschen, zumal es bei der Neuordnung des Lebens hilft. Ich habe auch bemerkt, dass sich die Menschen hier in einer sehr schwierigen Lebenssituation super unterstützen und möchte meinen Teil dazu beitragen (und auch Unterstützung in schwachen Zeiten bekommen klar).

Ich habe vor 11 Tagen eine Kontaktsperre ausgesprochen, die jedoch gestern von ihm gebrochen werden musste, um einige organisatorische Dinge zu klären. Nun ist alles geklärt und ich habe noch einmal darauf verwiesen, vier Wochen nicht von ihm angeschrieben zu werden. Das hilft mir. Denn schreiben möchte ich nicht mit ihm, sehen möchte ich ihn schon mal gar nicht. Das macht mich dann doch sehr traurig.

So jetzt ist der Text sehr lang geworden, aber ich fand es notwendig, kurz anzureißen, was mich hierher gebracht hat. Danke, dass es das Forum gibt und danke für die Aufnahme unter gleichgesinnten!

01.03.2018 09:42 • x 31 #1


J
Hallo Anis,

willkommen hier und danke für Deinen ausführlichen Bericht. Du klingst ja schon sehr abgeklärt und rational.

Dir alles Gute!

Johan

01.03.2018 09:59 • x 3 #2


A


Auch mich hat es erwischt frisch getrennt

x 3


K
Hi Anis!

Es tut mir leid, dass du hier gelandet bist. Aber: Du bist dem Anschein nach eine toughe Frau, selbstbewusst. Deinen Bericht zu lesen macht mir Freude, weil ich merke, dass es dir gut gehen wird. Dass du diese Lebensaufgabe bereits meisterst.
Weiter so! Respekt!
Alles Liebe!

01.03.2018 10:22 • x 2 #3


F
Liebe Anis,

wow, ich finde es super wie du dich selbst und die Situation bereits reflektiert hast. Das ist unheimlich bewundernswert. Du kannst die Dinge bereits klar sehen, was einigen hier (mich eingeschlossen) zumindest zeitweise doch sehr schwer fällt. Das Herz und der Kopf stehen gerade auf Kriegsfuß. Deine Meinung, dass es oft das gekränkte Ego ist, welches uns glauben lässt den Ex-Partner unbedingt zurück zu wollen, finde ich eine sehr interessante Ansicht. Denn ja, es kränkt mich so zurückgewiesen zu werden von dem Menschen, den ich noch so sehr liebe. Ich finde es nicht fair. Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann wäre ich wohl nicht glücklich, wenn er mich zurück wollen würde. Über die Tatsache an sich natürlich schon, weil das ja zeigen würde, dass ich ihm doch noch etwas bedeute. Aber wie sollte das aussehen? Ich bin bereits ausgezogen, wohne 200 km weit weg bei meinen Eltern und habe meinen Job dort aufgegeben. Die Angst, dass er es sich bei der nächsten schwierigen Situation wieder anders überlegt, wäre mein ständiger Begleiter. Würde er sich auch nur ein einziges Mal irgendwie komisch verhalten würde ich innerlich durchdrehen. Nein, so würde ich nicht leben wollen. Und doch wurmt es mich so ungemein, dass er mich überhaupt aus seinem Leben geworfen hat ohne uns vorher eine echt Chance zu geben.

Dein Text hat mich wirklich aufgebaut und dafür möchte ich dir Danke sagen. Du bist eine starke Frau! So wie viele hier und wir bauen uns gegenseitig auf und das tut wirklich gut.

Müsst ihr euch denn noch einmal sehen, um irgendetwas zu regeln? Wenn ihr ein gemeinsames Haus habt, dann habt ihr ja auch Möbel etc., die eventuell aufgeteilt werden müssen? Mir steht dieses Treffen morgen bevor. Ich muss noch einmal zu ihm fahren in unsere ehemalige gemeinsame Wohnung, um einen Teil meiner übrigen Sachen abzuholen und die Gelegenheit möchte er nutzen, um über die Ausgleichszahlung etc. zu sprechen. Mir wäre es lieber ihn nicht mehr sehen zu müssen. Wie hat dein Ex denn auf die Kontaktsperre reagiert? War er gleich einverstanden? Bei uns hat sich die Frage irgendwie gar nicht gestellt, da er bei meinem Auszug gleich gesagt hat, dass wir ja normal miteinander reden können, wenn es etwas zu klären gibt. Also war klar, dass er ansonsten keinen Kontakt möchte und ich wüsste auch nicht, was ich ihm noch groß schreiben sollte.

Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und dass du so stark bleibst!

01.03.2018 10:24 • x 5 #4


A
Hallo Fee,
nein - die Möbel, so wie sie sind - bleiben bei mir. Er hat lediglich das alte Bett, die Bettdecken und Kissen sowie seinen Kleiderschrank mit genommen. Das alte Bett habe ich an ihn praktisch entsorgt - soll er sich doch mit der neuen darin vergnügen (aber wahrscheinlich ist er zu stumpf, als dass sich ihm meine Beweggründe überhaupt erschließen). Ich habe mir ein neues, kleineres gekauft und mein Schlafzimmer umgestellt.

Ich bin nicht immer stark - heute ist nur ein guter Tag.

Genau - ich hatte auch keine Chance. Man muss sich das mal überlegen: über 16 Jahre und plötzlich kann man nicht mehr miteinander reden, ein Problem nicht gemeinsam angehen? Das ist verletztend und verachtend und jemanden einfach aus seinem Leben zu schmeißen ist wirklich übel. Ich kann total nachvollziehen, was Du fühlst.

Und ich weiß auch, dass es schwer ist für Dich morgen, wenn Du noch einmal hin musst. Kannst Du jemanden mit hinnehmen?

Die Kontaktsperre akzeptiert er. Angeblich will er mich ja als gute Freundin behalten --- hahahaha --- meine Güte, wie naiv. Da sprechen wir uns mal in einem halben Jahr wieder. Dieser Spruch Freunde bleiben ist ein reines Trostpflaster. Auch wenn er bisher mein bester Freund und engster Vertrauter war, er wird es nicht wieder werden. Wenn man mal überlegt: wenn sich eine sehr gute Freundin von einem lossagt (ich weiß nicht, ob du das schon mal erlebt hast), dann ist es fast der gleiche Schmerz. Man muss nicht alles auf die verflossene Liebe schieben, die einen nicht mehr will. Manche Gefühle sind auch in anderen Situationen sehr ähnlich.

Und richtig: eine Neuauflage einer Beziehung ist selten glücklich! Zuviel Vertrauen wurde kaputt gemacht, man würde auf alles und jede Kleinigkeit achten. Es KANN nicht mehr wie früher sein. So einfach ist es - und so beschissen .

01.03.2018 10:46 • x 8 #5


M
Zitat von Anis17:
Ich habe mir ein neues, kleineres gekauft und mein Schlafzimmer umgestellt.

Ja das tut gut
hab ich auch
Zitat von Anis17:
Angeblich will er mich ja als gute Freundin behalten --- hahahaha --- meine Güte, wie naiv.

Die gute Freundin, der man ein messer zwischen die Rippen, ja den Satz bekam ich auch

und vielleicht stimmt es auch, wenn ich ihn und die Trennung überwunden habe
Dir, liebe Anis, wünsche ich gute Heilung

01.03.2018 10:54 • x 4 #6


A
Hi Teapot, ja - Deine Geschichte habe ich mir gestern auf dem Sofa durchgelesen. Mann, Mann, Mann . Und dann habe ich beschlossen, hier auch mal aktiv zu werden. Wie geht's Dir heute?

Im übrigen merke ich auf der Stelle, wie ich in mich zusammen sacke, sobald er schreibt oder es gar dazu kommt, dass er sich etwas holen möchte. Also vermeide ich das Zusammentreffen auf jeden Fall, denn das wirft mich um Tage zurück. Nicht, dass Ihr denkt, ich hätte mir bereits eine Hornhaut ums Herz wachsen lassen. Nein, nein . so toll tapfer bin ich dann auch nicht

01.03.2018 10:59 • x 7 #7


M
ja wie
äh
gut, komischerweise

Er war so lange Teil meines Lebens, so schnell wie ich möchte, werde ich ihn nicht los, aber es wird, mit Rückschlägen besser. Auch weil ich ihn wieder rum bat, mich nicht so oft heim zu suchen, ich kann das noch nicht so gut.
Und ich liebe Anis, ist ein Aphrodisiakum hehe, das wirkt jetzt

01.03.2018 11:03 • x 2 #8


A
Ich bin ja jetzt da

01.03.2018 11:04 • x 2 #9


H
Hallo Anis,

beim Lesen deiner Geschichte habe ich mir unweigerlich die Frage gestellt harmonisches Zusammensein - und wann ist das Feuer erloschen?
Bei dir klingt auch ein sehr konservativ geprägtes Weltbild durch, das mehr auf Sicherheit setzt als wirklich auf Liebe. Du hast die Rolle der (Ehe-)Frau eingenommen, die zuhause auf ihren Mann wartet. In den Kontext passt wohl auch deine Bemerkung, dass du in den ersten 3 Wochen fassungslos über sein Verhalten daneben gestanden hast. Aber vermutlich war das nur so ein Schocksituation, wenn das alte Leben plötzlich in Scherben zerbricht.
Doch mit Respektlosigkeit oder Verachtung verliere die Achtung bekommst du keinen Abstand hin, denn unter der Oberfläche nagt ja bei dir alles weiter.
Doch mit der Info, dass dein Mann seine Damen über Facebook kennengelernt hat, gibt es vielleicht für dich und deinen Mann noch Hoffnung. Facebook Co (soziale Medien) sorgen in der Regel für die kurzfristige Befriedigung der Lust Fantasien. Ich glaube nicht, dass auf dieser Basis viele tragfähige Beziehungen entstehen. Aber das kann dauern bis dein Mann das kapiert, wenn überhaupt.

01.03.2018 11:29 • x 2 #10


F
Ich glaube, dass manche Menschen wirklich zu stumpf sind, um solche Beweggründe zu verstehen. Bei uns ist es so, dass er alle Möbel behält, weil er ja auch in der Wohnung bleibt. Ich hatte natürlich gehofft, dass es ihm das Herz zerreißt, wenn er alleine in unserem Bett liegt, aber da hab ich mich gewaltig geschnitten. Der wird einfach froh gewesen sein, dass er nicht mehr auf dem Sofa nächtigen muss. Wie gesagt: zu stumpf, um überhaupt irgendetwas zu merken.

Manchmal komme ich mir schon fast lächerlich vor. Wir waren sieben Jahre lang beste Freunde und dann nicht mal 3 Jahre ein Paar und keine 2 Jahre verheiratet. Und ich leide ohne Ende. Wie muss das erst für dich oder mcteapot sein nach so langer Zeit? Unvorstellbar. Und wenn man nach so langer Zeit nicht mal mehr die Chance bekommt an der Beziehung zu arbeiten... das ist unglaublich.

Ich werde morgen allein fahren, aber wenn ich zurück komme wird meine Mama da sein, um mich zu trösten. Ich hoffe, dass er sich wieder wie ein Ar. verhält, so wie bei meinem Auszug. Das macht es wenigstens ein bisschen leichter, wenn man nochmal vor Augen geführt bekommt, dass da nicht mehr der Mensch vor einem steht, den man liebt. Wenn er allerdings wieder seine einfühlsame Art an den Tag legt, dann wird es nur noch schwerer. Und um ehrlich zu sein würde es mir auch das Gefühl geben, dass es ihn doch nicht so kalt lässt, wenn er kalt und distanziert zu mir wäre. Klingt komisch, aber ich denke, ihr wisst, was ich meine.

Hahahahaha - Freunde bleiben. Wie hat er sich das denn bitte vorgestellt? Und welcher Freund würde einem so etwas antun? Also das ist doch wirklich die dämlichste Aussage, die man treffen kann, wenn man sich trennt. Auch mein Ex war für mich mein bester Freund und engster Vertrauter, aber das könnte er nie wieder sein, weil ich ihm nie wieder vertrauen könnte. Außerdem möchte ich nicht miterleben wie er sich neu verliebt usw. Als er mir damals gesagt hatte, dass er sich nicht mehr sicher ist mit uns und ich ihm als Mensch ja immer noch sehr viel bedeute, aber die Gefühle einfach nicht mehr so sind blablabla, da hab ich ihm gleich gesagt, dass wir aber nicht einfach wieder Freunde sein können, weil ich ihn nun einmal liebe.

Ja, es ist einfach erklärt und fühlt sich beschissen an. Ein Teil wünscht sich ja, dass es wieder so wird wie es einmal war, aber der andere Teil weiß eben, dass das nicht möglich wäre, weil der Riss einfach zu tief ist... Traurig ist das alles.

01.03.2018 11:34 • x 1 #11


M
Zitat von Fee89:
Wie muss das erst für dich oder mcteapot sein nach so langer Zeit? Unvorstellbar. Und wenn man nach so langer Zeit nicht mal mehr die Chance bekommt an der Beziehung zu arbeiten... das ist unglaublich.

Für meinen Teil, war Arbeit an der Beziehung immer nur ein kurzes Gut und ein langer Rückfall in seine Muster. Der Verlust des Freundes, des Rückhaltes, das arbeitet an mir.


Zitat von Fee89:
Riss einfach zu tief ist..

Der Riss wird heilen, man kann sich wieder begegnen, aber eben ohne Gefühl. Ohne Liebesschmerz. Dann kann ich auch wieder Glück finden, mit anderen Menschen. Aus freien Stücken und aus vollem Herzen.
Und, Fee, vielleicht auch schwanger werden ohne Kunst

01.03.2018 11:40 • x 4 #12


F
Ja, ich vermisse auch meinen Anker, der er so viele Jahre für mich war.

Sich ohne Gefühl begegnen... kann ich mir im Moment überhaupt nicht vorstellen. Für ihn ist es ja schon so... Ich denke dann immer gleich an vielleicht verliebt man sich dann ja wieder ineinander, wenn man mit dem was geschehen ist, abgeschlossen hat

Wer weiß, vielleicht klappt das mit der eigenen Familie ja wirklich noch irgendwann. Aber auch das kann ich mir im Moment nicht vorstellen - schon gar nicht mit einem anderen als ihm..

01.03.2018 11:53 • x 1 #13


A
Hologramm:
ich kenne mich hier noch nicht mit dem Zitieren aus. Meine Antworten:

beim Lesen deiner Geschichte habe ich mir unweigerlich die Frage gestellt harmonisches Zusammensein - und wann ist das Feuer erloschen?
-- Na also wenn das Zusammensein nicht harmonisch wäre, dann wäre es keine gute Beziehung. Du schließt daraus, dass das Feuer erloschen war? Irrtum aber zugegebener Maßen: nach über 16 Jahren frisst man sich nicht mehr gegenseitig allabendlich auf. Das ist normal.

Bei dir klingt auch ein sehr konservativ geprägtes Weltbild durch, das mehr auf Sicherheit setzt als wirklich auf Liebe. Du hast die Rolle der (Ehe-)Frau eingenommen, die zuhause auf ihren Mann wartet.
-- Irrtum. Ich habe selbst gearbeitet und mein Leben geführt. Ich konnte ihn ja schlecht auf Dienstreisen begleiten (obwohl ich das natürlich gerne getan hätte, er ist und war weltweit unterwegs). Aber iwer muss ja die (meine) Kinder groß ziehen, nech? Und konservativ ist ja nicht gleich schlecht. Mag auch an meinem Alter liegen junge Leute sind da vielleicht anders geprägt. Aber für meine Sicherheit und die der Kinder in finanzieller und sozialer Hinsicht war stets ich selbst verantwortlich.

In den Kontext passt wohl auch deine Bemerkung, dass du in den ersten 3 Wochen fassungslos über sein Verhalten daneben gestanden hast. Aber vermutlich war das nur so ein Schocksituation, wenn das alte Leben plötzlich in Scherben zerbricht.
-- Halte ich für völlig normal, dass man zunächst fassungslos ob der Geschwindigkeit der Entwicklungen dasteht. Er hatte natürlich schon einen zeitlichen Vorsprung, denn er hat sich ja schon länger mit dem Gedanken befasst.

Doch mit Respektlosigkeit oder Verachtung verliere die Achtung bekommst du keinen Abstand hin, denn unter der Oberfläche nagt ja bei dir alles weiter.
-- Natürlich nagt es unter der Oberfläche. Wäre ja nach 8 Wochen auch vermessen zu behaupten, ich wäre total abgeklärt und Herr meiner Gefühle.

Doch mit der Info, dass dein Mann seine Damen über Facebook kennengelernt hat, gibt es vielleicht für dich und deinen Mann noch Hoffnung. Facebook Co (soziale Medien) sorgen in der Regel für die kurzfristige Befriedigung der Lust Fantasien. Ich glaube nicht, dass auf dieser Basis viele tragfähige Beziehungen entstehen. Aber das kann dauern bis dein Mann das kapiert, wenn überhaupt.
-- Um Himmels Willen nein. Hoffnung besteht von meiner Seite aus nicht möchte ich auch nicht nähren, denn das, was an 150%igem Vertrauen auf beiden Seiten da war, ist kaputt. Ich möchte nicht darüber wachen, was er so online macht. Ja, ich bin auch davon überzeugt, dass solche Beziehungen nix werden und ich bin auch davon überzeugt, dass er eines Tages aufwacht und überlegt, was er kaputt gemacht hat. Ob ich das dann noch mitbekomme, ist eine andere Sache. Und wenn, dann hoffe ich, dass ich dann soweit bin zu sagen: schön, dass Du das festgestellt hast, aber in meinem Leben ist leider kein Platz mehr für Dich.

01.03.2018 12:06 • x 15 #14


H
@Anis17

Ach, das mit dem Zitieren habe ich auch bis heute nicht raus. Naja, wozu gibts die Schrift?

Harmonisches Zusammensein - die dahinterstehende Beziehungsarbeit einbrechnet - ist die Grundlage einer intakten Beziehung. Und ja in einer Langzeitbeziehung gibt es auch Abnutzungsprozesse. Doch nur Harmonie, ohne Feuer, ohne Höhepunkte und auch mal Tiefpunkte verträgt kaum eine Beziehung. Ich muss allerdings mal nachfragen, wie lang die Harmonie da war bzw. wie lang du sie zu sehen glaubtest?

Das konservative Weltbild habe ich wohl zu undifferenziert gelassen. Aber du hast ja die Situation jetzt verdeutlicht. e, schon klar, dass du deinen Mann nicht auf Dienstreise begleitest. Aber mit dem Hinweis, dass er weltweit unterwegs ist, ist er nochmal ne ganz andere Hausnummer. Da ist es erstaunlich, dass er nicht früher schon andere Frauen hatte - wenn auch nicht gleich in eine Beziehung gemündet. Hm, doch der Eindruck eines konservativen Beziehungsmodells verstärkt sich nur noch, wenn die Erziehung der Kinder, die finanzielle und soziale Sicherheit allein bei dir lag/liegt. MIr ist noch nicht so ganz klar, welche Rolle in der gesamten Konstellation dein Ex-Mann übernommen hat. War er eigentlich Vater für (deine) Kinder?

Ich kann mir schon vorstellen, dass die ganzen Vorgänge für dich wirklich enttäuschend sind. Aber naja, eine Ent-Täuschung hilft auch für einen klareren Blick. Jedenfalls offenbaren Facebook Co bei den Nutzern teilweise eklatante Schwächen im Umgang mit diesen Kommunikationsmitteln und die persönliche Distanzierung. Da ist oft nicht klar, was mit ihnen geschieht. Vielleicht solltest du dir diesen ganzen Problematik einmal vor Augen halten und auch die Thematik Reue nicht so kategorisch ausschließen. Immerhin kannst du Bedingungen stellen ... und alles über eine Weile betrachten. Aber zum Schluss noch mal andersrum gefragt: Würdest du sagen, dass vor der Geschichte mit den beiden Facebookbekanntschaften schon die Luft aus eurer Beziehung raus war, eher verwalten der Beziehung und ein bisschen harmonisches Zusammensein?

01.03.2018 13:15 • x 1 #15


A


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