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Bildungsgefälle in Beziehung

6rama9
Zitat von Flocke_:
Außerdem ist mir seit ich meinen Freund kennengelernt habe, aufgefallen wie ultra langweilig wir gebildeten doch sind.

Warum sollten Bildung und Langeweile korrelieren? Das ist doch unsinnig. Du findest halt nur andere Denk- und Verhaltensweisen spannender, als die die du in deinem beruflichen Umfeld täglich siehst. Das hat aber nix mit Bildung zu tun.

31.01.2020 21:47 • x 1 #91


H
Um mal einem sehr verbreiteten Vorurteil und Irrtum entgegenzutreten: Menschen mit einem hohen IQ sind sozial sehr kompatibel, sie können sich sehr gut in andere Menschen hineinversetzen. Dazu gibt es eine jahrzehntelange Studie der Universität Marburg, ist die einzige über diesen langen Zeitraum in Europa. Macht keinen Spass, die zu lesen, weil Statistik, das will keiner, man liest lieber populär:) Hochintelligente Leute mit sozialen Defiziten hätte man gerne, ist aber nicht so.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass einer meiner besten Freunde noch nicht mal Hauptschulabschluss hat und clever im Leben ist. Wenn er auf seinen Bildungsgrad angesprochen wird, antwortet er: bin mehrfach von der Schule geflogen, gilt das auch?

Akademiker: ja, ich hab studiert, ja, ich bin Akademiker, bla. Deshalb kann ich nur mit Akademikern, gähn. Die besten Gespräche hatte ich mit theorethischen Physikern, die brachten mich voll an meine Grenze, die waren aber cool. so wie der ohne Schulabschluss.

31.01.2020 22:03 • x 3 #92


A


Bildungsgefälle in Beziehung

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L
Zitat von H-Moll:
Menschen mit einem hohen IQ sind sozial sehr kompatibel, sie können sich sehr gut in andere Menschen hineinversetzen. Dazu gibt es eine jahrzehntelange Studie der Universität Marburg, ist die einzige über diesen langen Zeitraum in Europa. Macht keinen Spass, die zu lesen, weil Statistik, das will keiner, man liest lieber populär:) Hochintelligente Leute mit sozialen Defiziten hätte man gerne, ist aber nicht so.

Gib mir mal bitte eine Quelle, ich konnte dazu nichts finden, gerne auch per pn. Danke

Es sind wie gesagt MEINE Erfahrungen, ich sprach nicht von emotionaler Intelligenz, Allgemeinbildung, Empathie oder Fleiß, sondern vom IQ.
Wenn es denn bei Erwachsenen aufgrund einer Studie so sein sollte, dass diese sehr sozial sind (was ich nicht glaube), so ist dies zumindest bei Kindern nicht der Fall. Kinder mit einem sehr hohen IQ haben haben sehr wohl oft soziale Defizite, sind zurückgezogen und wenn sie sich doch öffnen, werden sie nicht selten von Gleichaltrigen gemobbt.

Aber es ist ein weites Feld und jedem das Seine, mir das Meine.
Und meine Meinungen, meine Erfahrungen mögen nicht allen gefallen.
Finde ich auch positiv, denn die breite Mainstream Masse ist für mich nie ausschlaggebend, in keinster Weise.

Also, Offenheit und Toleranz stünde manchen gut zu Gesicht, meine Meinung, ich bleibe dabei.
Und nochmals, ich mache einen akademischen Grad oder das erlangen des Abiturs in keinster Weise von einem Intelligenzquotienten abhängig, vielmehr ist es Fleiß und das Streben nach Anerkennung und Erfolg.
Nicht selten stecken auch stabile, unterstützende Elternhäuser eine große Rolle dabei zu Akademikern heranzuwachsen, während der Malocher nicht selten diese weitreichenden finanziellen Mittel nicht zur Verfügung hatte und auch nicht immer ein unterstützendes, stabiles Elternhaus.

Wenn Leute hier meinen, ich würde dies alles persönlich nehmen muss ich sagen, nein, das ist es nicht, ich empfinde manche Äußerungen nur absolut entwürdigend und herablassend vielen Menschen in meinem Leben gegenüber und die möchte ich vielleicht indirekt nur verteidigen, zudem mag ich keine Menschen, die sich für etwas Besseres halten, da meiner Erfahrung nach genau diese oft die eigentlichen armen Würstchen sind.

31.01.2020 22:38 • x 3 #93


H
https://de.wikipedia.org/wiki/Marburger...tenprojekt

Hoffe, der populäre link über wikipedia klappt. Fasst das aber zutreffend wieder.


In Deutschland ist es leider noch so: Bildung hängt in erster Linie vom Elternhaus ab.

Bildung und Intelligenz sind zwei sehr unterschiedliche Dinge, die meisten Hochbegabten bleiben unentdeckt, die suchen sich ihren eigenen Weg.

31.01.2020 22:51 • x 7 #94


L
Zitat von H-Moll:
die meisten Hochbegabten bleiben unentdeckt, die suchen sich ihren eigenen Weg.

Danke für den link, aber es geht doch hier jetzt nicht wirklich um Hochbegabung?!

Ja, ich finde es einfach anmaßend über Menschen aufgrund ihrer schulischen Laufbahn oder Ausbildung zu urteilen.
Vielleicht war das Date der TE ein liebenswerter Typ und sie verpasst jetzt einen netten Menschen, weil sie nicht genau hingeschaut hat, da er ihrem Niveau nicht entsprach. Schade...
Darum geht es doch, nicht ums Selektieren, sondern ums Hinsehen!
Und ich kenne einen sehr intelligenten, selbstständigen Handwerker mit Vollabitur und eigener Firma.

Wie ich schon sagte, die Welt ist so bunt!

31.01.2020 22:55 • x 1 #95


LaLeLu_
Loveforfuture: deinen letzten Absatz find ich super.

Also diese Studie deckt sich Im Ergebnis nicht mit meinen subjektiven Praxisempfinden.

Dennoch bin ich der Meinung, dass es nichts über Intelligenz aussagt, welchen Bildungsstand eine Person hat. Es ist vermessen find ich, die Prioritäten im Leben nach dem eigenen Ermessen zu beurteilen. Wenn jemand ein zufriedenes Und Erfülltes Leben hat, auch in dem er beruflich ncjht sich groß weiterentwickelt hat, heißt das nicht, dass er zb passiv ist oder keine Ansprüche hat.

Es gibt viele, die hätten locker das Zeug zum Akademiker, haben aber andere Wünsche im Leben.

Auch ein Mechaniker mit Hauptschulabschluss hat Entwicklungspotenzial, kann seinen Meister machen und sich selbständig machen und vielleicht erfolgreicher werden als so mancher Akademiker, der dann doch irgendwie im Backoffice versauert. Was eben auch okay ist.

Ich weiß zb, warum ich nicht studiert habe und das lag nicht daran, dass ich das Zeug nicht gehabt hätte oder nicht die Möglichkeiten.

Dafür habe ich schon 10 Jahre fett steuern gezahlt, bis so mancher Akademiker mal fertig wird und sein Bafög zurückzahlt. Und ohne die kleinen einfachen Menschen an allen Ecken und enden wär jeder Akademiker ncjht mal arbeitsfähig.

Das die Leute, die hier teilweise gedated wurden, halt echt Nicht die hellsten Sterne am Himmel Waren und recht einfältig, hat doch damit halt echt nix zu tun.

Aber so mancher schmückt sich halt lieber mit dem dr super Anwalt als mit dem Buchhalter. Ich sag nur: have a nice Ride..

31.01.2020 22:57 • x 2 #96


H
Es geht darum, dass man sich bei Bildungsgefälle in der Beziehung, so hiess der Titel, etwas einBIlden kann.

31.01.2020 23:31 • #97


Ayaka
Zitat von H-Moll:
Die besten Gespräche hatte ich mit theorethischen Physikern, die brachten mich voll an meine Grenze, die waren aber cool. so wie der ohne Schulabschluss.


Die lachen sich wahrscheinlich auch einen Ast ab wenn jemand mit einem dualen Bachelor sonstwiewas von der Fachholschule Wald- und Wiesenthal mein er/sie habe akademisches Niveau auf das man sich was einbilden kann.

01.02.2020 00:46 • x 1 #98


Y
@H-Moll
Zitat:
Wenn er auf seinen Bildungsgrad angesprochen wird, antwortet er: bin mehrfach von der Schule geflogen, gilt das auch?

Oh ist das schnuckelig!

Ist er noch zu haben?

01.02.2020 01:02 • x 3 #99


F
Zitat von H-Moll:
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass einer meiner besten Freunde noch nicht mal Hauptschulabschluss hat und clever im Leben ist. Wenn er auf seinen Bildungsgrad angesprochen wird, antwortet er: bin mehrfach von der Schule geflogen, gilt das auch?

Akademiker: ja, ich hab studiert, ja, ich bin Akademiker, bla. Deshalb kann ich nur mit Akademikern, gähn. Die besten Gespräche hatte ich mit theorethischen Physikern, die brachten mich voll an meine Grenze, die waren aber cool. so wie der ohne Schulabschluss.


Was ist denn das für ein eigenartiges Beispiel?

Ich hatte, als ich ehrenamtlich mit behinderten gearbeitet habe, die tollsten, herzerwärmende Gespräche. Heißt jetzt? Soll die Antwort deines Kollegen etwa irgendwie pfiffig sein? Nö, geht so. Was soll er auch sonst sagen, wenn er nichts vorweisen kann.

Und ehrlich gesagt finde ich es lächerlich, dass die ohne Uniabschluss auf Akademiker losgehen! Sind auch nur Menschen, ihr hattet auch die Möglichkeit euch so schimpfen zu können, wenn ihr dadurch schon innere Unruhe bekommt. Aber aus persönlichen Gründen dagegen entschieden...

Ich weiß ja nicht wie es euch so geht, aber der Grund warum ich studieren gegangen bin war der, dass ich noch keinen Bock hatte arbeiten zu gehen und es mir dann doch wesentlich schlauer erschien vorerst in den Kopf und Partys zu investieren, um danach zügig anständiges Geld zu verdienen. Und so geht es der Mehrheit!

01.02.2020 01:16 • x 2 #100


LaLeLu_
Ich wollte eigenständig sein, mein eigenes selbstbestimmtes und unabhängiges Leben führen. Außerdem hab ich ein teures Hobby bzw. Leidenschaft. Ich reite mein Leben lang und wollte mein Pferd selbst bezahlen können und nicht mehr länger von Mama und Papa. Schließlich kostet ein Pferd einiges.

Anständiges Geld verdiene ich ebenfalls

Ich habe halt eben viel Interessen jenseits der Arbeit und ich wollte dafür auch Zeit haben.

Außerdem bin ich ein extrem aktiver und sportlich orientierter Typ. Theorie zu pauken hätte mich eben nicht erfüllt.

01.02.2020 01:52 • #101


E
Zitat von Prosska:
In meinem Freundeskreis haben die Akademiker (als auch Unstudierte) noch promoviert, einen MBA gemacht, sich stetig weitergebildet, sich selbstständig gemacht und alle hatten große Freude dabei. Diese Freude an Wissen vermisse ich.

Fächerübergreifend promovieren weniger als 10% aller deutschen Akademiker. Und nur 16% aller Akademiker machen sich selbständig. Dein Freundeskreis ist also alles andere als repräsentativ.

Zitat von Prosska:
Gespräche mit Tiefgang. Wieso er welche Lebensentscheidungen getroffen hat, was ihn antreibt, wieso er welche Beziehung beendet hat, welche Baustellen er hat, wie er die angeht... Metaebene.

Ziellose und unreflektierte Akademiker gibt es wie Sand am Meer. Was Du in Wirklichkeit suchst, sind emotional intelligente Menschen mit sog. Growth Mindset. Diese stellen aber selbst unter Akademikern nur eine Minderheit dar. Dass sie in Deinem Freundeskreis überrepräsentiert zu sein scheinen, liegt vermutlich am Selection Bias. Du hast Dir halt bevorzugt solche Menschen als Freunde ausgesucht.

Zitat von 6rama9:
Es ist einer der großen Trugschlüsse, von Fachwissen auf Intelligenz zu schließen. Fachwissen kann sich auch jemand mit IQ 80 aneignen. Intelligente Menschen glänzen gerade durch Flexibilität und Selbstständigkeit. Und selbst soziale und emotionale Kompetenz korreliert sehr gut mit dem IQ.

Kognitive Intelligenz ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für emotionale Intelligenz. Emotionale Intelligenz lässt auf einen hohen IQ schließen, aber ein hoher IQ lässt nicht automatisch auch auf emotionale Intelligenz schließen.

01.02.2020 02:24 • x 5 #102


LaLeLu_
Zitat:
Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht, wenn ein Partner deutlich gebildeter als der andere ist?

Aber um zu der Eingangsfrage zurückzukommen:
Da konkret Bildung angesprochen wurde: meine bisherigen Partner waren nur vom reinen Blatt her entweder gleichwertig gebildet oder sehr viel gebildeter.

Tja meine Erfahrungen zu dem Bildungsgefaelle: also ich kann damit leben, dass ich nicht sofort Fontanes Geschichte zum stechliner See kannte oder aus dem stehgreif wusste, welche Schlacht im oderbruch stattgefunden hat... ich kenne Fontane und ich kenne die Geschichte ganz gut. Ich muss auch nicht über Sokrates philosophieren oder jedes klassisches Werk sofort identifizieren können... ich muss nicht das Periodensystem auswendig kennen oder sofort wissen, wo was im BGB zu finden ist...

Akademiker... in den meisten Fällen geht es doch um Spezialbildung.. und das ist eben interessenbezogen.

ansonsten sprechen wir von Allgemeinbildung und die ist doch unabhängig von einer akademischen Laufbahn...

Also meine Erfahrung mit sehr viel gebildeteren Menschen: sie hatten tolle Lebensläufe, Doktortitel, große Worte und hörten sich gerne selbst reden. Und wie gerne sie sich selbst reden hörten. Es war immer mehr Schein als sein. Große Sehnsüchte, nie zufrieden, alles nie genug.

Aber das war ihr Charakter.

Ich hatte Lebensintelligenz, noch nicht die ganze Welt gesehen, hab viel Herz und bin ehrlich. Ich packe Dinge an, statt sie im kopf zu verplanen.

Für mich verkomplizieren sie alles und oft genug ohne Ergebnis und für sie war ich wahrscheinlich einfach immer zu planlos drauflos. Nur ich bin eben die, die ihr Leben auf die Reihe kriegt, weil ich die Bin, die mit sich und ihrem Bescheidenen Leben glücklich und zufrieden ist. Und eben ncjht immer noch nach mehr Strebe.

Ich glaube aber Grundsätzlich, dass es sich wunderbar ergänzen und sehr gut passen kann. Wenn der eine mehr so und der andere mehr so ist.

Aber ich versteh eben eh nicht, was das, was du schilderst mit Bildung zu tun haben soll.... das ist eben ein Typ, der in allen Belangen nicht sonderlich interessiert und engagiert ist. Der ist einfach so.

01.02.2020 02:31 • x 1 #103


P
Zitat von lindycoll:

?



Sorry ich war gestern lange unterwegs und nicht mehr online.

Die genannten Dinge bewirken, dass die Anziehung bei mir abflaut.

01.02.2020 10:06 • x 1 #104


P
Zitat von Angi2:
Was hat Angst vor Spritzen mit Intelligenz zutun?
Wenn dir als Akademikerin nicht bekannt ist, dass eine Spritzenphobie jeden heimsuchen kann, dann solltest du dich schleunigst weiterbilden, bevor man über dich lacht.


Ich nehme an, du bist keine Akademikerin, wenn du dich hier so getriggert fühlst? Genau dieses Gebashe meine ich, diese aggressive Art gebildeteren Menschen gegenber, die dir rein gar nichts getan haben... das macht unglücklich in einer Beziehung! Angegriffen werden, obwohl man nichts getan hat. Passiv-aggressiv, schlimm.

Lies bitte genauer, es geht mir wie gesagt um das Gesamtbild und abgesehen vom Bildungsgefälle macht es- in meinen Augen- einen Mann nun mal nicht gerade anziehend, wenn er Angst vor einem kleinen Piekser hat.

No offence, aber ich möchte einen toughen Mann an meiner Seite haben, da tritt der alte Beschützerinstinkt hervor... ich mag sowas einfach und für mich ist so jemand einfach unmännlich. Und bevor wieder auf mich eingedroschen wird- Partnerwahl ist höchst subjektiv! Meine Kriterien lege ich immer noch selbst fest und die können hier auch nicht durch eine Diskussion abgeändert werden.
So mag ich beispielsweise keine kleinen Männer oder Raucher.

Was der eine gut findet, mag der andere nicht etc.

01.02.2020 10:09 • x 3 #105


A


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