Hey, ich denke, es wäre vielleicht mal ganz gut so einen Austausch zu erstellen wieder, wo sich Ex-Partner von Leuten, die die Borderline-Persönlichkeitsstörung haben oder ähnliche psychischen Krankheiten haben, austauschen können oder beziehungsweise ihre Geschichte hineinschreiben können. Das kann vielleicht den einen oder anderen helfen, der in Zukunft auf dieses Forum stoßt und vielleicht ein bisschen Bestätigung sucht, dass er nicht alleine ist, wenn er denn so ein Beziehungsmuster erlebt hat.
Also schreibt vielleicht rein:
1. Was ist eure Erfahrung damit?
2. Was habt ihr nach der Trennung gemacht/Wie ging es euch?
3. Wie sah danach euer zukünftiges Beziehungsleben aus?
Also zu mir:
Ich war so 4/5 Monate mit einer Borderlinerin zusammen. Am Anfang war es ein Traum und ich wurde voll idealisiert. Später kam dann die sogenannte Nähe-Distanz-Problematik auf. Also sie musste manchmal einfach auf Distanz gehen, weil sie es nicht anders konnte und in diesen Distanz-Phasen konnte man auch nicht wirklich viel mit ihr schreiben oder reden. Man hat quasi mehr gegen ne Wand geredet. Das war halt immer ab und zu da und dann war wieder die Nähe da. Irgendwann, aber relativ früh, gab es dann auch die ersten Streite beziehungsweise Testungen. Sie hat mich versucht öfters zu testen, indem sie Sachen gesagt hat, die mich verletzen sollten. Sie wollte dadurch einfach ne Bestätigung bekommen, dass ich sie auf gar keinen Fall verlasse. Manchmal ist dadurch allerdings auch ein Streit entstanden, weil ich natürlich wollte, dass sie das nicht immer wiederholt und damit mal aufhört. Manchmal hat sie auch einfach angefangen oder provoziert, obwohl es dafür keinen Grund gab. Sie war dann einfach irgendwie anders und zurückweisender. Ich denke, das war dann wohl die Abwertung. Nach diesen ganzen Streiten habe ich mich emotional ausgesaugt gefühlt. Das war immer am Morgen irgendwie so oder ich habe mich so komisch gefühlt. So seltsam einfach. Von ihrer Seite war aber alles irgendwie gut und sie hat sich ganz normal gefühlt. Es kamen auch öfters solche Aussagen, wie: Du darfst mich auf gar keinen Fall verlassen. Oder: Bald gehst du sowieso. Eine weitere Sache, die ich noch nicht erwähnt hatte war, dass sie sich öfters nach Streits oder auch manchmal einfach so am Abend oder in der Nacht selbst verletzt hat, mit einer Klinge am Oberschenkel. Sie hatte da auch bereits einige Narben. Zu Ende ging es dann im Februar. Sie hat dann einfach irgendwann Schluss gemacht. Der Grund wurde nicht genannt, jedenfalls dauerhaft geändert. Ich wurde dann aber enorm abgewertet und alle Sachen in der Beziehung oder an mir wurden schlecht gemacht. Auch wenn sie es vorher gut fand.
Nach der Trennung habe ich mich über diese Krankheit informiert und es hat einfach alles gepasst und die Geschichten waren irgendwie sehr ähnlich. Ich hab mit meiner Mutter gesprochen (Sie ist Psychologin) und sie hatte schon am Anfang das Gefühl gehabt beziehungsweise die Verdachtsdiagnose gehabt, da meine Ex auch mal mit ihr über ihre ganzen Probleme mit dem Ritzen und ihren Gefühlen geredet hat. Ihre eigene Mutter wusste nicht so viel von ihren Problemen, nur dass sie eine Essstörung hat, aber das hat sie nicht wirklich für ernst genommen.
Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich immer noch single, aber das ist in Ordnung, denke ich. Ich beginne im August meine Ausbildung und ziehe dort auch um in ein Wohnheim direkt auf dem Gelände. Ich werde mich darauf konzentrieren und gucken, was noch auf mich zukommt. Manchmal habe ich nur Angst, dass meine nächste Beziehung auch so wird, aber ich weiß, dass diese Angst nur in meinem Kopf ist, weil man trifft schließlich eigentlich nicht oft auf Borderliner.
18.06.2025 08:51 •
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