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Frau zieht nach 18 Jahre aus - keine Hoffnung mehr

Joshu
Weil ich nicht nachvollziehen kann , was das hier mit Selbstaufgabe zu tun hat, Sabine. Und wegen der impliziten Schuldzuweisung des nicht genug auf uns selbst geachtet. Aber vielleicht versteh ich's ja nur nicht richtig.

22.01.2019 09:23 • x 1 #556


Sabine
Weißt du, genau so dachte ich einmal auch. Was passiert mit dir, wenn du nicht irgendetwas hinterher jagst?

Deinem Körper und Kopf Pause gibst.

Ich lese Hesse, Kästner u. a..

Ich frage mich täglich: Ist es das, was ich leben möchte?

Was brauche ich um glücklich zu sein?

Wer bin ich und was will ich wirklich leben?

22.01.2019 11:03 • x 1 #557


A


Frau zieht nach 18 Jahre aus - keine Hoffnung mehr

x 3


Joshu
So, seit gestern Abend bin ich Neu-Mitglied einer Band. Drei Herren mit mir, eine Dame (die Leadsängerin ist). Mein zweites Musikprojekt derzeit. Mehrstimmige Vocals, Gitarre, Viola, Cello, Bass. Mein Schwerpunkt wird dort Bass sein, aber auch Gitarre, bisschen Gesang.
Nicht das schlechteste, um die innere Lehre wenigstens temporär ein bisschen zu füllen.


Zitat von Sabine:
Weißt du, genau so dachte ich einmal auch. Was passiert mit dir, wenn du nicht irgendetwas hinterher jagst?

Deinem Körper und Kopf Pause gibst.

Ich lese Hesse, Kästner u. a..

Ich frage mich täglich: Ist es das, was ich leben möchte?

Was brauche ich um glücklich zu sein?

Wer bin ich und was will ich wirklich leben?


Ist ja nicht das Schlechteste, was Du liest.

Pausen vertrage ich gar nicht gut. Aber ich nehme mir sie auch gelegentlich und weiß auch um deren Wichtigkeit.. Aber Tätigkeiten, vor allem schöpferische, sind das was ich mehr brauche. Siehe mein neues Bandprojekt. Siehe das, was ich oben zu meiner inneren Rastlosigkeit geschrieben habe.

Und was mich betrifft, so brauche ich mich das nicht täglich zu fragen. Das weiß ich ganz gut, glaube ich. Nur bekomme ich nunmal derzeit nicht, was ich brauche um glücklich zu sein.

Und wer ich bin, ist auch nicht schwer. Ich bin immer der, der sich in meinen jeweiligen schöpferischen Tätigkeiten verwirklicht.
Das ist wie ein Punkt mit vielen Hinsichten. Ich habe viele Facetten, viele Hinsichten, daher lässt sich die Frage mit dem Verstand ohnehin nicht eindeutig beantworten....

22.01.2019 11:04 • x 2 #558


Mia2
Glückwunsch und viel Spass mit deiner neuen Band. Ich wünsche dir viel Erfolg.

22.01.2019 12:11 • x 3 #559


Joshu
Lieben Dank.

22.01.2019 12:12 • x 1 #560


Joshu
Zitat von Sabine:
Was brauche ich um glücklich zu sein?


Eins noch, liebe Sabine: Die Frage ist gut, weil sie mir Gelegenheit gibt, selbst Stellung zu nehmen zu meiner Position in Sachen Glück.
Ich mag ja nicht so Kalendersprüche, aber dieser - manchmal dem Buddha zugesprochene Spruch - finde ich von einer tiefen Wahrheit geprägt: Es gibt keinen Weg zum Glück! Glück ist der Weg!

Das heißt, es bringt mir überhaupt nichts, darüber nachzudenken, was mich glücklich macht. Im Gegenteil, mir hilft die tiefe Akzeptanz, dass ich das zur Zeit nicht sein kann. Und da gilt es Wege zu versuchen, auszuprobieren, und wenn der Weg gut gewählt war, dann wird sich Glück ganz von alleine einstellen, vielleicht oder auch nicht. Es ist jedenfalls kein Ziel, das dann immer da sein wird - das ist, was Freud im Unbehagen an der Kultur damit meint, dass es dem Menschen nicht bestimmt ist, glücklich zu sein. Glück stellt sich manchmal auf dem Weg ein - wenn er gut ist. .Und es ist immer flüchtig, wenn Du es festhalten wirst, ist es eine Chimäre ,gleich wieder weg. Der Weg, der glücklich macht, ist mühsam und muss immer wieder auf´s Neue entdeckt werden, Sackgassen verlassen, Umwege gegangen werden, Ausgänge aus Labyrinthen gefunden werden.

Das ist leider Menschenlos....

22.01.2019 13:57 • x 5 #561


T
Zitat von e2b:
Ich bin lyrisch jetzt nicht so bewandert, aber aus Büchners Zeilen lese ich, dass sich Lenz irgendwie verkehrt oder fehl am Platz fühlte, ist das richtig? So ein Gefühl begleitet mich zumindest die letzten Tage. Vielleicht ist meine Interpretation auch daher für sowas getrimmt. Ich habe (rational, nicht emotional) bemerkt, dass ich mich nicht nach ihr sehne, sondern nach dem, was ich durch sie hatte: Nähe, Vertrautheit, jemanden zum Reden, jemanden, der mich abends empfängt, jemand, der neben mir im Bett liegt, jemand, der mit mir Dinge ...


Das ist bei mir genauso. Ich erweitere das noch: ich war viel alleine durch seine Dienstreisen, aber trotzdem war es ein anderes Alleinsein. Es ist jetzt niemand mehr da, im Hintergrund, taegliches Telefonieren, jemandes auf den man sich verlasses kann. Alleine ins Kino gehen fuehlt sich jetzt anders an, obwohl es nichts an dem Zustand an sich aendert.

22.01.2019 18:40 • x 2 #562


Joshu
Da weiß ich genau, was Du meinst, Mia2.
Das können auch die Menschen nicht wirklich nachvollziehen, die nicht in einer frischen Trennung stecken.
Ich weiß noch, wie sehr ich das früher genossen habe, mal einen Tag allein zu sein zu Hause oder auch mal allein unterwegs zu sein. Aber jetzt hat sich der ganze Bezug zur Welt so was von völlig verändert, dass eben auch das Alleinsein sich völlig verändert darstellt. Nicht mehr als erholsames Atemschöpfen sondern es besteht die latente Gefahr, sich schlechthin ausgegrenzt zu fühlen. All das habe ich gar nicht gekannt oder sehr sehr lange nicht gekannt. Das ist eine solche existentiell-fundamentale Umpolung, dass ich jeden nicht in der Situation steckenden verstehe, der das nicht nachvollziehen kann.

22.01.2019 18:54 • x 3 #563


U
Zitat von Joshu:
So, seit gestern Abend bin ich Neu-Mitglied einer Band. Drei Herren mit mir, eine Dame (die Leadsängerin ist). Mein zweites Musikprojekt derzeit. Mehrstimmige Vocals, Gitarre, Viola, Cello, Bass. Mein Schwerpunkt wird dort Bass sein, aber auch Gitarre, bisschen Gesang.
Nicht das schlechteste, um die innere Lehre wenigstens temporär ein bisschen zu füllen.


Das ist das beste was Du machen kannst!

22.01.2019 18:57 • x 1 #564


e2b
Zitat von Joshu:
Ich weiß noch, wie sehr ich das früher genossen habe, mal einen Tag allein zu sein zu Hause oder auch mal allein unterwegs zu sein. Aber jetzt hat sich der ganze Bezug zur Welt so was von völlig verändert, dass eben auch das Alleinsein sich völlig verändert darstellt. Nicht mehr als erholsames Atemschöpfen sondern es besteht die latente Gefahr, sich schlechthin ausgegrenzt zu fühlen.

@Joshu du sprichst mir so oft aus der Seele
Ich kann meinen Gefühlszustand irgendwie häufig nicht in Worte fassen. Du hast da aber wirklich ein Talent für und ich finde mich auch oft in deinen Formulierungen wieder.
Danke dafür!

22.01.2019 19:45 • x 4 #565


Sabine
Zitat von Joshu:
Das heißt, es bringt mir überhaupt nichts, darüber nachzudenken, was mich glücklich macht.


Hm... da kann man gut philosophieren drüber.

Doch wie ist man glücklich ohne Geld? Deine schöpferischen Tätigkeiten in allen Ehren.

Es ist die Wahrheit, die dich frei macht, und nicht deine Anstrengungen. (Krishnamurti)

Was möchte ich damit sagen? Ich denke, wenn man den Tag sich so voll packt, dass der Körper regelrecht erdrückt wird, dann hat man auch wenig Gelegenheit seine innere Stimme zu hören.
Rastlos sein gehört für mich dazu.

Ich habe gelesen, dass die Meditation im Buddhismus dazu gehört. Sie unterbricht das Laute aus der Welt.

Buddha nur unabhängig vom Buddhismus zu zitieren, weil es gerade da passt, passt nicht. Buddhismus kann man nicht nach seinen Facetten beugen, nur genau so empfinde ich es gerade.

22.01.2019 22:57 • #566


Joshu
Hey, Sabine!
Zitat von Sabine:
Buddha nur unabhängig vom Buddhismus zu zitieren, weil es gerade da passt, passt nicht.


Sagst Du und lieferst gerade einen perfekten Selbstwiderspruch. Indem Du nämlich einen Satz von Krishnamurti hinwirfst und mir unterstellst, dass ich mit einem Zitat über das Glück den Buddhismus beuge, wie es mir passt. Ich habe wenigstens hinreichend ausführlich dargelegt was ich damit meine und warum mir das plausibel erscheint. Aber Dein Zitat mit der Wahrheit, was soll das jetzt bedeuten? Der Satz ist nicht schon richtig und plausibel, weil er von Herrn Krishnamurti stammt. Ich sehe da zunächst mal nur eine Behauptung. Und noch keinen Beleg, dass man Wahrheit nicht in der Anstrengung erfahren kann.

Und nebenbei habe ich mich durchaus intensiver mit Buddhas Lehre auseinander gesetzt und gehe jetzt noch für mindestens einmal im Jahr auf ein anstrengendes Meditations-Retreat in ein Zen- Kloster, also ich denke schon, dass ich die Essenz dieser Lehre nach 20 Jahren etwas kenne und sie mir nicht hinbiege, wie es mir passt. Und zu den wichtigsten Lehren des Zen-Buddhismus gehört das Zazen, das Sich-Erfahren in der Anstrengung der achtsamen Arbeit, also nix mit Krishnamurtis keine Wahrheit in der Anstrengung! Wer immer dieser Herr übrigens ist.

Zitat von Sabine:
ich denke, wenn man den Tag sich so voll packt, dass der Körper regelrecht erdrückt wird, dann , dann hat man auch wenig Gelegenheit seine innere Stimme zu höre


Wo hab ich denn das geschrieben? Ich kann Dir versichern, dass sich mein Körper dank viel Sport und meist gesunder Ernährung sehr gut und ganz unzerdrückt anfühlt. Und ich habe genügend Pausen und genug stille Phasen. Ich bin also äußerlich nicht ohne Rast. Aber im Gegensatz zu Dir halte ich innere Unruhe durchaus für etwas, was man in schöpferische Energie umsetzten kann, um sie sinnvoll zu nutzen. Gerade jetzt mach ich das ja auch ein wenig, indem ich hier noch schreibe, weil ich noch nicht schlafen kann. Was wäre gewonnen, wemn ich jetzt Licht auslösche und grübele.
Nein, es gibt Phasen, in denen man Stille nicht so lange ertragen kann. Und dann ist nichts Falsches daran, das für sich zu akzeptieren und sich in schöpferischer Tätigkeit versuchen wiederzufinden.

Zitat von Sabine:
Doch wie ist man glücklich ohne Geld? Deine schöpferischen Tätigkeiten in allen Ehren.


Was meinst Du denn damit? Du weißt überhaupt nicht, ob ich kein, wenig oder viek Geld habe.
Nein, ich nage nicht am Hungertuch.
Ansonsten sehe ich keinen weiteren Bezug zwischen Geld und Glück.
Wohl aber zwischen schöpferischer Tätigkeit und Geld. Das hab ich oben erklärt.
Siehst Du da einen engeren Zusammenhang zwischen Geld und Glück? Dann bin ich auf Deine Erklärung gespannt.

23.01.2019 01:34 • x 1 #567


BrokenHeart
Ich denke, Geld und Glück hat nichts mit einander zu tun.

Solange ich bei mir bin und jeden morgen fröhlich (mehr oder weniger) in den Spiegel sehen kann (trotz vielleicht einem MinusKonto) ..... fühle ich mich gut ......
verbiegen geht nicht ..... bei mir jedenfalls nicht

23.01.2019 01:44 • x 1 #568


H
Tschuldigung, darf ich mal?

Bei dem Zitat fehlte leider auch der Teil hinter dem Komma.

Es ist die Wahrheit, die dich frei macht, nicht deine Anstrengung, frei zu sein.

23.01.2019 01:46 • x 1 #569


BrokenHeart
Zitat von Sabine:
Doch wie ist man glücklich ohne Geld?


meinst Du diese Aussage wirklich ernst?

23.01.2019 02:03 • x 1 #570


A


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