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Bin immer noch schockiert

N
Zitat von Arnika:
Histrioniker schätzen zudem auch generell die Beziehung zu anderen Menschen als viel näher ein, als sie ist. Das muss nicht unbedingt manipulativ sein, sondern ist einfach so.


Meine Ex hat einem Arbeitskollegen mit dem sie sich gut verstanden hat mal gesagt dass er ihr Seelenverwandter sei. Naja er fand sie wohl auch gut und hat das dann verständlicherweise falsch interpretiert. Hat ihr dann ein paar Wochen später seine Liebe gestanden. 15 Jahre älter als sie und eigentlich in einer glücklichen Beziehung gewesen.
Meine Ex hat mir das dann abends ganz locker flockig erzählt als ob das nichts gewesen wäre. (Dass jeder Horst für sie ein Seelenverwandter war ist mir auch erst im Nachhinein als Red Flag aufgefallen).

Solche Leute können zwischenmenschlich echt viel kaputt machen, nur um ihre andauernde Bestätigung und Anerkennung zu erhalten.

So krass wars bei mir nicht, was du alles beschrieben hast @arnika, aber ich bin jetzt noch froher was mir eventuell alles erspart geblieben sein könnte

Zum TE:
ich glaube so ein toxischer Liebeskummer ist intensiver als normaler aber dafür vergeht er schneller, weil man sich auf der rationalen Ebene bewusst ist, dass man hier nicht viel verloren hat.

10.04.2020 15:15 • x 3 #76


A
Zitat:
Meine Ex hat mir das dann abends ganz locker flockig erzählt als ob das nichts gewesen wäre. (Dass jeder Horst für sie ein Seelenverwandter war ist mir auch erst im Nachhinein als Red Flag aufgefallen).


Kommt mir sehr bekannt vor Es gibt da natürlich, wie bei jeden Auffälligkeiten, immer Abstufungen, es würde bei weitem nicht jeder Betroffene so weit gehen, mit einem Selbstmordversuch Aufmerksamkeit zu erlangen oder sich ein Messer in den Oberschenkel zu rammen. Das gibt es am Ende der Laternenstange, so weit würde meine Freundin aber niemals gehen. Wobei, einen gewissen Grad an selbstzerstörerischem Verhalten kann ich schon wahrnehmen, aber weit subtiler.

Zudem spielt natürlich neben der Ausprägung auch das eigene Temperament, als auch die Erfahrungen, was bei wem funktioniert und was nicht funktioniert, eine Rolle. Und du darfst nicht vergessen, ich beobachte das - wenn auch aus gewisser Entfernung - seit 10 Jahren. Da kommt dann schon einiges (und mehr) zusammen. Der Vorteil wiederum, sie sind bei weitem nicht so furchtbar gemein wie waschechte Narzissten, wenn sie auch auf andere Art durchaus gefährlich werden und krank machen können. Selbst ich als (etwas jüngere) Frau fühle oft einen echten Beschützerinstinkt und natürlich auch ein gewisses Faszinosum ihr gegenüber, weil sie oft einfach wirklich arm ist, auch amüsant und mitreißend und man erlebt verrückte Dinge, die man sonst eher nicht erleben würde. Aber mir ist natürlich schon auch klar, dass das oft nur deshalb eingesetzt wird, um sich nicht für vorherige Aktionen rechtfertigen zu müssen und trotzdem Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie erkennen ja auch hervorragend, wie sie jemand einwickeln können. Und bei mir ist das sicher, dass sie mir halt oft auch einfach leid tut. Denn schön ist das alles für sie ja auch nicht.

Aber mit einem großen Freundeskreis ist es einfach, da kann man so einen Menschen sehr gern haben und für ihre Art auch schätzen, man hat allerdings auch immer großräumige Rückzugsmöglichkeiten. Ich sehe sie manchmal 3 Monate nicht, wenn es mir too much wird oder ich schlicht keine Zeit oder Nerven für etwaige Szenen habe. Als Partner sieht die Sache natürlich deutlich schwieriger aus. Oft beobachte ich hier leider dann auch einen gewissen Verlust an Respekt dazu, weil der Partner auf die Dauer eben auch viele peinliche Aktionen erlebt und er sich manchmal auch einfach nur fremdschämt. Sowas ist nicht einfach, und träumen würde wohl kaum einer von so einer Beziehung, außer er hat selbst gröbere Probleme. Aber wie gesagt, eigene Dynamiken. Da müssen schon zwei zusammenkommen, er brauchte immer schon Dramaqueens, und sie gibt ihm das. Und auf eine gewisse Art manipulieren sie sich gegenseitig.

Aber so oder so, ich denke, der TE tut gut daran, einige dieser Szenarien für sich selbst in der männlichen Hauptrolle in Gedanken durchzuspielen. Die Parallelen sind schon sehr auffällig, wie er ja selbst einräumt. Wenn er so vernünftig ist, wie er hier rüberkommt, dann wird sich alsbald die Sehnsucht danach vermutlich in Grenzen halten. Und wenn nicht, dann kann er ja immer noch versuchen, mit theatralischen Gesten und großem Drama zurückzugewinnen. Das sollte, mit etwas Behaarlichkeit und einer gewissen Neigung für die Schauspielkunst griechischer Tragödien eigentlich funktionieren. Man sollte nur vorsichtig sein, was man sich wünscht

10.04.2020 18:30 • x 2 #77


A


Bin immer noch schockiert

x 3


CaveCanem
Der liebe Gott bewahre mich vor der Erfüllung meiner Träume.

Spannend. Dieses Krankheitsbild kannte ich vorher nicht. Was es nicht alles gibt?!

10.04.2020 19:59 • x 2 #78


M
Zitat von nova:
Zum TE:
ich glaube so ein toxischer Liebeskummer ist intensiver als normaler aber dafür vergeht er schneller, weil man sich auf der rationalen Ebene bewusst ist, dass man hier nicht viel verloren hat.


Ja ich merke gerade wie intensiv sich das anfühlt. Schwer zu beschreiben was gerade in mir vorgeht, diese innere Unruhe hab ich vorher noch nie so extrem gehabt. Es ist irgendwie verrückt, obwohl ich jetzt weiß was abgelaufen ist, warum sie gemacht hat was sie gemacht und das wahrscheinlich nur der Anfang gewesen wäre vermisse ich sie. Es fühlt sich nicht gut an wenn man innerlich so zerrissen ist.


Zitat von Arnika:
Und wenn nicht, dann kann er ja immer noch versuchen, mit theatralischen Gesten und großem Drama zurückzugewinnen. Das sollte, mit etwas Behaarlichkeit und einer gewissen Neigung für die Schauspielkunst griechischer Tragödien eigentlich funktionieren.


Das werde ich bestimmt nicht versuchen. Ich muss zugeben dass ich bis vor 3 Tagen den Gedanken hatte irgendwas zu unternehmen, aber ihr habt mir den Kopf hier ganz gut zurechtgerückt. Sie hat mir ja auch klar zu verstehen gegeben dass sie mit mir nichts zu tun haben will, von daher hätte ich mich wohl nur zum Deppen gemacht. Und wenn jemand nichts mehr von mir wissen will gilt es das zu respektieren.

10.04.2020 21:57 • x 2 #79


A
Naja, eine histrionische Persönlichkeitsstörung gilt als die attraktivste Persönlichkeitsstörung im Sinne von Anziehung und hoher Emotionalität. Gerade, wenn du vorher am langen Arm verhungert bist, dann ist klar, dass dich diese Emotionalität anzieht. Aber wenn du aufdröseln kannst, dass dir gar nicht so sehr der Mensch, sondern vor allem auch diese Emotionalität fehlt - und das einem Krankheitsbild entspringt, die eigentlich auf einer gewissen Emotionslosigkeit und Egomanie beruht, weshalb Emotion eben aufgrund dieses Mangels übersteigert dargestellt wird, - dann fällt es dir leichter.

Und nein, ich möchte dich nicht auf blöde Gedanken bringen. Aber du hast offenbar das Bild noch nicht ganz verstanden: Wenn dir eine Dramaqueen der höchsten Stufe sagt, sie möchte nichts mehr mit dir zu tun haben und rauscht beleidigt ab, dann ist das ihr ganz normales Verhalten. Das kann man nicht so ernst nehmen. Bedenke aber: Das ist eben ihr ganz gewöhnliches Verhaltensrepertoire, und so viele hat sie davon nicht. Das ist etwas, was in Beziehungen durchaus mehrmals die Woche passieren kann. Und nein, ändern kannst du das nicht. Genauso wenig wie du es jetzt aufhalten konntest. Du könntest nur lernen, damit zu leben. Aber gerade mit deiner Trennungsangst, rate ich dir, lass es. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du das als ewige Wiederholung im Film deines Lebens wirklich brauchen kannst. Außer als Boot Camp in Sachen Abhärtung. Das wäre dann wie bei Einer, der auszog, das Fürchten zu lernen.

10.04.2020 22:29 • x 1 #80


Raida
Zitat von Arnika:
Und bedenke, die tollen schillernden Eigenschaften kannst du nicht ohne die negativen, die immer mehr zu Tage treten würden, haben. Nur das gesamte Vollpaket. Und dann überleg dich nochmal, ob du diesen möglichen Szenarien wirklich nachtrauern magst.


Wo viel Licht, da viel Schatten

Zitat von nova:
ich glaube so ein toxischer Liebeskummer ist intensiver als normaler aber dafür vergeht er schneller, weil man sich auf der rationalen Ebene bewusst ist, dass man hier nicht viel verloren hat.


@nova erlebst du das so?

Ich wünsche es dem TE ja, aber ich erlebe es gerade anders.

10.04.2020 22:50 • #81


CaveCanem
Wie Arnica sagt...

Wenn eine Dramaqueen sagt, sie will NIE WIEDER mit Dir zu tun haben, steht sie hinter der nächsten Ecke und hofft, Du kriechst zu Kreuze.

Die wartet auf Demonstrationen. (Hoffentlich vergebens.)

Demonstrationen Deiner untertänigsten Zerknirschtheit.

Drama pur.

11.04.2020 00:09 • x 2 #82


M
Es fühlt sich momentan leider so an, als wenn ich das nicht so einfach hinter mir lassen könnte und mich die ganze Sache länger begleiten wird. Ich hab die letzten Nächte schlecht geschlafen und wirres Zeug geträumt, das zeigt mir auch wie sehr mich das beschäftigt, dabei kannte ich sie nur 2 Monate. Krankheit hin, Störung her, es fällt mir einfach schwer zu begreifen, dass ein Mensch mir mehrfach sagt, dass er mich lieb hat und bei der ersten Meinungsverschiedenheit das Weite sucht. Dass sie Zukunftspläne macht und es ihr dabei anscheinend gar nicht um mich als Person geht.

Das sind Sachen, die mir einfach nicht in den Kopf gehen, ich kann das alles nicht greifen. Es geht mir nicht darum, dass ich mich betrogen fühle weil das mit ihr anscheinend nicht echt war oder sie mir was vorgemacht hat, aber ich frage mich in was für einer Welt wir leben in der solche Dinge an der Tagesordnung stehen.

Das Gute ist für mich, dass ich für mich ja gar keine andere Wahl habe als nichts zu machen, denn wenn das nur ein Vorgeschmack war möchte ich wirklich nicht wissen was noch so gekommen wär. Und wenn sie tatsächlich erwartet, dass ich bei ihr zu Kreuze krieche und mich entschuldige nachdem sie das mit mir gemacht hat ist es irgendwie ein guter Gedanke, dass ich ihr diese Erwartung nicht erfülle. Ich finde Stolz ist nicht immer ein guter Ratgeber, aber nachdem sie mich schon so beschissen behandelt und einfach weggeworfen hat, möchte ich mir wenigstens ein kleines Stück Selbstachtung erhalten.

11.04.2020 00:40 • x 2 #83


Lebensfreude
solche Dinge sind NICHT an der Tagesordnung!
Es gibt aber einige Bekloppte, die so agieren. Und das sagt nix über DICH aus.

11.04.2020 00:43 • x 2 #84


A
An der Tagesordnung ist jetzt aber wirklich übertrieben. Man schätzt, dass in etwa 10% an einer Persönlichkeitsstörung leiden. Und da gibt es viele unterschiedliche mit unterschiedlichen Ausprägungen.

Was nicht viel ist, aber stimmt schon, so wenig Betroffene einer PS sind es dann auch wieder nicht. Du müsstest mit fast 40 allerdings schon langsam erkannt haben, dass es Krankheiten gibt, oder? Physische wie psychische. Früher hat man solche Betroffenen gesteinigt oder verbrannt, weil man meinte, sie sind von Dämonen besessen. Wir leben gottlob in einer Welt, in der wir begriffen haben, dass das keine dunklen Mächte, sondern Krankheitsbilder sind.

Den einen oder anderen mit einer PS hast du also ohnehin bereits kennengelernt, magst ihn vielleicht auch - bist ihm aber nicht so nah gekommen, dass es für dich weitere Auswirkungen gehabt hätte, oder du es überhaupt bemerkt hast. Andere hast du intuitiv gemieden. Und jetzt hast du eben mal vermutlich die Erfahrung gemacht, wie es ist, wirklich in den näheren Umkreis eines Menschen zu kommen, der sich nicht unter Kontrolle, der (vermutlich) eine tiefsitzende psychische Erkrankung hat. Vielleicht kein Fehler sich zumindest mal mit PS auseinander zu setzen, man lernt auch viel durch solche Erfahrungen - über andere, aber gerade auch über sich selbst.

Denn das muss dir klar sein, PS bedeutet nicht ein etwas anstrengender Charakter, an dem man arbeiten kann und dann wird das schon mit Liebe und Vertrauen, das ist eine wirklich tiefsitzende Störung der gesamten Persönlichkeit. Das suchen sich diese Menschen nicht aus. Die sitzen nicht im stillen Kämmerlein und überlegen sich, wie sie wann austicken können. Sie können es nicht bewusst steuern, wie du dir das vielleicht vorstellst. Ein Histrioniker ist sich meist nicht mal bewusst, dass er/sie manipuliert und auch die Kränkung empfinden sie sehr schmerzhaft.

Sie wird überzeugt davon sein, dass du furchtbar gemein zu ihr warst, und selbst, wenn FreundInnen versuchen wollen würden zu relativieren, könnte sie das nicht begreifen und annehmen. Weil sie wirklich leiden. Das sind keine Menschen, die gern im Mittelpunkt stehen. Das sind Menschen, die im Mittelpunkt stehen MÜSSEN. Immer. Und tun sie es mal nicht, stürzt für sie die Welt ein. Und das regelmäßig.

Zudem stoßen sie natürlich oft auf Unverständnis. Was für dich oder andere eine verzeihbare Kleinigkeit ist, die man mit zwei Sätzen aus dem Weg räumen könnte, daran beißen sie tief getroffen noch lange herum. Was glaubst du, in wieviele Kleinigkeiten und tägliche Dramen diese Menschen andauernd stolpern und dann auch noch ununterbrochen hören, geh komm, sei nicht so kindisch, du spinnst ja, das ist peinlich, du bist unreif, reiß dich zusammen. Aber das können sie nicht. Sie haben nur ein sehr eng gefasstes Verhaltensrepertoire, dass sie ihr Leben lang ausspielen. PS sind auch sehr schwer zu therapieren, weil es eben tiefsitzend die ganze Persönlichkeit umfasst, es ließe sich mit jahrelanger Therapie nur lindern, aber selbst das ist ein sehr steiniger Weg.

Sie sind in dieser Hinsicht auf dem Entwicklungsstand eines 7jährigen Kindes, das noch nicht gelernt hat, dass sich die Welt nicht nur um sie dreht, die sich nicht in den anderen so hineinversetzen können, dass dieser es gar nicht bös mit ihnen persönlich meint, sondern einfach Entscheidungen unabhängig von ihrer Existenz trifft. Und wie aufgeweckte Kinder trauen sie sich auch was, sind spontan und ihre Grenzen, was sich gehört und was man darf, sind oft wo anders als bei einem Normalo. Das macht ja auch oft ihre Anziehung und ihren Charme aus. Du kannst dir relativ sicher sein, der eine oder andere Promi, den du toll findest, ist Histrioniker. Und du findest ihn toll, eben weil er Histrioniker ist. Wie @CaveCanem schrieb: Woviel Licht, da auch Schatten.

Aber: Wenn du zufällig in der Kantine einem histrionischen Kollegen den letzten Schokoriegel wegschnappst, kann sich der nicht denken, naja, der wird auch Lust darauf haben und war halt schneller. Das nehmen sie als persönlichen Affront gegen sich auf und fühlen sich in ihrer Wichtigkeit angegriffen, werden sich stundenlang, tage-, wochenlang Gedanken machen, ob du sie aus der Firma rausmobben willst, dass du das ja bewusst gemacht hast etc. Und das mit der Inbrunst der Überzeugung jedem erzählen, der es nicht hören will. Dass du dabei überhaupt nicht sie auf dem Radar hattest, als du dir den Schokoriegel gegriffen hat, ist kaum denkbar, weil noch schmerzhafter. Dann hätten sie ja gar keine Wichtigkeit und dieser Gedanke geht sich einfach noch weniger aus. Nicht schön, glaube mir.

In einer Therapie kann man nur langsam versuchen, einen gewissen Nachreife-Prozess anzustreben. Aber das Drama und mangelnde Impuls-Kontrolle wird immer ein Teil der Persönlichkeit bleiben. Da muss man einfach realistisch sein. Da geht es auch mehr darum, um sie selbst vor Leid zu schützen.

Denn sie sind oft richtig arm, es ist nicht leicht, mit einer PS zu leben. Versetz dich mal in die Lage, du brauchst permanente überbordende Aufmerksamkeit (nicht willst, sondern brauchst), bist zudem auch noch leicht manipulierbar - und geratest an einen Schläger, Sadisten oder Narzissten (gerade letzteres zieht sich oft gegenseitig an). Dann tust du alles dafür, dass du weiterhin Aufmerksamkeit bekommst. Wie ein Süchtiger. Und wenn ich sage alles, dann meine ich alles. Da gibt es ganz tragische Schicksale. Bis sich so ein Mensch aus ungesunden Fängen befreien kann, das ist, wenn es überhaupt gelingt, ein sehr sehr langer schmerzhafter Leidensweg.

Ich verstehe dich, weil man solche Menschen verstehen will. Aber verstehen hat mit Verstand zu tun. Und das ist hier nicht möglich. Wie du einen Zwangsneurotiker nicht mit Verstand begegnen kannst, der 25mal das Türschloss auf- und zusperren muss oder jemand mit einer ängstlich-vermeidenden PS nicht verstehen, dass sich der sogar davor fürchten kann, einem Freund eine harmlose SMS zu schreiben und Stunden, wenn nicht Tage dafür braucht, um sich aus Angst vor Ablehnung zu überwinden.

Man kann einen Menschen mit einer PS nicht verstehen, verinnerliche das. Du hast (vermutlich) keine PS, also ist es dir möglich, das begreifen zu lernen. Habe ich oft versucht, aber da wird man selbst irre dabei. Und das ist v.a. das, was dich noch nicht loslässt. Aber du gehst einfach von einem falschen Welt- und Menschenbild aus.

Du meinst offenbar noch immer, das ist einfach nur ein fragwürdiger Charakterzug:

Zitat:
Krankheit hin, Störung her, es fällt mir einfach schwer zu begreifen, dass ein Mensch mir mehrfach sagt, dass er mich lieb hat und bei der ersten Meinungsverschiedenheit das Weite sucht. Dass sie Zukunftspläne macht und es ihr dabei anscheinend gar nicht um mich als Person geht.


Nix, Störung oder Krankheit hin oder her - DAS ist DIE KRANKHEIT. Wie wenn du bei einer Grippe Fieber und Kopfweh bekommst, nun hast du eben die Symptome einer histrionischen PS aus der Nähe gesehen.

Es macht keinen Sinn, wenn du dich irre machst, weil ein Farbenblinder grün nicht von gelb unterscheiden kann, und du meinst, er würde dich persönlich damit sekkieren wollen und hätte es ja in der Hand, sich anders zu verhalten, die Dinge anders zu sehen, einfach halt anders zu sein. Aber das anzunehmen wäre ja genauso verrückt, oder nicht? Ich kann mich nicht hineinzuversetzen, wie es ist, wenn man farbenblind ist und die Welt einfach anders sieht als ich. Aber ich kann akzeptieren, dass es so ist, ohne deshalb Gedankenkreisel zu bekommen.

Der eine wie der andere kann nicht aus seiner Haut, und wie jemand die Welt sieht, der eine gestörte Persönlichkeit hat, ist kein persönlicher perfider Plan gegen dich. Die sind einfach so. Das kann man nur akzeptieren, hinnehmen und damit leben. Oder es abschließen, sich etwas schlau machen, um es besser greifen zu können und in Zukunft schneller zu erkennen. Denn der eine oder andere wird im Laufe deines Lebens sicher nochmal deinen Weg kreuzen.

Mein Chef zB ist ein ausgewachsener Narzisst. Selbst mir fiel es schwer, dass eine geraume Zeit lang zu durchschauen, obwohl ich durchaus geschult in der Materie bin. Er machte boshafte, wirklich gemeine Dinge, die ich einfach nicht begreifen konnte, weil es ihm selbst auch gar nichts brachte. Bei oberflächlicher Betrachtung. Aber er ist äußerst intelligent, ein Meister der Manipulation, wirkt für oberflächliche Betrachter auch noch eher lieb und zutraulich. Umso unverständlicher waren für mich viele seiner schädigenden Handlungen. Er tarnt sich wirklich gut.

Ich saß also nächtelang da, weil ich ihn und seine Motive mit dem Verstand verstehen wollte. Bis mir dann irgendwann aufging, Arnika, hallo! Das ist ein Narzisst wie aus dem Bilderbuch. Und ich dachte nochmal darüber nach und erkannte, nicht 5 der DSM-5 Kriterien, die für eine Diagnose reichen würden treffen zu, sondern alle 9. Und als ich das begriffen hatte, wurde es einfach.
Ein Narzisst agiert so, weil er ein Narzisst ist. Das hat nichts mit uns als Team oder gar mit mir zu tun, da steckt auch keine große geheime berufliche Strategie dahinter. Der ist einfach so. Den kann man nicht ändern, das kann man nur hinnehmen. Und einen Narzissten umgekehrt zu manipulieren und damit zumindest etwas ruhig zu stellen, ist so schwer auch wieder nicht Privat ist es durch diese Erfahrung für mich noch einfacher geworden, Narzissten zu erkennen - und aus dem Weg zu gehen. Also trotz der Phase, in der ich mir wirklich die Haare raufte, unterm Strich war es eine wichtige Erfahrung für mein Leben. Ich wünsche dir, dass du das irgendwann auch mal so siehst.

11.04.2020 09:13 • x 6 #85


CaveCanem
Dieser Mensch, der Dir begegnet ist, IST so. Genau so.

Nicht, weil Du....!

Sondern, weil dieser Mensch... (eben so ist).

Ich glaube, was Dich grad haut, ist, dass Du versuchst, ihr Verhalten mit Dir selbst in Bezug zu setzen.

Und Du kriegst grad Vögel, weil Du genau diesen Bezug nicht findest.

Hör auf zu suchen. Da IST KEINER.

Du hättest ihr Wege aus Rosenblätter streuen können.... es wäre genau dasselbe passiert.

Diese Menschen sind à prendre. Ou à laisser. So zu nehmen, wie sie sind. Oder man lässt sie. Weil man mit ihrem so sein schlecht leben kann.

Es gibt keinerlei Bezug zwischen ihrer Reaktion und Deinem Handeln.

Du hast das nicht verschuldet.

11.04.2020 09:57 • x 4 #86


T
Hey du. Ich hatte das auch schon ein paar mal erlebt. Und es macht einen fertig. Man denkt, man wird bekloppt, weil man sie zu verstehen versucht. Ist jedoch nicht möglich, da eben nicht normal.
ABER:
Lies deine geschichte und ihr verhalten nochmals durch. Ich weiss dir ist jetzt nicht zum lachen zumute, aber das verhalten dieser frau ist es nunmal. Ich musste mir regelrecht das lachen verkneifen, ab dem verhalten dieser frau. Eine lächerlich pubertär verhaltende persönlichkeit, um die du dich keine sekunde lang mehr zu scheren brauchst. Wer sich so verhält, hat ausser einem müden lächeln nichts verdient.

11.04.2020 10:22 • x 2 #87


Raida
Zitat von CaveCanem:
Es gibt keinerlei Bezug zwischen ihrer Reaktion und Deinem Handeln.

Ist wichtig zu akzeptieren.


Aber:
Zitat von Traumwandler:
Man denkt, man wird bekloppt, weil man sie zu verstehen versucht. Ist jedoch nicht möglich, da eben nicht normal.

Da stimme ich Traumwandler zu, auch wenn mein Ego da nicht (mehr) drinn hängt, kann mich das noch kirre machen.

11.04.2020 10:36 • x 1 #88


CaveCanem
Das Problem ist, dass der Kopf das falsche Werkzeug zum Verstehen ist.

Bzw.... dass man das aus sich selbst heraus eben einfach null verstehen kann.

Es geht nicht.

Wie bei einem Kinderspielzeug Formenball das Quadrat durch die Öffnung für den Kreis zu quetschen.

Es passt nicht rein.... man selbst kann so nicht empfinden, also sucht Kopfgoogle sich irre.

Man kann es nur als Ausdruck des so seins akzeptieren. Und seine Schlüsse über sich selbst ziehen.

Und mit Abstand für sich entscheiden, dass man Menschen, bei denen man derart emotional seekrank wird besser weiträumig umschifft.

11.04.2020 10:48 • x 5 #89


T
Zitat von Maltman:
aber ich frage mich in was für einer Welt wir leben in der solche Dinge an der Tagesordnung stehen.

Stelle Dir ruhig ein paar unbequeme Fragen. Das kann dich nur wacher und aufmerksamer machen. Du bist die Veränderung, die du sehen willst.

Solche Begegnungen passieren, aber das muss dich jetzt nicht in Deinem Weltbild erschüttern. Sei Dir dessen Gewahr und nutze die Chance darin zu unterscheiden und prüfen zu lernen. Dir Deiner eigenen Bedürfnisse bewusst zu werden und versuche eine Frau zu finden, die eine Anziehung spürt für das, was du bist, für deine Wahrheit.

Und du bist so schlau und intuitiv, dass du dir diese vorstellen und erschaffen kannst.

Chin up!

11.04.2020 10:54 • x 4 #90


A


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