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Aus dem nichts verlassen nach kurzer „Beziehung“

E
Zitat von Nachtlicht:
Dazu gehört aber auch ein gewisses Augenmaß, was denn wirklich Missbrauchsbeziehungen ausmacht, und was nicht. Ist hier mMn wirklich nicht der Fall, nach den bisherigen Schilderungen.


Ich habe es zur Kenntnis genommen und sehe es in jedem Punkt anders. Das Muster ist deutlich erkennbar und die Auswirkungen bei der Te deuten deutlich auf Missbrauch hin. Wer es mitgemacht hat, erkennt es sofort.

Sie wurde getäuscht, hat auch etwas mit Täuchung zu tun, absichtlich und böswillig.
Der einzige Fehler, den die Opfer dieser Täter machen ist: Dass sie einem fremden Menschen, den sie noch gar nicht kennen, Vertrauen schenken. Und dieses Vertrauen wird böse missbraucht, und das ohne schlechtes Gewissen von Seiten des Täters.

Die Opfer werden dann meistens noch ein 2. Mal zum Opfer, wenn sie für ihr Leid auch noch verurteilt werden, ala: Sie hätten doch bitte genauer hinschauen sollen, sie wären doch selber Schuld und sollten doch bitteschöne ihre Anteile daran reflektieren.

Das ist zynisch. Spar es dir.

01.02.2020 21:05 • x 4 #46


N
Mein Ex (sehr! ähnliche Story) hat seine Mutter als Kind verloren und eine gescheiterte Ehe hinter sich. Er sagte mal er vertraue niemandem mehr. Es wirkte auch immer so als wäre er schnell enttäuscht von mir, obwohl gar nichts war...

01.02.2020 21:19 • x 3 #47


A


Aus dem nichts verlassen nach kurzer „Beziehung“

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K
Zitat von Lathgertha:
Er hat viel Auswahl .... Er nimmt das mit was er nunmal kriegt (S., kuscheln etc.) und weg ist er.

Trifft wahrscheinlich zu. Nur Frauen machen das auch sehr gerne. Daher, wohl Spiegelgesetz.
Fände die Annäherung wieder auf vielen Ebenen parallel statt, spiegelt es sich positiver.

01.02.2020 21:26 • #48


Nachtlicht
Zitat von ApplePie:
wenn sie für ihr Leid auch noch verurteilt werden, ala: Sie hätten doch bitte genauer hinschauen sollen, sie wären doch selber Schuld und sollten doch bitteschöne ihre Anteile daran reflektieren.


Wo wird denn hier irgendjemand fürs Leid zynisch verurteilt? Ich sehe nur Beiträge in diesem Thema, die auf unterschiedliche Weise und aus verschiedenen Perspektiven heraus versuchen, der TE beizustehen und zu helfen, sich wieder gut aufzustellen.

Meinst du denn wirklich, beispielsweise all die Frauen, die aus dem Frauenhaus zurück zum Schläger dackeln, sollten lieber nicht reflektieren warum sie das tun, und nicht an sich arbeiten um zu lernen sich aus solchen Abhängigkeiten zu befreien? Kann mir gar nicht vorstellen, dass jemand ernsthaft meint es wär das Beste für Betroffene, hilflos in der Opferrolle zu verharren.

01.02.2020 21:27 • x 1 #49


K
Zitat von ApplePie:
Es gibt Männer, die sind in der Lage innerhalb kürzester Zeit sämtliche psychischen Türen bei einer Frau zu öffnen. Und diese nutzen sie. Meist sind es Egozentriker.

Meister ihres Fachs. Klingt egozentrisch, ist es auch. Eine weitere Sportart in gesellschaftlichen Strukturen, die nur den Erfolg allein als höchstes Kapital betrachtet. Auch der private Bereich wurde da eben privatisiert.
Der Satz könnte alternativ auch so anfangen: Es gibt Frauen, die ... ach, ich schreibe jetzt lieber nicht weiter

01.02.2020 21:35 • #50


B
Zitat von ApplePie:
Victim Blaming braucht kein Mensch und schon gar nicht Opfer von derlei Missbrauchsbeziehungen.
Es ist nicht deine Schuld. Lass dich nicht von Nebelschwaden verunsichern.


Wo siehst du denn hier Victim Blaming und Nebenschwaden?

01.02.2020 21:37 • #51


K
Zitat von Lostinpain:
Am schlimmsten ist einfach, dass er mir bis einen Tag vorher versucht hat, das Gefühl zu geben, dass alles in Ordnung ist.

Das ist eine extreme Form. Aber glaube mir, so toll ist es auch nicht, wenn Frauen euphorisch schnattern, von der großen Liebe faseln, ich bin angekommen ins Ohr flüstern. Monate lang, als AM habe ich es mal so erlebt und etwas gelernt.
Dieses Modell existiert auf beiden Seiten. Worte sind Worte, Taten schlicht 2 Cents mehr.

Das Lernen hört nur nie auf, weil die Dinge so vielfältig sind. Selbst mit Erfahrung, Intelligenz ist es schwierig zu berechnen wie sich eine Sache entwickelt. Fehler sind sofort wieder vorprogrammiert. Wir wollen und das ist das Problem. Wir wollen und werden wieder abgewatscht, in irgendeiner Art und Weise. Im schlimmsten Falle ausgetauscht oder wir gehen selbst, weil wir erkannt haben, das wir im Spiel nicht an den Punkt kommen, wohin wir möchten.

Und dieser Endpunkt tut dann genauso weh, auch wenn er sich langsamer angeschlichen hat, vielleicht erst nach Jahren. Oder es funktioniert noch, teilweise. Mit Kompromissen, die wir eingehen, weil sich nicht alles kriegen lässt, wir das nicht mehr haben können des Anderen auch nicht akzeptieren wollen und uns nicht ablösen.

Wir positionieren uns häufig in Zwischenzuständen, die uns nicht glücklich machen. Das ist kein Fehler, aber auch kein wirklicher Gewinn. Nur bewusst sollte man sich dessen sein. Das Leben bleibt ein ständiger Abwägungsprozess ohne Unterbrechungen.
Du kannst nur froh sein, dass dir die Entscheidung schnell abgenommen wurde. Nach zwei Jahren oder mehr wäre die Prozedur einer Ablösung noch viel schmerzhafter. Denn dann hättest du auch wertvolle Zeit verloren gehabt.

01.02.2020 22:01 • x 1 #52


E
Zitat von Klaus123:
ach, ich schreibe jetzt lieber nicht weiter


Ist auch besser so. Deinen Hass kannst du bei mir nicht abladen, dazu habe ich viel zu viel Liebe im Herzen.

Ich sende dir mal ein paar Strahlen davon.

Ansonsten:

Unglaublich diese Arroganz hier von Einigen und dann wird das noch als Hilfe verkauft....

Die TE ist stark, sie wird wissen, was für sie richtig ist.

01.02.2020 22:11 • x 1 #53


L
@Klaus123
Da waren ja auch Taten die mir ein Gefühl von Sicherheit gaben. War mit mir in einem Luxushotel, hat sich Zeit für mich genommen. Seine Tochter untergebracht um mich zu sehen. Hat mir zu Weihnachten ne liebe Karte geschrieben, ein Foto von sich geschenkt. Hat seiner Familie von mit erzählt. Er hat von Schicksal gesprochen.

Ich muss sagen, dass mich das extrem runterzieht, wenn ich lese, dass es auch an mir lag. Da ich mir das absolut nicht erklären kann. Das einzige, was ich mir vorwerfe, dass ich mich hab zu sehr einlullen lassen. Das ich mich so auf ihn fixiert habe, da ich mich so sehr verliebt habe. Und das ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört habe und dachte ICH habe ein Problem. Das ich sein verändertes Verhalten angesprochen habe finde ich richtig. Ich wollte mich selber schützen. Wenn er das als Grund sah, sich nicht weiter mit mir zu treffen, dann fand er mich ja eh nicht richtig gut.

@ApplePie ich danke dir dafür das du da bist und drücke dich!

01.02.2020 22:37 • x 2 #54


E
Natürlich zieht es dich runter, da gerade Opfer von Missbrauch genau das so und so in einem ewigen Gedankreisel machen: Ihre eigene Schuld stetig hinterfragen.
Das hilft dir aber nicht, denn du wurdest manipuliert , von Anfang an.
Du bist nicht Schuld, lass dir das nicht einreden.
Schau, dass du erstmal aus der Abhängigkeit und dem stetigen Gedankenkreisen raus kommst, durch no Contact. Das ist das Wichtigste. Alles Gute

01.02.2020 23:11 • x 2 #55


K
Zitat von Lostinpain:
Er hat von Schicksal gesprochen.

Ich muss sagen, dass mich das extrem runterzieht, wenn ich lese, dass es auch an mir lag. Da ich mir das absolut nicht erklären kann. Das einzige, was ich mir vorwerfe, dass ich mich hab zu sehr einlullen lassen.

Sein verändertes Verhalten war nur Indiz und dein Bauchgefühl hatte eindeutig recht.

An dir liegt es nur insofern, als das du Situationen temporär falsch bewertet hast, eventuell nicht rechtzeitig erkennen wolltest. Oder konntest, weil wir nicht vorhersehen können, gelegentlich etwas riskieren müssen. Ohne Wagnis, kein Spaß. Möglicherweise hast du dich einlullen lassen. Er war halt geschickter. Ich setze voraus, dass er zeitig wusste, was er nicht weiter führen würde und genau diesen Wissensvorsprung hat er ausgenützt.

Mach dir keine Vorwürfe. War selbst nie perfekt und habe manches mal zu hoch gepokert. Wenn dir dann der nächste Patient begegnet, dann lass deiner Intuition freien Lauf. Okay?

01.02.2020 23:32 • x 2 #56


K
Zitat von ApplePie:
Ist auch besser so. Deinen Hass kannst du bei mir nicht abladen,

Das war kein Hass, sondern nur sanfte Ironie. Oder, eine Wahrheit in wenigen Worten ohne einen Tornado loszutreten, was grundsätzlich nicht mein Ding ist. Warum auch, es ist Schnee von gestern.
Sei mir nicht böse

01.02.2020 23:45 • #57


K
Zitat von Lostinpain:
War mit mir in einem Luxushotel, hat sich Zeit für mich genommen. Seine Tochter untergebracht um mich zu sehen. Hat mir zu Weihnachten ne liebe Karte geschrieben, ein Foto von sich geschenkt

Er hat sogar seiner Familie von dir erzählt! Ist das nachweisbar oder nur seine Aussage? Sonst würde ich das eher für ein Gerücht halten, wirklich. Und selbst wenn, war es eine bedeutungslose Geste.

Wenn ich das so lese, hat er verdammt vieles richtig gemacht. Ich wäre noch top gestylt, würde nach 1881 riechen, dir von meinen erfolgreichen Geschäften erzählen (dürfte er gemacht haben) und in der Tiefgarage des Hotels hätte ein Porsche Cayenne seinen Platz gefunden. Logisch, manches nur zu stellen ist schwierig und erfordert zumindest eine Grundmenge an Kapital. Aber wenn er das tatsächlich hatte, dann ist dieses Täuschungsmanöver für ihn kein Problem gewesen. Optisch ein Gewinner, warum hätte es dich nicht anziehen sollen.

Für dich tut es mir leid. Du warst glücklich in jenem Moment und jetzt sind die Momente Erinnerung. Bitter.

02.02.2020 00:02 • #58


Starchaser
Liebe Lost,

Ich kann dich sehr gut verstehen und denke, dass kaum jemand, der sich in jemanden verguckt hat, viel distanzierter geben würde, wenn vom Gegenüber auch so ein positives Feedback kommt. Das ist ja ganz normal, wenn man verknallt ist, in der Theorie und als nicht Beteildigte Person, ist es einfacher zu sagen, dass man da vorsichtig sein sollte. Aber wie soll das gehen, wenn die Gefühle da sind. Da will man ja auch geniessen und die Hormone spielen verrückt. Also ich versteh das vollkommen!
Es kommt nach einer Hochphase schon vor, dass einer (in dem Fall er) einen Schritt zurück geht und dann mal überlegt, wie es nun weiter geht, der Verstand setzt mehr ein. Und ich denke, dass da im Grunde nichts war, was er konkret vermisst hat. Es kann gut sein, dass er durch sein Nachfragen in genau dieser Phase, plötzlich Druck verspürt hat, was zu einem Abfall der Gefühle gesorgt hat. Das passiert bei manchen Menschen von jetzt auf gleich. Ich denke schon, dass er dir vorher da nichts vorgemacht hatte und er sich auch verknallt gefühlt hat.
Ich habe leider auch nur negative Erfahrungen gemacht und arbeite in einer Therapie daran und möchte mich nicht mehr zu sehr verliessen... und dieses Misstrauen gegenüber jeder neuen Begegnung ist einfach Mist. Es ist sauschwer. Das können Menschen, die durchaus auch positive, längere Bezuiehungsverläuge erleben durften, nicht verstehen. Aber wenn man zu oft enttäuscht wurde (und womöglich auch in der eigenen Kindheit keine guten Erfahrungen sammeln durfte), dann lässt sich das nicht einfach mal so abstellen.

Sei gedrückt!
Starchaser

02.02.2020 00:20 • x 2 #59


Nachtlicht
Zitat von Lostinpain:
Ich muss sagen, dass mich das extrem runterzieht, wenn ich lese, dass es auch an mir lag. (...) Das einzige, was ich mir vorwerfe, dass ich mich hab zu sehr einlullen lassen. Das ich mich so auf ihn fixiert habe, da ich mich so sehr verliebt habe. Und das ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört habe


Das ist aber schade. Wieso zieht dich eine Bestätigung dessen, was du selbst schon erkennst, denn runter? Das sollte dich eher aufbauen, denn offensichtlich haben deine Sensoren ja funktioniert. Das ist doch eine gute Nachricht!

Was mich irritiert ist, dass die Wahrnehmung hier im Thread so gekippt ist. Habe vorhin extra nochmal das Eröffnungsposting überflogen.

Da gibt es keine wirklich eindeutigen Hinweise darauf, dass dieser Mann dich bewusst getäuscht hat, genausogut können seine Gefühle einfach weniger geworden sein. Aufgrund dieser Annahme habe ich dir ja ein paar Tipps gegeben, wie du dem hättest eventuell noch entgegensteuern können. Wobei das selten sinnvoll ist, denn wie man so schön sagt: beim Richtigen kannst du nix falsch machen, und beim Falschen nix richtig.

Nun schraubt sich hier alles immer mehr in die Richtung, als hätte er dich bösartig getäuscht und diese Interpretation finde ich einfach auch für dich schade, weil es die Sache schlimmer macht für dich als sie sein müsste.

Epiktet, ein griechischer Philosoph, wird folgendes Zitat zugeschrieben: Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen, sondern die Vorstellungen und Meinungen von den Dingen.

Ich finde diesen Satz ungeheuer machtvoll, wenn man ihn einmal verstanden hat.

Weißt du, weder du noch jemand hier kann wissen, was wirklich in diesem Mann vorgegangen ist. Das weiß nur er selbst. Aber du kannst für dich entscheiden, wie du deine Erlebnisse mit ihm interpretierst und in deine Lebensgeschichte integrierst.

Möchtest du ihn lieber als jemanden betrachten, der dich arglistig getäuscht hat, und dich als jemanden sehen, der sich hat arglistig täuschen lassen? Oder möchtest du die Zeit mit ihm in Erinnerung behalten als von beiden im Grunde ehrlich gemeint, aber dann war plötzlich die Luft raus bei ihm, wie es eben passieren kann? Mit welcher Sichtweise fühlst du dich am Ende wohler?

Vielleicht kannst du mit diesen Überlegungen ja was anfangen, mir hat es im vergangenen Jahr bei einer schwierigen Geschichte sehr geholfen, meine Sichtweise um ein paar Perspektiven zu erweitern.

02.02.2020 00:24 • x 7 #60


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