35

Borderline und Narzissmus

D
Zitat von OneDay:
@ NKenner

Äußert sich bei Frauen Narzissmus anders als bei Männern? Falls ja, wären ein paar Stichpunkte sehr hilfreich. ...


Wenn ich das hier einfügen darf:

https://www.ptk-bayern.de/ptk/web.nsf/g ... ki_Lpt.pdf

Wobei der W oder M Narzissmus bei anderem Geschlecht auftreten kann.

02.12.2015 15:32 • #61


N
Zitat von OneDay:
Äußert sich bei Frauen Narzissmus anders als bei Männern? Falls ja, wären ein paar Stichpunkte sehr hilfreich. Denn ehrlich gesagt erschlägt einen Google mit Hinweisen, die wieder eigene Interpretation erfordern, anhand einer Wissensbasis, die ich nicht habe.

Ich denke ja . Frauen sind bei den Spielchen mehr hintenrum als Männer. Männer sind autoritärer, aggressiver offensiver .

Zitat von OneDay:
Was passiert wenn ich einem Narzissten bzw, seinem Co den Spiegel ungeschönt vorhalte? Ich dachte nämlich bei Provokation nicht an passives Verhalten, wie ignorieren, sondern mehr daran aktiv die krampfhaft aufrecht erhaltene Fassade zu demontieren. (in meinem speziellen Fall dreht es sich wohl um eine Co, die wiederum mich konsumierte, anders kann ich es nicht bezeichnen) Nenn es meinetwegen Rache, doch ich möchte mich angemessen bedanken. Möchte den Ausgleich, für das was ich emotional investierte, und dafür in den Dreck getreten wurde.

Tja das ist schwierig einen Narzissten an die Kandare zu gehen. Die machen in der Regel sofort dicht, einen Rückzuck oder dementieren und drehen den Spieß um und erklären dich für bekloppt!
Auf der aufdeckenden psychologischen Ebene wirst du die nicht kriegen. Sie haben ansonsten große Angst davor wenn Jemand Ambitionen zeigt, hinter die Fassade zukucken

Werte sie einfach ab . Der S. war so schlecht wie mit keiner anderen usw...

Ist jetzt echt mies. Jetzt kommen bestimmt die Stimmen, die sagen Narzissten sind auch nur Menschen.
Stimmt! Aber das haben die sich verdient!

02.12.2015 15:47 • #62


A


Borderline und Narzissmus

x 3


O
Hah, Nkenner, deine Tipps sind zwar fies aber treffsicher. Man merkt dass du Nahkampferfahrung hast.

Mein Prinzip seinerzeit war: Die beste Rache ist, einfach trotzdem glücklich zu sein. Klingt etwas abgedroschen, aber einen Narzi (m/w) wird es echt wurmen man man ohne ihn/sie genauso glücklich oder - schockschwerenot! - sogar glücklicher ist. Das eigene Glück darf man natürlich ruhig den Narzi mitkommen lassen (aber so das er/sie es nicht kaputt machen kann, also besser indirekt)

Oneday, zur Seelekunde von Narzissten, weiblich wie männlich - ich fand ich dieses Buch sehr erhellend und witzig geschrieben:
amazon.de/Selbstverliebt-richtig-Paradoxe-Ratschl%C3%A4ge-Narzissten/dp/3608940987/

Wachrütteln oder so kann man einen Narzi nicht, dafür sitzt das zu tief. Einen richtigen Narzi könntest du nur zur Selbsterkenntnis bringen, indem du ganz, ganz, ganz viel Geduld und Verständnis hast, bis er/sie so viel Vertrauen hat dass er/sie sich von selbst öffnet. Und dann könntest du behutsam drauf eingehen und vermitteln dass andere die Welt anders wahrnehmen als er/sie. Aber das ist ein Job für Therapeuten.

08.12.2015 00:29 • x 1 #63


N
Zitat von outoftown76:
Mein Prinzip seinerzeit war: Die beste Rache ist, einfach trotzdem glücklich zu sein. Klingt etwas abgedroschen, aber einen Narzi (m/w) wird es echt wurmen man man ohne ihn/sie genauso glücklich oder - schockschwerenot! - sogar glücklicher ist. Das eigene Glück darf man natürlich ruhig den Narzi mitkommen lassen (aber so das er/sie es nicht kaputt machen kann, also besser indirekt)

Ja das stimmt, ich hatte oft den Eindruck, dass die auf gute Laune neidisch reagieren. Das eigene Glück, was man aus anderen Objekten ziehen kann und sei es nur Hobbys, empfinden die irgendwie als konkurrierende Bedrohung oder Neid (wegen der Fähigkeit zu fühlen oder so etwas...)

Gtuß Nkenner

08.12.2015 13:44 • x 1 #64


N
@Dramaking
Danke für deinen Link. Jetzt hab ich des Rätzels Lösung gefunden. Mein Ex tendierte eher zum weiblichen Narzissmus.

08.12.2015 14:33 • #65


O
Ein Mensch ohne einschlägige Erfahrung kann sich durchaus mit einem Menschen mit ausgeprägter und unbehandelter psychischer Störung verwickeln ohne selbst vorher einen großen Sprung in der Schüssel zu haben. Unerfahrenen Therapeuten geht es ja auch so.

Zum Thema Eigenanteile, mal ein Vergleich. Angenommen es passiert ein Verbrechen, z.B. ein Überfall, ein Einbruch, eine Vergewaltigung.

In solchen Situationen wird es immer möglich sein, Fehler beim Opfer zu finden. Der Überfallene oder das Vergewaltigungsopfer hätten nicht in dieser Gegend allein herumlaufen sollen, oder die Einbruchsopfer hätten ihr Haus mit Alarmanlage sichern sollen etc. Niemand macht alles richtig.
Nun mag das faktisch korrekt sein, aber ist es wirklich der Situation angemessen ausgerechnet auf kleine Versäumnisse des Opfers zu fokussieren?

Klar, man kann nur sich selbst ändern. Aber viele Menschen haben erstmal das Bedürfnis zu verstehen was eigentlich abging, bevor sie loslassen können - auch um zu vermeiden, dass sie den Fehler wiederholen. Zum Verarbeiten gehört auch fair anzuerkennen, wie viel destruktives Verhalten von welcher Seite kam.

Wenn es jemand gar nicht schafft sich zu lösen, auch nachdem er/sie erkannt hat dass eine Beziehung keine Zukunft hat, oder wenn jemand immer wieder eine Beziehung mit Menschen mit ausgeprägter, unbehandelter Persönlichkeitsstörung oder Sucht anfängt, ist die Frage nach Eigenanteilen sinnvoller.
Gleich Co-Narzissmus zu rufen wenn jemand gerade einmal in eine destruktive Beziehung geraten ist find ich übertrieben.

Übrigens, bei Borderline gibt es eine große Bandbreite, von hochreflektiert zu völlig unreflektiert. Es sind nur die weitgehend unreflektierten die bei Beziehungen eine Schneise der Zerstörung hinter sich herziehen. Sich 100% fern halten ist nicht die einzige Lösung, alternativ kann man auch lernen, die hoffnungslosen unreflektierten Exemplare von den nicht hoffnungslosen reflektierten zu unterscheiden. Das muss jeder selbst wissen.

18.12.2015 13:47 • x 2 #66


ba_
@outoftown76
Das ist ein sehr guter beitrag! Danke
mal eine andere frage...in wie fern kann oder sollte man denn dem narzissten/borderliner selbst die schuld an seinem verhalten geben? wenn ihre verhaltensweisen eigentlich ausdrucksform ihrer störung sind...ich tendiere ja eher zum mitleid! nehme aber die bösartigkeiten in ihrem verhalten auf keinen fall in schutz!
es ist halt für einen gesunden menschen nur so schwer nach zu vollziehen, dass man so böswillig ist...aber wenn es aus absicht geschieht aber der mensch eigentlich nicht erkennen kann dass er so handelt....weil er eben zu keinerlei empathie fähig ist...? inwiefern kann man da sagen dass seine krankheit schuld daran ist?
LG

18.12.2015 15:39 • #67


O
Danke, ba_! Endgültig beantworten können die Frage nach der Willensfreiheit/Schuldfähigkeit wahrscheinlich eher die Philosophen/Theologen.

Ich sehe es pragmatisch, unter der Perspektive: was hilft?

Kein psychisch Kranker sucht sich sein Problem aus (ist ja nicht so dass Gott den Kreißsaal betritt und fragt Hey Kids, wer möchte Borderline? und die künftigen Bordis rufen hier! ). Letztlich hilft es niemandem, einem Kranken das kranke Verhalten vorzuwerfen. Sie können es ja gerade nicht ändern und die andere Seite reibt sich auch nur auf.

Aber: Jeder Betroffene hat Handlungsspielraum - und Verantwortung dafür, ob er/sie den nutzt. Zum Beispiel kann es sein dass es einem Borderline-Betroffenen erstmal nicht möglich ist, in einer bestimmten Situation rational zu reagieren, aber er/sie hat z.B. die Wahl zwischen zum Therapietermin gehen oder im Bett liegen bleiben (jedenfalls wenn keine starke Depression dazu kommt).
Was in einer Therapie unter anderem passiert ist, dass Betroffenen dieser Handlungsspielraum bewusst gemacht wird, und sie dafür freundlich zur Verantwortung gezogen werden. Komplett unbegrenztes Verständnis/Mitleid wäre also eher kontraproduktiv.

18.12.2015 22:32 • #68




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag