13975

Das Dilemma der intelligenten Frau

Kontra
Zitat von Mira_:
Ja, die Kinder sind für ihr Leben geprägt. Und je nach emotionaler Kompetenz dem auch ausgeliefert. Aber eben nur bis zu einem gewissen Punkt.

Alles andere ist mir persönlich zu einseitig.

Sehe ich absolut auch so, ich habe es ja weiter vorne auch so geschrieben: mich zu entschuldigen (auch bei meinen Eltern!), für die Shice die ich so verrissen habe, also Verantwortung zu übernehmen und daran zu arbeiten ein besserer Mensch zu sein, liegt absolut und alleine an mir. Wenn dazu gehört, alte Wunden aufzuarbeiten, dann werde ich das tun (auch für mich selbst natürlich), bzw. habe es schon getan. Ich möchte nicht meine Trauma transgenerational weiterreichen, weil ich zu feige bin mir ein Rückgrad zuzulegen.

05.03.2019 18:57 • x 4 #6481


K
Zitat von hahawi:
Klingt gut, nur das spielt es nicht.
Du bist ein Produkt Deiner Erziehung und Deiner Sozialisation.
Das kannst Du nicht ablegen, nur das Beste daraus machen.


@hahawi

Chance suchen und versuchen zu nutzen.....oder im Schicksal verharren, was Kindheit/Jugendzeit
einem eingebrockt hat? Oder die Eltern immer wieder verantwortlich machen?

@woodstock hat das auf eine Weise dargestellt, die bei vielen auf Zuspruch stoßen wird...und ganz sicher auch Widersprüche auslöst.

Das Forum gibt Auskunft darüber, was der Kindheit/Jugendzeit/ Elternhaus alles überantwortet wird. Dass ich ganz sicher nicht alles kompensieren lässt, ist klar. Dass einiges den weiteren Lebensweg begleiten kann (nicht zwangsläufig wird), ist auch klar. Dass eigene Sozialisation einen (erheblichen) Beitrag im positiven zur Nutzung einer Chance bieten kann....auch das ist klar.

Und du wirst es sicher nicht negieren wollen, dass es Menschen gibt, die hinter aktuellen Problemstellungen ihres Lebens generell Kindheit/Jugendzeit/Elternhaus als Auslöser angeben - und dass damit auch Alibi-Funktion verbunden sein kann, wird niemand wirklich abstreiten wollen.

Ob immer Eltern oder alleinerziehende Mama oder Papa die Urheber von Problemen waren - wussten Eltern oder alleinerziehende Mama oder Papa es ggf. nicht anders/nicht besser, und haben nur nach bestem Gewissen und Gewissen erzogen - den jeweiligen Möglichkeiten entsprechend?

Ja...das war vorgestern HIER das Thema - Kinder sind das Spiegelbild ihrer Eltern/Erzieher und
der entsprechenden Sozialisation. Ohne ein Elternteil aufwachsende Kinder....auch das war ein Thema. Und dass das jeweils Einfluss im Erwachsenenalter hat/haben kann - der Sturm der Entrüstung brandete auf...von Leuten, die zuvor ihre Vita als Kind, Jugendliche, junge Erwachsene zu erkennen gegeben haben - ohne ein Elternteil aufgewachsen zu sein, Scheidungskind gewesen zu sein, und, und, und.

Also....deine These sehe ich auch so....

...und die Anmerkung @woodstocks sehe ich auch als durchaus gängige Lebensweise, um mit DEM umgehen zu lernen, was gegeben ist.

Zitat @Mira_

Zitat:
Also ich weigere mich meine erwachsenen Entscheidungen, die Verletzungen, die ich als erwachsener Mensch getan habe, meinen Eltern zuzuschreiben. Ich bin immer noch ein Mensch der selbstständig denken kann.


....das unterschriebe ich ohne wenn und aber - das ist eine wirklich sehr gute Formulierung, die Druck aus den Gedankenspielen nimmt, immer wieder die Eltern für etwas verantwortlich zu machen, was im eigenen Erwachsenenálter geschehe ist...

05.03.2019 18:57 • #6482


A


Das Dilemma der intelligenten Frau

x 3


S
Also Kontra, mim date wieder keine Stichprobe abgegeben?

05.03.2019 19:00 • #6483


hahawi
Zitat von Mira_:
Also ich weigere mich meine erwachsenen Entscheidungen, die Verletzungen, die ich als erwachsener Mensch getan habe, meinen Eltern zuzuschreiben.

Da gebe ich Dir schon recht.
Ab einem gewissen Punkt bist Du Herr Deiner eigenen Entscheidungen und handelst eigenverantwortlich.

Trotzdem hast Du einen Kompass in Dir, der in Deiner Kindheit kalibriert wurde.
Deine moralischen und ethischen Grundlagen, nach denen Du Entscheidungen triffst, Dein Selbstbewusstsein und auch Dein Selbstwertgefühl.
All das kannst Du zwar als Erwachsener ändern, anpassen und ignorieren, aber trotzdem bleibt es irgendwo im Hinterkopf kleben.
Zitat:
Chance suchen und versuchen zu nutzen.....oder im Schicksal verharren, was Kindheit/Jugendzeit
einem eingebrockt hat? Oder die Eltern immer wieder verantwortlich machen?

Was glaubst?

05.03.2019 19:02 • x 2 #6484


tesa
@Kontra

Du verwechselst mich ... da war nichts mit Hund. Hätte gern einen, geht aber alleine nicht.

05.03.2019 19:03 • x 2 #6485


Kontra
Zitat von tesa:
@Kontra

Du verwechselst mich ... da war nichts mit Hund. Hätte gern einen, geht aber alleine nicht.

Oh sorry, dann habe ich mir das falsch gemerkt - deswegen sollte man sowas immer direkt schreiben.

05.03.2019 19:19 • x 2 #6486


S
Ich kenne hier keinen einzigen, der für sein eigenes sch. -verhalten die Eltern verantwortlich macht.
Gibts da mal Beispiele oder ist das nur eine Behauptung um aus nix ein Thema zu basteln?

05.03.2019 19:22 • x 5 #6487


Amyontour
Ich kenne einige, unabhängig vom Alter.
Am schlimmsten sind die Anfangszeiten der eigenen Therapie.

Da versucht der Therapeut ein Rahmen zu basteln und der Patient hört nur ,, das ist weil der Papa nicht bei der Aufführung der kleinen Hexe am 32.13. 1987 dabei war,,

Es sind nun mal schwache Momente in denen wir auf der Couch landen...
Da kommt jeder Täter gelegen.

Mir liegt es auch fern, habe immer auf Selbständigkeit gepocht... ja da kann ich doch nicht sagen Mama und Papa sind schuld dass ich die dreckigen Socken unter dem Bett liegen lasse.

05.03.2019 20:17 • x 1 #6488


hahawi
@Amyontour
Darum geht es nicht, das sind eher Peanuts.
Deine Sozialisation ist grundlegender geprägt.
Kommst Du aus einem Bildungshaushalt, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du eine höhere Bildung haben wirst ungleich grösser als wenn Deine Eltern so eine Art Flodders wären.
Ebenso gilt das für Beziehungsmuster, die Dir Deine Eltern vorgelebt haben.
Wurdest Du zur Selbstständigkeit erzogen oder hattest Du Helikoptereltern.
Das ist ein Grundgerüst, das Du mitbekommst.
Aber die persönliche Lebensführung, die bestimmst Du als Erwachsener.
Ob Du Deine Socken wegräumst, Klopapier eher faltest als knüllst, das wirst Du natürlich selbst entscheiden.

05.03.2019 20:23 • x 2 #6489


tesa
Zitat von Sohnemann:
Ich kenne hier keinen einzigen, der für sein eigenes sch. -verhalten die Eltern verantwortlich macht.


Eben! Die Betonung liegt hier auf EIGENEM sch. Verhalten.

Wir sind - die einen mehr, die anderen weniger - als Erwachsene in der Lage zu unterscheiden. Als Tochter einer Alk. kann ich als Erwachsene wählen, selbst keine zu werden - oder eben schon.

Was aber nicht geht ist, ungeschehen zu machen, was es als Kind mit dir gemacht hat. Ich weiß zB. dass ich überdurchschnittlich fähig bin, Stimmungen zu spüren. Das werden wohl alle haben, die aus solchen Familien kommen. Der Alltag dort war ein Eiertanz. Immer in Anspannung, wie die Lage heute ist. Kommt ein Eklat oder kommt er nicht. Der heutige Effekt daraus ist Segen und Fluch zugleich. Aber ich nehm's mal positiv. Diesen Unterschied nimmt man wahr.

Was man aber nicht weiß und nie wissen wird: Fehlt was? Woher soll man wissen, ob man Gefühle in der richtigen Dosis mitbekommen hat? Woher soll man wissen, was andere innen drinnen spüren? Woher soll man wissen, wie ein Aufwachsen in einem liebevollen Umfeld ausgesehen hätte!

Mein Schaden aus der Kindheit manifestiert sich in meiner Beziehungslosigkeit. Aber wer will schon je wissen, ob es nicht genauso gekommen wäre, wenn ich ein glückliches Elternhaus gehabt hätte.

Wie Hawawi schon sagte. Das Leben baut auf einem Fundament der Kindheit auf. Und sämtliche Verfehlungen und Entbehrungen in der Kindheit sind nicht wett zu machen. Man weiß heute, dass der Mensch mit ca. 5 Lebensjahren seine Prägung erfahren hat. Zu diesem Zeitpunkt hat er auch alle Anlagen seines Ich's erlernt. Glaubenssätze übernommen, Fürsorglichkeit und Empathie entwickelt, Kreativität und Humor entwickelt. Alles was danach kommt, setzt darauf auf.

05.03.2019 20:31 • x 3 #6490


Amyontour
Also ich falte das Klopapier
Mein Besuch muss es aber nicht tun.

@hahawi ich weiß was du meinst ...

Ich habe seit meinem 16. Lebensjahr alleine für mich gesorgt, klar wusste ich wenn alle Stricke reißen haben meine Eltern immer ein Platz frei für mich, hätte es aber nie drauf ankommen lassen.

Vielleicht sehe ich das ganze auch anders weil das Damoklesschwert über mir schwebt, ich habe eine Tochter diebald auf mich zukommen könnte

05.03.2019 20:43 • x 2 #6491


G
Zitat von Kontra:
Sehe ich absolut auch so, ich habe es ja weiter vorne auch so geschrieben: mich zu entschuldigen (auch bei meinen Eltern!), für die Shice die ich so verrissen habe, also Verantwortung zu übernehmen und daran zu arbeiten ein besserer Mensch zu sein, liegt absolut und alleine an mir. Wenn dazu gehört, alte Wunden aufzuarbeiten, dann werde ich das tun (auch für mich selbst natürlich), bzw. habe es schon getan. Ich möchte nicht meine Trauma transgenerational weiterreichen, weil ich zu feige bin mir ein Rückgrad zuzulegen.


Unterschreibe ich voll und ganz.

Ich denke es ist auch sehr wichtig zu differenzieren, was im Bereich der eigenen Verantwortung liegt und dem Bereich der Verantwortung der Eltern. Kein Kind sollte die Verantwortung der Eltern übernehmen oder alles totschweigen müssen, was das schei. samt Verantwortungsbereich der Eltern oder auch Adoptivelternteile betrifft. Besonders wenn es nicht einmal eine Einsicht oder Entschuldigung gab und Verantwortungsübernahme weiterhin abgeschoben wird. Um wahrhaft vergeben zu können gehört es dazu Gefühle wahrzunehmen und zu verarbeiten.

05.03.2019 20:47 • x 4 #6492


Y
danke @Kontra und @GiuliettaV Ich umarme euch

@Sohnemann

witzig, dass Du an einen Frotteemantel denkst. Unsere liebe Helli in der hiesigen Irrenanstalt ist ja sehr krank und als ich heute auf meinen riesigen Frotteemantel mit Himmelmuster blickte, dachte ich, man müsse Helli darin einhüllen

Ja, empathisch stimmt, aber ich bin keine gute Freundin und habe auch schon Kontra weh getan mit gewissen Unzulänglichkeiten. Auch meinen Freunden aus dem RL.
Und da ist es mir wenigstens wichtig, auch mal kund zu tun, dass mir das alles andere als gleichgültig ist und auch, was hier so in mir hinter dem Bildschirm vor sich geht. Die Aussage von Kontras Mutter drang tief und verlässt mich nicht. Und auch nicht Giu, die nichtmal ihren Vater suchen kann und dieses eisige Schweigen erntet.

05.03.2019 22:57 • x 2 #6493


G
Zitat:
danke @Kontra und @GiuliettaV Ich umarme euch


Liebe Ysa

bei all der echten und mitfühlenden Empathie fällt es nicht immer leicht die Balance zu finden und zu halten zwischen Nähe und Abgrenzung, schon gar nicht statisch.

Jetzt wirst Du mal liebevoll von mir eingehüllt in einen ganz weichen samtigen anschmiegsamen Mantel.

05.03.2019 23:23 • x 1 #6494


M
Zitat von GiuliettaV:
Jetzt wirst Du mal liebevoll von mir eingehüllt in einen ganz weichen samtigen anschmiegsamen Mantel.

nun wirds ramontisch

05.03.2019 23:28 • x 3 #6495


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag