Das Drama des begabten Users-Endstation Sehnsucht

Zitat von Karina14:

Mir ist noch was eingefallen, weil mich @megan s, ich nenn ihre Faulheit mal Zweifel umtreiben

kannst du das nochmal genauer erläutern?

an was zweifele ich deiner meinung nach?

Moin @arjuni Moin Moin liebe Mitpatienten!
Ich drehe mal die Mucke bis zum Anschlag!
Heute fahre ich Einrad auf den Gängen..

Arjuni öffnet nicht... ... ich klopfe mir die Finger wund.
Für Dich, Maus!


Rostock, Sonne - innen und außen.

@megan ich weiß nicht an was genau du zweifelst, nach meiner Beobachtung, hat die Faulheit im Sinne von Untätigkeit Ihre Ursache im Zweifel, an der Sinnhaftigkeit zum Beispiel. Zweifel hat verschiedene Ursachen zB Behauptung im Sinne von Trotz gegenüber einem Kritiker, der Kritiker sagt wo es lang geht, da ist Verweigerung(Zorn) ein legitimes Mittel. Deswegen ist der Zornige oft so müde, Müdigkeit als Nachwirkung von Zorn, bzw Ersatzmittel. Das Kleinkind schmeißt sich vor Zorn auf den Boden in seiner Autonomierungsbestrebung, da tobt es sich aus danach schläft es ein. Die Faulheit ist ständig müde. Da kommt etwas nicht zur Sprache wird unterdrückt. Das ist ein Unterschied zum Innehalten. Das Innehalten beobachtet wägt ab entscheidet, es entscheidet sich dafür nichts oder etwas zu tun. Faulheit läuft entzieht sich dem Zugriff. Ist eine Protestbewegung. Ich hab das als Thema bin sehr müde wenn ich mich um eine Entscheidung drücke

Habe gerade, als ich in der Küche meiner Lieblingsbeschäftigung nachging, dem Kochen, plötzlich ein Gedicht im Sinn gehabt, das mich so fröhlich stimmt, weil ich gerade Urlaub habe:

Urlaub:
Ich geh im Urwald für mich hin wie schön, daß ich im Urwald bin: Man kann hier noch so lange wandern, ein Urbaum steht neben dem andern. Und an den Bäumen, Blatt für Blatt, hängt Urlaub. Schön, daß man ihn hat!

Ja, das gefällt meinem kindlichen Gemüt.

Und gleich noch eins:

Zitat:

Es flog ein Spatz spazieren
hinaus aus großer Stadt.
Er hatte all die Menschen
und ihr Getue satt.

Er spitzte keck den Schnabel
und pfiff sich was ins Ohr.
Er kam sich hier weit draußen
wie eine Lerche vor.

Er traf hier auch manch Rindvieh,
sah auch manch Haufen Mist . . .
Er sah, dass es woanders
auch nicht viel anders ist

(H. Erhardt)

Aber so ist es nicht. Hier auf dem Lande sind tolle Menschen.
Bin ich froh und dankbar!

Und erst noch wollte ich mich hier verpieseln, aber nein, warum auch!?
Ich bleibe Mitleser, kann euch sowieso nicht beikommen bei so viel Intellektualität, Vergeistigung und Menschen, die um gute Literatur wissen. Zur Liebe wollte ich erst noch was sagen, aber ich glaube, es hinkte.

Zitat von Karina14:

Zweifel, an der Sinnhaftigkeit

das hast du schön formuliert und es gut auf den punkt getroffen

wobei ich keinen zweifel an der sinnhaftigkeit davon haben, dass gemeinsam mehr zu erreichen ist, als allein

eine von meinen schrägen thesen ist ja, dass der wunsch sich zu verpartnern dem denken (oder dem gefühl) entspringt, allein nicht ausreichend, nicht genügend zu sein und von aussen etwas zu benötigen

da meine tägliche meditation sich darum dreht, teil des ganzen zu sein und glücklich zu sein
ist dieses mangeldenken bei mir verständlicherweise nicht so ausgeprägt

mein grösstes problem ist ehr, als person nicht zu existieren
was in einer paarbeziehung eine wirkliche herausforderung darstellt

Zitat von Karina14:

Ich hab das als Thema bin sehr müde wenn ich mich um eine Entscheidung drücke

deine themen erinnern mich sehr stark an meinen vergangenen geliebten freund

Guten Tag Ihr Lieben,

Zitat von megan:

für faule ist der wald besser geeignet

Oh, danke für den Hinweis!

Zitat von megan:

eine von meinen schrägen thesen ist ja, dass der wunsch sich zu verpartnern dem denken (oder dem gefühl) entspringt, allein nicht ausreichend, nicht genügend zu sein und von aussen etwas zu benötigen (...)

mein grösstes problem ist ehr, als person nicht zu existieren
was in einer paarbeziehung eine wirkliche herausforderung darstellt

Ich habe ganz natürlich Lust, mich mit den Schrägheiten zu beschäftigen, dafür brauche ich aber mal mehr Zeit.

Zitat von whynot60:

Ich bin nur mit einem beschränkten Männerhirn begabt

whynot, laß doch bitte diesen Schwachsinn, Machismo steht Dir doch gar nicht.

Zitat von whynot60:

Frauen hingegen gelingt es, drei, vier Sachen auf einmal zu machen, wie ich schon mit eigenen Augen gesehen habe, etwa Zeitung lesen, fernsehen, stricken und ***

Nehme mal an, die *** sollen mit etwas hier Gesperrtem gefüllt werden, hihi
Aber wenn Du das so beobachtet hast, dann sind das ja von vorher auch nur leere Versprechungen. Also wenn nebenbei das TV-Gerät läuft und gar die Stricknadeln glühen...naja, lassen wir das.

Zitat von whynot60:

Daß sie für Vollkommenheit steht, kommt wohl von ihrer Zusammensetzung (3 + 4).

Erklär mal

Zitat von Tempi-Gast:

Arjuni öffnet nicht... ... ich klopfe mir die Finger wund.

Ich vermisse hier auch Giu. Ich hoffe, es geht ihr gut!
Und @Kontra auch lange nichts mehr von gehört. Hoffentlich nicht von Akten oder Büchern erschlagen.

Zitat von stjärna:

Ich bleibe Mitleser, kann euch sowieso nicht beikommen bei so viel Intellektualität, Vergeistigung und Menschen, die um gute Literatur wissen.

Ich werd gleich sauer!


Einen schönen Tag Euch allen

Zitat von Karina14:

@woodstock ist leider echt und besäuft sich während sein Schweinchen stückchenweise in die Tiefkühltruhe wandert..wohl bekomms.. seufz..

sorry, trinke Alk. nur moderat, 1 oder 2 gläschen obstbrand, mit dieser menge kann man sich nicht besaufen, habe zwar schon als junge säugetiere aus der decke geschlagen, ausgenommen und zerwirkt, trotzdem sollte man bei dieser arbeit seine sinne beisammen haben, beim rauspräparieren der gallenblase besonders

Zitat von whynot60:

ganz zentrale Frage, nämlich jene, ob es außerhalb des Materiellen und Biologischen noch etwas ganz anderes, davon Unabhängiges gibt

ich bleibe immer gerne auf dem teppich, aus meiner sicht, geist und materie,
materie, das sichtbare die substanz (bauwerke, vollendet, durch unterschiedliche materialien in der konstruktion stabilisiert)
geist, das denken, wahrnehmen usw., pupillenerweiterung, kurz bevor die lampen ausgehen, was sieht das tier dann? oder suggeriert ihm das gehirn nur noch reizvolle bilder? bis das finale eintritt
ob der geist einfluss auf materie hat oder umgedreht? mit derlei beschäftige ich mich nicht,
für mich sind das eher themen, die religiös angehaucht sind, wie leib (materie) und seele (geist), jetzt an allerheiligen (etwas mehr bewußtsein für die endlichkeit der zellen) zum tragen kommen,

nicht vergessen morgen ist allerhasen , HUBERTUS

Zitat von Helli:

Es scheitert also an technischer Ausstattung?

Nein, liebe Helli. Ihr seit zu flink, auch im Themenwechsel. Bin eher der Denker und hab damit so viel zu tun, also über euer Geschriebenes nachzudenken, zeitgleich zu schreiben, wäre zu viel des Guten, und das obwohl ich eine Frau bin.

Zitat von stjärna:

Er traf hier auch manch Rindvieh,
sah auch manch Haufen Mist . . .
Er sah, dass es woanders
auch nicht viel anders ist

(H. Erhardt)

Das habe ich erfahren können in meinem größten Trennungsschmerz. Egal, wo ich war, der Schmerz war stets präsent. Zum Glück ändern sich die Zeiten und Befindlichkeiten.

@Helli und @tyto und alle, die Geschichten, Gespenster und Kuscheltiere lieben, alle anderen mögen bitte den Beitrag überlesen.

Habe gerade einen ganz alten Brief gelesen, im August 1942 in Sütterlin geschrieben mit Tinte auf mittlerweile vergilbtes Papier, es war recht mühselig, es zu entziffern, aber ich habe es geschafft, alle Worte entschlüsselt (bis auf zwei), man liest ja so etwas nicht oft; von einem Vater, der ein großer sensibler Künstler war, an seine Familie. Der Brief ist so bewegend. Also, jedenfalls für mich. Und ich hoffe, euch damit eine Freude zu machen, es ist ein Geschenk.

Liebe Mama und Ihr lieben Geißleins!
Ihr bringt mich noch um!
Teils mit den vielen Fressalien, die Ihr mir hingestellt habt, teils . . .
Doch ich will mir selbst nicht vorweggreifen, sondern schön der Reihe nach alles aufzählen, was mir passiert ist.
Also: Erst hab ich draußen vor der Sperre gewartet, bis Euer Zug abgefahren war. Mit Freude darüber, daß Ihr nun endlich doch noch richtige Ferien bekommen habt, aber auch mit ein bißchen Wehmut im Herzen hab ich mich dann auf den Weg gemacht zu der Besprechung mit . . ?. . . im Conti. Zum Nachrichtendienst um 20 Uhr war ich endlich zu Hause und sah die Leckereien in der Küche. Ich habe mich auch gleich darüber hergemacht und die Graupensuppe gegessen. Nachher zog ich mich um und schrieb den langen Schreibmaschinenbrief noch mal ganz um. Das dauerte lange.
Endlich so gegen 1/2 11 war ich so weit und ging rauf. Ein Gewitter war im Gange. Es war stockdunkel und der Regen prasselte. Oben im Schlafzimmer war nicht verdunkelt. So machte ich mir Türen und Fenster weit auf, legte mich hin und schlief auch bald ein.
Mitten in der Nacht stöhnt auf einmal neben mir im Bett jemand kurz und herzzerreißend auf. Mit bleibt der Verstand stehen. Heiß und kalt geht es mir den Rücken runter. Ich fasse hin und greife - - in ein kaltes zotteliges Fell. Wie von der Natter gebissen reiße ich meine Hand zurück. Ermanne mich jedoch sofort wieder und fass nochmals fest zu. Da hab ich das Gespenst beim Wickel! Es ist der Nummelbär, den Ihr da reingelegt habt und den ich nicht gesehen hatte. Im Schlaf muß ich wohl mit der Hand oder mit dem Arm an seinen Bauch geraten sein, der dann diesen gräßlichen Jammerton von sich gab.
Aber stellt Euch das mal vor! Schon den ganzen Abend über war es um mich herum so unheimlich still gewesen in dem großen einsamen Hause am Wald. Und nun der plötzliche Aufschrei in meinen Schlaf hinein! Wenn man jemand das Gruseln beibringen will, dann muß man sowas machen. Ganz wach war ich und aufgeregt. Und ich mußte mal ganz schnell aufs Töpfchen gehen. Lange konnte ich nicht wieder einschlafen.
Mir war ganz traurig ums Herzchen. Ich dachte so daran, wie tief einsam im Grunde wir armen Menschenkinder doch eigentlich sind und wissen es gar nicht, solange wir alle so zusammen sind. Aber wie plötzlich kann das alles mal anders sein. Und dann kommt ein schreckliches Erwachen. So dachte ich mich weiter und weiter in allertiefste Qual hinein, bis schließlich der Bär mich leise anstieß.
Er hatte wohl auch einen furchtbaren Schreck bekommen. Er gab mir sein liebes, zotteliges Hänni, mit dem er sonst immer so treu das kleine Eichhörnchen und das M . . .?. . . umfasst und sprach mir Trost zu.
So und so meinte er ganz treuherzig und ich müßte nicht gleich immer so verzweifelt sein und solle mir mal an ihm und an seiner Gelassenheit ein Beispiel nehmen. Wie ER hier behandelt würde und wie seelenruhig ER das alles ertrüge. Zu essen bekäme er überhaupt nichts, nur wenn Nummel ihn mal mitabbeißen ließe. Dabei müßte er noch mitansehen, wie meine Wampe immer dicker und vollgefressener aussähe. So brabbelte er noch allerlei.
Hand in Hand schliefen wir endlich ein. Ich spürte ordentlich, wie ich dabei immer ruhiger und immer kleiner und kleiner wurde, bis ich so ganz klein war wie als kleines Kind zuhause bei meiner lieben guten Mamma (die auch den lieben Namen Trautchen hatte) und auch mein Herzi war wieder ganz klein und rein. Da war ich soooooo glücklich, daß ich es gar nicht sagen kann.
Plötzlich wurde die Nachtruhe ein zweites Mal zerrissen. Aber das war der Wecker.
Es war schon 6 und ganz hell.
Und nun ist die erste alleine Nacht vorbei.
Und wir grüßen Euch alle ganz lieb.
Euer Pappabär
und der kleine Bär

Ach Mensch, wie schöööön, danke Dir.

@stjärna Eule mir fehlen die Worte Gedichte und Brief Schmetterlingspoesie
Das erinnert mich am meine Klene, die mal aus dem Schlafzimmer Bett rief: Man lässt mich hier ganz alleine!
liebe@megan du kannst meditieren, das bewundere ich sehr, kann leider nicht mehr als 5 min still sitzen, dass dir die Persona fehlt (=die Maske) was bedeutet das schon die Eine ist doch Viele. Hat mal Wolfgang Gasser zu mir gesagt, Schauspieler am Burgtheater in Wien. Der stellte sich auf die Bühne und tat nichts, das war kein Warten, der stand da und plötzlich hielt auch die letzte Maus auf der Hinterbühne stille. Kann mich noch an jede seiner Bewegungen erinnern asynkopisch, das Tempi.

Zitat von Karina14:

kannst meditieren, das bewundere ich sehr, kann leider nicht mehr als 5 min still sitzen

Meditation gibt es auch in Bewegung. Jeder kann meditieren. Du musst nur deinen Weg/deine Form finden.

@woodstock, natürlich haben Tiere keine Seele (wir übrigens auch nicht) Wurde wissenschaftlich noch nirgendwo nachgewiesen weder Gott Geist Seele geschweige denn die Liebe. Alles Fantasien von Angsthasen. Trauern tun auch Elefanten oder Wale selbst Gorillas adoptieren. Also bitte ich verlange Beweise was unterscheidet dich denn nu von deinen Wildschweinen, wenn du da draußen mal alleine auf so ne Wildsau triffst, vielleicht erinnert sie sich dran, dass du kürzlich ihre kleine Schwester... mit ein oder zwei Obstbränden ins Jenseits begleitet hast, hm?
@VollVer-liebt ja Gehmeditation kann ich, meinte Zen Meditation (stille Versenkung)

das ist ein schöner Gedanke. Und ich hoffe, er trägt dann einen ehrlichen Zweikampf aus. So von Mann zu Sau.

@Karina14
In unserem Zen-Zentrum gibt es auch verschiedene Formen der Meditation. Und ein guter Lehrer (der man sich bisweilen selber sein muss) - wird nicht verlangen, dass du sofort in stiller Versenkung sitzt.

Allein bis man eine Haltung findet, die der Körper aushält, muss man lange/oft sitzen. Und bis der Geist schweigt sind es manchmal Jahre.

Falls du das wirklich lernen willst: geh den Weg der kleinen Schritte. Dann kannst du es auch irgendwann.

Falls du es nicht wirklich willst: dann kennst du ja schon wenigstens einen anderen Weg.