Ausmisten Wegwerf-Challenge 2024

Zitat von Isnogud:

Nur so aus Interesse, wie wird das dann gemacht? Alle paar Jahre sähst du dann aus und bestäubst händisch unter sterilen Bedingungen? Oder muss man das gar nicht um die Sortenreinheit zu gewährleisten?

Tomaten bestäuben sich selbst, da ist der Trick nur, Fremdbestäubung zu verhindern, d.h. man muss verhüten.
Man nimmt dazu einfach einen Organzabeutel oder einen Seiden-Probierstrumpf oder Teebeutel oder so etwas in der Art (ich nehme Organzabeutel) und sucht sich eine Blütenrispe an der noch alle Knospen geschlossen sind. (Das ist wichtig, vor Allem, wenn viele Hummeln im Garten unterwegs sind...)
Dann wird das Beutelchen übergezogen und man wartet bis die Blüten darin aufgeblüht sind, schüttelte immer wieder mal, wenn man ganz sicher gehen will, dass eine Bestäubung stattgefunden hat und wartet ab bis sich Fruchtknubbel bilden.
Dann kann man das Beutelchen auch abmachen (ich binde es meist um den entsprechenden Ast, damit ich nachher noch weiß wo verhütet wurde).
Das ist alles.
Sobald die Früchte reif sind (möglichst gut vollreif) kann man sich dann an die Samengewinnung machen.

Natürlich sollte man im Laufe der Zeit auch darauf achten, nicht nur Inzucht zu betreiben... man müsste auch selektieren und immer mal wieder Pflanzen derselben Sorte aber anderen Usprungs für die Bestäubung hinzunehmen. Aber irgendwo sprengt es dann natürlich doch den Rahmen, der einem Hobbyerhalter zur Verfügung steht... und irgendwie hat es über paarhundert Jahre ja auch trotzdem geklappt, Sorten zu erhalten, auch wenn man das nicht ganz so wissenschaftlich streng und eng genommen hat.

Allerdings hab ich gestern einen Ausmist-Motivationsmenschen auf YouTube reingezogen, Brodo oder so ähnlich. Und der meinte, er war selber der kleine Bruder vom Messie, ein Sammler

Ganz falsch ist es nicht. Ob ich wirklich den Fischer-Weltalmanach von 1999 aufheben muss? Manche der Bücher mag ich nicht mal..

Aber ich besitze sie halt gern, bin auch mit dem Glaubenssatz aufgewachsen, Bücher wirft man. nicht weg. Allerdings hab ich jetzt nicht weit von mir eine Bücherecke gefunden, vielleicht kann ich mich im Sommer doch von ein paar trennen und weitergeben.

Bei deinem Saatgut könnte man ja sagen, bei so vielen trägst du eher dazu bei, dass sie eben nicht gepflanzt werden. Aber sei’s drum.

Es geht ja nicht darum, jeden einzelnen Spleen zu eliminieren. Da dürfte man ja nur mehr in einer absoluten Minimalisten-Bude hocken, weder basteln, sporteln noch sonst etwas mehr machen als andere.

Deswegen ist es ja schon gut, seinen Spleen zu erkennen - und jetzt noch nicht anzugreifen. Sondern mal dem Krempel loszuwerden, der am einfachsten ist.

Wenn du zu kleine Matratzenbezüge aufhebst findet sich wohl genug anderes Zeug, dass echt keinen Mehrwert mehr für dich hat. Ich würd jetzt deshalb auch nicht damit anfangen, die Tomatensorten zu sortieren. Sortieren können wir in ein paar Wochen immer noch. Sondern erst mal einen Schritt nach dem anderen und das Auge auf den tatsächlichen Krempel schulen, den wir so lang erfolgreich ignoriert haben. Alles andere ist der letzte Feinschliff. Sonst verfranzen wir uns wieder und es schläft ein.

Wichtig wär’s also jetzt, mal die ganzen Kisten und Laden zu öffnen, während ein Müllsack in der Nähe ist. Alles andere kommt später. Und dann macht sortieren auch deutlich mehr Spaß. Weil ja plötzlich genug Platz und damit auch Zeit da ist, das überhaupt sinnvoll zu tun.

Da kannst du dann meinetwegen auch Alben anlegen und ausstellen, denn dass etwas sicher irgendwo herumkugelt, dass einem so wichtig ist, ist ja leider auch ein Effekt davon, dass man zuviel anderen Sch… hat, der das gar nicht richtig zulässt. Wie die Mobber am Schulhof.

Also: Einen Schritt nach dem anderen, wir ziehen es erst ein paar Tage durch, wir dürfen den Fokus der eigentlich Challenge nicht verlieren. 1 Ding am Tag wegwerfen. Also jetzt mal nicht mit Dingen beschäftigen, die du nicht wegwerfen willst oder die dir am schwersten fallen würden. Sondern kaputte, oder welche, die du weder magst oder nie benutzen wirst. Sonst geht uns wieder die Motivation aus, wir kennen das ja.

Um da mit gutem Beispiel voranzugehen, hab ich mir jetzt die Kiste mit den Nagellacken aus der Kummer-Kommode geschnappt und gut zehn davon verabschiedet. Ging auch erstaunlich schnell mit dem Fokus auf das eine Ding. Einige waren eh schon am Limit, manche Farben grenzwertig, bei anderen mag man das Bürstchen nicht und nimmt es deswegen nie.

Jetzt passten alle in zwei Regale in ein Spiegel-Hochschränkchen im Bad, darunter auch ein dekoratives Glas für das Feilen-Gedöns und daneben den Entferner. Sollten noch ein paar Lieblingsfläschen auftauchen, geht es sich immer noch locker aus. Ergo: Ich weiß jetzt ganz genau, wo die gesamte Nagelgeschichte wohnt - und eine halbe Lade in der Kummer-Kommode ist auch frei geworden. Juhu! Und das vor dem zweiten Kaffee innerhalb von 15 Minuten

Und mehr an Nagellacken als luftig in die zwei Regälchen passt, wird ab jetzt einfach nicht mehr gekauft - und wenn, müssen halt alte gehen. Freu mich!

@Ayaka Unterschätz das nicht! Stell dir nur mal vor, wieviel Platz so ein echter Kleinscheiß wie 365 abgelaufene Nasensprays in der Wohnung braucht.

@Ayaka Genau so ist es! Hab auch so ein Faible für irgendwelche Kisten und Schächtelchen In solch dekorativen, aber ewig ignorierten Kisten bin ich auf die komplett sinnbefreiten einzelnen oder hässlichen oder kaputten Creolen und so Gedöns gestoßen. Sortiert zwar, aber danach nie wieder angefasst. Offensichtlich konnte ich mich in einer früheren Ausmistaktion dann noch nicht davon trennen. Und jetzt war’s easy. Positiver Nebeneffekt war, dass ich im selben Schächtelchen auch auf vergessene Silbermünzen gestoßen bin. Also ausmisten und Goldschürfen in einem quasi

@ElGatoRojo Was machst jetzt mit den Zement?

@ElGatoRojo Bei mir war es grad der umgekehrte Weg, hab eine (allerdings kleine) Blitzzement-Packung und anderes Renovier-Gedöns aus einer Werkzeugschachtel grad in den Keller geräumt.

Wenn man mal reinschaut, kommt man meist eh oft drauf, dass so viel Sinnvolles gar nicht drin ist. Jetzt sichte ich mal das Werkzeug und dann überlege ich mir, ob das Investment in ein paar durchsichtige ansehnliche Plastikboxen dafür zeitnah nicht doch sinnvoll wäre.

Weil es stimmt natürlich, wenn man nicht weiß, wo was drin ist, sucht man ewig in irgendwelche Kartons und Täschelchen oä.