Hallo liebes Forum, ich bin per Zufall hier gelandet und habe gedacht, ich versuche es mal. Vielleicht hatte jemand anderes schon mal ähnliche Probleme und hat einen Rat für mich.
Kurz gesagt, ich denke darüber nach, mich von meiner Frau zu trennen. Schon länger jetzt. Ich hatte vor einigen Jahren, ungefähr zu Corona eine sehr schwere Zeit. Meine Eltern sind kurz nacheinander gestorben, hatte zudem große Probleme auf der Arbeit, mir ging es gesundheitlich schlecht und ich hatte das Gefühl, dass alles über mir zusammen bricht. War damals auch beim Psychologen und hab Anti-Depressiva verschrieben bekommen. Mit meiner Frau lief es damals schon nicht mehr wirklich rund und die Vielzahl meiner Probleme hat irgendwie dazu geführt, dass es immer schlechter wurde. Ich habe mich nicht verstanden gefühlt, nicht abgeholt. Zu dem Zeitpunkt hatten wir auf der Arbeit eine neue Kollegin. Sie war mir zugeteilt und alleine deshalb haben wir viel Zeit miteinander verbracht. Ganze Tage im Auto unterwegs und mir ihr konnte ich reden und habe mich verstanden gefühlt. Aus dem endlosen Reden ist dann irgendwann mehr als nur reden geworden und nach einer kurzen und recht intensiven Affaire war das alles einfach zu viel für mich, weil ich eigentlich überhaupt nicht der Typ für so etwas bin und ich hatte mich entschlossen mich von meiner Frau zu trennen. Grundsätzlich eigentlich nicht wegen meiner Affaire, sondern mehr weil es für mich so nicht mehr ging und letzteres hat dann vermutlich als Katalysator gewirkt. Also habe ich ihr das gebeichtet und wollte mich von ihr trennen. Sie ist in Tränen ausgebrochen, hat die Welt nicht mehr verstanden und mehr oder minder direkt gesagt, dass das wohl zumindest in Teilen auch ihre Schuld wäre. Mir hat das fast das Herz gebrochen Sie weinen und so verzweifelt zu sehen. Wir haben dann tatsächlich fast 2 Tage ununterbrochen geredet und da kam auch wirklich alles auf den Tisch. Ich habe dann sofort die Affaire beendet und auch meinen Job gekündigt und meine Affaire seit dem auch nicht wieder gesehen.
Das war 2022 im September. Die folgenden Monate waren die schönsten meines Lebens. Sie hat sich unendlich viel Mühe gegeben, so wie ich auch und alles war genau so, wie ich es mir immer gewünscht habe und nie für möglich gehalten hatte. Schleichend wurde alles wieder so wie es immer war und ich bin wieder an dem Punkt, wo ich Ende 2021 war. Da ich ansonsten emotional recht stabil bin und nicht in so einer Ausnahmesituation wo alles über mir zusammenbricht kann ich anders damit umgehen aber es kommen Gedanken, die ich selber auch nicht steuern kann, ob es richtig war damals die Affaire zu beenden und mit meiner Frau zusammen zu bleiben. Ich möchte diese Gedanken auch nicht haben aber ich kann es nicht steuern. Ich schäme mich, auch vor mir selber dafür, was ich damals gemacht habe aber es war so ein schleichender Prozess irgendwie und ich gebe da auch ein bisschen den Anti-Depressiva eine Mitschuld wobei es keine Frage ist, dass es mein persönliches Versagen ist und auch nicht entschuldbar ist. Ich hatte mich damals schon extrem über ihre Reaktion gewundert, weil ich ein Vermögen darauf gesetzt hätte, dass sie nach der Beichte von selbst einen Schlussstrich ziehen würde was auch ihr gutes Recht gewesen wäre.
Zu den Problemen die ich habe. Es sind eigentlich zwei Probleme. Ich habe das Gefühl, dass sie keine Empathie für mich hat, dass ich immer an letzter Stelle komme, dass sie mich nicht versteht. Das zweite Problem ist für mich ein S.. Ich habe das Gefühl, dass sie eigentlich keinerlei Lust auf mich hat und das alles was läuft eigentlich nur dem dient, dass ich irgendwann einfach schlechte Laune bekomme wenn nichts läuft. Mit Kindern ist das eh immer so eine Sache. Es geht halt einfach nicht immer was man möchte. Aber als kleines Beispiel. Gestern nachmittag waren die Kinder nicht da. Meine Frau hat oft Rückenschmerzen, also habe ich ihr den Rücken massiert. Das kann ich recht gut, weil ich das mal gelernt habe. Zum Ende ist sie dann so leicht weggeschlummert und ich habe mich hinter sie gekuschelt und wir haben eine Stunde geschlafen. Dann sind wir wach geworden und ich hab uns Kaffee gemacht. Dann fragte sie, ob ich noch einen BJ wollen würde. Meine Gedanken sind dann aber: nicht, dass das nicht schön wäre aber wenn sie selber Lust hätte .
In den Monaten nach meiner Beichte war das auch einfach anders. Ich hab fast jeden Tag irgendwelche Fotos bekommen mit dem Hinweis, ich soll mal warten bis die Kinder im Bett sind. Sie hat jeden Abend irgendwelche Dess. angezogen und was weiß ich nicht alles gemacht. Alles Geschichte. Komplett.
Wenn ich versuche mit ihr zu reden sieht sie alles immer als Schuldzuweisung auch wenn ich einfach nur Reden möchte. Ich habe sie so oft gefragt ob mit ihr alles in Ordnung ist, ob sie irgendwas anders möchte, ob sie was ausprobieren möchte aber sie vermittelt mir immer nur das Gefühl, dass ich sie nerve. Ich habe ihr sogar wörtlich gesagt, dass ich unglücklich bin und ich die Frau wieder haben möchte aus den 3 Monaten.
Ich verstehe das nicht. Auf gar keinen Fall möchte ich wieder irgendwie in eine Situation kommen wo ich anfällig werde für was auch immer. Dann lieber einen glatten Schlussstrich. Kann mir irgend jemand etwas raten?
04.05.2025 14:20 •
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