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Angst durchzudrehen nach Trennung

S
@nikas:
Ja, das ist echt bitter. Als ob man die Erklärung und Rechtfertigung, was alles an der anderen so toll ist, noch brauchen würde! Du darfst Dir das auf keinen Fall zu eigen machen. Was ihn fasziniert ist das neue...das Alte zu reparieren wäre zu anstrengend und wozu auch? Es ist so furchtbar. Ich hab auch das Gefühl als wär ich in einem Horrorfilm. Kann das wirklich wahr sein? Ich verdränge immer noch ganz stark. Obwohl es sich seit Monaten abzeichnete. Aber man hofft und hofft und geht davon aus, dass Er es doch genauso sehen müsste wie man selbst. Ich hab seit Monaten das Gefühl, ich müsse etwas tun, um das Ruder noch irgendwie rumzureissen. Mit seiner besten Freundin sprechen, mich schick machen, ihn anstrahlen, mehr zuhören, Ratgeber lesen. Es wäre besser gewesen sich eher gleichgültig zu verhalten und für mich selbst was zu tun, so wie es einem alle raten. Ich kann einfach nicht loslassen, weil er so viele Jahre mein Leben war. Ein sch....Gefühl ist das...

25.01.2018 22:49 • x 1 #76


N
@Serafina
Ja, ich krieg das auch nicht in meinen Kopf, nach so vielen Jahren merkt er, daß SIE jetzt DIE Richtige ist. Wie gern würd ich jetzt in die Zukunft gucken können....

25.01.2018 23:31 • #77


A


Angst durchzudrehen nach Trennung

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F
Das ist wahr. Ich denke mir auch in dem einen Moment, dass ich das schon schaffen werde, wenn mein Mann mich verlässt, ich dann hier alles hinter mir lass, vorerst zu meinen Eltern ziehe und mir dann ganz in Ruhe einen neuen Job und eine schöne Wohnung suchen werde. Und im nächsten Moment wird mir bewusst, dass ich hier auf unserer Couch in unserer Wohnung sitze und sehe nur noch, was ich alles verlieren würde. Dann bricht alles in mir zusammen und ich weiß überhaupt nicht wie ich das alles aushalten soll. Plötzlich wäre alles weg, wofür man gelebt hat. Wie soll ein anderes Leben jemals genauso schön oder gar noch schöner sein? Ich wollte doch immer nur das, was ich dann für immer verlieren würde.

26.01.2018 09:56 • #78


S
Liebe Fee89,
danke für deine Worte...wir müssen uns irgendwie gegenseitig auffangen, hier im Forum und von Freunden..trotzdem muss jede allein durch diese Hölle durch. Ich seh kein Land...und immer noch dieses Gefühl eines Funkens Hoffnung. Weil es so unglaubwürdig ist. Er wirft alles hin weil er neu anfangen will...er hofft ob es vielleicht noch was wird mit ihr...wenn nein möchte er in seine Heimatstadt zurück. Es ist so wichtig in dieser Zeit vertraute Menschen um sich zu haben. Aber ich schaff es grad auch nicht rauszugehen. Ins Cafe sitzen..unvorstellbar. Aber ich muss damit anfangen, die nächsten Tage. Du wirst das auch alles schaffen, selbst wenn Du nicht so gut vernetzt bist. Es gibt viele Möglichkeiten Leute kennenzulernen...das Leben zu geniessen, Neues zu entdecken. Man muss sich das immer sagen, ins Hirn einklopfen, in der Hoffnung man glaubt es irgendwann und kann wieder positiv nach vorn schauen. Ich bin noch lang nicht soweit. Und ich bin/war der positivste und fröhlichste Mensch den man sich vorstellen kann. Die Alte werd ich sicher nie wieder werden...
Liebe Grüsse

26.01.2018 10:58 • #79


M
Zitat von Serafina2018:
Und ich bin/war der positivste und fröhlichste Mensch den man sich vorstellen kann. Die Alte werd ich sicher nie wieder werden..

doch das wird wieder
die Verletzungen die dir widerfahren sind, machen dich schöner, stärker, klüger

26.01.2018 11:00 • x 1 #80


F
Liebe Serafina,
ich kann mir auch nicht vorstellen mich allein in ein Café zu setzen, auch nicht mit Freunden, gar nicht. Ich frage mich schon jeden Abend wie ich es geschafft habe mit dem Hund zu gehen. Selbst dann kann ich nur an die aktuelle Situation denken und meine Gedanken kreisen immer um das Gleiche. Ich versuche mich darauf vorzubereiten, dass er unsere Ehe aufgibt, aber das wird mir wohl auch nicht helfen, wenn es dann soweit ist.

Irgendwann geht es uns allen bestimmt wieder besser. Bis dahin unterstützen wir uns gegenseitig.

26.01.2018 11:13 • x 3 #81


S
Ja, genau. Auch wenn man sich im Kopf versucht vorzustellen was wird, wenns schiefgeht. ich hab das seit August versucht. es hat nicht geklappt. Weil man hofft, weil man es unvorstellbar findet. Mein Doc hatte mir damals geraten, mich möglichst schnell darauf einzustellen und noch besser - die Entscheidung selbst in die Hand zu nehmen. Sonst sitzen Sie in ein paar Monaten wieder hier. Ich war aber sicher, dass das der falsche Weg wäre, dass es meinem Mann leichter fallen würde wenn ich gehe. Vielleicht hätte ich das wirklich tun sollen. Man sagt ja immer dass der Partner der gehen will, dann erst aufwacht. Ich kenne Fälle, bei denen das so war. Mein Mann hat mich sicher, und das weiss er auch. Habe mich mehrfach erniedrigt mit Liebesschwüren etc. Wobei ich heute denke dass er da ja eh schon nichts mehr fühlte. Es wäre wohl egal gewesen wenn ich gegangen wäre. Er wäre erleichtert gewesen, nicht selbst entscheiden bzw seine Entscheidung mir mitteilen zu müssen. Ich schaff es auch jetzt nicht taff zu sein. Warum fahr ich nicht einfach ein paar Tage weg? Ja genau: weil ich immer noch denke, Nähe könnte helfen ihn wieder anzunähern. Hatten wir ja ganz lange Zeit nicht. Gestern redeten wir, tranken Wein und hörten eine Platte, die uns sehr verbindet. Wir sind uns in diesen Tagen näher als seit Jahren nicht mehr. Und mein Kopf sagt, das ist Mist, denn er hat längst entschieden. Distanz schafft vielleicht weitere Distanz, in unserem Fall. Er war über die Feiertage 2 Wochen weg und sagt er hätte mich nicht vermisst. Dass man einen Menschen gar nicht vermissen kann wenn man einen anderen vermisst ist ja aber klar. Er wollte und will sich SIE nicht aus dem Kopf schlagen. Nur so könnte man schauen ob Gefühle für mich zurückkehren. Aber das ist mein Schmerz, mein Gedankenkarussell. Du kannst niemand zwingen, nur weil du es so sehr möchtest. Es tut weh. Und es tut nichts zur Sache, also könnte ich doch jetzt auch gleich ein Wellnesswochenende buchen oder so etwas. Mir täte es sicher gut. Vor allem wenn man an seiner Entscheidung eh nix ändern kann. Und doch hofft das Herz bis zuletzt. .da kann sich der Kopf noch so sehr dagegen stellen.
Ich versuche dem Rat einer Freundin zu folgen. Kauf dir Blümchen und ne Torte. Wir dürfen den Humor nicht verlieren. Das ist sehr wichtig!
Der ist nämlich da und hält uns irgendwie am Leben.

26.01.2018 12:07 • #82


S
Hallo Niklas wie geht es dir jetzt?
Ich habe heute mal alles durchgelesen. Bei mir ist es ähnlich nur das ich ihn vor die Tür gesetzt habe und ich mich theoretisch eine Woche vorher darauf vorbereitet habe aber die Trauer und die Zweifel sind trotzdem ganz stark da.
Wenn du oder auch ihrcanderen zwei serafina und Fee Lust habt könnt ihr meinen thread lesen.
Es ist ähnlich. Ich suche auch jemanden mit dem ich mich austauschen kann über meine Gefühle. Vielleicht per Nachrichten oder hier.

09.02.2018 13:12 • x 1 #83


Nordlicht74
Zitat von Ostkind:
.Ich habe es nicht verdient was sie getan hat .



Das ist so, ja.

Das denke ich auch. Ich habe es auch nicht verdient so sehr verletzt zu werden, weil ich wirklich immer versucht habe auf ihn einzugehen ich habe mich jahrelang selber vergessen und dieser Satz Ich habe es nicht verdient so behandelt zu werden hängt auch in meinem Kopf fest

04.03.2018 19:46 • x 1 #84


S
Zitat von Serafina2018:
Kauf dir Blümchen und ne Torte. Wir dürfen den Humor nicht verlieren. Das ist sehr wichtig!
Der ist nämlich da und hält uns irgendwie am Leben.


Halte nicht an Beziehungen, Hoffnungen oder Ängsten fest, wenn sie gehen wollen


Das ist es nicht wert. Halte nicht an dem fest, das gehen will. Nähre nichts mit Träumen und Hoffnungen, das bereits in die Brüche gegangen ist, das unbeständig ist und dir nichts mehr gibt.
Uns davon zu überzeugen ist besonders schwer, wenn wir glauben, nur in Vergangenem unser Glück finden zu können. Das ist etwa dann der Fall, wenn wir uns fragen, ob Hoffnung nach der Trennung besteht, darauf, dass wir mit dem Ex-Partner unser altes Leben wieder aufbauen können. Sich an diese Hoffnung zu klammern, ist aber oft keine gute Idee.

Das anzunehmen zeugt von Reife und die Fähigkeit, entsprechend zu reagieren, zeugt von Mut, denn wer die Realität nicht sehen will und sich Tag für Tag aufs Neue Scheuklappen aufsetzt, hat am Ende nichts weiter davon, als das Gefühl der Leere, keine Perspektive und ein zerstörtes Selbstwertgefühl.

Es gibt Sachen, an denen wir nicht mehr festhalten können: Beziehungen, die festgefahren sind, und verflogene Hoffnungen, an die wir uns krampfhaft klammern. Doch das ist nicht richtig. Du solltest das gehen lassen, das von sich aus gehen will, auch wenn es wehtut.

Ob wir es glauben oder nicht, zum persönlichen Wachstum gehört es dazu, in der Lage zu sein, zu erkennen, welche Kämpfe es nicht mehr wert sind, ausgetragen zu werden, welche Türen geschlossen werden und von welchen Aspekten unseres Lebens wir uns verabschieden sollten.

Falsche Hoffnungen und heilende Hoffnungen.......
Wir sind daran gewöhnt, das Wort Hoffnung als eine tröstende und ermutigende Dimension wahrzunehmen. Sie ist wie die kraftspendende Hand auf unserem Rücken an Tagen, an denen wir zweifeln, wie eine Umarmung in Zeiten der Angst und wie eine Tasse heiße Schokolade an Nachmittagen voller Tränen. Doch noch mehr als eine positive Emotion ist die Hoffnung auch eine kognitive Dynamik, die wir nicht unterschätzen dürfen.

Dieser Dimension liegen viele unserer Interpretationen dessen zu Grunde, was uns umgibt, ganz gleich ob es der Wahrheit entspricht oder nicht. In unseren alltäglichen Hoffnungen finden sich unsere individuellen Denkmuster, Interpretationen und Bewertungen wieder. Die Hoffnung nach der Trennung ist es beispielsweise, die uns sagt: Halte noch ein bisschen durch und du wirst sehen, dass alles wieder gut werden wird, oder, mit Sicherheit wird er irgendwann merken, dass ich diejenige bin, die er wirklich liebt.
Die Rede ist hierbei von falschen Hoffnungen, mit denen wir uns nur trösten wollen, ganz egal zu welchem Preis, auf die wir bauen, in der Erwartung, dass die Realität so sein wird, wie wir es wollen, ohne Unstimmigkeiten und Abweichungen. Wie wir aber alle wissen, ist auf dieser schönen Welt nichts unfehlbar.

Wer uns heute sagt, dass er uns liebt, kann uns morgen schon mit seiner Abwesenheit bestrafen, und was wir jetzt als sicher betrachten, kann innerhalb kürzester Zeit zu einer grauenvollen Unsicherheit werden.

Im Gegensatz zu einer falschen Hoffnung steht die heilende Hoffnung, bei der es keinen Widerstand gibt. Sie ermöglicht uns, die Dinge klarer und reifer zu sehen. Durch sie sind wir uns dessen bewusst, was nicht mehr möglich ist, und darüber hinaus lädt sie uns dazu ein, über den Tellerrand hinauszublicken und das süße Versprechen zu erkennen, dass das, was wir heute verloren haben, morgen schon nicht mehr wehtun muss. Denn kein Bruch ist das Ende, sondern nur der Beginn von etwas Neuem.

Wie wir gehen lassen können, was gehen will........

Niemand will sich kampflos geschlagen geben und etwas einfach gehen lassen. Was wir lieben oder schätzen, verlangt persönliche Investitionen, Mut und die Kraft, mehr als nur einen Rückschlag einzustecken, von uns.
Nichtsdestotrotz hat alles eine Grenze und diese sollten wir niemals missachten. Sie ist aufgebaut aus unserem Selbstwertgefühl und unserem emotionalen Gleichgewicht.

Und dann kommt irgendwann ein Tag, an dem sich alles ändert, an dem wir unsere Ängste gehen lassen, an dem das geht, was ein Ablaufdatum hatte und schmerzlich war, ohne dass wir wissen wieso, um Platz für eine neue durch inneren Frieden und Wohlbefinden geheilte Realität zu machen.

Wir bekommen niemals in unserem Leben das, was wir wollen, wenn wir uns darauf beschränkten, darauf zu warten, dass sich die Dinge ändern, wenn wir also ausschließlich auf falsche Hoffnungen bauten. Dadurch würden wir in den subtilen Abgrund des Leids hineingezogen werden.

Lernen, die Realität dessen, was in unserem Umfeld passiert, zu akzeptieren.....

Es gibt ein sehr interessantes Buch mit dem Titel Ich liebe, was ist, das von Byron Katie geschrieben wurde. In ihrem Buch zeigt Byron Katie auf, wie wichtig es ist, die uns umgebende Realität zu akzeptieren, sei es auf partnerschaftlicher, beruflicher oder persönlicher Ebene.
Es geht keinesfalls darum, zu resignieren, sondern darum, dazu fähig zu sein, uns selbst zu lieben, um nach vorn zu schauen und somit Veränderungen in Übereinstimmung mit dem, was wir verdienen, zu begünstigen.

Wir Menschen, ob wir es nun glauben oder nicht, besitzen ein inneres Radar das ausschlägt, wenn etwas nicht gut läuft. Doch manchmal wollen wir sein Piepen nicht wahrnehmen, weil das bedeuten würde, etwas die Stirn bieten zu müssen, worauf wir nicht vorbereitet sind: eine Trennung, eine Veränderung oder Ähnliches.
Wir sollten dieses Unbehagen, dieses Unglück als eindeutige und direkte Einladung zur Bewegung und zum Handeln auffassen und dabei vor allem vermeiden, falsche Hoffnungen zu nähren. Wir dürfen nicht vergessen, dass es kein Anreiz mehr ist, wenn dieses Unwohlsein chronisch wird, da es uns in diesem Fall nur mit Negativität und Leid erfüllt.

Was gehen will, wird früher oder später auch gehen. Das Unvermeidbare hinauszuzögern ist eine Tortur, die wir nicht noch unterstützen sollten, denn am Ende des Tages ist aufzugeben keinesfalls immer ein Zeichen von Schwäche: Ganz im Gegenteil, rechtzeitig Lebewohl zu sagen, zeugt von einer starken und mutigen Person, die loslassen kann.

Menschen Lebewohl zu sagen, die einen nicht brauchen, ist auch ein Zeichen von Reife


Leider schwer umzusetzen....aber so ist es wohl..........

04.03.2018 21:36 • x 3 #85


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