Das Dilemma der intelligenten Frau

Zitat von tesa:

Ich kann aber da nur sagen, dass dich ja nicht zwinge, hier mit zulesen. Du entscheidest!

Darum geht es ja nicht.
Ich wollte Dir damit nur verdeutlichen, wie Du dadurch (zumindest bei mir) hier rüberkommst. Unglaubwürdig und inkonsequent. Vielleicht wirkst Du auf Männer ja auch ein bisschen so? Wäre das möglich?
(Das soll keine Beleidigung sein!)

Zitat von tesa:

Das ist sehr gescheit!

Ja, ich habs in der Situation auch gespürt ... ich wusste, dass ich mich eigentlich mir und nicht ihm zuwenden sollte.

Ich muss noch was dazu sagen ... ich bin jetzt wieder 2 Jahre Single. Davor war ich 3,5 Jahre in einer Beziehung. Davor habe ich mich 10 Jahre intensivst mit den Mustern auseinander gesetzt. Das war der erste Mann, der mich wieder zurückgeworfen hat in diese Zeit der Selbstreflexion. Ich hatte ehrlich gesagt schon so vieles wieder vergessen! Ich war nicht eingestellt darauf, dass das (Nähe-Distanz Geschichte) passieren würde. Der hat mich völlig kalt erwischt! Und ich hatte leider positive Gefühle, die ich 20 Jahre nicht hatte!

Und wenn du die Perspektive änderst? Anstatt ihn zu verfluchen, dass er dir nicht das geben konnte oder wollte was du dir so sehr gewünscht hast, dich einfach freuen dass du die Fähigkeit hattest soooo tief zu fühlen? Das ist doch was schönes!

Das kann ich gut verstehen. Allerdings weißt du ja nicht, ob er das auch so wahrgenommen hat... und das Geschenk kannst du so oder so annehmen, egal wie er sich entschieden hat. Wir wissen doch im Grunde genommen gar nicht, ob andere Menschen in unserem Umfeld die Farbe Blau genauso wahrnehmen wie wir blau wahrnehmen...

Tesa, das artet hier zu so einer Art Online-Laien-Psychoanalyse aus. Das ist nicht gut.

Ich stelle fest: Du suchst Nähe, wo es keine Nähe gibt. Hier im Internet bei lauter fremden Usern. Hier in diesem Thread sind die meisten zwar sehr nett zu Dir und versuchen zu helfen. Aber echte Nähe wirst Du hier nicht finden - nur suggerierte Pseudo-Nähe - und tiefe Hilfe auch nicht. Weil kein User Dich kennt und niemand sich einen persönlichen Eindruck von Dir machen kann. Du kennst auch niemanden. Du weißt nicht, was für ein Mensch mit was für eigenen Problemen oder Absichten sich hinter einem Avatar verbirgt. Ich war mal während meiner Schwangerschaftszeit in einem Kinderwunsch-Forum aktiv, da kam es zu einem Forums-Treffen und zufälligerweise war der Administrator auch dabei. Er hat Anekdoten aus seinem Job erzählt, u.a. von Userinnen, die sich gleich mit 10 Profilen angemeldet hatten und teilweise Selbstgespräche führten nach dem Motto ich möchte abtreiben oh, wie kannst du sowas nur tun usw. usf. Der Admin konnte anhand der IP-Adresse und anderer technischer Angaben erkennen, dass es immer dieselbe Person war, die dahinter steckte. Will sagen: Du bist sicher sehr verzweifelt, aber Du suchst an der falschen Stelle nach einer richtigen Lösung. Das sagt etwas über Dich und Deine Beziehungsfähigkeit aus. Suchst Du keine echte Nähe in Deinen Beziehungen, sondern brauchst evtl Deine Distanz? Versuche doch selbst einmal, Dein Verhalten aus den Augen anderer zu interpretieren und ziehe Parallelen. Habe ich Dir schon in Deinem letzten Thread geraten. Nichts anderes passiert übrigens in der Psychoanalyse. Diese Interpretationen des Analytikers empfinden ja viele als Kränkungen und brechen deshalb ihre Therapie ab. Schade. Die VT ist da weniger übergriffig. Und in Österreich habt ihr ja nochmal viel mehr Möglichkeiten, da mehr Therapieformen von der Kasse bezahlt werden.

Zitat von tesa:

Ich freue mich für jeden einzelnen, der/die alles im Leben erreicht hat, was er/sie wollte.

Es gibt Menschen, die greifen schon bei ihrer Geburt in die S******. Man sagt ja, dass sich Kinder aussuchen, in welche Familien sie geboren werden. Ich wurde psychisch und physisch mißhandelt. Ich war weder frei in meiner Studien- noch in meiner Berufswahl. Ich wollte ganz was anderes werden, aber auch da hatte der liebe Gott beschlossen *du nicht*! Ich wollte Kinder *du nicht* . mein Freund während des Studiums hat mich nicht geheiratet, er hat mich betrogen! Es gab in meinem Leben (außer in den letzten Jahren) keine gemeinsame Kasse, weil es kein gemeinsames Wohnen gab.

Ich las grad von einer Frau, 42, Hautkrebs im Endstadium. Mir gehts gut, alles ist gut!

Ich habe in meinem Leben nicht alles erreicht, was ich wollte. Doch das ufert jetzt wirklich zu sehr aus. Das ist kein allgemeines Lebenserklärungsforum. Mal bildlich gesprochen: Der Lungenarzt beschäftigt sich mit Deiner Lunge. Sicher hat er auch Deinen ganzen Körper ein bisschen im Blick. Aber in erster Linie geht es um Lungenkrankheiten. Wenn Du einen gebrochenen Arm hast, gehst Du zum Orthopäden usw usf.

Du hast hier die ganz konkrete Frage gestellt, ob intelligente Frauen in einem Dilemma stecken und größere Probleme haben, einen Mann für eine langfristige Beziehung zu finden. Ich habe Dir ganz konkret geantwortet: meiner Ansicht nach - nein. Auf keinen Fall. Das habe ich begründet. Du hättest auch fragen können, ob erfolgreiche Frauen größere Probleme haben. Das ist dann noch mal etwas anderes. Aber Erfolg ist nicht gleich Intelligenz. Ich kenne einen sehr erfolgreichen Getränkehändler, er hat mehrere Märkte und sehr viel Geld. Aber wenn Du mich fragen würdest, ob er intelligent ist. .ähmmmm. nööö. Aber männlich ist er übrigens . Um beruflichen Erfolg zu haben, muss man nicht unbedingt intelligent sein. Andersherum gilt das auch: viele intelligente Menschen haben keinen beruflichen Erfolg. Und im Übrigen habe ich festgestellt, dass sich fast jeder für intelligent hält. Selbst den, den ich als größte Hohlbirne bezeichnen würde. Intelligenz ist alles und nichts. Ich verstehe unter einem intelligenten Menschen jemanden, der schnell verknüpfen kann, der sich gut Dinge merken und diese miteinander in Beziehung bringen kann, der logisch und stringent und konsequent denken kann. Der auch mal quer und um die Ecke denken kann und andere Wege zu einer Lösung findet, als die üblichen.

Ich denke, dass die meisten Männer kein Problem mit erfolgreichen selbständigen Frauen wie Ärztinnen, Rechtsanwältinnen, Maklerinnen etc pp haben. Wenn Frauen aber große Macht haben, zB als Abteilungsleiterin, Managerin, Ministerin, Bundeskanzlerin etc pp, dann könnte es in der Tat problematisch werden mit der Männersuche. Liegt dieser Fall bei Dir vor? Erfolg in der Machtübernahme setzt ein paar Charaktereigenschaften voraus, die in einer langfristigen Beziehung problematisch werden könnten. Durchsetzungskraft und Dominanz. Aber auch Selbstdisziplin zum Beispiel. Da Du sagst, Du seist beruflich als Abteilungsleiterin sehr erfolgreich, müsstest Du doch die Selbstdisziplin haben, um mal ein paar Dinge konsequent anders anzugehen.

Zum Thema Studium und Beruf: es gibt tausende von Beispielen für Menschen, die ihren Beruf im späteren Lebensalter nochmal geändert haben. Ich gehöre u.a. dazu. Es gibt spätberufene Theologen, Ärzte usw usf. Das ist heute alles möglich. In Deutschland, in Österreich und der Schweiz kein Problem. Ohne Verzicht geht das natürlich nicht.

Du sagst Du bist zu nett. Kommt mir zumindest nicht so vor. Aber Du suchst Dir aber definitiv die falschen Männer aus. Entschuldigung, aber es ist Unsinn, dass Du nur alle 10 Jahre mal einen in Frage kommenden Mann kennenlernst. Ich meine das nicht böse. Gib Deinem Leben einen Sinn - ein Ziel. Ich sagte es breits. Sinn kann nicht verordnet werden. Geh zB zu Greenpeace, wenn Du den Klimawandel meinst so verhindern zu können. Oder setze Dich für Menschenrechte bei AI ein und verbringe Deine Sommerferien in Afghanistan und kämpfe dort dafür, dass Mädchen zur Schule gehen können. Oder werde Sterbebegleiterin in einem Hospiz. Tritt in eine Partei ein und kämpfe in Deinem Heimatort für oder gegen Tempo-30-Zonen. Oder mache Dich selbständig mit Deinem Beruf. Gründe ein Unternehmen. Whatever.

Dann wirst Du früher oder später einen Mann finden, der dasselbe Ziel hat. Für dieseben Dinge brennt. Es gibt ein schlimmes Wort in der Therapiesprache, dh. xy ist austherapiert. Dh nichts hat richtig geholfen, aber es gibt auch keine anderen Therapiemöglichkeiten mehr. xy hatte jahrelang Psychoanalyse, war in der VT und in der psychosomatischen Klinik und hat Weidenkörbchen geflochten und Aquarelle gemalt. Besser geht es xy heute leider immer noch nicht. Austherapiert. Lass es nicht dazu kommen. Wenn Du jetzt um die 50 bist, hast Du noch 10 bis 15 gute Jahre. Nutze sie! Warte nicht, bis Deine Mutter gestorben ist.

Zitat von tesa:

Ja, aber das hat sich verändert. Seit einigen Jahren sind sie Singles!

Und - interessierst du dich jetzt nicht mehr für die? Damals wolltest du sie, jetzt sind sie frei...

@Kaetzchen

Die offen Theorie

@mangomontag: wieso sollten die guten Jahre mit 65 vorbei sein?

Zitat von woodstock:

seid doch ganz einfach Frau, herrlich schwach, lasst euch einladen, beeindrucken, hübsch sein,
nicht mit Führungsqualitäten im oberen Management ankommen, einen schwebetuerenschrank aufbauen, dass ist unsere Sache,
eine feminine Frau, optisch wie handlungsbezogen, ist das möglich?

Wenn mir so einer, auf den all das auch dauerhaft (nicht nur als Eroberungsmasche) zutrifft und er mir optisch auch gefällt, mal begegnen würde, würde ich mich garantiert nicht zieren. Dass sich Frauen manchmal zurückhalten, kann mit schlechten Erfahrungen, der Annahme es sei eben nur Masche, oder aber bewusstem Taktieren zu tun haben, um den Typen vermeintlich noch länger zu binden.

Zitat von tesa:

Nein. Ich weiß zwar nicht, wo dein Eindruck meiner Unglaubwürdigkeit oder Inkonsequenz herkommt, aber genau das sind meine großen Stärken!

Hatte ich doch geschrieben?

Zitat von _Tara_:

@tesa : Die Leute immer wieder darauf hinweisen, dass ja alles gesagt ist und der Thread ja bereits von ihr geschlossen wurde und dann doch ellenlang weiterzudiskutieren, finde ich irgendwie . . . inkonsequent. Da macht man sich so ein bisschen unglaubwürdig.

Zitat von tesa:

Spiegel ich DICH grade?

Öhm. . . häh?

Ganz ehrlich - so ein bisschen kann ich ja allmählich nachvollziehen, warum kein Mann so wirklich mit Dir zusammensein will.
Mit Deiner Intelligenz hat das wahrscheinlich weniger zu tun.

Zitat von Summer_rain:

@mangomontag: wieso sollten die guten Jahre mit 65 vorbei sein?

da hab ich mich vielleicht ungeschick ausgedrückt: nicht vorbei, aber rein statistisch tauchen in dem Alter bei einer relevanten Gruppe dieser Kohorte ernste Krankheiten und zumindest belastende Wehwehchen usw auf... Hüfte, Gelenke, Herz usw usf. Lass es 10 bis 20 Jahre sein. Ich weiß, jetzt kommen immer die Beispiele von der Oma, die noch im Altersheim rund gemacht hat. Aber die Statistik spricht eben eine andere Sprache. Lass es mich so ausdrücken: Mit 65 ändern wohl die wenigsten noch ihr Leben.