2085

Frau zieht nach 18 Jahre aus - keine Hoffnung mehr

T
Das klingt alles sehr reflektiert, ich wünsche es dir, dass du die situation richtig einschätzen kannst und es sich so entwickelt wie du es dir vorstellst.

Die Erfahrung lehrt aber, dass es oft anders kommt.

In drei Tagen hast du richtig Gelegenheit dazu und es kommt zur ersten Prüfung. Weihnachten in so einer Konstellation ist kein Zuckerschlecken.

Versuche dich da mal möglichst objektiv von Außen zu betrachten und zu bewerten, wie du in der wohl angespannten Situation handelst, mit welchen wahren Absichten du handelst und redest, wie man auf dich reagiert und wie es dir mit den Geschehnissen dabei geht.

21.12.2018 14:16 • x 1 #481


Joshu
Zitat von The_Who:
Das klingt alles sehr reflektiert, ich wünsche es dir, dass du die situation richtig einschätzen kannst und es sich so entwickelt wie du es dir vorstellst.


Danke!

Zitat von The_Who:
Die Erfahrung lehrt aber, dass es oft anders kommt.


Das ist jetzt erstmal nur eine Behauptung, die nachzuweisen wäre.
Die Erfahrung lehrt nur, dass es gewissen Wahrscheinlichkeiten gibt, wie wie sich welche Konstellationen unter bestimmten Bedingungen und Prämissen entwickeln. Um zu belastbaren Prognosen für die Zukunft zu kommen, müsste man schon eine sehr große Zahl von Paaren in einer Feldstudie befragen und statistisch abgesichert auswerten. Mag sein, dass es solche Studien gibt. Sie interessieren mich aber nicht. Denn selbst wenn das Ergebnis wäre, dass nur 10 % Prozent der Paare nach der Trennung eine freundschaftliche Beziehung oder gar eine Reunion ihrer Liebe auf welcher Basis auch immer hin bekämen - so what? Es ist nur eine Zahl und sagt nichts über die je besonderen individuellen Umstände, den Stand der charakterlichen Entwicklung etc. aus, wovon ich kürzlich geschrieben habe.
Ein kleines Analogon: Wenn mir ein Freund sagen würde, dass sein Arzt ihm eine schwere Krankheit diagnostiziert hätte mit nur 20 % Heilungschance, würde ich versuchen ihn zu motivieren, dafür zu kämpfen, alles dafür zu tun, dass sich die 20 % realisieren.
Wenn man das was man will nur von Wahrscheinlichkeiten abhängig macht - dann gäbe es keine großen Erfindungen, keine große Literatur, keine Musik oder Musik von Menschen, die ihr ganzes Leben deren Entwicklung verschrieben haben.

Und wenn wir von unseren eigenen Erfahrungen ausgehen, dann neigen wir allzu leicht zu heuristischen Verzerrungen (Literaturtipp dazu: Daniel Kahneman, Psychologe, Nobelpreisträger: Schnelles Denken, langsames Denken), das bedeutet, wir postulieren allzu leicht allgemeine Wahrheiten aus unserem beschränkten Erfahrungshorizont.
Und diese Gefahr besteht für uns alle sicherlich besonders, wenn wir sehr oft in einem Forum wie diesem hier unterwegs sind. Denn wir erleben hier nur die Themen von Menschen in tiefen Krisensituationen, deren oft erschütternde Situationsberichte uns im Gedächtnis bleiben. Und es gibt in der Tat hier genug Fälle, in denen die Tatsache der Trennung noch mit einer so großen Abhängigkeit vom Partner, einer emotionalen Verschmelzung verbunden ist, dass wirklich nichts anderes zu raten bleibt, als ein möglichst vollständiger Kontaktstop, wie lange auch immer.
Ich bin sicher, dass kaum jemand schreibt, wenn es ihm oder dem Paar wieder gut geht, oder wenn, dann bleibt es uns nicht im Gedächtnis, wir haben den Anker im Forumstitel Trennungsschmerzen gesetzt. Und wir verabsolutieren vorschnell, dass es immer und überall so ablaufen muss wie hier in den oft erschütternden Fällen, die uns im Gedächtnis bleiben. Bestätigungsfehler oder confirmation bias nennt man so was...

Aus meiner eigenen natürlich nicht allgemeingültigen Erfahrung im realen Freundes- und Bekanntenkreis kann ich sagen, dass ich schon alles mögliche kennengelernt habe. Trennung und regelrechter Krieg, Sich aus dem Weg gehen, friedliche Trennung von Menschen, die sich auseinandergelebt haben und Freunde bleiben, die sogar andere Partner haben und sich in der neuen Konstellation patchworkmäßig treffen - und schließlich ein Fall eines Mannes, der nach einer zwischenzeitlichen Beziehung mit seiner Frau nach 10 Jahren Trennung wieder zusammengekommen ist.

Alles ist möglich. Liegt in einem Selbst begründet. Nicht in der Erfahrung.

Zitat von The_Who:
In drei Tagen hast du richtig Gelegenheit dazu und es kommt zur ersten Prüfung. Weihnachten in so einer Konstellation ist kein Zuckerschlecken.


Uneingeschränkte Zustimmung, keine Frage. Aber ich bin dazu bereit.

Zitat von The_Who:
Versuche dich da mal möglichst objektiv von Außen zu betrachten und zu bewerten, wie du in der wohl angespannten Situation handelst, mit welchen wahren Absichten du handelst und redest, wie man auf dich reagiert und wie es dir mit den Geschehnissen dabei geht.
''

Ja, darin übe ich mich immer. Und aber gleichzeitig bei sich selbst bleiben und seinen eigenen Zustand reflektieren.
Wie wirkt der andere gerade jetzt auf mich und warum. Das ist meine Grundeinstellung. Aikido, das ich praktiziere, ist dafür übrigens eine ausgezeichnete Übung.

21.12.2018 15:19 • x 5 #482


A


Frau zieht nach 18 Jahre aus - keine Hoffnung mehr

x 3


Mia2
Ich verstehe nicht, warum man diese Art miteinander umzugehen, so in Frage stellen muss. Inzwischen merken beide, dass sie gern noch im Leben des anderen beteiligt sein wollen. In dem Moment, wo man so fühlt, ist doch alles richtig. Was sich daraus dann ergibt, ist eine andere Frage. Möglich das sich eine besondere Freundschaft weiter entwickelt, möglich auch wieder die Beziehung. Bleib bei deinem Stil, Joshu. Nur du selbst kannst merken, was dir gut tut. Lasse dich nicht durch andere in falsche Richtungen treiben. Du hast Recht, jeder Mensch ist anders, jede Beziehung ist individuell.

21.12.2018 16:49 • x 3 #483


Joshu
Danke Dir, Mia2.

21.12.2018 16:50 • #484


T
Vielelicht bin ich auch etwas gebrandmarkt bzw gehe zu sehr nach dem was ich bei mir aber vor allem auch bei anderen erlebt habe, die von ihrer holden verlassen wurden

In der Regel sah das so aus:
Der Mann bemüht sich mit Vernunft um ein gutes Zusammenleben zu Gunsten der Kids, ist auch immer noch sehr auf die Frau konzentriert, diese zeigt jedoch die berühmte kalte Schulter und bleibt eiskalt, bzw. nimmt halt die Annehmlichkeiten mit, die der Mann weiterhin bietet....

21.12.2018 16:53 • x 2 #485


Joshu
Ich sehe nicht, dass meine Frau Annehmlichkeiten mitnimmt. Glaub mir, ich bin da kritisch genug, um so etwas wahrzunehmen.

Sie hätte auf fast alles verzichtest, zum Beispiel auch auf das gemeinsame Auto - ich habe ihr allerdings von mir aus angeboten, das jederzeit nutzen nu können. Nein, wir bekommen beide zur Zeit unser Leben allein hin und treffen uns hin und wieder - wie zum Beispiel zu Weihnachten - so einen nahen Kontakt hat es natürlich seit unserer Trennung Anfang Oktober noch nicht gegeben, und natürlich bin ich auch sehr achtsam, wie das werden wird.

Vielleicht erlebst du dann ja mal bei mir ein anderes Beispiel. Ich weiß natürlich auch nicht, wie sich das in Zukunft alles weiter entwickelt. Ich kann hier nur meinen Weg skizzieren, den ich gerade im Moment vor mir sehe.

Alles ist natürlich möglich.

21.12.2018 17:19 • x 3 #486


V
Zitat von Joshu:
Wut und Kontaktsperre sind nicht mein Weg,


Ich bezog mich auf folgendes Zitat. Vielleicht ein Missverständnis.
Ich bin wirklich gespannt, welche Erfahrungen du auf deinem Weg machst - und das meine ich ich explizit nicht besserwisserisch oder bösartig. Alles Gute!

21.12.2018 17:56 • x 1 #487


Joshu
Ich habe nichts davon als bösartig oder besserwisserisch wahrgenommen.
Danke und Dir auch alles Gute!

21.12.2018 18:15 • #488


P
Ich kann das nur unterschreiben Joshu...

Egal was passieren wird, dieser Mensch wird IMMER einen grossen Platz in meinem Herzen haben, das kann man nicht abstellen, genausowenig wie die vielen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit die IMMER da sein werden, und uns immer verbinden werden.

Verdammt, jetzt werd ich wieder emotional, und frage mich innerlich wenn alles doch so schön und gut war, wieso hat es denn überhaupt aufhören müssen? Und ehrlich gesagt, an manchen Tagen weiss ich selbst nicht mehr warum, nur dass es jetzt halt so IST

22.12.2018 21:58 • x 8 #489


Joshu
So - jetzt wünsch ich allen, die meine Beschreibungen und Gedanken der letzen Monate, eine schwere aber auch intensive Zeit mit Interesse und klugen Gedanken und eigenen Sichten mitbegleitet haben ein schönes und friedliches Weihnachten! Und denen, die auch eine schwere Zeit erleben wenigstens Tage oder Stunden oder auch Momente von Ruhe und Frieden!

Und weil Weihnachten ist, noch ein Zitat!
Es ist von Siegmund Freud, den ich weniger als Psychoanalytiker aber als großen Kenner des Menschen und seiner Kultur und als großen Schriftsteller schätze:

Nun, lassen Sie uns immerhin hoffen. Es macht schon etwas aus, wenn man weiß, daß man auf seine eigene Kraft angewiesen ist. Man lernt dann, sie richtig zu gebrauchen. (...) Und was die großen Schicksalsnotwendigkeiten betrifft, gegen die es eine Abhilfe nicht gibt, die wird er eben mit Ergebung ertragen lernen.
(Siegmund Freud Studienausgabe Bd. IX, Frankfurt a.M. 2000, Die Zukunft einer Illusion, S. 182 f.)


Ich selbst sehe den nächsten Tagen jetzt sehr gelassen entgegen.

23.12.2018 19:35 • x 6 #490


Joshu
So, jetzt ist es fast vorbei, dass Weihnachten in dem Jahr, dass mir mit sicher immer als einschneidend - im wahrsten Sinne des Wortes in Erinnerung bleiben wird.
Ich werde nie das Silvester letztes Jahr vergessen - wir waren gerade vom Kurzurlaub aus Norddeutschland bei der Familie meiner Frau - wie jedes Jahr - zurück. Wir wollten uns einen ruhigen Abend machen, ein bisschen spielen, Raclette, ein wenig Feuerwerk beobbachten, nur meine Frau, mein Sohn und ich. Haben wir auch gemacht. Aus irgendeinem Grund war mein Sohn um Mitternacht auf seinem Zimmer - und meine Frau war allein auf dem Balkon und ich allein am Fenster. Irgendwie wollten wir da jeder für sich sein - und ich habe wirklich noch nie, noch nie ein solches Katastrophenvorgefühl für das neue Jahr gehabt wie dieses, und diese Ahnung hat sich ja mehr als bestätigt.

Jetzt ist es fast vorbei, ich habe kein Katastrophenvorgefühl, ich habe gar kein Vorgefühl. Ich bin in der reinen Gegenwart, und das ist schwer genug zu bewältigen. Ich versuche es gut wie es geht.
Ich merke auch, wie sehr ich in dieser Zeit von der Tageszeit abhängig bin. Morgens und tagsüber bin ich einigermaßen aktiv, jetzt vor vor dem winterlichen frühen Dunkelwerden ist es am schwierigsten. Sonst rettet mich der Sport, aber jetzt muss ich das so wie es ist aushalten.
Bertrand Russell sagte über den Philosophen Ludwig Wittgestein, dass er jeden Morgen voller Hoffnung beginne, aber jeden Abend in Verzweiflung ende. Ein wenig muss ich daran denken, zumindest an so stillen Tagen wie am 1. Weihnachtstag und heute.
Heiligabend war eigentlich recht antithetisch der Teufel los. Mein Sohn hatte plötzlich am Morgen Kopfschmerzen und recht hohes Fieber, ich hatte einen Bereitschaftsdienst übernommen, die Chance alarmiert zu werden, war äußerst unwahrscheinlich, aber promt passierte es gegen .9.00h, ich musste also noch eine gute Stunde ins Büro, die letzten Einkäufe erledigen, zum Glück war meine Frau dann schon um 11.00h bei mir, da mein Sohn den ganzen Tag nicht aufstehen konnte, haben wir zwei den Baum allein gepflückt, ich habe mit dem Wagen meine Eltern geholt, wie letztes Jahr, und dann habe ich gekocht und mir ist ein vorzügliches Menü gelungen, dann hab ich meine Eltern nach Hause gefahren, meine Frau, und das war´s dann gegen 23.00h.
Eigentlich gar nicht viel anders als letztes Jahr. Außer dass mein Sohn krank war, wir uns natürlich auch um ihn gekümmert haben, dann sind sie ja wieder Kinder, die jungen Erwachsenen, und meine Frau nicht hier übernachtet habe.
Aber die Stimmung zwischen uns war nicht schlechter als im letzten Jahr.
Gestern und heute war ich dann mit meinem Sohn allein. Sein Fieber ist abgeklungen, die Chose entpuppte sich als veritabler Darm-Infekt, er ist immer noch nicht ganz auf dem Damm. Der gestrige äußerst ruhige Tag nach dem rasanten Heiligabend war bedeutend schwieriger zu ertragen. Am Heiligabend gab es nur den kurzen Moment des Schmerzes, als ich meine Frau nach Hause gebracht habe, und sich die Tür hinter mir schloss. Aber damit konnte ich umgehen, ich war auch völlig übermüdet nach diesem Tag.
Aber gestern der Tag war schon sehr schwer, Heiligabend mit meinem noch etwas kranken Sohn allein zu verbringen, ohne meine Frau. Gut, dass der Tag vorbei gegangen ist und gut, dass ich morgen wieder im Büro bin. Dann denk ich nicht so sehr daran, dass ich unter normalen Umständen unterwegs wäre nach Norddeutschland, in das große Haus meiner Schwagerfamilie, wo wir immer Weihnachten nachgefeiert haben, gut gegessen und getrunken haben, Ausflüge nach Hamburg gemacht haben, meistens dort ins Theater gegangen sind und mit den Kindern was gemacht haben.

Vorbei! Meine Frau und mein Sohn fahren morgen allein, nur für zwei Tage, sofern der Junge wieder ganz auf dem Damm ist.

Immerhin, eins in diesen natürlich schweren Tagen hat mich gefreut: Ich habe ein Karte von meiner Schwägerin und meinem Schwager bekommen mit sehr freundlichen Worten und Grüßen zu Weihnachten und dem geäußerten Wunsch, dass unsere freundschaftliche Verbindung bestehen bleibt.


Ich weiß nicht, was die Zeit bringen wird. Es ist sehr schwer im Augenblick. Aber das wusste ich ja.

26.12.2018 17:31 • x 8 #491


T
Hallo Joshu,
Hab an Dich gedacht über Weihnachten.
Bei mir war es genauso. Allerdings kam mein Mann zum Kaffee, Plätzchen essen. Die Männer habe danach das Auto für den Skiurlaub gepackt. Dann haben wir einen Chsmpagner getrunken, Bescherung gemacht und lecker gegessen. Es war sehr entspannt und nett. Alle Geschenke sehr durchdacht. So traurig, dass es mit und vorbei ist. Ich kann Deine Gefühle gut verstehen.
Er ist dann in seine Wohnung gefahren.
Am nächsten Morgen sind wir dann nach Kanada gefahren. Alleine 8.5 Stunden am Steuer, hat auch geklappt. Vermisse einen Partner.
Die noch gute Tage, halt die Ohren steif Silvester wird nochmal hart.

26.12.2018 22:33 • x 1 #492


EmmaPee
Hallo Joshu,

mein Weihnachten fiel leider komplett ins Wasser, da ich durchgehend mit meiner kranken Katze beschäftigt war und bin. Aber so viel hatte ich ja auch nicht vor, außer nicht allein sein zu müssen.

Dennoch habe ich an Dich denken müssen und mich gefragt, ob Dein Heilig Abend einigermaßen ok war. Scheint ja so, das freut mich. Jetzt ist dieser Termin, der da die ganze Zeit noch auf Erfüllung wartete, auch vorbei. Hast Du denn Pläne für Silvester?

26.12.2018 23:04 • x 1 #493


Joshu
Hallo Traumvorbei und Emma,

ich stelle fest, dass es jetzt im Augenblick gut tut, mehr als alle Worte, wenn zwei Menschen, die ich persönlich gar nicht kenne, mal über die Feiertage an mich gedacht haben. Ich danke Euch sehr dafür!

Zitat von Traumvorbei:
Es war sehr entspannt und nett. Alle Geschenke sehr durchdacht. So traurig, dass es mit und vorbei ist.


Das entsprach genau meiner Stimmung über Heiligabend, Traumvorbei, ja.
Aber als wir dann heute Abend nochmal - meine Frau, mein Sohn und Freunde wie sonst auch am 2. Weihnachtstag unterwegs waren, da war es nachher schon wirklich sehr, sehr schwer, die vor der Wohnung meiner Frau abzusetzten, Ihnen und unserem Hund nachzublicken, jetzt allein in meiner stillen Wohnung anzukommen und den Weihnachtsbaum zu sehen. Hab noch nie einen so trostlosen Weihnachtsbaum gesehen. Am liebsten würd ich ihn gleich jetzt wegräumen, wenn ich nicht zu müde dazu wäre.
Ich durchschau ja meine Frau überhaupt nicht mehr, keine Ahnung, wie das für sie war. Mit meiner Mutter plaudert sie und hat ihr als Geschenk einen gemeinsanen Einkaufsbummel-Gutschein geschenkt, als wär nichts gewesen. Scgon stellenweise sehr kafkaesk, dieses Weihnachten!

Zitat von EmmaPee:
Hast Du denn Pläne für Silvester?


Naja, Emma, mein Sohn ist bei seiner Mutter. Ich gehe umb15.00h zum traditionellen Aikido-Jahresabschlusstraining mit anschließendem Sekt-Empfang. Danach könnte ich zu einer größeren Party, einem kleinen gemütlichen Zusammenhocken bei meinem Cousin und alten Freund und dessen neuer Lebensgefährtin und vielleicht deren jeweilige große Kinder, darunter ein Patenkind von mir, oder drittens, ich bleibe zu Hause und lese und schreibe einfach ein bisschen. Wollte immer schon mal einen liegengebliebenen Essay zu Ende schreiben, sowas mach ich gelegentlich.

Also ich denke, zur Party hab ich keine Lust, 60 Prozent Option 2, 40 Prozent Option 3.

26.12.2018 23:42 • x 2 #494


Joshu
So jetzt ist es vorbei und es war die richtige Entscheidung, Weihnachten so zu verbringen, wie ich mich entschieden habe.
Es hat jetzt keinen tiefen Eindruck hinterlassen, ein Weihnachtswunder gab es natürlich auch nicht, aber daran glaub ich ja sowieso nicht mehr. Abgesehen davon, dass mir mein Menue trotz allem Stress so gut gelungen ist. Vielleicht doch ein kleines Wunder.

Ich hatte ein wirklich schönes und entspanntes Silvester: Mein Jahresabschlusstraining im Dojo war äußerst herausfordernd, ich war hinter her völlig verschwitzt, aber das war genau richtig. Ich hatte dann eine schöne entspannte Stimmung und wir hatten einen netten lagen Abend bei meinem Freund und dessen neuer Lebensgefährtin mit Fondue, netten Gesprächen und viel Musik. Wir haben uns gegenseitig unsere schönsten Songs des Jahres vorgespielt... ich wie auch mein Freund stehen ja sehr auf Alternative Rock und sind beide selbst Musiker in diesem Bereich, haben schöne neue Entdeckungen gemacht.

War dann sehr aufgekratzt und hab mich selbst über meine wie verwandelt schlechte Stimmung am 1. Januar gewundert. Hab meinen Sohn und Hund bei meiner Frau abgeholt, irgendwie war die Stimmung etwas gereizt, vor allem hatte mein Sohn einen heftigen Magen-Infektions-Rückgang. Das war nicht schön, wir konnten gar nichts machen, und überbehütender Papa, der ich wohl immer noch bin, mach ich mir ein wenig Sorgen. Aber er hat die Nacht gut geschlafen.

Vor allem hab ich mich gestern überwunden und meine Schwiegereltern angerufen. Es ist mir sehr schwer gefallen, vor allem, nachdem sie mich im Sommer - zum ersten Mal und dann gleich so maßlos kritisiert haben. Ich habe dann tief durchgeatmet, leise entspannende Musik angemacht und angerufen. Mein Schwiegervater war dran, und ich dachte, wir könnten ein bisschen reden, gerade zu ihm hatte ich immer ein sehr kumpelhaftes Verhältnis, immer, über 20 Jahre. Wir waren oft zusammen unterwegs früher. Ich hatte kaum ein gutes neues Jahr gewünscht und gesagt, dass ich hoffe, dass wir trotz unserer Trennung noch ein bisschen Kontakt halten können, als er gleich meinte, zwar freundlich im Ton: Ja, aber ich habe gerade Brote im Ofen und muss auflegen..
Danach aber kein Zurückrufen oder so ,auch nicht von meiner Schwiegermutter, nichts.

Sowas verhagelt mir dann endgültig den Tag, der dann einfach vesaut war und mal wieder sehr trübe für mich. Dann hilft mir auch keine der Mechanismen, mit denen ich sonst damit umzugehen pflege, noch nicht mal lesen konnte ich, und das hilft mir eigentlich fast immer.
Ich hatte eben mail-Kontakt mit meiner Frau, die nur dazu meinte, dass ihr Vater sie auch immer abbügeln würde, wenn er gerade beschäftigt sei. Und Ihre Mutter habe wohl einen Loyalitätskonflikt. Und dann ist mir doch noch einmal die Hutschnur hochgegangen und ich habe meiner Frau gesagt, dass ich das Verhältnis zu ihren Eltern endgültig abhake, aber es nur als völlig defizitär ansehen kann, wenn man einen Loyalitätskonflikt habe, wenn sich die Partner nicht im Streit getrennt haben - der soweit geht, dass man brüsk nach über 20 Jahren jeden Kontakt abbricht.

Ich finde es armselig, aber das war mein letzter Versuch in der Richtung - ich habe das deswegen getan, weil ein Freund von mir dazu geraten hat - einmal noch dort anzurufen, um zu klären, warum es keine Kontakt mehr von ihrer Seite geben, einfach um das klar zu haben und mir nicht mehr immer diese Fragen stellen zu müssen.
Aber wenn ich erst gar nicht zu einem Gespräch komme - bitte, dann ist das wohl auch eine Antwort!

02.01.2019 13:43 • x 3 #495


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag