27

Aus meiner Reue - denkt vorher und handelt

I
Ich bin fremdgegangen. Neun Monate lang. Mit einem Arbeitskollegen. Mein Freund hat es entdeckt. Es ist vor einem Jahr gewesen.
Ich wollte schon seit einer Weile hier schreiben, und mein Motiv ist, es allen zu sagen, die es gerade irgendwie prickelnd finden und überlegen, eine Affäre anzufangen. Oder auch sich in einer Affäre befinden und nicht weiterwissen. Vielleicht hilft das, sich zu entscheiden.
Denkt nach, denkt verdammt nochmal nach. Ihr habt jetzt eine Beziehung. Und das andere - das ist keine. Das ist noch keine. Es liegt alles in eurer Hand. Es hat keinen Sinn, sich als Opfer der Gefühle, der Umstände und als mißachtetes Lämmchen vom Partner sich vorzustellen. Ihr habt es wirklich in der Hand und könnt alles ändern. Ihr macht das alles selbst. Kein Mensch fällt in eine Affäre wie ein willenloser Sandsack. Seid stolz auf euch und beachtet die Würde des eigenen Partners.
Ist er es wert, dass er nichts davon weiss, was ihn persönlich zutiefst angeht? Soll er wirklich wie ein beschäftigter Idiot verweilen, während ihr im Bett, hinter der Tür, im Hotel, im Auto, im Büro euch auszieht, heiss atmet, küsst? Er wird zucken und zittern, wenn er das erfährt. Ihm wird die Luft fehlen, tagelang, Tage und Monate lang. Er wird nicht schlafen können, nicht essen, nicht arbeiten, er, nicht ihr, wird Flashbacks erleben, die seinen Körper durchfahren, wie euer Körper es in echt doch nicht so durchdringend erfahren hat. Wenn eine andere Hand euren Körper berührt, dann geht nach Hause und schaut auf den Partner und überlegt: was sage ich ihm jetzt? Wirklich jetzt, nicht später, nicht morgen, nicht es wird aufhören. Einfach jetzt, in Echtzeit, von der der Partner nichts weiss. Er wird sich auf dem Boden wälzen und schreien. Stellt euch das vor... Und jetzt: diese Schreie - und das heisse Flüstern und Atmen vom Anderen. Was werdet ihr schneller vergessen? Wird der Partner das Erlebnis je vergessen? Was will der Andere jetzt davon wissen?
Ist denn der eigene Partner jetzt wirklich so schlecht, so atemberaubend und abgrundtief schlecht, dass ihr so einen unsichtbaren spitzen Dolch ihm in den Rücken rammen wollt? Was hat er gemacht? Oder hat er etwas nicht gemacht? Ist er langweilig genug geworden, dass ihr jetzt einmal, zweimal, dreimal mit dem Anderen schlaft? Ist er so beschäftigt, dass man jede Woche den Anderen anstarrt, mit ihm redet, unter ihm liegt oder auf ihm hockt? Nichts auf der Welt wird ihn nachher von solchen Gedanken abbringen. Was hat er so falsch gemacht, wofür eure Niedertracht verständlich und gerecht wäre? Was könnte er erfahren von euren Vorwürfen, wo er sagen könnte: ach ja, genau, das verstehe ich, da konntest du nicht anders, als hinterlistig zum Anderen zu gehen?
Wollte er keinen S.? Wolltet ihr anderen S.? Gab es einen eindeutigen Grund, es ihm nicht zu sagen? Einmal, zweimal, dreimal?.. Es ist so zermürbend, Andeutungen zu machen und kein klares, helles Entgegenkommen, das keine Worte braucht, zu erleben. Kein Sprudel, keine Freude, keine Aufregung, kein Funken. Das alles spritzt jetzt aber bei eurem Erscheinen woanders. Und zwar nur aus dem Grund, weil ihr so seid, wie ihr seid... Ihr seid witzig, intelligent, gepflegtes und lässiges Auftreten, energisches Handeln und manchmal schwärmerischer Blick. Und das alles jetzt mal einfach richtig hineinhauen in Verrat, Niedertracht und Erniedrigung. Ihr wißt schon, was die Worte bedeuten. Und das macht ihr. Und es wird immer das sein, was ihr mal gemacht habt. Ihr seid dazu fähig. Kann man jemals von sich behaupten, dass man das machen würde? Es gibt doch nichts zwischen ihrem Partner und ihnen, wirklich nichts, was einen solchen Vertrauensbruch veranlassen und rechtfertigen könnte. Es gibt vielleicht Jahre und Jahre, wo es euch gut ging. Zusammen. Es gibt Zärtlichkeit, Ruhe, Couch, den Blick auf die Haut, Wärme, Verstehen ohne Worte - ich meine das schöne Verstehen, was der andere will. Ihr kennt ihn. Ihr wißt am besten, was er will. Und er auch. Vertraut doch einfach mal darauf! Redet!
Denkt bevor ihr ihn so durchbohrt. Er wird sich nicht beruhigen, wie ihr denkt. Er kann sich nicht umdrehen, ohne dass jede Bewegung scheuert. Es wird alles entzündet sein. Es ist euer und sein Heulen, Betrinken, Brüllen, Paranoia beim heitersten Wetter, Hilflosigkeit. Macht doch klaren Schnitt. Ist der Partner so unausstehlich geworden? - Dann geht. Zum Anderen. Oder auch alleine, irgendwohin, wenn man selbst Probleme hat, auf die auch der eigene Partner keine Lösung hat. Seid ehrlich zu sich selbst. Alles, was man macht, macht man jetzt wirklich selbst, kein anderer Mensch, kein Anderer, und auch der Partner, wenn er von eurer Aufgewühltheit wüßte, würde er es anders angehen, als beschäftigt und wortkarg zu sein.
Wollt ihr denn ihn haben, den jetzt da ist? Wo treibt er sich herum, weich, lieb, nachgebend, die anderen Menschen mögen ihn sehen, es gelingen ihm Sachen, von denen ihr keine Ahnung habt? Seid ihr neidisch auf ihn? Habt ihr ihm nichts zu bieten? Lacht er nicht mehr über eure Witze? Schmeckt es ihm nicht? Ach, es kommt euch schon in den Sinn, wenn er sich vor Schmerz krümmt. Die eigene Reue und Schande werden Eifer und Kreativität aufwirbeln und gleichzeitig lähmen. Die Realität wird sich so scharf anfühlen, dass man beim Fahrstuhlfahren fast ohnmächtig wird. Und der eigene Partner ist es wert... Oder nicht, dann geht ihr.
Was für Antworten möchte ich denn von euch hören?.. Ehrlich gesagt, weiss ich es nicht so genau. Ich wollte es euch einfach sagen. Es ist wichtig.

05.06.2015 22:23 • x 11 #1


A
Sehr theatralisch.. Nicht jeder zuckt, zittert, wälzt sich am Boden und ist monatelang luftlos, nur weil er mal betrogen wurde.. Wo du natürlich recht hast ist, dass es eine bewusste Tat ist, die am sehenden Auges eingeht. Und das sollte man sich echt gut überlegen...

05.06.2015 23:01 • x 2 #2


A


Aus meiner Reue - denkt vorher und handelt

x 3


D
Also ich finde, das ist sehr gut beschrieben. Diesen Schmerz als ich es erfuhr möchte ich nie wieder erleben.
Bis heute spüre ich den Schmerz, wenn ich über die Sache nachdenke.

05.06.2015 23:10 • x 4 #3


P
Liebe Inout,

ich habe den Betrug meines Partners damals zwar nicht so tragisch empfunden dennoch erleben es viele sicherlich genau so.
Hier wird des öfteren auf das Gewissen eingeredet...aber das bringt alles nicht viel weil es viele Leute gibt, die nicht (mehr) aus Liebe mit ihrem Partner zusammen sind. Ich habe davon so häufig gelesen: die einen können nicht allein sein und kommen mit irgend jemandem zusammen, die anderen bleiben beim Partner weil es ganz bequem ist usw. Es fehlt einfach ein bewusstsein dafür, was sie wollen. Viele wissen es nicht und lassen sich einfach treiben. Bleiben so lange unhinterfragt in lieblosen Beziehungen bis jemand anderes auftaucht uvm.
Wenn man sich also nicht bewusst für seinen Partner entschieden hat und immer wieder neu entscheidet statt einfach aus Gewohnheit zu bleiben, wenn man nicht genau weiß, wer man ist und was man in der Liebe genau sucht, dann läuft man doch viel eher Gefahr fremd zu gehen.
Wie oft habe ich hier gelesen dass Lete sich nur deswegen verlieben weil sich halt irgendwie Gefühle entwickelt haben...Es geht selten um einen speziellen Menschen, viel eher um irgend welche schönen Gefühle (Schmetterlinge, ero....) die ausgelöst werden. Dem widersteht man nur wenn man weiß was man will bzw. dann ist der Schmetterlingsreiz gar nicht mehr so hoch.
Wenn man sich all dessen bewusst ist dann muss man nicht mehr so sehr zwischen Lust und Gewissen/Mitgefühl mit dem Partner ringen.

05.06.2015 23:58 • #4


P
Nun jeder empfindet anders, natürlich! Es kommt wohl auch auf das Alter und die vorherigen Erfahrungen in Punkto Beziehungen, Trennung etc. an.
Ich kann aus meinem Erfahrungsschatz berichten, ich bin in meinem 45 Jahren bisher 2xbetrogen worden. Nun ich weiß nun, nichts ist von Dauer und der Mensch ist so wie er ist...da sollte man sich keinen Illusionen hingeben. Auch wenn es weh tut, mit jedem Verliebtsein ist der Schmerz schon geboren...denn eine Trennung oder Betrug ist wahrscheinlich.
Nun, viele Menschen versuchen in einer Beziehung krampfhaft ihr Idealbild einer Partnerschaft, Liebe aufrecht zu erhalten, vieles wird verdrängt, bewußt oder auch unbewußt, da ist die menschliche Psyche sehr einfallsreich und geschickt.
Aber dieses Festhalten bewirkt auch das die Realtät mit dem Wunschbild kolidiert und die Psyche darunter leidet. Oftmals ist der Druck dann so groß das einer der Partner ausbricht, eine Art Affekthandlung. Das tragische daran ist jedoch das man sich in diesem Moment aber gar nicht der Gründe hierfür bewußt ist und man einfach nur versucht das Wunschbild aufrecht zu erhalten...sei es auch mit einem anderen Partner. Setzt sich die Erkenntiss dann endlich mal durch, wird man sich dessen bewußt, dann ist die Beziehung meist schon nicht mehr zu retten.

06.06.2015 11:12 • #5


bleistift
INOUT

mich intressiert brennend, was aus dir und deinem Freund geworden ist.

Konnte er Dir verzeihen?

Wenn ja, lebt ihr glücklich zusammen?

Liebt ihr euch noch?

07.06.2015 09:33 • #6


I
Zitat von Arnika:
Sehr theatralisch.. Nicht jeder zuckt, zittert, wälzt sich am Boden und ist monatelang luftlos, nur weil er mal betrogen wurde.. Wo du natürlich recht hast ist, dass es eine bewusste Tat ist, die am sehenden Auges eingeht. Und das sollte man sich echt gut überlegen...

Ehrlich gesagt, ich denke, doch. Die Ausdrucksform wird verschieden sein. Aber es wird einem monatelang die Luft weg bleiben, man wird zucken, wenn man sich ablenken oder amüsieren möchte und ins Kino geht und dort die ewige (jetzt!) Sprüche oder Szenen sieht, die einen daran erinnern. Wenn man in der U-Bahn küssende Paare sieht, am Brunnen schmusende Pärchen. Und umgekehrt - wenn man alte glückliche Händchen haltende Leute sieht, das vermisst man im Voraus. Man hat sich das vorher genauso glücklich gewünscht. Niemand denkt an ein offenes Ende der Beziehung, an einen Betrug, der einem bevorsteht... Und wenn man zu Hause ist, dann werden die Momente kommen, wo der Fernseher einen verrückt macht, und man will sich verkriechen und heulen, oder mit dem Gesicht zur Wand stehen. Jeder hat seine Ausdrucksweise, aber die Tiefe der Verletzung ist eine außerordentliche für jeden.

12.06.2015 21:20 • #7


I
Zitat von Dramaking:
Also ich finde, das ist sehr gut beschrieben. Diesen Schmerz als ich es erfuhr möchte ich nie wieder erleben.
Bis heute spüre ich den Schmerz, wenn ich über die Sache nachdenke.


Und, kannst du jetzt jemandem vertrauen?

12.06.2015 21:22 • #8


I
Zitat von Potatoes:
Liebe Inout,

ich habe den Betrug meines Partners damals zwar nicht so tragisch empfunden dennoch erleben es viele sicherlich genau so.
Hier wird des öfteren auf das Gewissen eingeredet...aber das bringt alles nicht viel weil es viele Leute gibt, die nicht (mehr) aus Liebe mit ihrem Partner zusammen sind. ...
Wenn man sich all dessen bewusst ist dann muss man nicht mehr so sehr zwischen Lust und Gewissen/Mitgefühl mit dem Partner ringen.

Vielen Dank für die Antwort, ich denke auch, dass es häufig so ist. Und es ist wahrscheinlich normal. Bei manchen Menschen widerspricht es sich, Wallungen von Hormonen, Dichtung vor dem Balkon, sich zwanghaft umdrehen nach einem Gesicht - und das heitere Familienleben, das einem Ablauf folgt. DAS ist die Geborgenheit und das Glück, die sie wollen. Nicht jeder muss sich verlieben, man kann sich auch nur auf den anderen freuen und nichts anderes wünschen. Irgendwie ist diese Behaglichkeit so schön einfach, dass sie auch eine Affäre überwinden könnte...

12.06.2015 21:32 • #9


I
Zitat von Peter L:
Nun, viele Menschen versuchen in einer Beziehung krampfhaft ihr Idealbild einer Partnerschaft, Liebe aufrecht zu erhalten, vieles wird verdrängt, bewußt oder auch unbewußt, da ist die menschliche Psyche sehr einfallsreich und geschickt.

Keine Konflikte. Unzufrieden, aber zahm. Es ist alles gewaschen, gekocht, verdient. Ich habe nichts falsch gemacht. Allen geht es bestens, und dann... kann ich auch ausgehen, dann bin ich auch heiter und versprühe die Heiterkeit doch nur zum allgemeinen, auch meinem, Wohl... Man fühlt sich im Recht, wenn man es tut.

12.06.2015 21:42 • #10


D
Bis zur einer bestimmten Ebene, ja. Aber ich befürchte, dass ich nie wieder eine Beziehung eingehen kann. Auch wenn ich das gerne hätte, aber mein Traum von so einer Partnerschaft die ich hatte, ist verflogen.

Wie groß ist die Chance mit bald 40 noch so jemanden zu treffen? Das so zu erleben?

Ich kann nicht noch einmal das geben, was ich ihr gab. Ich vertraute ihr 100%. Sie war (ist) meine große Liebe.

Habe mich nun zurückgezogen, habe sehr wenig Kontakt nach Aussen. Wurde von manchen gefragt wie es mir geht und warum ich solange trauere. Was soll ich darauf antworten?

Meine Werte sind in dieser Gesellschaft nicht gefragt. Selbst sie ist dem Wahnsinn verfallen.

Mich zerreisst es immer innerlich, wenn das Kopfkino startet. Und dann die Frage: hat sie das wirklich getan? Sie, ausgerechnet sie?

Dann kommen noch die Lügen dazu. Es ist einfach zu viel für mich. Ebenso, dass ich bis heute keine klare Linie in dieser Geschichte sehen kann.

Das Kranke dabei ist, dass ich sehr schöne Erinnerungen an uns habe. Perfekt ist nichts. Aber es war sehr schöne Jahre, ich hatte sie sehr gern an meiner Seite...und nun fließen jeden Tag Tränen.

12.06.2015 22:05 • x 1 #11


I
Zitat von bleistift:
INOUT

mich intressiert brennend, was aus dir und deinem Freund geworden ist.

Konnte er Dir verzeihen?

Wenn ja, lebt ihr glücklich zusammen?

Liebt ihr euch noch?


Wir sind zusammen. Wir machen eine Paartherapie; wir haben sie gleich angefangen. Sie hilft, weil man sich dann irgendwie aufgehoben fühlt. Es gibt ja nur Verlierer bei denjenigen, die zum Therapeuten gehen. Der, mit man betrogen hat, - dem geht es bestens, er hat keinen Kummer bis zum Therapeutenbedarf.
Er hat verziehen, dass ich gelogen habe. Neun Monate lang.
Manchmal sind wir glücklich. Weil wir uns lieben. Ich spüre es, wenn ich ihn sehe und erlebe, oder ich sehe die Liebe in seinen Augen. Aber es ändert nichts an dem, was ich getan habe. Die Affäre ist jeden Tag da, ob man es will oder nicht. Man muss an sich selbst arbeiten, damit man den Dritten und das ganze Geschehen verarbeitet. Manchmal gab es Tage, an denen der Schmerz alles andere, was einem wert, lieb und teuer wäre, niederschmetterte, Arbeit, Geborgenheit, Verwandtschaft, Freunde, es war nur ein Ende, von allem, von der bisherigen Welt. Es ist eine Abschottung von allem, und in guten Momenten Sehnsucht danach, was einen ausmacht (ach ja, und was ist das?, denkt man) und man es nur mit dem Menschen teilen will, alles, was man kann oder erreichen möchte. Und jetzt besteht man plötzlich darauf... Als ob man der Vergasung knapp entgangen wäre. Aber man ist noch im Lager, das kann ich sagen. Trotz der Euphorie über jeden Tag. Ich will mich selbst niedertrampeln und gleichzeitig aufbauen, und es ist häufig enttäuschend, wie kleinlich und unbefriedigend man es jeden Tag vollbringen kann. Wir haben so viel geändert in dem, was wir tun, in den Abläufen und Kommunikation, und wir sind unglaublich schön überrascht, aber - es ist keine Versicherung für den Rest des Lebens, es tut weh, man prüft das eigene Empfinden, alle Sinne sind (über)empfindlich wie in der Pubertät... Ja, wir sind manchmal glücklich. Das ist am wunderschönsten. Es gibt kein Wunder, aber manchmal fühlt es sich wunderschön an.

12.06.2015 22:18 • #12


P
Das freut mich... und ich kann etwas Hoffnung schöpfen...

Bei uns war keiner von beiden untreu, aber auch wir haben, so wie jeder, unsere Päckchen...

Aber schön zu lesen, dass es Pärchen gibt, die sich wieder aufraffen...

12.06.2015 22:22 • #13


I
Zitat von Dramaking:
Ich kann nicht noch einmal das geben, was ich ihr gab. Ich vertraute ihr 100%. Sie war (ist) meine große Liebe.

Habe mich nun zurückgezogen, habe sehr wenig Kontakt nach Aussen. Wurde von manchen gefragt wie es mir geht und warum ich solange trauere. Was soll ich darauf antworten?

Dann kommen noch die Lügen dazu. Es ist einfach zu viel für mich. Ebenso, dass ich bis heute keine klare Linie in dieser Geschichte sehen kann.

Das Kranke dabei ist, dass ich sehr schöne Erinnerungen an uns habe. Perfekt ist nichts. Aber es war sehr schöne Jahre, ich hatte sie sehr gern an meiner Seite...und nun fließen jeden Tag Tränen.

Das tut mir sehr leid... das tut mir wirklich sehr leid. Kein Betrüger kann es so nachvollziehen, wie der Betrogene es fühlt.

12.06.2015 22:33 • #14


G
Ich will Dir nicht zu Nahe treten, aber alles was Du schreibst deutet doch sehr darauf hin das es nicht die große Liebe ist. Es ist wohl mehr ein sehr guter Freund, der nichts falsch und schlecht macht, aber der eben nicht diese großen Gefühle in dir auslöst.
Ich glaube auch nicht, dass es gut ist eine Beziehung fortzuführen, die so etwas erlebt hat.
Da bleibt immer etwas zurück und zwar bei Beiden.
Ich weiß nicht wie alt ihr seit, ob ihr Kinder habt oder irgendetwas anderes , was euch verbindet, aber wenn das alles nicht da ist, dann sei ehrlich und mutig.
Es macht keinen Sinn, auch für den betrogenen nicht, vor der Wahrheit wegzulaufen.
Liebe und Gefühle haben nichts mit Rationalität zu tun.
Du kannst eine Million Erklärungen finden die Dich exkulpieren. Am Ende des Tages kommt es aber nur darauf an, dass Du es schön gefunden hast und auch Dein schlechtes Gewissen erst nachher kam.
Das ist in meinen Augen auch die einzige Konstellation, wo ein weitermachen Sinn hat.
Der Betrüger muss im Betrug erkennen, dass es ihm nicht das gibt, was er sich erhofft hat, als er die Hose oder den Rock hat fallen lassen. Du musst quasi dabei ein schlechtes Gewissen haben.
Wenn nicht, dann ist es keine Liebe. Das schlechte Gewissen danach ist Moral, das schlechte Gewissen dabei ist Liebe.

13.06.2015 15:09 • x 1 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag