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Angst durchzudrehen nach Trennung

N
Hallo zusammen!
Ich möchte mich vorstellen und meine Geschichte erzählen.
Ich bin 36 Jahre alt, war 17 Jahre mit meinem Mann zusammen,davon 9 verheiratet und wir haben 2 Kinder zusammen.
Als wir zusammen kamen, waren wir beide 19 Jahre alt,wir sind also zusammen erwachsen geworden.
Vor 6 Jahren starb meine Schwiegermutter ziemlich unerwartet, mein Mann hatte daran schwer zu knabbern und hat es bis heute nicht verarbeitet. Und das war- rückblickend- der Wendepunkt für uns. Er hat sich sehr verändert, ich habe das immer auf die Trauer geschoben und es ausgehalten,ich war für ihn da.
Schleichend ging unsere Beziehung aber daran kaputt.
Ich war unglücklich, er auch. Er hat sich viel hängen lassen,ich habe mich in 100 Teile geteilt,um alles zu schaffen. Wir haben auch immer über alles geredet, aber geändert hat sich nichts.
Ja. Dann kam sie. Er hat sie kennen gelernt, sie fand ihn natürlich toll. Sie gab ihm die Anerkennung, die ich ihm nicht mehr geben konnte, weil ich damit beschäftigt war, den Alltag zu schaffen. Arbeiten, die Kinder, der Hund, mich um ihn zu kümmern.
Sie ist anders als ich, ganz anders und er glaubt, mit ihr wird es besser. Oder zumindest anders.
Er hat mich von jetzt auf gleich vor vollendete Tatsachen gestellt. Er habe sich verliebt, er sieht keine Zukunft für uns.

Das war die Kurzfassung meiner Geschichte.

17 Jahre. Einfach zu Ende. Nichts zählt mehr, was ich getan habe.
Ich habe das Gefühl durch zu drehen. Ich liebe ihn. Ich will ihn nicht loslassen.
Das Ganze ist jetzt 2 Wochen her. Und ich glaube, ich zerbreche daran.

Danke fürs Lesen!

23.01.2018 10:59 • x 7 #1


S
Hi erstmal gut das dein gebrochenes Herz den weh hierher gefunden hat . Du wirst hier viele ähnliche Geschichten hören ...und Trost finden .

23.01.2018 11:10 • x 2 #2


A


Angst durchzudrehen nach Trennung

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Porcelina1801
Jetzt erstmal [b]nur[b] in den Überlebensmodus schalten.
Keine Gedanken an die Zukunft, immer nur den Blick auf den jeweiligen Tag lenken.

Aufstehen, atmen, essen (wenigstens etwas), und das erledigen, was unbedingt erledigt werden muss.

Und dein soziales Netz aktivieren: Freunde und Familie die dich unterstützen können

23.01.2018 11:16 • x 6 #3


N
Ich fühle mich so machtlos. Alles,was ich mir gewünscht hätte,wäre ein Gespräch gewesen,bevor es ernst wurde. Man hätte sich Hilfe holen können. Statt dessen hat er einfach hingeworfen! Ich würde alles tun,das wir es nochmal versuchen könnten. Ich vermisse ihn.

23.01.2018 11:21 • x 3 #4


Porcelina1801
Oh man, das tut mir wirklich sehr sehr leid für dich.

Ich drücke dich einfach mal

23.01.2018 11:23 • x 1 #5


T
Lebt ihr noch zusammen? Oder ist er schon so schnell ausgezogen?

Und du schriebst, ihr wart Beide unglücklich. Ist es da nicht besser, statt im Unglück zu verharren, einen Schritt zu gehen um wieder glücklich zu werden?
Vermisst du und liebst du wirklich deinen Mann, oder den Mann, der er war, bevor seine Mutter starb? Was vermisst du? Dass du dich in 1000 Stücke zerteilt hast, ihm alles abgenommen hast, deine Bedürfnisse hinten angestellt hast, ihm immer eine Stütze warst, aber du keine oder wenig Unterstützung bekommen hast?
Ist es wirklich die Liebe zu deinem Mann, die dich verzweifeln lässt? Oder ist es die Enttäuschung über deinen Traum von heiler Familie, ist es die Angst, nicht zu wissen, wie es weiter geht, ist es die Angst, zu wissen, dass du wieder auf dich allein gestellt bist?

23.01.2018 11:31 • x 6 #6


Payne
Hi @Nikas1711
Mir ist ähnliches passiert. Er ist auch von jetzt auf gleich gegangen. Ohne einen Versuch was zu retten.
Das ist hart und tut ungemein weh.
Zwei Wochen ist ja noch recht früh.
Kann sein das ihm spontan einfällt dass es mit der neuen doch nicht das wahre ist und zurück will.
Für den Fall das es so sein sollte, überleg dir was du willst.

Verlass dich aber besser nicht drauf.
Wie alt sind die Kinder? Wie nehmen die es auf?
Es gibt diverse Beratungsstellen die dir in der Hinsicht zur Seite stehen.
Zur Not Wende dich ans Jugendamt, die können dir Beratungsstellen nennen. Ich persönlich hab gute Erfahrungen mit der AWO gemacht .

Ich weiss es ist noch sehr früh, aber du solltest vielleicht überlegen einen Anwalt aufzusuchen und dich beraten zu lassen.
Kopiere wichtige Unterlagen falls ihr Wohneigentum habt.
Verfall nicht zu lange in schockstarre.

Wohnt ihr noch zusammen? Versuche Abstand zu schaffen.
Ich hoffe du hast Freunde und Familie die dich auffangen. Versuch was gutes für dich zu tun.
Lenk dich ab, schreibe hier das hilft.
Ich weiss ist schlimm.
Fühl dich gedrückt.

23.01.2018 11:40 • x 2 #7


N
@tonja
Ja,wir wohnen noch zusammen,wegen den Kindern. Er hat aber bereits eine Wohnung gefunden, wo er im Laufe der nächsten Wochen hin ziehen wird. Ich suche noch für mich und die Kinder.
Ja, die Fragen habe ich mir auch gestellt.
Ist es Gewohnheit, wovor habe ich Angst? Natürlich habe ich Angst vor dem Alleinsein. Ich habe Familie und Freunde und meine Kinder. Aber das ist doch kein Ersatz für ihn.
Wir hatten ja auch gute Zeiten. Es war ja nicht immer alles nur schlecht. . ich liebe ihn,auch wenn er mich so unendlich verletzt hat. .

Und nein, ich bin sicher, es gibt kein Zurück mehr.

23.01.2018 11:43 • x 1 #8


M
Ganz viel Mitgefühl auch von mir. Ich komme zwar aus einer ganz anders gestrickten Trennungsgeschichte (logisch tue ich das)... aber ich kenne dieses Gefühl des ersten Schocks nur zu gut. Dieses nicht-wahrhaben-können/wollen. Und das Karussell voller Gedanken man hätte doch.... Und die Ohnmacht, dass man die Zeit eben nicht bestechen oder zurückdrehen kann, so gerne man auch wollte. Verstanden wird halt rückwärts, gelebt nach vorne. Praktische Ratschläge kann ich dir in deiner Situation keine geben ausser, und das wirst hier im Forum häufig lesen, sich nicht klein zu machen. Nicht zu betteln, nicht zu flehen. Auch wenn es sich nicht so anfühlt grad, du hast nicht weniger Wert als noch vor der Trennung. Der einzige Mensch, der den nach aussen reduziert kommunizieren kann bist du alleine. Und das fühlt sich hinterher nicht besser an, das zumindest kann ich garantieren. Manchmal denkt man halt man kämpft, während man in Wahrheit nur sabotiert hat.

Jetzt erst mal muss sich eure ganz persönliche Situation entwickeln, die nächste Zeit muss geklärt sein. Wohnung, Umgang mit den Kindern, Finanzen. Das alles will geklärt werden, muss geklärt werden. Was die Zukunft dann bringt, wird sich zeigen. Zukunft ist aktuell das, was du dir nicht vorstellen kannst, weils nur mit schmutzigen Farben gemalt ist. Aber die kommt, ob du nun willst oder nicht, die kommt.

Alles Gute für Dich in der kommenden Zeit.

Micha

23.01.2018 11:46 • #9


M
Zitat von Nikas1711:
Aber das ist doch kein Ersatz für ihn.

Du brauchst die Kraft für dich und die Kinder, nicht für ihn oder Ersatz suchen, wenn du noch im Tieftrauermodus bist. Das von jetzt auf sofort kenn ich auch nur zu gut. Tür zu und weg, man steht davor und weiß diese Tür geht nie mehr auf und das tut so weh.
Aber es hat auch viel Gutes in einer Trennung, die Einsicht kommt leider nur langsam

Sei stark vor ihm, kein betteln, kein weinen, keine Fragen warum, es ist so

23.01.2018 11:49 • #10


T
Nikas, wenn er so rigoros ist, ist es für dich wichtig mit einem Anwalt zu sprechen! Es ist wichtig, dass du die nächsten rechtlichen Schritte kennst und darauf vorbereitet wirst. Ich rede nicht davon, dass du gleich die Scheidung einreichen sollst. Aber Trennungsunterhalt, Kinder, Aufteilung gemeinsamer Hausstand, etc. - es ist wichtig, dass du informiert bist!
Ich glaube, dich verbindet ganz viel mit deinem Mann, weil ihr zusammen erwachsen geworden seid, weil ihr euer halbes Leben miteinander verbracht habt und nun musst du dein eigenes Leben leben, ohne ihn, weil er es so entschieden hat. Das ist bitter und tut verdammt weh. Aber glaub mir, irgendwann hört es auf weh zu tun, es wird viel viel besser werden und du wirst wieder lachen können und glücklich sein. Ich weiß, dass klingt gerade wie eine abgedroschene Phrase - aber du wirst sehen, ich habe Recht.

23.01.2018 11:50 • x 8 #11


N
Danke für eure Worte.
Wir haben soweit über alles geredet, Umgang mit den Kindern, Finanzen usw....

Mich bringt der Gedanke einfach um, daß sie der Auslöser ist, daß es keine Chance mehr gibt. Wäre sie nicht, würde er es bestimmt anders sehen. Aber er hat sich das jetzt so in den Kopf gesetzt, daß es mit ihr besser wird.....

23.01.2018 11:56 • #12


T
Zitat von Nikas1711:
Mich bringt der Gedanke einfach um, daß sie der Auslöser ist, daß es keine Chance mehr gibt. Wäre sie nicht, würde er es bestimmt anders sehen. Aber er hat sich das jetzt so in den Kopf gesetzt, daß es mit ihr besser wird. .


Ich glaube, dass ist ein Trugschluss. Wäre sie es nicht, wäre es eine andere gewesen. Dein Mann wollte euer Leben nicht mehr und diese Frau ist einfach nur die Absprungsfrau. Glaub bitte nicht, dass die auf einmal seine ganz große neue Liebe ist. Klar er ist verliebt, die Hormone spielen verrückt - aber Liebe, nein, dass ist es ganz sicher (noch?) nicht.
Vielleicht wird dein Mann auch eines Tages erkennen, dass du die Liebe seines Lebens bist und seinen Schritt bereuen. Bereuen, gegangen zu sein, ohne für eure Ehe gekämpft zu haben.

23.01.2018 12:03 • x 1 #13


V
Nicht sie ist das problem sondern er und wenn es sie nicht wäre wäre es eine andere
Ob es besser wird weiss keiner aber auf alle fälle anders

Trotzdem hast du ein eigenes leben und solltest dich darauf konzentrieren dass es dir den umständen entsprechend einigermassen gut geht und du nicht in dem kummer versinkst .. du brauchst deine kraft für dich und die kinder
Und mal ne zeit ohne partner ist sicher kein weltuntergang sondern kann eine sehr wertvolle neue erfahrung sein

Alles gute für dich

23.01.2018 12:11 • #14


O
Ich glaube leider auch, dass wenn es die Frau nicht gewesen wäre, dann vielleicht jemand anderes in 1 oder 2 Jahren.

Er hat unglaublich schnell Nägel mit Köpfen gemacht ohne ein Gespräch oder sonstiges. Er wird diesen Entschluss wohl schon länger im Kopf haben. Für mich klingt das nicht nach einer Kurzschlussreaktion.

Der Tod eines lieben Menschen kann einen unglaublich aus der Bahn werfen, das kenne ich selber. Auch ändert man sich nach so einem Ereignis. Aber ich glaube das eine hat mit dem anderen nicht unbedingt viel zu tun.

Der Rat mit dem Anwalt finde ich richtig und wichtig. So ist man zumindest informiert wo die Reiste jetzt hingeht. Aber wie gesagt, das Scheitern würde ich jetzt nicht unbedingt an der Frau festmachen. Da wird für ihn auch irgendwas anderes nicht gepasst haben, sonst wirft man nicht einfach alles mir nichts dir nichts hin.

Unfair finde ich wirklich, dass er keine Chance für Änderung bei euch gesehen hat. Er hätte ja auch mal eher sagen können was ihn ggf. stört.

23.01.2018 12:16 • x 1 #15


A


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