Das Dilemma der intelligenten Frau

Sowas ist natürlich sehr kränkend.Ich kann deine Verletzung darüber verstehen.

Zitat von GiuliettaV:

Schwierig kann es unter Umständen werden, wenn man über einen zu langen Zeitraum das sehr konsequent durchzieht und eigene Bedürfnisse zu lange willentlich unterdrückt.

Warum?

In dem Moment, wo ich mich auf körperliche Nähe einlasse mit dem Wissen, dass es eine Geschichte ohne Zukunft ist, wird mein Hauptbedürfnis nach echter Nähe nicht erfüllt.

Die emotionalen Verletzungen würden für mich schwerer wiegen als eine passagere Erfüllung körperlicher Bedürfnisse.

Bin der festen Überzeugung, dass 6 ohne echte Bindung also Liebe und Verantwortung füreinander, der Seele erheblichen Schaden zufügt.

Mir gibt die Fähigkeit meine 6ualität kontrollieren zu können sehr viel innere Stärke. Allerdings möchte ich da die Messlatte auch nicht zu hoch legen. Meine längste Zeit ohne 6 waren 3,5 Jahre - dann bin ich eingeknickt.
Mal schauen wie lange ich es jetzt schaffe.

Zitat von tesa:

Sehr richtig, besonders zwischen 25 und 40. ich war viele Jahre wirklich Single ohne irgendwelche Männer. Aber das ist auf Dauer sehr, sehr unlustig!

Das ist genau der Punkt, wo sich dein Thema im Kreis dreht.

15 Jahre Single in diesem Zeitfenster ist sehr ungewöhnlich.

Das muss zu einem großen Teil an dir selbst liegen. Was auch immer der Grund sein mag - ich kann mir kaum vorstellen, dass du im Forum eine wirkliche Antwort darauf finden kannst.
Das wäre nur möglich in einer Langzeittherapie mit professioneller Hilfe.

Das das bisher nicht funktioniert hat mag daran liegen, dass du einfach Pech mit den Therapeuten hattest und/oder nicht in der Lage bist, nicht die Kraft hast, dich selbst mit all deinen Anteilen kritisch zu hinterfragen.

Mir hat mal der Tipp eines Therapeuten gut geholfen, andere Verhaltensweisen auszutesten. Das hört sich zunächst banal an, hat bei mir aber sehr gut funktioniert.
Beobachte selbst wie du deine Beziehungsversuche startest, zB frühe Gefühlsbekundungen, regelmäßige SMS, Nachfragen, was weiß ich. Du kennst dich selbst am Besten.
Und mache bewusst beim nächsten Mann genau das Gegenteil von dem, was du bisher als gut und richtig erachtet hast, selbst wenn es sich erstmal komisch anfühlt. Dann schauen was zurück kommt.

Einfach mal ausprobieren, was passiert, wenn du in deinem Verhalten variierst.

Zitat von tesa:

Es gibt ein Indiz, das auch auf diesen Mann zutrifft. Sie haben alle immer irgendein Problem. Mal ist es der Job, mal ist es ein Kind, mal sind es Dr..ogen, mal hat er die falsche Hautfarbe. Auch da weiß ich nicht, ob es normal ist. Die meisten Menschen schleppen irgendwas mit sich rum. Soll mich das warnen? Oder ist es normal? Ich weiß es nicht!

Ja, das ist normal. Jeder hier auf Erden schleppt irgendein Problem mit sich rum. Die Frage ist, wie er damit umgeht!
Vorsichtig wäre ich immer, wenn bestimmte schwierige Aspekte zu früh thematisiert werden.
Kein Problem wenn jemand nach ein paar Treffen mal von den Schwierigkeiten seines Kindes berichtet, wird es aber zu einem Dauerthema, also nimmt zu früh zu viel Raum ein, dann ist das ein Warnzeichen.

Ich denke, es ist zentral, dass man seine eigenen Probleme halbwegs im Griff hat und den potentiellen Partner nicht als seelischen Mülleimer etc. benutzt.

Zitat von tesa:

Aktuell habe ich jemanden kennengelernt. Meine Verunsicherung und Verwirrtheit ist größer als je zuvor. Er ist nett, sehr nett. Aber kann/darf ich das glauben? Er entspricht nicht meinen Muster. Aber das tat der Letzte auch nicht. Ich bin auf der Hut! Was ist das aber jetzt wieder? Ist das Gefühl das ich habe, vorsichtig sein zu müssen, jetzt neu (weil anderer Typ) oder ist es bekannt (weil gleicher Typ aber im Schafspelz)? Das meinte ich jedesmal, wenn ich schrieb, sie tragen keine Schilder um den Hals. Da steht nicht *achtung, Falle!*

Du vertraust seitdem Dir selber nicht mehr, Deiner Wahrnehmung, Deiner Intuition.
Das ist nach einem solchen Erlebnis keine ungewöhnliche Reaktion.

Zitat von tesa:

Sehr richtig, besonders zwischen 25 und 40. ich war viele Jahre wirklich Single ohne irgendwelche Männer. Aber das ist auf Dauer sehr, sehr unlustig!

Abgesehen von eventuellen anderen Hindernissen fehlt es dir dann auch schlicht und einfach an Erfahrungen, was du auch theoretisch durch Bücher etc. nur sehr bedingt nachholen kannst.

Da kann man auch wiederholt mal an komische Männer geraten.

Soooo toll ist der Markt in unserem Alter ja nun auch nicht mehr. Für Männer und Frauen.

Zitat von leilani1801:

Warum?

In dem Moment, wo ich mich auf körperliche Nähe einlasse mit dem Wissen, dass es eine Geschichte ohne Zukunft ist, wird mein Hauptbedürfnis nach echter Nähe nicht erfüllt.

Die emotionalen Verletzungen würden für mich schwerer wiegen als eine passagere Erfüllung körperlicher Bedürfnisse.

Bin der festen Überzeugung, dass 6 ohne echte Bindung also Liebe und Verantwortung füreinander, der Seele erheblichen Schaden zufügt.

Mir gibt die Fähigkeit meine 6ualität kontrollieren zu können sehr viel innere Stärke. Allerdings möchte ich da die Messlatte auch nicht zu hoch legen. Meine längste Zeit ohne 6 waren 3,5 Jahre - dann bin ich eingeknickt.
Mal schauen wie lange ich es jetzt schaffe.

Stimme ich mit Dir überein.

Ich habe es auch schon länger geschafft, bin dann doch wieder eingeknickt.

Ein Freund sagte ganz trocken humorvoll dazu : Du bist auch nur ein Mensch.

okay, dass heißt, Thread nicht geschlossen, sondern 3. ist jetzt Thema? Ich frage, damit wir mal einen roten Faden haben und nicht aneinander vorbei schreiben.

Zitat:

Ist das Gefühl das ich habe, vorsichtig sein zu müssen, jetzt neu (weil anderer Typ) oder ist es bekannt (weil gleicher Typ aber im Schafspelz)? Das meinte ich jedesmal, wenn ich schrieb, sie tragen keine Schilder um den Hals. Da steht nicht *achtung, Falle!*

das ist zentral, aber natürlich können auch wir es nicht wissen. Ich kenne aber diese Unsicherheit selbst.

Ich denke, man sollte nicht vergessen, dass man immer selbst zur Beziehungsdynamik beiträgt. Natürlich nur begrenzt. Heißt, gerät man z.B. an einen Narziss, ist man Teil der Dynamik und doch wird man natürlich nicht sein Wesen ändern.
Das wäre aber auch ein Extremfall. Nehmen wir einmal etwas banaleres: ein Mann hat Ehe hinter sich, ist tief enttäuscht, glaubt nicht mehr an Bindungen und entscheidet für sich- nur noch Affairen. Die hat er dann auch, bis vielleicht eine Frau auftaucht, die trotz seines Vorsatzes etwas anderes in ihm auslöst.
Viele Dinge sind einfach nicht absehbar, berechenbar; selbst ein Mann, der etwas im Schilde führt, kann unter gegebenen Umständen sich selbst unberechenbar sein

Und das gilt ja nicht nur für Liebesbeziehungen, sondern allgemein, zeigt sich aber besonders geballt in Liebesbeziehungen: welche Gefühle trägt man im Kontakt selbst in sich? Das halte ich für ganz wesentlich. Denn das wird immer mit kommuniziert und führt zur Resonsnz des Gegenübers.
Bin ich voller Angst? Misstrauen? Oder eher neugierig? Offenherzig? . . .
Kennst Du das?: manchmal hatte ich kurze Begegnungen mit wildfremden Leuten. Unbedeutend für beide, aber ich stellte fest, WIE stark man selbst sogar zur Dynamik in kleinen Begegnungen beiträgt.
Ein Beispiel: kurzes oberflächliches Gespräch mit einer Frau, die- so schien es mir- innerlich die Haltung hatte, gleich müsse was Ablehnendes von mir kommen. Als könne sie jeden Moment angegriffen werden. ISie wirkte auf mich sehr fragil und zart. Ich merkte, dass ich mich verkrampfte, wahrscheinlich selbst eine irritierte Mimik bekam. Vermutlich bestätigte sie das darin, dass ich was negatives über sie gedacht habe.
Also einfach mal, um die andere Seite zu veranschaulichen. Wie fühlst Du Dich, wenn Du merkst, Dein Gegennüber ist voller Vorbehalte?
Das sind nur so Kleinigkeiten, die es auch im Positiven gibt. . ., aber ich würde das nicht unterschätzen.
Und die gegenteilige Haltung muss keineswegs bedeuten: ich vertrauuuue allen blind! Wir lieben uns alle! Meine Liebe wird immer auf Gegenliebe stoßen *streu Blumen*
Beides halte ich für falsch. Aber man kann sich etwas auch offen anschauen, wohlwissend, dass man bei Enttäuschung ein Tränchen vergießt, aber ohne gleich tief getroffen zu sein.
Sind Deine Gedanken geprägt von der verständlichen Sorge Ohje! Wieder SO ein Mann?! Muss ich aufpassen?!, wird das zur Resonanz in ihm führen.

Da hilft vielleicht ein wenig sehr achtsam mit sich selbst zu sein. Also z.B. nach einem Treffen genau nachzuspüren. Wie fühle ich mich? Verliebt? Okay, aber wie fühlt sich das genau an? z.B. ein Sog des Unerreichbaren? Schmerzliches dabei? Löst er Ruhe aus? Was träume ich? uvm. Um nicht völlig durchgewirbelt zu werden, würde ich es langsam angehen. Also z.B. nicht gleich 5 Tage am Stück treffen.

Zitat von tesa:

Ein gewöhnlicher Mann, eher introvertiert, sehr nett ohne Statussymbole interessiert sich für MICH. Ernsthaft. Ich schwebte auf Wolke 7. kein Mann je zuvor hatte mir Blumen beim zweiten Date gebracht, kein Mann je zuvor schien so ehrlich und offen. Der Fall war ohne Netz. Tiefer als wenn ich irgendein Indiz gehabt hätte, dass er dem Badboy Image entspricht. Dann wäre ich gewarnt gewesen. Das wahre Gesicht sah ich erst einige Zeit später und selbst da bin ich mir nicht im Klaren, ob es nicht eher die Erkenntnis war, dass ich eine Gefahr für IHN bin, weil wir beide mit Beziehungsangst rumlaufen

Das sind sehr schnerzliche aber leider normale Erfahrungen. Gerade wenn man in den Singlebörsen fischt. Dort muss man besonders vorsichtig sein, es gibt aber auch dort die Nadeln im Heuhaufen.
Daher auch meine Frage vor ein paar Seiten, wo du die Männer für Dates kennenlernst?

Zitat:

Wobei ich wirklich schon ALLES probiert habe! Sportvereine, Cafés, Plätze wo viele Menschen sind, Seminare ... mit zunehmendem Alter wird das als Frau halt immer schwieriger! Sitze ich allein in einem Café hab ich das *alte Schachtel auf Aufriss* schon am Hirn stehen. Traurig, ist aber leider so! Nicht umsonst gibt es das Sprichwort, dass die Chance über 40 einen Mann zu ergattern kleiner ist, als in der Antarktis von einem Schäferhund gebissen zu werden! Und mir ist bewusst, wie erbärmlich das klingt!

ich sehe das anders, will aber gar nicht versuchen, Dich von etwas anderem zu überzeugen.

Aber die Frage ist doch auch, wie Du Dich im Cafe präsentierst! Hallo? Werden alle Frauen ab 4O. im Cafe belächelt? Klar, um`smal völlig zu übertreiben- wenn Frau sich da mit 5O. im Mini mit 2 Zöpfen, großen Ausschnitt und Ringelstrümpfen hinsetzt und jedem Mann tief in die Augen guckt, dann macht sie sich lächerlich Aber wenn eine schöne selbstbewusste reife elegante Frau dort vielleicht liest, sich gerne unterhält, auch mit Frauen, und nicht nur auf Männerfang ist, dann finden das nicht wenige Männer sehr anziehend

Zitat von tesa:

Sehr richtig, besonders zwischen 25 und 40. ich war viele Jahre wirklich Single ohne irgendwelche Männer. Aber das ist auf Dauer sehr, sehr unlustig!

Ist auch eine Frage der Einstellung und Überzeugung, wie ich finde.