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Bindungsängstlichen Partner loslassen

A
Das gesamte All-inklusive-Paket eines Bindungsphobikers, nämlich zB Heiss-kalt, Zuckerbrot und Peitsche etc, ist Krieg für die Seele des Partners.
Ich habe mich für Frieden entscheiden.
Frieden funktioniert aber nur OHNE das kriegsauslösende Objekt.

07.11.2018 16:19 • x 7 #16


Olla
@Aufbruch : stimmt , es ist tatsächlich so, dass das was er gibt , sich so anfühlt:zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben. Man kann ihm nie so richtig Vorwürfe machen, da er ja nichts macht, was direkt vorwerfbar wäre. Denn BA ist ja nichts sichtbares. Ihm fehlen ja nicht die Arme, um mich umarmen zu können, dann wäre der Defekt ja sichtbar.

08.11.2018 09:35 • x 1 #17


A


Bindungsängstlichen Partner loslassen

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A
Hallo Olla,
haargenau dasselbe ist mir auch passiert. Ich bin wochenlang wie im Nebel herumgelaufen und schließlich fiel mir das Buch Jein in die Hände. Da stand u.a. auch, dass der halbe Heilungsweg darin besteht, dem Mann auf den Kopf zuzusagen, dass er Bindungsängstler ist. Die meisten wissen nämlich selber nicht, was mit ihnen nicht stimmt und man nimmt ihnen damit eine große Last.
Ich habe diesen Ratschlag befolgt und mein Mann (wir sind inzwischen verheiratet) hat dann noch eine Therapie dazu gemacht. Von der Bindungsangst merke ich seit dem nichts mehr. Wir sind wirklich glücklich verheiratet.
Ich hoffe ich konnte Dir helfen.
LG Anna-Lotte

09.11.2018 12:14 • x 1 #18


A
@unangemeldeter Gast Anna-Lotte: Und weil Du so wirklich glücklich verheiratet bist, bist Du hier im Trennungsschmerzenforum ....

09.11.2018 12:59 • x 1 #19


P
Zitat von Olla:
Ihm fehlen ja nicht die Arme, um mich umarmen zu können, dann wäre der Defekt ja sichtbar.


Nicht die Arme aus Fleisch und Blut aber die Arme aus Gefühl und innerer Bindung (aka Sehnsucht, Anziehungskraft), die umarmen dich nicht. Im Gegenteil, diese stoßen dich innerlich und äußerlich weg.

Dass du das in so kurzer Zeit hast erkennen dürfen zeigt, dass da genügend gesundes Gefühl in dir selber steckt und dich vor schlimmeren Schaden bewahren möchte. Denn dieses äußere 'alles stimmt zu 100%' und das innere 'abgelehnt werden' sind ganz böse, perfide, verdrehte Windräder, gegen die du auf Dauer nur auslaugst und verlieren kannst. Genau diese unsichtbare Perfidität kann einen auf Dauer kirre machen. Sie lauert an so vielen Ecken, mit denen man nicht rechnest, weil ja ansonsten alles 100% ig stimmt - alles, außer dem wichtigsten, der inneren Verbundenheit und der ihr zugehörigen Anziehungskraft.

Vertraue lieber deiner inneren Warnung und bringe dich in Sicherheit. Er ist selber für sich verantwortlich, dass er sich Hilfe, am besten professionelle Hilfe, holt. Ansonsten werden nur noch mehr traurige on/offs produziert.

Alles Gute dir, liebe @Olla .

09.11.2018 13:26 • x 4 #20


A
Zitat von Perzet:
Nicht die Arme aus Fleisch und Blut aber die Arme aus Gefühl und innerer Bindung (aka Sehnsucht, Anziehungskraft), die umarmen dich nicht. Im Gegenteil, diese stoßen dich innerlich und äußerlich weg.

Dass du das in so kurzer Zeit hast erkennen dürfen zeigt, dass da genügend gesundes Gefühl in dir selber steckt und dich vor schlimmeren Schaden bewahren möchte. Denn dieses äußere 'alles stimmt zu 100%' und das innere 'abgelehnt werden' sind ganz böse, perfide, verdrehte Windräder, gegen die du auf Dauer nur auslaugst und verlieren kannst. Genau diese unsichtbare Perfidität kann einen auf Dauer kirre machen. Sie lauert an so vielen Ecken, mit denen man nicht rechnest, weil ja ansonsten alles 100% ig stimmt - alles, außer dem wichtigsten, der inneren Verbundenheit und der ihr zugehörigen Anziehungskraft.

toll formuliert!

09.11.2018 13:43 • x 2 #21


kugelschrei
Zitat von Olla:
Ich fühle mich als ob ich nicht über die Mauer komme und er da alleine in seiner Festung sitzt, keinen reinlässt, aber eigentlich da auch raus will, aber nicht kann.


Das trifft es ganz wunderbar! Ich bin auch einer, dem es jetzt anderthalb Jahre so ging. Die Symptome sind teilweise unterschiedlich, aber der Kern ist immer derselbe.

Bei uns war nun nicht der S*x das Problem, aber dafür gab es viele andere Methoden, um Nähe und Distanz zu kontrollieren:
Außer beim S. keinerlei Berührungen, kein Kuss, nichts.
Kälte in Ton, Mimik und Gestik.
Massives Austeilen von Kritik, aber die kleinste Kritik an ihr wurde als Generalangriff auf ihr gesamtes Selbst gewertet und mit heftigsten Gegenangriffen beantwortet, mit Spott, Zynismus, Abwertung, Demütigung, Verdrehen von Aussagen, dem Suchen nach meinen Schwächen, die mir dann vor den Latz geknallt wurden ...
Keine Fähigkeit zum Diskutieren, sondern immer nur Kampf.
Keinerlei kritische Selbstreflexion, sie hatte immer Recht und machte immer alles richtig.
Alles, was ich tat und sagte, wurde daraufhin abgeklopft, ob irgendetwas Verletzendes daran sein könnte, was dann schwerste Beleidigung auslöste. Das eigene, immer wieder verletzende Verhalten war aber vollkommen in Ordnung, und wenn ich das verletzend fand, war ich die überempfindliche Mimose ...
Zweierlei Regeln für sie und mich. Zweierlei Maß für sie und mich.
Und so weiter und so weiter.

Alles Methoden, um auf Teufel komm raus die Kontrolle über die Beziehung zu behalten. Denn Verlust der Kontrolle = Gefahr!

Das Verrückte ist: Zum einen bin ich mir sicher, dass sie mich geliebt hat und vielleicht sogar noch liebt. Aber sie kann sich nicht anders verhalten, als sie es tut. Und zum anderen: Sie ist in Therapie, und ich bin mir sicher, dass sie in ihren lichten Momenten durchaus erkennt, was sie da anrichtet, aber es gilt wieder: Sie kann sich nicht anders verhalten, als sie es tut. Sie kommt im akuten Leben nicht gegen ihre Verletzungen an. Die Angst übernimmt die Herrschaft über die Vernunft.

Wenn man nicht selbst diese Ängste vor Verletztwerden, Ausgeliefertsein, Kontrollverlust und Selbstaufgabe hat, kann man das gar nicht nachvollziehen. Aber wenn man beispielsweise keine Höhenangst hat, kann man das bei einem anderen genauso nicht nachvollziehen.

Aber es bringt alles nichts. Diese Leute sind keine bösen Menschen, aber Du kommst einfach nicht gegen deren innere Verletzungen an. Du reibst Dich sinnlos auf. Es saugt einem alle Energie heraus, und am Ende hat es alles nichts gebracht.

Und das Schwere dabei: Gerade diese Nähevermeidung triggert ja immer mehr unser Bedürfnis nach Nähe. Und das ständige irrationale Verhalten des anderen triggert ständig das eigene Bedürfnis nach Ratio: Verdammt nochmal, diese Vorwürfe muss man doch vernünftig besprechen können, das, was sie da hineininterpretiert, ist doch eine reine Kopfgeburt, sie ist doch ein erwachsener Mensch und muss in der Lage sein zu erkennen, dass da überhaupt nichts gegen sie Gerichtetes dran ist!

Zwecklos. Lauf, so schnell Du kannst, und wenn Du kannst. Rette Dich, je früher, desto besser, denn Du hast keine Chance in so einer Beziehung.

09.11.2018 14:03 • x 4 #22


A
Zitat von kugelschrei:
Und das Schwere dabei: Gerade diese Nähevermeidung triggert ja immer mehr unser Bedürfnis nach Nähe. Und das ständige irrationale Verhalten des anderen triggert ständig das eigene Bedürfnis nach Ratio: Verdammt nochmal, diese Vorwürfe muss man doch vernünftig besprechen können, das, was sie da hineininterpretiert, ist doch eine reine Kopfgeburt, sie ist doch ein erwachsener Mensch und muss in der Lage sein zu erkennen, dass da überhaupt nichts gegen sie Gerichtetes dran ist!

Zwecklos

auch das ist toll und zutreffend formuliert !

09.11.2018 14:16 • x 1 #23


kugelschrei
Habe gerade das hier gefunden, das trifft es auch sehr gut: bindungsangst-t2066.html#p18284

09.11.2018 14:54 • x 1 #24


MrDivini
Du Tust mir echt leid.....
Habe ein ganz ähnliches Problem....
Habe seid einigen Monaten wieder Kontakt zu meiner EX (auch wenn es nie einige richtige Beziehung war)
Auch hier ist das schema klar. Heranlassen ja, aber nie genug um von einer Beziehung sprechen zu können, unterbrochen von Phasen in denen sie den Kontakt wieder gänzlich abbricht.

Ist schwierig traurig und hart.
Solange sich das Gegenüber den Problemen aber nicht ernsthaft stellt (Psychotherapie etc. ) wird daraus aber wohl auch nichts werden, oder man ist dazu bereit einen sehr langen sehr schmerzvollen Weg zu gehen, an dessen Ende zumeist wieder nur die Trennung steht.

Rational weiß ich das. Umgesetzt bekomme ich das noch nicht.

Wünsche dir dabei viel Glück

PS: Kannst ja mal etwas in meinem aktuellen Thread lesen....

09.11.2018 15:00 • x 2 #25


kugelschrei
Zitat von MrDivini:
Solange sich das Gegenüber den Problemen aber nicht ernsthaft stellt (Psychotherapie etc. ) wird daraus aber wohl auch nichts werden,


Das sehe ich genauso. Aber ich musste auch die Erfahrung machen, dass zehn Monate intensive Psychotherapie bisher zwar einige Erkenntnisse gebracht haben, aber keinerlei Fähigkeit, das eigene Verhalten in der Beziehung dementsprechend zu steuern.

Ich will hier keine küchenpsychologischen Diagnosen verpassen, aber das Symptombild, das wir hier alles sehen, ist so, wie das eines Menschen mit ausgeprägten narzisstischen Zügen. Auch dazu, inwieweit das jeweils als pathologisch einzustufen ist, will ich mich nicht versteigen - aber Tatsache ist doch immer: Es ist so ausgeprägt, dass Nahestehende darunter leiden.

Nach meiner geschilderten Erfahrung gehe ich aber inzwischen davon aus, dass diese Strategie, sich einen Panzer um sein verletztes Selbst aufzubauen, damit man auch ja nie nie nie wieder durch jemand anderen verletzt werden kann, so tief in den Charakter übergegangen ist, das sie quasi fest verdrahtet ist.

Die Chancen, dass die Betreffenden sich also grundlegend ändern, dürften gering sein.

Und echt mal: Gerade wenn mich diese unerklärliche Sehnsucht nach meiner Unterdrückerin überkommt, dann frage ich mich immer wieder: Warum zum Teufel warst Du so bescheuert, Dir das so lange anzutun, und wie kann es sein, dass Du Dich auch jetzt noch nach der Obrigkeit in dieser Beziehung sehnst?!?! Mannomann, ich bin sowas von blöd, muss ich echt sagen ... Oder eben: Emotional abhängig und blöd dazu. Die dümmsten Kälber ... usw.

09.11.2018 15:16 • x 2 #26


MrDivini
Zitat von kugelschrei:
Nach meiner geschilderten Erfahrung gehe ich aber inzwischen davon aus, dass diese Strategie, sich einen Panzer um sein verletztes Selbst aufzubauen, damit man auch ja nie nie nie wieder durch jemand anderen verletzt werden kann, so tief in den Charakter übergegangen ist, das sie quasi fest verdrahtet ist.


Ja,.... Davon gehe ich in meinem Fall auch aus.
Sie lehnt es bislang auch ab sich professionelle Hilfe zu hohlen und meint dies alles über Yoga und Meditation schaffen zu können (Welt in der Sie nun Erfüllung sucht)
Dazu kommt dann in unserem Fall noch das Ich halt nicht in das Muster ihrer sonstigen Typen falle. Ihr Normailtät biete und dafür halt das prickeln nicht da ist.....
Ansonsten hat sie sich immer wen gesucht der sie kederzeit verlassen könnte, was natürlich auch seinen Reiz hat....

Warum man so bescheuert ist und sich das antut?
Verlassenanangst, gepaart mit Angst um Partner und einfach Liebe.....

09.11.2018 15:25 • x 2 #27


kugelschrei
Zitat von MrDivini:
Sie lehnt es bislang auch ab sich professionelle Hilfe zu hohlen und meint dies alles über Yoga und Meditation schaffen zu können (Welt in der Sie nun Erfüllung sucht)


Ach, alles Quark. Ohne Therapie hat doch kaum ein Mensch überhaupt einen richtigen Zugang zu sich selbst. Ich hab auch Jahre gebraucht, um mit Therapie und endlosem Lesen herauszufinden, wie ich eigentlich überhaupt verdrahtet bin.

Und siehste: Jetzt weiß ich zwar ein bisschen mehr darüber, wie ich ticke, aber ... schwupps! geht's mir genauso wie meiner destruktiven Ex, nur eben mit umgekehrtem Vorzeichen, aber egal: Man weiß zwar halbwegs bescheid, was abläuft und was dahintersteckt, aber ändern kann man's trotzdem nicht!

Da ist es ein geringer Trost, wenn einem dann die Therapeutin versichert, dass man mit seinen Macken zwar der beziehungsfähige Part in der Beziehung war, weil eben anpassungsfähig, Zuneigung zeigend, Nähe suchend, aber nicht klammernd, verständnisvoll, tolerant, geduldig, hilfsbereit, bla bla, die ganze Palette an netten Verhaltensweisen, aber der Blöde ist man mit dieser defensiven Charakterprägung am Ende doch.

Nein, um mit solchen destruktiven (vielleicht eben narzisstischen) Leuten klarzukommen, braucht es jemanden, der eine ähnliche Grundausstattung hat, vor allem: eine gehörige Portion Selbstliebe und gut gelernte Aggressivität, denn wisst Ihr was? Der lässt sich die ganze Sch*iße nicht lange bieten, sondern kommt gleich zum richtigen Ergebnis: Gehen!

Aber so bin ich nunmal leider nicht. Pech.

Zitat von MrDivini:
Dazu kommt dann in unserem Fall noch das Ich halt nicht in das Muster ihrer sonstigen Typen falle. Ihr Normailtät biete und dafür halt das prickeln nicht da ist.....
Ansonsten hat sie sich immer wen gesucht der sie kederzeit verlassen könnte, was natürlich auch seinen Reiz hat....


Na ja, passt doch: Sie sucht sich Leute, bei denen von vornherein klar ist, dass die Beziehung über's Oberflächliche nicht hinauskommt und nicht verbindlich wird. Also: Alles bestens, keine Gefahr! Aber tell you what: Du dagegen bist eine Hochrisikoperson für sie, denn mit Deiner Art und Deinen Vorstellungen von Beziehung geht es in Richtung VERBINDLICHKEIT! SCHOCK HORROR Böse, böse, böse ... Man könnte abhängig werden, die Kontrolle abgeben müssen, verletzt werden!

Sorry für die Emotionalität, aber das Ganze verursacht mir Übelkeit, da selbst betroffen ...

09.11.2018 15:47 • x 3 #28


MrDivini
@kugelschrei
Tja. Hier haben sich ja 2 gefunden
Scheint ja auch bei dir nach Schema X abzulaufen.
So was Blödes.

09.11.2018 16:37 • x 1 #29


kugelschrei
Zitat von MrDivini:
@kugelschrei
Tja. Hier haben sich ja 2 gefunden
Scheint ja auch bei dir nach Schema X abzulaufen.
So was Blödes.


Ja, ist wohl so, Du hast mein volles Mitgefühl. Ich schwanke dazwischen, voller Sehnsucht wie ein Hund zu leiden, und rasender Wut - ja, auch auf sie, aber noch mehr auf mich selber ...

Siehe auch meinen Beitrag von eben in Deinem Thread!

09.11.2018 16:40 • #30


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