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Aus Angst und trotz Liebe alles aufgegeben

EM_1966
Zitat von 6rama9:
Bleibt als erste Alternative eine friedliche Trennung und Neuorientierung ohne EM und AM. Da bezweifle ich, dass dein ehelicher Leidensdruck ausreichend groß ist, ein Leben als Alleinerziehende in irgendeiner beengten Wohnung gegen dein bisheriges Leben einzutauschen, nur um deinen Mann nicht mehr um dich zu haben.

Der ganze Thread dreht sich nunmehr seit zig Seiten im Kreis irgendwie. Klar verstehe ich, dass es für die TE schwierig ist...nachdem so viele rote Linien überschritten worden sind. Es ist ja auch alles schon oft geschrieben worden hier. Zumindest eine Auszeit wäre wohl tatsächlich die beste Alternative - vielleicht auch die Trennung und erstmal zusehen, das eigene Leben dann hinzubekommen...die ganzen Erlebnisse, Erkenntnisse und neuen Erfahrungen zu sortieren, zu bewerten und dann weiter voran zu gehen.
Sie wird diesen vielleicht ehrlichsten Weg aber nicht gehen...wegen Leidensdruck wohl nicht, ja, stimmt schon irgendwie. Wobei ich glaube, es kommen da noch andere Ängste dazu - wie vor dem Alleinsein, Versagen nicht die tradierten Erwartungen erfüllt haben zu können etc. Ist vielleicht auch alles Teil des Leidendrucks.
Nach über 90 Seiten, so meine Einschätzung, ist die Entscheidung für die Familie keine ehrliche, sondern mehr diesem vermeintlich richtigen Rollenbild geschuldet.
Meine Prognose: sie bleiben zusammen, es wird nicht -so ja die vielfach beschriebene Vorgehensweise der TE- offen angesprochen und in der Beziehung zum EM weitergelebt. Der EM weiss von nichts und wird sich daher auch nicht besonders ändern, warum auch. Die TE hängt in Gedanken dem AM nach, wird zwar schwächer...bleibt aber trotzdem weiterhin präsent, wird weiter idealisiert. Irgendwann kommt dann (vielleicht) der nächste AM, der vielleicht eher vorzeigbar ist...wenn auch nicht ganz so toll im Bett, weil auch dieser erste Ausbruch war einfach mit besonders vielen Hormonen betankt. Spätestens dann erfolgt die Trennung ...kann aber Jahre dauern, Jahre die mir vor allem um den EM leid tun. Denn der weiss nun leider von nichts ...und verschenkt seine Lebenszeit an eine Frau, die ihn ganz tief drinnen nicht wertschätzt.
Jetzt habe ich mich mal als Hobby-Psychologe ein wenig betätigt

10.12.2019 00:36 • x 6 #1381


S
Ich glaube nicht, Didi, dass dein Weg vorgezeichnet ist und es für dich die einzige realistische Option ist, die nächsten 20 Jahre neben einem Mann zu verbringen, den du zwar nett findest, aber nicht küssen magst.
Das wäre eine sehr destruktive und schlimme Perspektive, finde ich.
Du kannst dieses Gefühl auch nicht bewusst herbei entscheiden oder erarbeiten.

Ich würde dir raten, dir die Zeit zu nehmen.
Ich habe seinerzeit auch die Hilfe einer Therapeutin (nur für mich) in Anspruch genommen (allerdings selbst bezahlt), das hat an einigen Stellen Klarheit gebracht, gehen musst du deinen Weg natürlich trotzdem alleine, ebenso wie Entscheidungen treffen.

Vielleicht hilft dir schon mal die Grundidee weiter, dass es in einem Dilemma keine richtige Lösung gibt, d.h. der Moment, in dem du zu 1000% sicher bist, auf den wirst du vermutlich vergeblich warten.
Verarbeite erstmal deine Affäre und komm wieder in deiner Beziehung an. Das wird dauern. Dann kannst du schauen, wie sich deine Beziehung entwickelt und ob die Gefühle nochmal zurück kommen.
Aber Achtung. Verwechsel nicht das Bedürfnis nach Sicherheit und Gewohnheit mit Liebe. Schnell landet man aus der Verletzung heraus und mit dem zerschredderten Selbstwert wieder beim Partner, dein Unterbewusstsein sagt dir, dass du eh nichts Besseres bekommen wirst und vielleicht auch nicht verdient hast.

Ich denke, du solltest dir wirlich nochmal ein Jahr Zeit geben.
Niemand drängt dich.

Wenn du dann feststellst, dass du deinen Mann immer noch nicht küssen magst, kannst du schauen, was in macht.
Aber Rede mit ihm darüber und vor allem: zwing dich nicht selbst zu etwas, damit er nicht merkt und/oder denkt , es sei alles in Ordnung.
Davon, das garantiere ich dir, werden KEINE positiven Gefühle zurück kommen.

Zitat von EM_1966:
Der ganze Thread dreht sich nunmehr seit zig Seiten im Kreis irgendwie

Herrje. Weil sie nicht schnell genug irgendwas tut oder handelt?
Macht doch nichts.
Sie liest es doch und kann vielleicht das ein oder andere verwerten.

Im Schnitt dauert es von der Trennungsüberlegung bis zur Trennung übrigens 3 Jahre bei Paaren, die schon länger zusammen sind.
Und auch ich habe in diesen Prozess mehrere Jahre investiert.
Schade war es nicht um sie, sondern sie waren ganz einfach notwendig.

10.12.2019 00:48 • x 2 #1382


A


Aus Angst und trotz Liebe alles aufgegeben

x 3


MissLilly
Zitat von Andy17:
Die Ausführungen von MissLilly sind zweitklassiges Psychogesülze, was man in vielen Therapiebüchern liest. Viele Therapeuten, die solche Bücher verfassen, haben aber ihre Patienten persönlich behandelt.


Genau so ist es lieber Andy17, denn ich habe sie (in meiner damaligen verzweifelten Suche nach dem Warum) alle gelesen, diese vielen tollen Ratgeber hochkarätiger Psychologen, um dann zu dem Ergebnis zu kommen, das es nichts gibt was ich nicht schon selbst intuitiv geahnt, analysiert und an möglichen Lösungswegen ausprobiert hätte und mich damit praktisch schon längst selbst therapiert hatte. Ich musste also nur noch eins tun, nämlich die Bücher in den Müll werfen und wieder zu der eigenständigen und sich selbst vertrauenden Persönlichkeit zurück finden, die ich schon immer gewesen bin.

10.12.2019 00:55 • x 2 #1383


MissLilly
Zitat von Andy17:
MissLilly schafft aber ihre Diagnose nur aufgrund von wenigen Aussagen in einem anonymen Forum.


Ich stelle keine Diagnosen, sondern äußere lediglich Vermutungen, die auf meinem persönlichen Lebenserfahrungen mit vielen unterschiedlichen Menschen basieren und meiner Intuition entspringen. Und da darf dann jeder selbst entscheiden, ob er für sich da Informationen herausfiltern kann, die auch seine GEFÜHLE ansprechen oder eben nicht.

p.s der leidenschaftliche Hobbypyschologe ist übrigens er hier:
Zitat von 6rama9:
Es ist tatsächlich so was wie ein Hobby geworden.


10.12.2019 01:08 • #1384


A
Zitat von MissLilly:
Ich musste also nur noch eins tun, nämlich die Bücher in den Müll werfen und wieder zu der eigenständigen und sich selbst vertrauenden Persönlichkeit zurück finden, die ich schon immer gewesen bin.

Wenn man deine Zeilen liest, dann bist du schon eine selbstbewusste Persönlichkeit, zumindest hier im Forum.
Das Wort Hobbypsychologe stößt anscheinend etwas auf. Jeder kann seine Meinungen und Ausblicke oder eigene Erfahrungen kundtun, aber dieses auf die Couch legen und von der Kindheit berichten a la Freud (der dies selbst nicht so praktizierte) ist Pseudospychologie. Die richtig renommierten Psychologen schreiben auch keine Ratgeber sondern Fachbücher, die fast keiner versteht (ich auch nicht).
Didi sucht Leidgenossen, die ähnliches erlebt haben und mit einer großen Lüge trotzdem ein glückliches Leben führen. Bisher haben sich aber kaum welche gemeldet, wobei man sagen kann, dass die Glücklichen nicht so häufig im Forum aktiv sind.

10.12.2019 08:19 • #1385


6rama9
Zitat von Silberfuchs:
Ich denke, du solltest dir wirlich nochmal ein Jahr Zeit geben.
Niemand drängt dich.

Doch, ihr EM. Du glaubst doch nicht wirklich, dass er einfach so ein Jahr wartet ob sich seine Frau ihm gegenüber öffnet. Und wie unfair wäre es doch ihm gegenüber ihn solange unwissend hängen zu lassen!

10.12.2019 08:53 • x 3 #1386


D
Zitat von 6rama9:
Doch, ihr EM. Du glaubst doch nicht wirklich, dass er einfach so ein Jahr wartet ob sich seine Frau ihm gegenüber öffnet. Und wie unfair wäre es doch ihm gegenüber ihn solange unwissend hängen zu lassen!


Mein Mann drängt mich gar nicht. Unsere Beziehung ist ja nicht erst seit gestern so...das kam schleichend. Wir haben darüber ja wie gesagt auch schon gesprochen. Es ist mal besser und mal schlechter, ich weiß gar nicht ob er so unglücklich ist. Ich bin eher diejenige die sich beschwert hat nicht glücklich zu sein.. für ihn könnte es nur bisschen mehr Nähe sein (seine Aussage).

10.12.2019 08:59 • #1387


6rama9
Zitat von Didi83:

Mein Mann drängt mich gar nicht. Unsere Beziehung ist ja nicht erst seit gestern so...das kam schleichend. Wir haben darüber ja wie gesagt auch schon gesprochen. Es ist mal besser und mal schlechter, ich weiß gar nicht ob er so unglücklich ist. Ich bin eher diejenige die sich beschwert hat nicht glücklich zu sein.. für ihn könnte es nur bisschen mehr Nähe sein (seine Aussage).

Wenn das so ist, warum bist du dann so ungeduldig und unzufrieden mit deinen kleinen Schritten zurück in die Familie? Dann geh doch dein Tempo weiter. Immer achtsam, dass du zumindest so schnell gehst, dass sich dein Mann nicht abwendet und aufgibt.

10.12.2019 09:03 • x 1 #1388


Vegetari
Zitat von Didi83:
Unsere Beziehung ist ja nicht erst seit gestern so..



Besonders in Langzeitbeziehungen halte ich es für völlig gewöhnlich ,dass die Leidenschaft und Begehren nicht mehr so wie am Anfang ist.Die Natur hat es wohl so eingerichtet dass andere Werte wie Verlässlichkeit ,Routine Vertrauen mehr Wert in Langzeitbeziehungen haben.

Trennungen ,Affären ,allein Urlaub machen können z.B. das Nähe-Distanzverhältnis und Begehren aufleben lassen .

Zitat von EM_1966:
Der EM weiss von nichts und wird sich daher auch nicht besonders ändern, warum auch.


Beide wollen sich nicht tiefgreifend ändern!

Für einen enormen Druck zur Veränderung braucht es Druck und Wahrheit über Affäre.danach solltet gründlich in der Ehe aufgeräumt werden ,besser mit prof.Hilfe .Die Wahrscheinlicheit mit so einer Herangehensweise ist das es eine viel bessere Ehe geben kann als vorher,wenn nicht mehr so viel Wille und Liebe vorhanden,kann auch Trennung als sinnvolle Lösung raus kommen.

Wenn die Wahrheit nicht ans Licht kommt ,sehe auch die Gefahr ,dass es keine tiefgreifende Veränderung die Ehe gibt und die nicht glückliche Ehe von aussen wieder mit Affäre kompensiert wird. Egal von Didi oder ihr EM möglicherweise

10.12.2019 09:25 • x 1 #1389


paulaner
Zitat von Vegetari:
und die nicht glückliche Ehe von aussen wieder mit Affäre kompensiert wird. Egal von Didi oder ihr EM möglicherweise

Oder die nicht glückliche Ehe dümpelt eben noch jahrelang vor sich hin...und irgendwann gibt es dann die Trennung, ohne dass ein wirklich ernsthafter Versuch gemacht werden konnte etwas Entscheidendes zu ändern = vertane Lebenszeit.

10.12.2019 09:38 • x 2 #1390


S
Zitat von Didi83:
Es ist mal besser und mal schlechter, ich weiß gar nicht ob er so unglücklich ist. Ich bin eher diejenige die sich beschwert hat nicht glücklich zu sein..

Ehrlich, meiner Erfahrung nach, ohne dass das Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat, zerhirnen sich die meisten Frauen mehr ihre Beziehungen als Männer, kommen in so Gedankenspiralen mit Abwärtsbewegung und denken dann 24/7 über die Beziehung, das Verhalten, das Gesagte nach.

Die meisten Männer, die ich kenne, können da viel besser mal aussteigen und abschalten.
Ich kenne viele Männer, die sich beziehungstechnisch mit sehr wenig zufrieden geben ohne dabei ein Gefühl großer Unzufriedenheit zu entwickeln.
Für meinen Exmann war es auch ok, so wie es war. Er war nicht glücklich aber auch nicht unzufrieden, außer wenn wir Streit hatten. Das dümpelte halt so vor sich hin.
Gleiches erlebe ich nun bei meiner Affäre: kaum noch Körperkontakt und öfter Auseinandersetzungen , aber: irgendwie ok.
Gleiches auch im Freundes- /Familienkreis mehrfach gehört und ebenfalls von dem Paarberater, bei dem ich mit meinem Exmann war.

Hilft dir jetzt nicht viel weiter. Will nur sagen: das ist nicht außergewöhnlich.

Zitat:
und irgendwann gibt es dann die Trennung

Oder eben auch nicht, man arrangiert sich mit der Situation ..oder resigniert?...und es bleibt einfach so für den Rest des Lebens. Wird möglicherweise sogar etwas besser, wenn langsam aber sicher die Fleischeslust nachlässt.

10.12.2019 09:41 • x 1 #1391


MissLilly
Zitat von Didi83:
Mein Mann drängt mich gar nicht.

Natürlich drängt er dich nicht, denn er ist sich dem Ernst der Lage und dessen Ausmaß ja gar nicht wirklich bewusst.
Du verhältst dich ihm gegenüber ja quasi wie immer, nämlich so:

Zitat von Didi83:
Ich bin eher diejenige die sich beschwert hat nicht glücklich zu sein..

Du beschwerst dich verbal oberflächlich und gehemmt. Du erzählst ihm mit Hilfe von pauschalen Oberbegriffen, das du mehr Nähe willst, obwohl du selbst ihm diese verwehrst! Siehe hier:

Zitat von Didi83:
für ihn könnte es nur bisschen mehr Nähe sein (seine Aussage).

Ich nehme mal an das sich sein Wunsch nach Nähe, auf die körperliche Seite eurer Beziehung richtet?
Es ist also kein Wunder das dein Mann, gar keinen Handlungsbedarf zu einer tiefgreifenden Veränderung hinsichtlich beidseitiger Nähe sieht.
Höchst wahrscheinlich ist er eher genervt von deinem (für Ihn) widersprüchlichen Verhalten.

10.12.2019 10:01 • x 3 #1392


MissLilly
Zitat von Silberfuchs:
Ehrlich, meiner Erfahrung nach, ohne dass das Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat, zerhirnen sich die meisten Frauen mehr ihre Beziehungen als Männer, kommen in so Gedankenspiralen mit Abwärtsbewegung und denken dann 24/7 über die Beziehung, das Verhalten, das Gesagte nach.


Ja, ich erinnere mich noch gut, denn genau das habe ich bis vor kurzem auch noch praktiziert. Ab und an hatte ich das Gefühl, das mir jeden Moment der Schädel explodieren würde!

10.12.2019 10:10 • #1393


MissLilly
Ich war und bin immer noch der Meinung, dass wenn man sich schon in der Beziehung nicht würdevoll verhält, es auch keinen würdevollen Abschied aus dieser geben kann. Aus meiner Sicht ist aber genau das der Indikator für ein glücklicheres Leben in der Zukunft....

10.12.2019 10:21 • #1394


EM_1966
Zitat von Didi83:
Mein Mann drängt mich gar nicht. Unsere Beziehung ist ja nicht erst seit gestern so...das kam schleichend.

Vielleicht fährt dein EM aber auch einfach nur das Modell, was du selbst gefahren bist...akzeptiert eure Ehe so wie sie ist. Eine Versorgungsgemeinschaft für die Familie, ohne grosse Höhen und Tiefen, läuft halt für die Kinder und für die Nachbarn. Für seine körperlichen Bedürfnisse geht er dann ab und zu den Damen der professionellen Liebeskunst oder vielleicht auch mal eine Affäre, aber ohne dies emotional zu sehr aufzuladen.
Ich glaube, dass es kaum möglich ist einen langjährigen Partner auf einmal wieder mega attraktiv und begehrenswert zu finden. Der Partner, den man jahrelang kennt, wird man nur selten auf einmal mit den ganzen s. Fantasien, die in einem vielleicht stecken, konfrontieren. Dafür sind die Rollen zu sehr festgelegt. Dies klappt glaube ich nur, wenn es ein richtiges Erdbeben gibt, die Ehe 2.0 nachdem BEIDE wissen, dass was wirklich passiert ist und BEIDE an dem Neuanfang arbeiten. Aber auch dann, so leider meine Erfahrung, ist dies eher ein Strohfeuer der Leidenschaft..und nicht mehr. Spätestens nach ein paar Monaten wird es wieder weniger, wie in jeder Beziehung.
Es muss aber auch nicht wirklich die glühende Leidenschaft sein. So wie @6rama9 ja auch schon häufiger die 3 Säulen einer Beziehung beschrieben hat: die Leidenschaft ist eher das schwächste Element darin. Sobald aber für einen der beiden Partner -aufgrund der erlebten, und nicht vergleichbaren- Affärenleidenschaft diesem Element einen viel höheren Stellenwert gibt, gerät das Ganze ins Rutschen.

10.12.2019 12:02 • x 4 #1395


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