12535

Das Drama des begabten Users-Endstation Sehnsucht

V
Zitat von stjärna:
Alles, was mich am Anderen stört, aufregt oder in Wut geraten lässt, habe ich selbst in mir
irgendwie anders, also nicht so sehr wörtlich und absolut.
Wenn ich einem Mörder, im Extremfall meinem Mörder begegnen würde, würde mich das extrem stören,


Liebe Klinikgemeinde,

ich habe noch nicht so ganz raus, ob ich hier unaufgenommen überhaupt schreiben darf?

Ich mag eure Gedanken und lese sporadisch mit, wenn meine Zeit es erlaubt.

An oben genannter Stelle wurde mein Antwortreflex so sehr angesprochen, ich muss mich nun äußern.

Wenn die Begegnung mit meinem Mörder mich wütend macht, kommt das doch auch aus mir.

Die Wut beruht auf der Annahme, dass mein Leben schützenswert ist, dass es noch nicht vorbei sein sollte.

Vielleicht habe ich Angst vor dem Tod oder den Schmerzen die der Mörder mir zufügen könnte.

Es beruht auf der Definition unserer Gesetze was Mord ist, die ich für richtig halte. Oder auf meinem Glauben an die Menschenrechte.

Es gab im Gegezug immer wieder Menschen, die sich freiwillig ermordern lassen haben, aus welchen Gründen auch immer. Beweis genug dafür, dass es auch zur Begegnung mit dem eigenen Mörder unterschiedliche Haltungen geben kann?

29.10.2018 09:11 • x 6 #1021


L
Zitat von Tempi-Gast:
Hast Du schon Freunde gefunden?


Es gibt da so einen schönen Spruch im Spanischen:

Mejor sola que mal acompañada.

Die einzige Dame, die ich aktuell halbwegs ernst nehmen kann von denjenigen, die mir auffallen, ist zu meiner eigenen Überraschung Kaetzchen.

Die scheint mir stabil, aufgeräumt und erwachsen.

Mich erinnert der Thread an ein Erlebnis, dass ich mit ca. 13 Jahren hatte. Damals habe ich wettkampfmäßig Tennis gespielt, wir hatten also regelmäßig Spiele im Team.
Um gut Punkte zu machen, mussten die Doppelteams strategisch gebildet werden. Einer der damaligen Betreuer war gleichzeitig Vater einer der Mädchen, die im Team dabei war.

Der Haupttrainer des Teams hat damals also die Paarungen eingeteilt, ich bin los mich umziehen, aufwärmen etc. Als ich zurückkam war eine Riesenunruhe und zwei Mädchen total am rumheulen, weil sie nicht zusammen spielen durften.

Bin dann da hin und habe mich total aufgeregt, und gesagt, dass ich es völlig daneben finde, dass man wegen so einem Quatsch so ein Theater macht. Der Vater des Mädchens meinte dann, ich sei herzlos, denn es würde ja um Freundschaft gehen

Um endlich anfangen zu können, hat dann der Haupttrainer die beiden Damen zusammen spielen lassen. Resultat: wir haben verloren.

Vor lauter Befindlichkeitswahn und vermeintlicher Sensibilität musste das komplette Umfeld drunter leiden.

Das, was in diesem Thread so abgeht erinnert mich doch sehr daran.

Ich finde es einfach extrem abschreckend wenn Menschen sich dermaßen um sich selbst und ihre Befindlichkeiten drehen, finde das unreif und lächerlich.
Vor allem wenn dann so bildhafte Sprache verwendet wird, wie schlechte Gedichte von Teenagern - sorry, aber so kommt das bei mir an.
Vor allem wenn nach so Nabelschauen, konsequentes Verhalten vermissen lassen. Dann verleiht man sich einen Orden dafür wenn nach seitenlangen Elogen ein banales Gefühl identifiziert wird.

29.10.2018 09:58 • x 2 #1022


A


Das Drama des begabten Users-Endstation Sehnsucht

x 3


K
Ich atme und atme, nachdem der Hund, angeregt durch die Wildschweine die munter die Rasenstücke rechts der Straße durchwühlten, mir mitten in der Nacht den Schlaf gestohlen mit seinem nutzlosen Gebell. Nie wieder eine Hofhundrasse, ein Jagdhund winselt höchstens mal im Traum. Einmal wach ist an Schlaf natürlich nicht mehr zu denken, bin aufgestanden durchs Haus gewandert auf der Suche nach der angebrochenen Weinflasche von gestern Abend, die hatte sich längst selbst entleert mit Hilfe meiner Mitbewohner. Im Keller nach dem Gewehr meiner Urgroßmutter gesucht bis mir einfiel verschenkt an ein blutdurstiges Enkelkind (der bayrisch-ländliche oder war es etwa der österreichische? Familienabzweig forderte seinen Tribut von dem verarmten Berliner) Bedauern allemal, denn die Wildsauen entkamen in der Morgendämmerung ungeschoren. Was bleibt? Allein die Schrift.. das Forum studiert und unnütz kommentiert, während Woody schnarchend neben seiner Bäckerin lag. Auch noch unverschämt glücklich uns hier jedoch die Historie vorenthält, weswegen ich zunehmend den Verdacht hege hinter Woody verbirgt sich keine leibhaftige Figur mehr ein Gespinst literarischer Natur.
Zitat von woodstock:
gelegentlich gehe ich auch ins theater, spiegelungen, eine aufführung über liebe. macht und unterwerfung,
dominate, grausame, blinde lautenspielerin , lässt ihren diener, der sie durchs leben trägt, nie auf augenhöhe kommen,
letzten endes sticht der diener sich die augen aus, um ihr die spiegelung zu ersparen?

Das weißt du, glaube ich sehr genau was damit gemeint ist, die Antwort verbirgt sich in der Formulierung der Frage. Text von heute Nacht.

29.10.2018 11:14 • x 1 #1023


T
also meine momentane Abwesenheit hat nichts mit dem Konflikt zu tun, liebe Leute
Ich habe hier einfach viel zu tun.
Und dass ich momentan an Gast schreibe, liegt daran, dass mein Exbär mitliest.
Der Konflikt hat tatsächlich an mir gerüttelt - @Stjärna Du hast es wundervoll beschrieben, welche Vorteile so ein Aufeinanderprallen auch haben kann. Nochmal Danke dafür! - aber das heißt nicht, dass ich mich jetzt schwerverwundet in mein Erdloch zurück gezogen habe. Dinge brauchen aber manchmal auch Zeit und Schweigen, statt fröhliches weiter Plaudern. Ich habe von Sonntag bis Sonntag durchgehend große und kleine Explosionen erlebt. Nicht immr war ich der Auslöser. Manche Dinge haben nichts mit mir zu tun, bewegen mein Herz aber trotzdem.
Das alles hat mich echt einmal durchgeschüttelt und die Zeit, die mir neben Arbeit und Co bleibt, habe ich dafür genutzt, das alles auf mich wirken zu lassen und dabei passierte in mir sehr viel, was nicht unbedingt angenehm ist, mich aber weiter bringt.
Ich habe gar nicht viel gegrübelt, sondern wirken lassen und da purzelten so einige Einsichten wie ziemlich fette Hagelkörner auf mich nieder. Inhaltlich berichte ich hier davon nicht weil ich dafür Nichtgrübeln, kein Einfluss und keine Rationalisierungen brauchte. Sondern Achten auf meine Träume, Gefühle zulassen, auf mich selbst zurückgeworfen sein: wie fühle ich mich mit alledem ohne Ablenkung, ohne Getexte usw. ?

Ich bin bezügl. der Spiegelung ganz bei Stjärna und habe inzwischen für mich aufgedröselt, was zwischen Arjuni und mir passierte. Ich denke tatsächlich, dass wir beide uns getriggert haben. Ist wohlbemerkt nur meine Einschätzung. Erst triggerte ich sie ungewollt, mit ihrer Reaktion triggerte sie dann mich. Worin mein Trigger bestand, weiß ich jetzt und die Erkenntnis tat weh. Autsch. Aber jetzt habe ich diesbezüglich Frieden im Herzen und eine Klarheit mehr über mich.
Durch mehr Meditation wäre das vermutlich nicht passiert, aber ich hätte mich selbst auch nicht so intensiv und auch unangenehm erfahren. Aber das zuzulassen ist enorm wichtig, statt sich an sein Selbstbild zu klammern.
Ich denke sowieso generell, dass das unbewusste, aber verbissene Festhalten an unserem Selbstbild, oft Erkenntnisse und Weiterentwicklung verhindert.

@megan falls Dein Beitrag sich auf Arjunis und mein Konflikt bezieht, bitte etwas konkreter. Ich verstehe ihn mal wieder nicht ganz. Habe das öfter mit Deinen Beiträgen. Ich erwittere da oft etwas sehr interessantes für mich, bekomme es aber selten richtig zu fassen, kann es schwer identifizieren.

Was das Spiegelungsthema betrifft: nehmen wir als Bsp. Whynots Todes- oder Liebesthematik: so simpel ist es nicht whynot. Klar bin ich in Aufruhr, wenn man mir nach dem Leben trachtet oder ich erfahre, dass jemand geki llt wurde.
Betroffenheit oder auch kurze starke Reaktionen bedeuten nicht immer automatisch: das ist auch mein Thema oder Trigger.
Wenn ich aber z.B. einen schon neurotischen Fokus auf ein Thema habe, hier meinetwegen den Mord, dann hat es mMn mit mir zu tun. Es gibt ja tatsächlich Menschen, die z.B. in der Presse nur nach Mord- und Totschlagschlagzeilen suchen und gegenüber anderen Themen keine Resonanz zeigen.
So auch hier im Forum: es gibt ein paar User, die über Jahre so hitzig und einseitig auf Themen anspringen, als seien sie akut selbst betroffen und auf andere Themen einfach nicht ansprechen.
Ich habe z.B. als sehr junge Frau defintiv neurotisch bis zum Kollaps auf Themen wie Missbrauch reagiert. Wenn ich etwas entsprechendes in Büchern, Zeitungen las, war ich tief verzweifelt, machte es zu meinem Gedankenfokus, wollte alle irgendwie Missbrauchten retten usw. Es ging so weit, dass es mein Leben einschränkte.
Wenn ich mich nun in diesem Bereich z.B. engagiert hätte, z.B. gegen Menschenhandel, dann hätte das durchaus seine Berechtigung gehabt, denn es ist ein realistischer Ausschnitt aus der Realität. Doch wo es verbissene Ausmaße annimmt bei gleichzeitiger Blindheit für andere Aspekte, da rüttelt mMn gewaltig ein Thema in einem.
Wie weit es eigener Trigger ist, sieht man meines Erachtens an der Fllexiblität im Umgang damit, an der Dauer des Festbeißens, an der Stärke des Fokus, an der Wiederholung.
Und dass Du heute ganz anders als vormals auf ein Liebesbekenntnis reagierst und ich kein Fieber mehr bekomme, wenn ich von einem Missbrauch höre, bedeutet eben, dass sich im Inneren etwas geändert hat. Man geht nicht mehr in starke Resonanz weil dieser Bereich in einem z.B. nicht mehr wund ist wie bei mir, oder nicht mehr bedürftig oder sehnsüchtig, wie vllt bei Dir.

@leilani

bezügl. Deines Beitrags, in dem Du Kaetzchens Eigenschaften erwähnst.
Zitat:
Die scheint mir stabil, aufgeräumt und erwachsen.

Bitte fasse meine Worte nicht als Unterstellung auf. Ich schreibe Dir nur, wie ich Dich schon länger empfinde. Btw: es triggert mich nicht
Du wirkst auf mich klar, recht rational, bodenständig. . .Ich finde viele Deiner Ansichten klasse. Da wirkt nichts verdreht oder strange.
Aber manch einmal zeigte sich bei Dir etwas weicheres, unsicheres, etwas orientierungsloseres usw.
In diesen Momenten wirktest Du auf mich besonders offen, schön und wenn die Aussage gestattet ist- feminin.
Ich meine aber gewiss nicht, feminin bedeutet, schwach, weich, offen zu sein.
Nur dass sich nach meinem Empfinden in diesem Momenten bei Dir etwas auftat, eine Lücke in Deinem. . .? Lebensbild? Selbstbild?, die schön und berührbar aussah. Sie schloss sich immer wieder sehr schnell, wie diese mittelalterlichen Falltore
Mir geht es also nicht um Weichheit, Orientierungslosigkeit oder was auch immer, sondern um diesen Spalt, der sich bei Dir auftat und in dem man Dich berühren konnte. Meine damit jetzt nicht tiefe Berührtheit, sondern wirklich in Kontakt mit Dir treten zu können.
Und jedes Mal kam mir in den Sinn: zeige den Männern, die Du triffst, auch einen Teil davon. Das fehlt meinem Eindruck nach.
Ich kenne Deine Antwort dazu: ich öffne mich doch nicht jedem fremden Mann!
Sollst Du auch gar nicht. Ich tische auch nicht einem fremden Mann, den ich das 1. Mal treffe, Int imitäten aus meinem Leben auf, aber ich bin emotional offen, ohne großes Gelabere.
Aber das ist auch nur mein Eindruck. Und ich glaube, dass Dir das alles hier etwas zu wirr, zu irre, zu emotional etc. ist weil Du in Dir selbst zu sehr an diese Kaetzcheneigenschaften festhältst und das andere auch bei Dir selbst so gar nicht magst.
Schnell zieht sich Dein Rationalitätsvorhang wieder zu

Und auch das passt zum Thema und ist kein Angriff @Karina14
ich staunte, als ich Deine Interpretation von tesas Kommunikationsverhalten las weil ich sie nicht einmal so empfand wie Du, aber wiederum Schwierigkeiten habe, Dein Kommunikationsverhalten nachempfinden zu können Dein Verhalten ist mir total fremd, auch wenn ich manche Deiner Inhalte durchaus verstehe und manches Mal auch bereichernd finde.
Helli wiederum scheint einen super Zugang zu Dir zu haben.

@Helli

Hallo!

29.10.2018 11:23 • x 3 #1024


Zharah
Guten Morgen,

Tyto echt schön Dich zu lesen

Leilani - dieses Jammert nicht rum und dreht Euch nicht um Euch selbst empfinde ich persönlich auch eher bezeichnend für Dich.

Ich empfinde die Menschen hier im Forum, die arg unter Liebeskummer leiden, oft sehr selbstverloren. Sich um das eigene selbst zu sorgen, es zu erforschen und hoffentlich zu erkennen, ist imho ein wichtiger Baustein in Sachen Heilung.

Der einfachere Weg ist es sicher, das Innenleben pragmatisch zu ignorieren und einfach weiter zu machen. Klappt auch für viele, ist aber sicher nicht der Weg der Insassen hier (Woody ausgenommen natürlich )

Gehabt Euch wohl

29.10.2018 11:45 • x 3 #1025


T
Zitat:
Woody ausgenommen natürlich




ich sehe das ganze schon lange bildlich. Also Irrenanstalt mit allen Patienten und dann Woody, der immer mal wieder reinmarschiert und uns belehrt, dass ein tatkräftiges Jägerleben das richtige ist usw.
Finde das zum Kreischen. Stellt euch das mal real vor! Absurder geht es kaum noch.
Die Frage ist ja auch, was einen Woody dazu antreibt, sich regelmäßig ausgerechnet in einer Irreanstalt mitzuteilen
Es bleibt spannend und ich bin offen dazuzulernen, auch von Woody
Glaube es ist kein Zufall, dass er hier ab und zu rumballert. Sagt was über uns und ihn selbst aus

29.10.2018 11:55 • x 2 #1026


E
Ardschünsch'n - ganz liebe Grüße.

Ich hoffe, Dir geht es gut.

29.10.2018 12:12 • x 2 #1027


stjärna
@leilani1801
Ich hoffe, man hat dich hier nicht zwangseingewiesen. Du bist auch in der verkehrten Klinik, Kätzchen war hier noch nicht.
Was hast du gegen bildhafte Sprache? Vieles wird mit Metaphern und Gleichnissen ganz anschaulich deutlich und ist nicht so dröch (=plattdeutsch=trocken).
Gut, dass du nicht alles auf Spanisch geschrieben hast. Den einen Satz habe ich auch so verstanden.

Habe heute polnische Krakauer genossen, @woodstock : Grunzen Wildschweine ähnlich wie Hirsche oder umgekehrt? Ich will ja nichts Falsches verbreiten, aber ich glaube, dass heute Nacht eine Rotte Schwarzkittel in meinem Garten war. Oder Hirsche.

29.10.2018 12:27 • x 1 #1028


megan
Zitat von Tyto:
falls Dein Beitrag sich auf Arjunis und mein Konflikt bezieht, bitte etwas konkreter.


wenn ich ehrlich bin, kann ich gar keinen konflikt sehen
vielmehr lag ein missverständnis vor

zumindest auf deiner seite, was zb meinen und Stjärna´s beitrag, als reaktion auf Arjuni, anbelangt
was Arjuni anbelangt, ist es mir nicht ganz klar, ob es sich um ein missverständnis handelt

offensichtlich war es ihr zuviel, mit uns und unserem geschreibsel konfrontiert zu sein
ich persönlich würde da gern mich so anpassen, dass sie bei uns bleibt

kann es aber nicht ändern, wenn sie anders entscheidet und die chance nicht nutzen möchte zu formulieren, was gelassen werden soll

Zitat von VollVer-liebt:
ich habe noch nicht so ganz raus, ob ich hier unaufgenommen überhaupt schreiben darf?


betrachte das forum als öffentlichen raum, in dem die forenregeln gelten
die, die hier schreiben, wollen grade keine einheitsmeinungsblase (helft mir mit dem anglizierten wort, bitte) schaffen

wie wir damit umgehen, ohne auflösungserscheinungen, müssen wir noch üben
jedenfalls denke ich, wir hatten es noch nicht mit wirklichen herausforderungen zu tun

29.10.2018 12:28 • x 4 #1029


T
Danke für die Erklärung @megan

seitdem ich diesen unsäglichen Satz an Woody schrieb, haben sich hier viele damit auseinander gesetzt. Ich selbst auch. Schreib schreib, grübel grübel. . .Nur von Arjuni selbst kam nicht viel.
Das akzeptiere ich. Wirklich. Habe null Groll gegen Arjuni. Und habe sie auch eingeladen, hier weiter zu schreiben, wenn sie mag. Zudem deutlich gemacht, dass ich jetzt keinen Kieker auf sie habe, sie sich bitte frei bewegen soll.
Mehr mag ich nicht in eine Auseinandersetzung investieren, wenn vom anderen nichts kommt.
Ich habe mir nicht nur einen Ast abgegrübelt, sondern auch geschrieben. Fast alles hat Arjuni ignoriert und das ist es, was mich triggert
Darum meinerseits nichts mehr dazu. Das ist mir zu einseitig.
Aber dennoch ist es kein Problem für mich, die Sache nun ruhen zu lassen.

Bezüglich der Anpassung: ich schrieb bereits, dass ich mich schhon vorher darum bemühte. Wobei Anpassung nach meinem Empfinden nicht ganz passend ist.
Doch dass implizite Annahmen wie etwa meine-mehr Zufriedenheit gleich mehr wie auch immer geartete Power- miteinfließen, ist unvermeidbar, da man solche Annahmen nicht in jedem Moment reflektiert. Insbesondere nicht, wenn sie einem als selbstverständlich erscheinen.
Wenn ich einen Threadtitel wie Mein Mann hat mich verlassen! lese, dann nehme ich erstmal automatisch an, dass es wehtut und teile mein Mitgefühl mit oder ziehe meine Samthandschuhe an. Kann aber gut sein, dass ich erstaunt feststelle, dass die verlassene Userin mir auf meine Anteilnahmsbekundung schreibt Hey! Ich bin froh, dass ich ihn los bin. Mir ging es selten so gut!
Das ist plakativ, abervielleichtmacht es deutlich, dass da Automatismen greifen, die man nicht reflektiert, solange man keinen Gegenwind erntet.
Ich denke, dass irgend welche Implikationen bei allen mitlaufen und auch immer wieder zu Konflikten führen können. Aber natürlich genau so Meinungen, Überzeugungen.
Ich kann mich bemühen, aber nicht ausschließen, dass ich jemanden triggere.
Und dennoch halte ich jeden Trigger auch für eine Chance für beide Seiten. Im besten Fall lernt man etwas über den anderen und über sich selbst.

Dein Steckenpferdchen ist ja das Yoga. Stelle Dir vor, ich sei z.B. schwerdepressiv, praktiziere aber seit Jahren intensiv Yoga, habe mich jahrelang in den Wäldern zurück gezogen, um zu meditieren, hatte weise Yogis als Lehrer usw., bin aber nach wie vor schwer depressiv.
Nun schreibst Duvielleichtan irgend einer Stelle, dass Meditation ausgeglichener oder zufriedener macht. Das könnte dann z.B. miich triggern weil es bei mir nicht funktionierte und ich es als Angriff werte.
Wie sollte man sowas immer vermeiden?
Ich werde mich bemühen. Mehr weiß ich nicht zu tun.

Dieses Bsp. mit dem depressiven Dauermeditierenden habe ich mir übrigens nicht ausgedacht, las gestern davon. Dieser Mann hat sein Leben diesen Dingen gewidmet, war sogar selbst spiriteller Leherer, musste sich aber nach vielen Jahren eingestehen, wie dreckig es ihm geht und fiel über 2 Jahre lang in eine noch schwerere Depression.

@Karina14

lese diese Zeilen von Dir erst jetzt und das ist es, was ich bereichernd finde. Du hast zuweilen eine literarische Schreibweise oder auch Denkweise. Sehr schön! Für mich ein kleiner Genuss sowas zu lesen.

Zitat:
Ich atme und atme, nachdem der Hund, angeregt durch die Wildschweine die munter die Rasenstücke rechts der Straße durchwühlten, mir mitten in der Nacht den Schlaf gestohlen mit seinem nutzlosen Gebell. Nie wieder eine Hofhundrasse, ein Jagdhund winselt höchstens mal im Traum. Einmal wach ist an Schlaf natürlich nicht mehr zu denken, bin aufgestanden durchs Haus gewandert auf der Suche nach der angebrochenen Weinflasche von gestern Abend, die hatte sich längst selbst entleert mit Hilfe meiner Mitbewohner. Im Keller nach dem Gewehr meiner Urgroßmutter gesucht bis mir einfiel verschenkt an ein blutdurstiges Enkelkind (der bayrisch-ländliche oder war es etwa der österreichische? Familienabzweig forderte seinen Tribut von dem verarmten Berliner) Bedauern allemal, denn die Wildsauen entkamen in der Morgendämmerung ungeschoren. Was bleibt? Allein die Schrift.. das Forum studiert und unnütz kommentiert, während Woody schnarchend neben seiner Bäckerin lag. Auch noch unverschämt glücklich uns hier jedoch die Historie vorenthält, weswegen ich zunehmend den Verdacht hege hinter Woody verbirgt sich keine leibhaftige Figur mehr ein Gespinst literarischer Natur.

Zitat von woodstock:
gelegentlich gehe ich auch ins theater, spiegelungen, eine aufführung über liebe. macht und unterwerfung,
dominate, grausame, blinde lautenspielerin , lässt ihren diener, der sie durchs leben trägt, nie auf augenhöhe kommen,
letzten endes sticht der diener sich die augen aus, um ihr die spiegelung zu ersparen?


Das weißt du, glaube ich sehr genau was damit gemeint ist, die Antwort verbirgt sich in der Formulierung der Frage. Text von heute Nacht.

29.10.2018 13:05 • x 2 #1030


W
nun, ich gebe zu, dass ich ein anhänger von sach- und fachliteratur bin, schöngeistige mir eben nicht sehr geläufig ist, aber bin durchaus lernfähig, dass schöne, nachdenkliche frauen glauben ihre dramen bis ins atom auszuloten zu müssen, hat durchaus seine berechtigung, auch dass sie manchmal der meinung sind , der nabel der welt zu sein, solange sie keinen versuch starten mich missionieren zu wollen , es sind frauen, emotional, sprachbegabt und mit sehr viel empathie, können sie über ein thema plaudern, das mit 1 satz abgehakt wäre,
allein die vielen seiten über spiegelung, interessant ,
irgendwann wird es mir vielleicht gelingen zu verstehen, was sie antreibt und wie ihre richtungspfeile angelegt sind,
hier zu lesen bedeutet diesem ziel etwas näher zu kommen

29.10.2018 13:24 • x 2 #1031


T
p.s. @megan

Zitat:
jedenfalls denke ich, wir hatten es noch nicht mit wirklichen herausforderungen zu tun


schrieb es ja neulich schon: ich mag diese Bewertungen von Leid, Herausforderungen nicht. Jeder beschreibt, was ihn leiden macht und dann gibt es einen Richter, der entscheidet, was nun ein riichtiges Leid, eine richtige Herausforderung ist und was nicht.
Bedenke bitte, dass für jeden etwas anderes Herausforderung oder Leid ist und dass die Leidauslöser nicht selten lange nicht so dramatisch sind, wie die dahinter liegenden Ursachen.
So mag sich jemand wegen einer von Dir als Lappalie bezeichneten Sache umbringen, dahinter kann sich aber ein Drama verbergen.

Schlauer als zu bewerten, wäre doch nachzufragen.

Zudem weißt Du doch gar nicht, was jeder einzelne User im Forum durchgemacht hat oder welche Herausforderungen er meistert. Vieles wird doch gar nicht erzählt.

Natürlich kann man mal darauf hinweisen, dass es schlimmeres gibt, als z.B. zu wenig Geld oder Schönheit oder was auch immer zu besitzen, denn manch einer hat sich echt verrannt und hängt sein Leben gar an den Nagel weil er das nicht mehr sieht. Wenn so ein Mensch dannn aber noch hört, dass seine Probleme doch nichts im Vgl zudenen anderer ist, dann ist ihm damit mMn nicht geholfen. Das Thema löst sich auf diese Weise nicht auf.
Nur ein Bsp:: manchmal trägt man auch Traumata seiner Eltern, Großeltern in sich und sucht vergeblich in Kindheitserlebnissen. Traumata können sich auch emotional übertragen und haben eine unglaubliche Kraft.
Folgendes ist kein Trauma von mir, aber veranschaulicht das gut: ich selbst war kein Heimkind, aber habe welche in der Familie. Dass es sich auch auf mich übertrug, merkte ich, als ich wieder und wieder ausgerechnet ehemalige Heimkinder als nahe Bezugspersonen auswählte, ohne anfangs von ihrer Geschichte zu wissen.
Als ich mal wegen eines ganz anderen Themas bei einem betagten Psychiater war und vor mich hinbrabbelte, sagte er nur ganz ernst Sie sind also ein Waisenkind. Und da donnerte ich dann wie wild gegenan. Erst viel später verstand ich.

Warum Menschen Kraft für ungeheuerliches haben, währed andere wegen einer Lappalie an Su izid denken, hat oftviel tiefer liegende Gründe. Viktor Frankl, der Begründer der Logotherapie, war imstande, nach seinen KZ Erlebnissen für das Leben offen zu bleiben. Viele andere brachten sich um.
Er selbst setzte sich damit auseinander. Warum hat der eine die Kraft, der andere nicht?
Wenn ich meine Lektüre riichtig erinnere, verwies Frankl auf seine Kindheit und die Liebe zu seiner Frau. Als er im KZ fast schon im Sterben lag weil er völlig unterernährt war, sah er das liebende Gesicht seiner Frau vor Augen und das gab ihm auch körperlich die Kraft, noch eine Weile weiter zu machen.
Manch einer hat auch als Kind nicht ein einziges Mal einen liebenden Blick erlebt und das kann tatsächlich genau so tötlich sein, wie physisches Verhungern. Die Seele braucht genau so Nahrung und manch einer hat nichtmal gelernt, wie er sich diese verschaffen kann.
Darum ärgert es mich, wenn Du physisches Leid, etwa durch Armut, Hunger ernst nimmst, aber nicht psychisches. Die Psyche kann man nicht sehen, sie ist aber genau so angreifbar und bedürftig nach Nahrung wie ein Körper.
Es gibt diese Studie dieses perver sen Königs? Er wollte mal sehen, was mit Kindern passiert, die physisch top versorgt werden, denen man aber jeden menschlichen Kontakt versagt. Sie sind alle krepiert.
Viel später machte man genau das gleiche Experiment mit Affen. Die Affen, die bestens versorgt wurden, aber keinerlei Mamawärme bekamen, haben sich ein Leben lang schwer gestört verhalten und waren außerstande, ihre eigenen Kinder zu versorgen.

29.10.2018 13:32 • x 2 #1032


T
@VollVer-liebt

Zitat:
ich habe noch nicht so ganz raus, ob ich hier unaufgenommen überhaupt schreiben darf?


natürlich! Lies meinen Eingangsbeitrag. Jeder darf hier schreiben.

Habe mein Textpensum heute voll, aber wollte @Helli noch was erzählen: Du schriebst ja von diesem schrecklichen Experiment mit den Stromschlägen, das iich auch kenne.
Da gibt`s so viele spannende Experimente, die immer wieder zeigen, wie manipulierbar die meisten unter bestimmten Voraussetzungen sind. Auch harmlosere Experimente.
Ich nahm mal aus purer Neugierde und weil ich gerade Kohle brauchte, an so einem Experiment teil. Fühlte mich zudem gerade bester Dinge und stabil also frohgemut ins Experiment.
Was da geschah, erschütterte mich tief. Ich brauchte ein paar Monate, um mich davon zu erholen und bezweifle die ethische Vertetbarkeit mancher Experimente, trotz des wertvollen Erkenntnisgewinns. Klar macht man das freiwillig, aber man weiß eben nicht, WAS man da eigentl. freiwillig macht weil man genialsten subtilen Manipulationen in die Falle geht.
Das Thema des Experiments wird ja nicht verraten und ein anderes vorgegeben. D.h. man weiß nicht, worauf man sich einlässt.
Ich möchte nicht erzählen, was ich da erlebte, aber, dass die Versuchskaninchen in 2 Gruppen eingeteilt. Eine mit recht gesunden Kindheitserlebnissen, andere mit Traumatisierungen in der Kindheit. Dass ich letzterer Gruppe angehörte brauche ich wohl nicht erwähnen
Und Bingo, ich biss an.
Zwiespältig für mich weil ich danach zwar wusste, dass ichvielleichtaufgrund meiner Vergangenheit entsprechend handelte, doch, was ich da erlebte, war für mich eine schwere Retraumatisierung, die ja nicht bloß Theorie war, sondern real geschah.
Völlig überzeichnetes frei erfundenes Bsp: wir nehmen Erwachsene, die als Kinder missbraucht wurden, maipulieren sie indem wir sie durch Technik x in einen bestimmten Zustand y versetzen, um sie dann zu fragen, ob sie bereit wären, vor den Versuchsleitern *beep* zu *beep* und sie tun es.
Finde das sehr bedenklich.

29.10.2018 14:02 • x 1 #1033


T
Zitat:
*beep* zu *beep* und sie tun es.


da stand: na c kt zu s trip pen.

29.10.2018 14:04 • x 1 #1034


V
Zitat von tyto:
natürlich! Lies meinen Eingangsbeitrag. Jeder darf hier schreiben.


Danke dir für die Aufklärung.

Genau dieser Beitrag hat mich nämlich verwirrt. Weil da steht es sei für alle, die keinen Partner finden. Den habe ich aber... Und das was drunter steht, dachte ich, könnte sich nur auf Menschen beziehen, die solo sind.

Und eingefleischten Gemeinschaften dränge ich mich ungern einfach auf.

29.10.2018 14:08 • x 1 #1035


A


x 4