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Bitte Tips bei Trennungs-/Scheidungsverfahren

L
Zitat von trixi-77:
Ich hätte sogar bessere Karten (dafür würde mein NM allerdings ein Batzen Zugewinnausgleich zustehen).


Wieso Konjunktiv bei realer Gesetzeslage?

11.10.2019 21:10 • x 1 #46


trixi-77
Zitat von LonelyXmas:

Wieso Konjunktiv bei realer Gesetzeslage?

Weil es nicht selten Trennungen ohne folgende Scheidung gibt. Eben wegen der Finanzen.


@all

es geht hier überhaupt nicht um meinen neuen Freund. Der ist schonmal gar nicht für meine wirtschaftliche Situation zuständig. Das bin ich alleine. So viel habe ich schon (auch ohne die freundlichen Kommentare hier) kapiert.
Ich möchte auch gar nicht abhängig von ihm sein.
Die Trennung von meinem Mann würde ich nicht vollziehen, um für den Freund frei zu sein, sondern weil unsere Ehe nicht funktioniert. Was mit dem Freund wird steht auf einem ganz anderen Blatt!

11.10.2019 21:12 • #47


A


Bitte Tips bei Trennungs-/Scheidungsverfahren

x 3


Mia2
Eins stimmt wirklich. Man unterschätzt das Finanzielle oft bei einer Scheidung. Man ist schon gedanklich vorbereitet, aber es wird einfach schlimmer als gedacht. Wenn dann noch Unterhalt wegfällt oder sich die Steuerklasse aendert wirds richtig deutlich. Wehe man ist mal laenger krank und wenn die Kinder groesser werden, wirds eh noch teurer. Es ist oft ein hoher Preis, den eine Scheidung kostet.

11.10.2019 21:19 • x 1 #48


K
Zitat von trixi-77:
Weil es nicht selten Trennungen ohne folgende Scheidung gibt. Eben wegen der Finanzen.


@all

es geht hier überhaupt nicht um meinen neuen Freund. Der ist schonmal gar nicht für meine wirtschaftliche Situation zuständig. Das bin ich alleine. So viel habe ich schon (auch ohne die freundlichen Kommentare hier) kapiert.
Ich möchte auch gar nicht abhängig von ihm sein.
Die Trennung von meinem Mann würde ich nicht vollziehen, um für den Freund frei zu sein, sondern weil unsere Ehe nicht funktioniert. Was mit dem Freund wird steht auf einem ganz anderen Blatt!


Ja dann, alles super, wenn du nicht möchtest das dein Mann mit 0 geht, dann ändere es, sonst hätte ich keine weiteren Tipps für dich.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute

11.10.2019 21:20 • x 1 #49


L
Zitat von trixi-77:
Weil es nicht selten Trennungen ohne folgende Scheidung gibt. Eben wegen der Finanzen.


Da besteht die Gefahr, dass eine Partei ihr finanzielles Risiko erhöht, weil sich die Dauer des nachehelichen Unterhalts auch an der Ehedauer orientiert und sich der Versorgungsausgleich durch die künftig verdienten Rentenansprüche ebenfalls im Zeitablauf erhöht.

Von so einer Lösung halte ich gar nichts.
Entweder oder.

11.10.2019 21:23 • x 3 #50


Spreefee
Zitat von trixi-77:
Ich hätte sogar bessere Karten (dafür würde mein NM allerdings ein Batzen Zugewinnausgleich zustehen)


Chapeau ! Was willst du MEHR?

Zitat von trixi-77:
Es geht mir vor allem darum, dass mein Mann nicht bei Null raus kommt.


Dein Problem, und nur deines ! Nicht seins, nicht das der Kinder, nicht unseres!

Wenn die finanzielle Klärung für dich vorher schon so klar gewesen wäre, welche Entscheidung hättest du dann getroffen?

Auch auf Trennung gesetzt? Oder war das materielle dir bisher wichtiger?

Zitat von trixi-77:
Der ist schonmal gar nicht für meine wirtschaftliche Situation zuständig. Das bin ich alleine.


Ausdrucken Fett markieren und immer wieder durchlesen.

Du ALLEINE.

Auch nicht dein Mann. Er muss dir nicht das Sprungbrett in dein neues Leben finanzieren. Muss er nicht!

11.10.2019 21:47 • x 2 #51


trixi-77
Zitat von Spreefee:

Chapeau ! Was willst du MEHR?



Dein Problem, und nur deines ! Nicht seins, nicht das der Kinder, nicht unseres!

Wenn die finanzielle Klärung für dich vorher schon so klar gewesen wäre, welche Entscheidung hättest du dann getroffen?

Auch auf Trennung gesetzt? Oder war das materielle dir bisher wichtiger?



Ausdrucken Fett markieren und immer wieder durchlesen.

Du ALLEINE.

Auch nicht dein Mann. Er muss dir nicht das Sprungbrett in dein neues Leben finanzieren. Muss er nicht!


Es geht mir doch genauso auch darum, dass ich meinen Mann NICHT ausnehmen möchte. Ich möchte, dass auch er die Chance hat, glücklich zu werden.

Aber wir können das dann auch hier beenden. Hab's kapiert und mehr als Hättest es ja anders haben können, selber Schuld etc pp ist halt nicht drin.

11.10.2019 22:26 • #52


Spreefee
Dann lebe mit dem wie es ist.

Ich bin raus hier.

11.10.2019 22:34 • x 1 #53


6rama9
Zitat von trixi-77:


Jajaja, nur wäre die finanzielle Lage vor ein paar Jahren keine andere gewesen. Und unwissend war mein Mann auch nicht. Es ist an ihm ja kaum vorbei gegangen, dass wir kein Liebespaar mehr sind, sondern eher ein Orga-Team.

Nur um die wirtschaftliche Lage geht es mir gerade in diesem Strang. Das Haus ist da eher noch eine Altersvorsorge. Zwei Mieten würden wesentlich mehr kosten als die monatlichen Tilgung des Hausdarlehens.
Natürlich wärst Du NIEMALS in so eine Situation gelangt!

Korrekt. Ich plane mein Leben und investiere in meine Beziehung. Du hast leider beides vernachlässigt und sitzt jetzt vor einem Scherbenhaufen. Aber... es geht trotzdem weiter und andere Menschen haben schon größere Hürden genommen, als ein paar Jahre den Gürtel enger zu schnallen.

Was ich insgesamt halt schade finde und was in deinen beiden Threads recht klar zum Ausdruck kommt. Du setzt dich nicht mit deinen Fehlern auseinander. Immer ist jemand anders schuld. Mal dein Mann, mal deine Schwester, mal der Staat der deine Trennungspläne neben dem fmailiären Ruin zum finanziellen Ruin werden lässt. Ich meine das nicht mal als Angriff, sondern nur als Feststellung in der Hoffnung, dass du dich mal hinterfragst. Warum hast du dich in eine so verfahrene Situation gesteuert? Warum hast du nicht vorher die Reißleine gezogen? Warum das zweite Kind trotz fehlender Liebe? Das sind die Fragen, die du dir stellen solltest und an denen du wachsen kannst. Du willst deinen Kindern doch auch Werte und Erfahrungen mitgeben. Und die eigenen Fehler sind die besten Lehrmeister.

Zitat von trixi-77:
Es geht mir doch genauso auch darum, dass ich meinen Mann NICHT ausnehmen möchte. Ich möchte, dass auch er die Chance hat, glücklich zu werden.

Mit Verlauib, bei deinem 7-jährigen 6-Entzug mit doppelter Affäre schien das bisher nicht deine allerhöchste Priorität zu sein.

11.10.2019 22:56 • x 3 #54


trixi-77
Zitat von 6rama9:
Korrekt. Ich plane mein Leben und investiere in meine Beziehung. Du hast leider beides vernachlässigt und sitzt jetzt vor einem Scherbenhaufen. Aber... es geht trotzdem weiter und andere Menschen haben schon größere Hürden genommen, als ein paar Jahre den Gürtel enger zu schnallen.

Was ich insgesamt halt schade finde und was in deinen beiden Threads recht klar zum Ausdruck kommt. Du setzt dich nicht mit deinen Fehlern auseinander. Immer ist jemand anders schuld. Mal dein Mann, mal deine Schwester, mal der Staat der deine Trennungspläne neben dem fmailiären Ruin zum finanziellen Ruin werden lässt. Ich meine das nicht mal als Angriff, sondern nur als Feststellung in der Hoffnung, dass du dich mal hinterfragst. Warum hast du dich in eine so verfahrene Situation gesteuert? Warum hast du nicht vorher die Reißleine gezogen? Warum das zweite Kind trotz fehlender Liebe? Das sind die Fragen, die du dir stellen solltest und an denen du wachsen kannst. Du willst deinen Kindern doch auch Werte und Erfahrungen mitgeben. Und die eigenen Fehler sind die besten Lehrmeister.


Mit Verlauib, bei deinem 7-jährigen 6-Entzug mit doppelter Affäre schien das bisher nicht deine allerhöchste Priorität zu sein.


Keine Sorge, das tue ich.
Aber das mache ich nicht im Forum.
Hier geht's mir um Hilfestellung von Menschen, die ähnliches durchgemacht haben.

11.10.2019 23:03 • #55


6rama9
Zitat von trixi-77:

Keine Sorge, das tue ich.
Aber das mache ich nicht im Forum.
Hier geht's mir um Hilfestellung von Menschen, die ähnliches durchgemacht haben.

Dann wünsche ich euch vieren viel Glück für euren weiteren Lebensweg. Deine Kinder sind noch zu klein, um es zu verstehen, du aber nicht: Es gibt nur eine Person, die für den eigenen Lebenweg veranwortlich ist: man selbst. Du hast deinen Weg der Entliebung und Trennung die letzten Jahre so gewählt, also stelle dich den Folgen und mach das beste für dich und deine Kinder daraus. Scheidung durchziehen und nach vorne schauen. Man kann durchaus auch mit 2 Kindern Vollzeit arbeiten, mit oder ohne Promotion. Man muss auch nicht jedes Jahr groß in Urlaub fahren oder 5 ZImmer für 3 Personen bewohnen. Und so wie es manchmal die soziale Leiter im Galopp herabgeht, kann es auch wieder hinaufgehen. Aber es erfordert Arbeit, Blut Schweiß und Tränen.

11.10.2019 23:12 • x 3 #56


trixi-77
Niemand hier wird eine juristische Beratung ersetzen können, das weiß ich. Ich hatte bereits zwei Beratungstermine, aber im weiteren Verlauf kommen nun doch ein paar Fragen auf, für die ich nicht jedes Mal die Anwältin kontaktieren möchte...

Wir versuchen, über das Mediationsverfahren die Trennungsfolgen zu vereinbaren. Die Mediatorin, die wir inzwischen haben, ist absolut gut. Allerdings empfinde ich es so, dass mein Mann sich dort ganz anders darstellt, als in real. Das heißt, er ist dort noch kooperativ, anschließend nach ein paar Tagen aber fährt er den harten Kurs.
Die Mediation können wir aufgrund einer räumlichen Entfernung ein Mal längs durch Deutschland nur selten wahr nehmen.
Aktuell ist es also noch immer so, dass wir ein gemeinsames Konto haben, ich davon hier im Haus mit den Kindern alles bestreite und er sein möbliertes Appartement in der Großstadt und die monatliche Fahrt zu den Kindern finanziert, sowie seinen Alltag natürlich. Alles andere, Versicherungen, Darlehen etc läuft wie gehabt.

Nun will mein Mann mir das Auto lassen (Hausrat?!), das schriftlich fixieren (wird das nicht eh dadurch, dass es in der Kfz Meldestelle überschrieben wird?) , möchte die Hausratversicherung , die über ihn läuft komplett mir überlassen (wo doch noch gar nicht klar ist, wer welchen Hausrat bekommt), möchte die Kfz-Versicherung behalten, da sie über ihn läuft, seit 10 Jahren aber ich es bin, die zu 98 Prozent das Auto fährt...(ist natürlich günstiger, als eine neue) und - das Tüpfelchen auf dem i - zieht sich NULL von dem Schulgeldes der privaten Schule der Tochter an, für dessen Berechnung allerdings BEIDE Gehälter (auch bei Trennung/Scheidung) hinzugezogen werden.

Ich hatte ihm nach der Mediation ein wie ich finde absolut faires Angebot gemacht (kein Unterhalt nach Düsseldorfer Tabelle sondern so, dass er sich eine richtige Wohnung nebst Möbeln in der selbst gewählten Großstadt leisten und mehr als ein Mal im Monat die Kinder besuchen kann) und bin nun sehr enttäuscht, wie ER agiert.
Fast fühle ich mich gezwungen, nun statt der (auch günstigeren, aber auch individuellen und eigentlich friedlicheren) Mediation, alles über die Anwälte laufen zu lassen.

Es wirkt so, als ginge es ihm nur noch um Genugtuung.
Oder sehe ich das falsch?

13.02.2020 22:23 • #57


Rheinländer
Hallo Trixi
Zitat von trixi-77:
Nun will mein Mann mir das Auto lassen (Hausrat?!), das schriftlich fixieren (wird das nicht eh dadurch, dass es in der Kfz Meldestelle überschrieben wird?) , möchte die Hausratversicherung , die über ihn läuft komplett mir überlassen (wo doch noch gar nicht klar ist, wer welchen Hausrat bekommt), möchte die Kfz-Versicherung behalten, da sie über ihn läuft, seit 10 Jahren aber ich es bin, die zu 98 Prozent das Auto fährt...(ist natürlich günstiger, als eine neue)

Das Auto gehört in einer Ehe nicht automatisch dir, nur weil du im Brief stehst. Das in einer Scheidungsfolgevereinbarung zu regeln ist sinnig, da es zum Gesamtvermögen gehört. Bezüglich einer Hausratversicherung die auf ihn läuft würde es mehr Sinn machen, dass er sie auch behält und entsprechend anpasst. Wenn ein Überschreiben möglich ist, könnt ihr das auch machen. Ansonsten lassen sich diese Versicherungen nur einmal im Jahr kündigen.
Das er die Versicherung behalten möchte kann ich nachvollziehen, aber ebenso das du dies auch möchtest. Vielleicht besteht die Möglichkeit einen Zweitvertrag über die gleiche Versicherung anzuschließen der sehr günstig ist und darüber hinaus einen Ausgleich für den anderen zu schaffen. Ich habe einen Zweittarif bei der HUK (Erstversicherung auch dort) abgeschlossen und direkt mit 70% angefangen.
Bezüglich der Kosten für eine Schule kann ich leider nicht mitreden.

14.02.2020 11:43 • x 1 #58


P
Hallo Trixi,
ich habe mich mal durch den ganzen Chatt gelesen.
Mir geht es ähnlich wie Dir bzw. Deinem Mann, zumindest in Teilen.
Ich war 12 Jahre mit meiner Frau zusammen, davon 10 verheiratet. Wir haben zwei kleine Kinder, jetzt 4 und 6 Jahre alt.
Ende 2018 hat mir meine Frau von jetzt auf gleich mitgeteilt, dass sie die Trennung möchte.
Sie hatte auch schon über das Internet einen neuen Mann kennengelernt und ist sozusagen aus meinem warmen Bett in seins gewechselt.
Es gab von ihrer Seite ein paar halblebige Versuche auf einen Neuanfang, die aber eher dem schlechten Gewissen, vor allem gegenüber den Kindern, geschuldet war.
Ähnlich wie bei Dir fühlte sie sich nicht mehr ausreichend als Frau wahrgenommen. Durch die Kinder hatte sich vieles verändert. Wir hatten keine Hilfe durch unsere Familien, weil meine zu weit weg wohnt und ihre Mutter selbst nicht gesund ist.
Wir hatten ein gemeinsamen Haus, zwei Katzen, ein finanzelle gutes Leben. Viele Menschen wären mehr als froh gewesen, wenn sie dies gehabt hätten.
Und doch ist das Ganze zerbrochen aus vielerlei Gründen. Anfangs dachte ich, dass man hier noch gegensteuern hätte können, aber wenn die Unzufriedenheit über eine lange Zeit in einem herrscht, ist irgendwann der Funke der Liebe erloschen. Und mir wurde klar, dass ich loslassen muss.
Jetzt, ein Jahr später, bin ich zwar mir im Klaren, dass ein Neuanfang keine Option ist, weil wir wieder dort enden würden. Und dennoch mache ich meiner Frau an manchen Tagen Vorwürfe, weil sie es so weit hat kommen lassen. Sie hat einfach nie mit mir über ihre Gefühle und Probleme gesprochen.
Als ich innerlich abgeschlossen hatte, wollte ich das auch äußerlich. Ich wollte einen Neuanfang.
Was das Trennungsjahr angeht, so kann man den Zeitraum beliebig nennen, wenn beide das so wollen, auch wenn es in der Realität nicht stimmt. Wenn ihr zusammen wohnt, bekommst Du dann eben keinen Trennungsunterhalt für diese Zeit, da ihr ja die Ausgaben gemeinsam tätigt so wie Du beschrieben hast. Das wäre anders, wenn ihr getrennt wohnen würdet.
Im Trennungsjahr wird geschaut, wer mehr verdient hat und der muss dann dem anderen zur Wahrung des ehelichen Lebensstandards Trennungsunterhalt zahlen. Und zwar so lange, bis die Scheidung durch ist. Da man die Scheidung erst nach Ablauf des Trennungsjahres einreichen kann und dann das Gericht ewig braucht, um den Versorgungsausgleich zu errechnen, kann sich die Scheidung und damit der Unterhalt ziehen.
Prinzipiell muss derjeinge, der Unterhalt möchte, ihn auch einfordern. Dennoch können beide auch etwas anderes vereinbaren. Das funktioniert aber nur, wenn beide die Scheidung wollen.
Dein Mann ist aber immer noch emotional angepisst und zwar erheblich.
Und daher reagiert er jetzt so, wie er eben reagiert.
Und für Dich wird es leider nicht besser. Wenn Deine Kinder über 3 Jahre alt sind und es keinen Grund gibt, warum Du nicht Vollzeit arbeiten gehen könntest, greift bei Dir auch die sogenannte Erwerbsobliegenheit. Diese sieht vor, dass jeder nach der Scheidung zu 100 % arbeiten geht. Eine Verlängerung des Trennungsunterhaltes kann man einfordern, was aber nur geht, wenn besondere Gründe vorliegen. Das scheint mir bei Dir nicht der Fall zu sein.
Also würde man zur Unterhaltsberechnung Dein Gehalt auf eine 100 % Stelle fiktiv hochrechnen. Anhand der Düsseldorfer Tabelle wird dann der Unterhalt für die Kinder errechnet.
Bei Der Scheidung kommt zum einen der Versorgungsausgleich zum Tragen und dann natürlich das Vermögen vor der Ehe.
Wenn hier Dein Mann viel Geld im Vorfeld hatte, steht es ihm bei der Trennung auch zu. Wenn ihr diese Vermögenswerte nicht mehr bar habt, weil ihr sie bspw. in das Haus gesteckt habt, dann braucht es hier eine Lösung, die am Ende so aussehen kann, dass man das Haus verkaufen muss.
Das ist dann zwar hart, aber eben der Preis, den man zahlen muss.
Wir hatten wie gesagt auch ein Haus. Es war in großen Teilen auch schon abbezahlt. Wir wollten es auch verkaufen, bis ich mich entschlossen habe, es selbst zu kaufen. Damit musste ich aber meine Frau ausbezahlen und bin jetzt was den Kredit angeht, genauso weit wie vor mehr als 10 Jahren. Ich bezahle das Haus jetzt sozusagen doppelt und das, obwohl ich während der Ehe mehr verdient habe, also auch dort bereits schon mehr von Haus bezahlt habe als meine Frau.
Aber in einer Zugewinngemeinschaft ist das unerheblich.
Beim Versorgnungsausgleich ist es so, dass ermittelt wird, welche Rentenbeiträge, gesetzlich, privat, Arbeitgeber ihr in eurer Ehe eingezahlt habt und wie sich diese auf die Rente dann auswirken. Jedem steht dann die Hälfte der Summe zu, die ihr in der Ehe hierfür erwirtschaftet habt. Wenn ihr Glück habt und beide gleichermaßen vorgesorgt habt, gleicht es sich aus. In vielen Beziehungen hat aber der Mann deutlich mehr an seine Altersvorsorge gedacht und bezahlt, zumal die Frauen in der Zeit, in der sie sich um die Kinder kümmern, meist diese Beiträge ausgesetzt haben. Wie es bei euch ist, weiß ich nicht.

Prinzipiell lässt sich alles regeln, auch mit nur einem Anwalt. Aber die Vorraussetzung ist, dass beide die Scheidung wollen. Wenn das nicht der Fall ist, wird es ungemütlich.
Ich hätte mich auch in vielen Punkte in meiner Trennung aufregen können. Es hat mich vielleicht auch den einen oder anderen Euro gekostet, dass ich es nicht getan habe.
Aber ich habe zwei kleine Kinder. Die haben schon genug damit zu tun, verstehen zu müssen, dass sich Mama und Papa nicht mehr lieb haben. Aber sie leiden noch mehr, wenn Mama und Papa sich bekriegen bis aufs Messer, von Anwalt zu Anwalt rennen und womöglich noch die Kinder für sich instrumentalisieren.
Ich möchte, dass es meinen Kindern gut geht. Damit meine ich nicht finanziell, sondern emotional.
Und daher stecke ich auch mal zurück.
Es gibt für alles einen Weg, wenn man es schafft, sich zusammen an einen Tisch zu setzen und Lösungen zu finden. Das war bei mir auch nicht einfach und ich bin öfter über das Ziel hinausgeschossen. Aber ich hatte gute Freunde, die mich dann geerdet haben. Ich habe Fahrt rausgenommen und kleine Schritte gemacht. Dazwischen Pausen. Und so erledigt sich ein Thema nach dem anderen. Ich werde meiner Frau ewig vorwerfen, dass sie nicht mit mir geredet hat, aber ich muss am Ende auch sagen, dass wir vielleicht nie so richtig zusammengepasst haben, es nur beide nicht erkannt haben.
Und auch wenn ich manchmal angepisst bin, so hat sie mir dennoch meine beiden Kinder geschenkt. Und die sind die wichtigsten Menschen in meinem Leben und sollten es auch in eurem sein.
Geld ist ein Mittel, das hilft, die täglichen Sorgen kleiner zu halten. Ich weiß, dass für viele Geld mehr ist und das sie jeden Tag darum kämpfen müssen, dass am Ende des Monats auch noch was übrig ist. Aber das ist bei euch beiden ja nicht der Fall.
Du hast allerdings auch sehr hohe Ansprüche wenn ich das hier richtig gelesen habe. Privatschule, reduziert arbeiten, das Haus behalten wollen usw. Ich denke, dass ich das nicht miteinander vereinbaren können wird.
Meine Frau hatte ja direkt wieder einen Neuen und ist von dem dann auch zum nächsten gewechselt.
Bei den Zahlungen, egal ob Unterhalt oder alles andere, ist der neue Partner aber uninteressant. Und selbst, wenn er Millionär wäre, würde sein Geld nicht betrachtet werden.
Meine Frau und ich leben das Wechselmodell mit den Kindern, d.h. sie sind zu gleichen Teilen bei mir als auch bei ihr. Jetzt könnte man meinen, dass dann niemand dem anderen Unterhalt für die Kinder schuldet. Aber Pustekuchen; derjenige, der mehr verdient, zahlt auch dann noch Unterhalt. In meinem Fall ich. Am Ende hat sie mehr Geld als ich, hat aber ja gleichzeitig einen neuen Partner, der auch noch Geld verdient, so dass sie einen besseren Lebensstandard haben als ich.
Bei Deinem Mann wird das auch im Kopf vorgehen. Er wird sich denken, dass Du ihn verlassen hast, gleichzeitig Deine Pferde aber wieder im Stall stehen wohingegen er noch Single ist. Du damit in Summe ein besseres Leben hast als er, obwohl Du es nach seiner Meinung nicht verdient hast, denn Du hast ja die Ehe beendet.
Ich würde an eurer Stelle als erstes versuchen, dass in eure beiden Köpfe reingeht, dass ihr gemeinsame Kinder habt, die im Vordergrund stehen sollen und müssen. Und es muss euer beider Ziel sein, dass sie die Trennung mit kleinstmöglichem Schaden überstehen. Da müssen eure Egos mal hintanstehen.
Und wenn das in euren Köpfen ist, könnt ihr gemeinsame Lösungen was das finanzielle angeht, finden.
Aber Du wirst Dich von dem Luxus des alten Lebens verabschieden müssen und wahrscheinlich auch für längere Zeit.
Und dennoch ist die Trennung aus meiner Sicht der richtige Schritt. Jeder von uns hat nur ein Leben auf diesem Planeten und dieses ist auch noch sehr kurz. Es kann nicht sein, dass man dann Jahre unglücklich verschwendet. Aber es hat eben alles auch sein Preis und den muss man bereit sein zu bezahlen

15.02.2020 00:38 • x 3 #59


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