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Borderline / Bindungsphobie / On-Off Beziehung? (lang)

G
Typisch für Borderline ist diese destruktive Art der Beziehungsführung. Streits zu provozieren ohne Refelktion und Bearbeitung um das dann am Ende als Trennungsgrund zu nennen. Genau gegen diese Dynamik kann man nichts machen, denn egal wie man es anstellt es gibt bei Borderline keinen Zugang.
Am Ende steht der Geschädigte da und sucht den Fehler bei sich. Nein . Das ist nicht der Fall. Es gab nie die Chance der Bearbeitung von Konflikten. Der Konflikt wird nur beim Geschädigten ausgetragen.

03.07.2017 08:22 • x 1 #256


Rubinrot
Zitat von GastBuda:
Typisch für Borderline ist diese destruktive Art der Beziehungsführung. Streits zu provozieren ohne Refelktion und Bearbeitung um das dann am Ende als Trennungsgrund zu nennen. Genau gegen diese Dynamik kann man nichts machen, denn egal wie man es anstellt es gibt bei Borderline keinen Zugang.
Am Ende steht der Geschädigte da und sucht den Fehler bei sich. Nein . Das ist nicht der Fall. Es gab nie die Chance der Bearbeitung von Konflikten. Der Konflikt wird nur beim Geschädigten ausgetragen.


Und das passt eher nicht. Er er wollte eigentlich nie streiten. Wir stritten dann wegen Kleinigkeiten. Also es schaukelte sich hoch. Von beiden Seiten. Und dann drohte er Schluss zu machen.
Ich hatte den Eindruck, dass er sich so schützen möchte.
Und er gab auch seine Fehler zu. Nicht immer, aber oft und entschuldigte sich.

03.07.2017 09:47 • #257


A


Borderline / Bindungsphobie / On-Off Beziehung? (lang)

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R
Hallo an alle,
ich habe eine Partnerschaft hinter mir, von der ich, nach vielem Lesen, glaube, dass da Borderline oder NPS oder beides im Spiel gewesen ist. Endgültige Trennung ist jetzt fast zwei Wochen her. War heftig und kam aus dem Nichts garniert mit Vorwürfen und Anschuldigungen an mich seinerseits. Ich konnte dann nicht anders, als ihn zu blockieren, da hat er dann nochmal per Mail Dampf abgelassen, wohl damit ich weiter mit ihm streite oder ihn füttere mit Emotionen oder keine Ahnung.

Angefangen hat alles sehr innig. Ging super schnell. Ich hätte nie gedacht, dass ich sein Typ bin. War anfangs auch ziemlich skeptisch; hätte ich mal bleiben sollen; ich traf zufällig letzte Woche die Bekannte einer Bekannten, die kannte ihn auch - selbe Weiterbildungsschule - und die hatte er vor mir gedatet, gleiches Schema wie bei mir, viele Fragen gestellt, schnell gekuschelt, schnell von der Zukunft gesprochen, Pläne gemacht, sehr sehr nahe, gemeint jetzt müsse er nicht mehr allein sein; der Bekannten wurde es zuviel, da hat er sie abgeschossen und sich dann auf mich gestürzt oder er hatte mich schon voher in der Auswahl keine Ahnung. Ich bin jemand der liebt Nähe, Zweisamkeit, eine enge aber nicht einengende Verbindung. Er hat da schon einen Nerv getroffen. Und wie gesagt, es lief super, sehr symbiotisch. Nach und nach ist mir dann aufgefallen, dass er extrem auf sein Online-Handy-Spiel abgefahren ist (war ich mal nicht im Raum oder andere Gelegenheit wups Spiel an, immer und überall). Mit dem Alk. hatte ich auch Verdacht, dass er sich da etwas übernimmt und er hat extrem viel Kaffee getrunken. Es war manchmal das einzige Getränk am Tag. Wenn ich Treffen hatte von meinem Job, der neben der Weiterbildung lief, hat ihm das gar nicht gepasst. Ich hatte das Gefühl, er wollte mich ganz für sich. Wenn ich da war hatte er aber keinen Plan,was er mit mir machen soll. Ich wollte mich unterhalten, er hatte keinen Bock, zu fast nichts. Nur Filme das ging oder Fußball und eben Handy-Spiel. Alle anderen Freizeitaktivitäten liefen eher so mechanisch ab, als hätte er eine Liste, die er abarbeitet (Kino, Essen gehen usw.) Immer wenn ich mal Unterstützung von ihm gebraucht hätte (Vater war lange schlimm krank, ich hatte einen Unfall), hat er den Kontakt abgebrochen oder mir Vorwürfe gemacht oder gemeint, ich soll mich mal zusammenreißen.

Und dann kamen zwischendrin immer die Selbstabwertungen. Er sei unfähig. Er sei unattraktiv. Böse. Ich habe was besseres verdient. Er würde sich gern vom Balkon stürzen. Er hat sich oft selbst weh getan: Kopf gegen Wand gedonnert. Hat sich selbst aus dem Bett geschmissen. Das habe ich noch nie erlebt!

Das schlimme ist. Davor lief alles prächtig. Sehr harmonisch super lieb und dann - rums! Als hätte ich einen fremden Menschen vor mir. So hat er auch geschaut. Als würde mich da ein Fremder anstarren. Ich bin ein paar Mal gegangen, weil es mir zuviel wurde mit den Selbstanklagen, die mir immer das Gefühl gegeben haben, ich würde ihn nicht genug lieben, ich würde ihn eh verlassen etc. Er hat auch ständig gefragt, auch wenn es gut lief, ob ich ihn liebe oder ob er schlimm sei. Immer wenn ich dann von mir aus weg bin, kam er nach. Ewige Entschuldigungen. Versöhnung. Alles gut und dann ging es wieder los. Bis es dann so heftig wurde im Mai, dass die Vorwürfe so weit gingen, dass ich lüge, ihm weh tue, mit ihm spiele, ich ihm eh egal sei, alles geplant hätte, ihn nur ausnutze. Ein paar Tage zuvor hatte er mir mit großer Geste sogar den Schlüssel zu seiner Wohnung gegeben als Vertrauensbeweis! Er hat dann aber so getobt, dass ich nicht anders konnte als ihn rauszuschmeißen. Danach gab es ewige Diskussionen. Er hatte schiss, dass es nun aus sei. Ich brauchte Zeit zum Durchschnaufen und um mal wieder klar zu denken. Das, so hatte ich das Gefühl, ging teilweise gar nicht. Ich war irgendwie gefangen. Ständig auf der Hut vor dem nächsten Ausbruch. Abhängig. Gefangen in meinen eigenen Gefühlen oder so verstrickt, dass ich nicht mehr wusste, war es doch mein Fehler, hab ich mir nicht genug Mühe gegeben. Ich hab teilweise an meinem eigenen Verstand gezweifelt. Hab schon gemerkt, dass er sich vieles von der Wahrheit bissel zu seinen Gunsten zurechtgebastelt hat, wollte es mir, doof oder verliebt wie ich war, aber nicht eingestehen. Jedenfalls war er es auch plötzlich, der auf einmal Ruhe braucht. Hat noch gemeint, mach dir keine Gedanken, dann kam erstmal nichts von ihm. Ich hab dann nachfragt, was los ist. Wieder Ruhe. Dann meinte er, per Mail (!) er hätte mich eh nicht vermisst, ich hätte ihn ja nur ausgenutzt bzw. es wäre eine Freundschaft zu meinen Gunsten gewesen und wir wären eh kein verliebtes Paar gewesen. Darauf bin ich ausgerastet und wir haben per WA ziemlich hin und her gestritten. Was er wohl wollte, wie ich nun glaube, das lief oft so, dass ich bei Streits das Gefühl hatte, er wollte auch meinen Zorn, alle Emotionen, die ich halt geben kann. Nun ist, wie gesagt seit fast zwei Wochen Funkstille. Vielleicht hat er schon eine Neue, die ihn füttert, will ich aber ehrlich gesagt gar nicht wissen. Ich hab mich die ersten Tage gefühlt wie in einem Loch. Verarscht. Benutzt. Ausgesaugt. Als hätte er mir einen Teil von mir weggenommen. Es tut sch. weh. So weh wie sich nie was vorher angefühlt hat. Dazu kommt dieses dumpfe Gefühl von Schuld, obwohl der Verstand sagt, es liegt nicht an mir. Ich hab alles versucht, ihn verstehen zu wollen. Aber die bittere Erkenntnis: ich kann es nicht verstehen, ich kann ihn nicht verstehen. Er muss zur Theraphie. Ich würde jetzt lügen und sagen, meine Liebe sei weg, denn im Geiste sind da noch all die schönen Bilder und Emotionen, aber ob es von seiner Seite Liebe war. Da bin ich mehr und mehr am Zweifeln. Es hat sich so angefühlt. Aber es ist so gewesen, als wäre man bei ihm ständig gegen eine Fassade gerannt und daran abgerutscht. Und hinter der Fassade: Leere.

Nun ist es so, dass wir noch Sachen voneinander haben und ich habe Angst, er benutzt das als Rückkehrfenster.
Was soll ich tun?

03.07.2017 10:31 • x 2 #258


Rubinrot
Hat er sich getrennt oder du dich?

03.07.2017 11:18 • #259


R
Er ist weg.

03.07.2017 11:22 • #260


Rubinrot
Das ist auch komisch. Überall liest man, dass borderliner sehr sehr selten von sich aus Schluss machen. Meiner hat aber mit mir Schluss gemacht und mit seiner Ex vor mir auch..

03.07.2017 11:26 • #261


R
Vielleicht machen Sie das, weil sie jemand neuen gefunden haben, der ihnen gibt, was sie brauchen. Mein Ex meinte, ich würde seine Wünsche nicht erfüllen, weil ich nicht bereit war mich ihm komplett unterzuordnen. Ich hatte ihm zum Schluss noch geschrieben, dass es hier auch um Selbstschutz geht und eine Beziehung nicht dafür da ist, das der eine nur gibt und der andere nur nimmt, sondern dass es ausgeglichen sein sollte und ich nicht bereit bin, mir alles gefallen zu lassen, was er hier so verbockt. Reaktion: Ja, der Selbstschutz von Dir ist an allem Schuld, dass es nie so war wie es hätt sein sollen. Tja, dann soll er halt mit einer anderen glücklich werden ...

03.07.2017 12:11 • x 2 #262


Rubinrot
Hm, meiner hatte zwischen der ex und mir keinen und trennte sich trotzdem. Und er meinte, dass er noch nie so viel für jemanden gefühlt hat. Noch zu keiner Freundin. Auch komisch, wenn sie doch immer so extrem lieben.
Glaube meine hatte nur eine Bindungsangst. Vieles passt nicht überein. Er ist Streit auch sehr gerne aus dem Weg gegangen oder ist dann geflüchtet.

03.07.2017 12:25 • x 1 #263


R
Es ist einfach sauschwer zu erkennen. Und wer fragt schon zu Beginn einer Beziehung, hey, bist du eventuell in deiner Persönlichkeit gestört? Niemand. Da spricht das Herz und nicht der Verstand, bzw. der Verstand hämmert einen vielleicht in den Bauch, pass auf da stimmt was nicht, aber in den seltensten Fällen hört man drauf. Ich bin auch mit sowas zum ersten Mal konfrontiert und hatte keine Ahnung, was für Störungen da auftreten können. Er hat mir von seiner schlimmen Kindheit erzählt. Es war mir also schon klar, dass er Probleme hat und die auch tiefer gehen. Aber diese emotionalen Wechsel. Streits provozieren, wo alles gut läuft. Die Beziehung bewusst sabotieren, so will ich es mal nennen. Wozu dann überhaupt eine Beziehung? Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr Fragezeichen kommen.

03.07.2017 16:10 • x 1 #264


Rubinrot
Ich kenn das. Er erzählt mir auch von seiner Kindheit und sagte auch, dass er deswegen wohl an einer ptbs leidet.
Einiges passt auch, aber das kann wiederum auch nur eine Bindungsstörung sein. Er war nie so krass wie hier alle schreiben. Hat mich nie beleidigt, wenn er mal fieser wurde dann erst im Streit. Den hat er aber nie absichtlich provoziert. Er ist Streit lieber aus dem Weg gegangen. Er hatte auch diese Stimmungsschwankungen nicht stark. Höchstens einmal im Monat hatte er die, aber nie extrem.
Mich macht auch stutzig, dass er Schluss gemacht hat und bei seinen vorherigen auch.
Und er meinte, er liebt sonst nie so intensiv. Machen borderliner aber sonst doch immer..
Ich weiß es nicht.

03.07.2017 17:43 • #265


R
Hast du versucht nach der Trennung nochmal Kontakt zu ihm aufzunehmen?

03.07.2017 19:06 • #266


Rubinrot
Also 2 Tage nach der Trennung meldete er sich von sich aus, obwohl wir Kontaktsperre hatten und meinte, dass er mich liebt, mich aber momentan schützen möchte. Er könnte sich seine Fehler nicht verzeihen und möchte mir nicht weiter wehtun (wegen dem dauernden Schluss machen).
Danach schrieb ich ihm noch 1,2 lange Texte, von ihm kam aber nichts mehr.
Nach 1 Woche schrieb ich ihm sauer, dass er mich gar nicht lieben könnte, wenn er so nun zu mir ist. Daraufhin meinte er, dass ich ihn bitte in Ruhe lassen soll.

Hab aber eben nochmal mit meiner Familie geredet und die meinten auch, dass vieles nicht zutrifft. Er war sehr oft bei uns und sie hveb dadurch viel mitbekommen.
Er hat mich immer gut behandelt, war nie laut geworden, hat nur fiese Dinge mal im Streit gesagt, hat sich nie selbstverletzt und seine Stimmungsschwankungen waren echt sehr sehr selten.
Spricht alles für ein bindungsproblem und vieles gegen borderline.

03.07.2017 20:02 • #267


S
Zitat von Rubinrot:
Ich kenn das. Er erzählt mir auch von seiner Kindheit und sagte auch, dass er deswegen wohl an einer ptbs leidet.
Einiges passt auch, aber das kann wiederum auch nur eine Bindungsstörung sein. Er war nie so krass wie hier alle schreiben.
Und er meinte, er liebt sonst nie so intensiv. Machen borderliner aber sonst doch immer.
Ich weiß es nicht.


Du kannst nur spekulieren. Sowas kann nur ein Therapeut nach mehreren Sitzungen diagnostizieren und selbst dann ist es schwer die PS genauer einzuordnen. Das gibt es so viele verschiedene Diagnosen.

05.07.2017 09:15 • x 1 #268


Rubinrot
Haben eigentlich alle borderliner ein Nähe-Distanz-Problem?

05.07.2017 20:24 • #269


G
Das mit der Bindungsangst ist im Fall von Borderline nicht ganz zutreffend. Aus einer normalen emotionalität heraus kann man vor Bindungen Angst haben sofern man mal eine hatte etc. . Borderliner, sofern diagnostiziert, haben eine andere Definition von Bindung. Es geht um die kindliche Erfüllung ihrer Bedürfnisse. Insofern auch eine andere Definition von Beziehung.
Ein Borderliner würde sich nie als bindungsängstlich bezeichnen, da er ja Bindung will.
Der Ausdruck Bindungsangst ist somit hier nicht zutreffend. Bindungen mit Borderlinern erzeiugen eher Missverständnisse und ein Infragestellen eigener Werte. Genau der Grund warum dieses Forum sich so füllt.
Was sollte das? Wie erkläre ich mir das? Warum gibt es sowas überhaupt?

10.07.2017 22:32 • x 1 #270


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