Guten Abend,
muss leider wieder etwas Frust ablassen.
Irgendwie hatte ich schon die Erwartung, dass er sich nach unserer Ankunft hier blicken lässt, um einfach wenigstens kurz Zeit mit den Kindern zu verbringen. Gestern war er laut eigener Aussage bei seiner Mama. Dafür habe ich wirklich vollstes Verständnis. Wer weiß, wie lange sie noch zu leben hat.
Heute hat er die Große zum Reiten gebracht. Mit ihr hatte er also etwas Zeit. Den Kleinen hat er jetzt noch gar nicht gesehen. Kein Anruf, kein Hallo, gar nichts. Er hat die Große gerade direkt vor der Tür abgesetzt und ist weiter gefahren. Sie sagt, er müsse arbeiten. Das tut mir so unendlich weh. Ich zeige das den beiden nicht. Ich spreche ausschließlich positiv von ihm. Innerlich würde ich ihm liebsten ein paar kräftige Ohrfeigen geben. Vielleicht würde das Denkvermögen dann wieder einsetzen.
Mittlerweile bin ich für mich mit ihm durch. Ja, ich liebe ihn noch. Oder besser, ich liebe den Mann, für den ich ihn gehalten habe. Dieser Mensch jetzt hat allerdings nichts mehr mit dem anderen Menschen zu tun. Ich glaube, dass wir einfach so unterschiedliche Wertvorstellungen und Einstellungen zu den meisten Dingen haben, dass es einfach überhaupt nicht mehr passt. Vielleicht hat es das ja nie.
Meine Befürchtung ist, dass er sich immer weiter von den Kindern entfernen wird. Und das schmerzt unendlich mehr als der Schmerz über die verlorene Beziehung. Inwieweit Trulla darauf Einfluss hat, mag ich nicht beurteilen, mache mir da so meine eigenen Gedanken. Letztendlich ist es aber seine Entscheidung sich so zu verhalten. Irgendwann werden sie von ihm Rechenschaft einfordern. Ich für meinen Teil werde alles tun, um die Kids aufzufangen und zu begleiten. Seine immer größer werdende Distanz zu ihnen muss ich nicht erklären. Wenn sie fragen, sage ich, dass Papa sie lieb hat. Den Rest wird er zu gegebener Zeit erklären müssen.
Wir 3 werden das schaffen. Da bin ich ganz sicher. Ich bin jetzt frei, meinen eigenen Weg zu gehen. Ich muss und werde mich nicht mehr nach seinem chaotischen Leben richten. Wie die Psychologin in der Kur schon sagte: Sie müssen gar nichts. Sie müssen nicht einmal morgens aufstehen. Aber sie entscheiden anhand ihrer Ideale und Wertvorstellungen, dass sie aufstehen. Sie gehen vielleicht zu einem Job, den sie nicht besonders mögen. Wenn sie einen Sinn darin sehen, z.B. die finanzielle Sicherheit ihrer Familie und ihnen das wichtig ist, dann werden sie das tun.
LG A.
27.02.2020 20:57 •
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