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Das Drama des begabten Users-Endstation Sehnsucht

E
Zitat von Karina14:
das letzte backup
Wünsche Dir gute Besserung, liebe Karina.

Das mit der Kerze finde ich süß. Aber bitte nicht darüber einschlafen, Brandgefahr!

01.02.2019 10:48 • x 1 #2461


megan
Zitat von VollVer-liebt:
Wie hießen die PCs damals?


cerebrum

01.02.2019 11:59 • #2462


A


Das Drama des begabten Users-Endstation Sehnsucht

x 3


K
@vollverliebt meinst du Atari? @megan würdest du das Wort närrischer anstelle von Vernunft setzen, hättest du mich sofort auf deiner Seite, so aber wende ich mich ab mit Grausen___. Ich singe hier das Hohelied der Unverbunft. Selbst die Brache wird von mir angenitzt, denn sie ein vellätisches Instrument. Ich entschlamm noch Zeiwnt als wir uhne das Geschnitzel Gekratze und Gesetze lallten und fiele Wollte noch nix Laken.

01.02.2019 16:34 • #2463


H
Zitat von Kontra:
habe ich sie beim Frühjahrsputz entsorgt.


Meine Lieblingsstelle in der Erzählung



Ihr Lieben,
ich hab Euch alle so gern gelesen, immer mal zwischendurch (und von VV so viel und so viel interessantes ) und wünsche Dir, Karina, gute Besserung! Aber Helli hat irgendwie Sendepause momentan - kommt aber sicher mit neuem Programm bald zurück.

Ich wünsche Euch ein wunderschönes Wochenende

Liebe Grüße Ihr Süßen
Eure Helli

01.02.2019 17:54 • x 4 #2464


Y
Hab eine schöne Zeit, liebe Helli!

Gerade Deine Signatur entdeckt: Was heute nicht getan wird hat sich morgen von selbst erledigt.

Höhö

@whynot60

Zitat:
Also da muß ich nun aber doch einmal etwas entschiedener widersprechen.
Ich gehöre durchaus nicht zu dieser Früher-war-alles-besser-Fraktion. Es ging nur um einige herausgegriffene Bereiche. Und nicht einmal da kann man von besser sprechen, sondern einfach von anders.
Zudem muß man halt eines bedenken, wenn man einmal in die größeren Zusammenhänge in Betracht ziehen will: Ohne Zweifel hat es ja einen Kulturbruch gegeben, wie es ihn überhaupt noch nie gegeben hat. Der Mensch mit seiner Existenz ist ja immer in einen (selbsterschaffenen) Mythos eingebunden (der ihm natürlich als reine Wahrheit erscheint im Anblick der Gegenwart). Früher war das etwa der Animismus-Mythos, dann der Götter-Mythos, dann der Gott-Mythos. Heute ist es der Wissenschaft- und Technik-Mythos. Und das hat zu einem ganz eklatanten Bruch geführt. Denn im Gegensatz zu all diesen früheren Mythen ist der Mensch in der Epoche des Wissenschaft-Technik-Mythos selber der Herr über sein Leben geworden, und das hat ihm eine, wie es scheint, untragbare Last aufgebürdet. In früheren Zeiten kochte man sein kleines Süppchen und dachte sich irgendwelche höheren Mächte als Lenker des Schicksals. Heute hingegen trägt der Mensch das selber, hat alles, wie er meint, selber in der Hand, und macht zugleich die Erfahrung, daß doch alles hinten und vorne schiefgeht, ohne daß er dafür etwas anderes als sich selbst verantwortlich machen könnte. Es galt immer der Spruch: Alles kommt anders als man denkt. Heute hingegen klingt es immer mehr in ein Es muß alles so kommen wie man denkt hinüber. Und da dem nicht so ist, gerät der Mensch aus allen Fugen, hilf- und trostlos ganz auf sich selber zurückgeworfen und mit diesem ewigen bleischweren Warum um den Hals geschnallt, auf das doch nie eine Antwort zu finden ist. Es gibt keine Brücken, über die man noch gehen könnte, weil jede Brücke immer nur wieder zum Menschen führt. Der Mensch, könnte man sagen, ist sich selber zum Zirkelschluß geworden und kreist allein um seine Alternativlosigkeit. Und das setzt ihm offenbar schwer zu bis zum vollkommenen Überdruß, gibt es doch nichts mehr, das sich im Elend hockend noch erwarten und erhoffen ließe.




toller Text! Thank you!

Glaubst Du nicht, dass es höhere Mächte gibt?

01.02.2019 20:45 • x 2 #2465


K
@Helli erstmal weg? @YsaTyto bin sehr gespannt auf die Antwort von @whynot60, ich wette er glaubt nicht an höhere Mächte obwohl ich wette lieber nicht...
Mir gehts besser habe Hunger und nichts zu essen im Haus dh ich hab was aber keine Lust das zu essen, faste also heute zwangsläufig. Schadet mir bestimmt nicht. Mit meinem Neuen habe ich Frieden geschlossen in dem Sinne habe ihn um Verzeihung gebeten, seitdem geht s mir bedeutend besser. Fühlte mich tagelang als Vogel mit Bleiflügeln. Ich habe mir heute nochmal ganz genau meine Eigenteile angeschaut und mich bekannt. Habe definitiv meinen Teil dazu beigetragen, das Situation sich verfahren hat, aber das lässt sich nun mal nicht mehr ändern und ich möchte auf jeden Fall meine Wertschätzung entgegenbringen, damit fühl ich mich einfach besser als mit dem Rückzugsgebahren. Die Bleiflügel haben schon Löcher da zieht ordentlich Wind durch. Bald erhebe ich mich und segel wieder über der Stadt als Sturmvogel.

01.02.2019 21:31 • x 3 #2466


H
Zitat von YsaTyto:
Höhö






Mein lieber
Zitat von Karina14:
Sturmvogel




Ich hab momentan einfach nicht so viel Output.
Hoffentlich ist VV jetzt nicht sauer - erst nörgel ich rum und dann bin ich in der Pause.

Hab mir als Eichhörnchen schnell ein paar Nüsse draußen in der Polarluft gesammelt und schwupps - da bin ich schon wieder in meinem kuscheligen Kobel.

Ach und weißte, man trägt dazu immer irgendwas bei, aber was solls. Und auch wenn ich jetzt das Forum zum Einsturz bringe - unsere Klinik wird natürlich niemals von der Richter-Skala verschluckt! - das ist auch so egal. Irgendwann wird wieder ein Ofen am Ufer stranden und dann wird neu angeheizt, jedenfalls wenn das Brennholz gut geht.

Was mir auffällt: Die unsichtbaren, subversiven Geister werden jetzt (nur bei mir?) als Mitglied angezeigt. Da kann man ja lustig rätseln, wer von uns wohl grad online ist.
Wenn nicht einige so sympathische Geister hier sichtbar wären, dann behauptete ich ja geradezu: Bei den Unsichtbaren trennt sich die Spreu vom Weizen.


Gute Nacht wünscht Euch
Helli Buh - Das Schloßgespenst

01.02.2019 23:59 • x 2 #2467


W
Zitat von YsaTyto:
Glaubst Du nicht, dass es höhere Mächte gibt?


Also was ich nicht glaube, ist, daß es höhere Mächte mit Willensbegabung gibt. Und ein Gott etwa, der die niedlichen fleischlichen Betthüpfer bei ihrem munteren Treiben überwacht mit böser Miene und diese be- und verurteilt, ist mir vollkommen unvorstellbar und ganz eindeutig eine menschliche Erfindung, noch dazu eine wütend-trübsinnige, also von Grund auf lächerliche.
Was ich aber sehr wohl glaube, ja wovon ich überzeugt bin, ist, daß es viel größere, tiefere, weitere Zusammenhänge gibt, als wir uns auch nur träumen lassen können. Ebenso zweifle ich nicht daran, daß es etwas wie einen Gesamtgeist gibt, auch etwas Seelisches. Nur ist dieser Geist für mich durchaus nichts Allwissendes und Allmächtiges, Statisches, sondern etwas sich Entwickelndes (woran übrigens natürlich jeder einzelne Mensch und was es sonst noch an Begeistigtem geben mag in dieser Nahezu-Unendlichkeit beteiligt ist). Ganz so wie das materielle Universum. Im Grunde eine sehr einfach Geschichte. Alles hat nur seine ganz eigene Natur, das Verdichtete, also Materielle, ebenso wie das Geistige und Seelische. Nur für wahr zu halten, was man sieht, ob mit eigenen Augen oder mittels technischer Hilfsmittel, bedeutet, in einen endlosen Ab- oder Aufgrund zu blicken und dabei die sonderbare Hirnchen-Vision zu haben, dieser und jener seien nur einen halben Meter tief bzw. hoch.
Unter uns gesagt: Ich halte auch die klassische Evolutionstheorie für beträchtlich fehlerhaft. Natürlich gibt es die Evolution, aber daß diese allein auf zufälligen Mutationen beruht, halte ich für einen klassischen materialistischen Zwangstrugschluß. Sondern hier steckt ganz offensichtlich eine bedeutsame Wechselwirkung dahinter, wobei das eine dem anderen immer einen Schritt voraus ist. (Heute nennt man das, glaube ich, Epigenetik, die mir aber auch noch nicht tief genug greift, weil sie mir noch immer zu mechanistisch ist, zu leblos, um ein ein wirkliches Verständnis des Lebens vermuten zu lassen.)
Mit einem Wort: Ich habe nicht den kleinsten Zweifel, daß es mehr gibt (und auch immer mehr geben wird), als die Schulweisheit sich träumen läßt. Sofern man in Verbindung mit Schulweisheit überhaupt von träumen reden kann . Mir jedenfalls kommt diese materialistische Denkmode vor wie eine Selbstverstümmelung höchsten Grades. Als würde man sich nach dem Kopf auch noch Arme und Beine abhacken, weil das .... ja, weil das vielleicht schöner, kugelförmiger aussieht. Aber bitte - auf eine Verdummung mehr oder weniger kommt es auch nicht mehr an.
Am Ende, wenn der Mensch einmal alle Vertrottelungen durchlaufen hat, zu denen er fähig ist, ersteht vielleicht irgendwann einmal, jenseits des Nutzlosen, eine Welt, in der in jeder Wiese ein Klavier steht, auf jede Tafel ein Gedicht geschrieben ist, alle Mauern Gemälde sind und alles in Musik und Poesie aufgeht. Und nichts als lächelnde Gesichter.

Zitat von Karina14:
bin sehr gespannt auf die Antwort von @whynot60, ich wette er glaubt nicht an höhere Mächte obwohl ich wette lieber nicht...


Tja, daran sieht man, wie schwierig die Dinge zu fassen sind. In diesem Fall nämlich hättest Du die Wette halb gewonnen, halb verloren. Aber kann das überhaupt möglich sein? Das Rätsel des Tages, würde ich vorschlagen.

02.02.2019 04:24 • x 3 #2468


K
@whynot60 beides ich empfinde es als immer beides. Das mit der Entwicklung sehe ich ähnlich es will zum Bewusstsein kommen sich selbst erkennen und danach strebt es als Gesamtkörper und irrt und irrt. Versucht dies und das. Das sind sehr komplexe Zusammenhänge nur da können wir uns anstrengen wie wir wollen unsere Existenz ist zu unbewusst für unsere Fähigkeiten zur Störung. Deswegen bin ich auch eine Anhängerin des Müßigganges, denn je weniger ich nach Veränderung strebe desto weniger Unordnung richte ich an. Bin jedoch trotzdem zukunftsorientiert im Denken und glaube daran morgen wird alles besser. Gestern war definitiv ein schlechterer Tag als heute. Dabei versuche ich den Göttern unentwegt ein Schnippchen zu schlagen, sie um meinen Anteil zu betrügen. Du siehst ich bin über das magische Denken seelisch nicht hinausgewachsen. Gehe bei Regen mit Regenschirm spazieren.

02.02.2019 05:54 • x 3 #2469


megan
buch:

Das Volk der Bäume, von Hanya Yanagihara, aus dem Englischen übersetzt von Stephan Kleiner

02.02.2019 17:42 • x 1 #2470


Y
Lieber @whynot60

Zitat:
Also was ich nicht glaube, ist, daß es höhere Mächte mit Willensbegabung gibt. Und ein Gott etwa, der die niedlichen fleischlichen Betthüpfer bei ihrem munteren Treiben überwacht mit böser Miene und diese be- und verurteilt, ist mir vollkommen unvorstellbar und ganz eindeutig eine menschliche Erfindung, noch dazu eine wütend-trübsinnige, also von Grund auf lächerliche.
Was ich aber sehr wohl glaube, ja wovon ich überzeugt bin, ist, daß es viel größere, tiefere, weitere Zusammenhänge gibt, als wir uns auch nur träumen lassen können. Ebenso zweifle ich nicht daran, daß es etwas wie einen Gesamtgeist gibt, auch etwas Seelisches.


das denke ich auch, aber wie meinst Du das?-
Zitat:
Nur ist dieser Geist für mich durchaus nichts Allwissendes und Allmächtiges, Statisches, sondern etwas sich Entwickelndes (woran übrigens natürlich jeder einzelne Mensch und was es sonst noch an Begeistigtem geben mag in dieser Nahezu-Unendlichkeit beteiligt ist). Ganz so wie das materielle Universum. Im Grunde eine sehr einfach Geschichte.


wieso glaubst Du, dass es etwas sich entwickelndes ist?

Zitat:
Alles hat nur seine ganz eigene Natur, das Verdichtete, also Materielle, ebenso wie das Geistige und Seelische. Nur für wahr zu halten, was man sieht, ob mit eigenen Augen oder mittels technischer Hilfsmittel, bedeutet, in einen endlosen Ab- oder Aufgrund zu blicken und dabei die sonderbare Hirnchen-Vision zu haben, dieser und jener seien nur einen halben Meter tief bzw. hoch.

ja, genau darüber schrieb übrigens auch schon C.G.Jung. Gerade gelesen.
Zitat:
Unter uns gesagt: Ich halte auch die klassische Evolutionstheorie für beträchtlich fehlerhaft. Natürlich gibt es die Evolution, aber daß diese allein auf zufälligen Mutationen beruht, halte ich für einen klassischen materialistischen Zwangstrugschluß. Sondern hier steckt ganz offensichtlich eine bedeutsame Wechselwirkung dahinter, wobei das eine dem anderen immer einen Schritt voraus ist. (Heute nennt man das, glaube ich, Epigenetik, die mir aber auch noch nicht tief genug greift, weil sie mir noch immer zu mechanistisch ist, zu leblos, um ein ein wirkliches Verständnis des Lebens vermuten zu lassen.)


ja, über die Epigenetik las ich im letzten Jahr so einiges und habe mich daran gemacht, meine eigene Evolution zu beeinflussen Geht mit Meditation, allerdings spielen die Gefühle dabei eine große Rolle @megan
Komme drauf weil ich viel über Meditation las. Zunächst immer Texte, in denen es darum ging, nicht sein Körper, Geist, auch nicht sein Gefühl zu sein. . .So erlebte ich Medi auch oft. Dann beim Weiterlesen stieß ich zufällig auf Texte, die genau das Gegenteil aussagten- das Gefühl ist das wesentliche bei der Medi.
Gefühle schalten Realität. Auch das fand ich bei Jung, der in uralten Texten zum Thema las.
Hab`s dann aber sein lassen weil man es nicht mal eben erldigen kann. Habe also keine neue Realität geschaltet Es braucht höhste geistige Konzentration.Ich aber bin zu sehr in meinen Neurosen befangen.
Mir gefällt übrigens diese Definition von Neurose am besten: neurotisch ist man, wenn die Hauptlebensenergie in irgend einen Kampf geht, statt in das Leben. Klar gehören manche Kämpfe auch zum Leben. . .Aber es ist etwas anderes, ob ich z.B. für ein berufliches Ziel kämpfe, alle Energie in meine Interessen stecke, oder, ob ich mich immer an den gleichen Psychopunkten zermürbe. Es ist ein bisschen, wie sich selbst zu verspeisen. Da werkel ich eifrig vor mich hin
Zitat:
Mit einem Wort: Ich habe nicht den kleinsten Zweifel, daß es mehr gibt (und auch immer mehr geben wird), als die Schulweisheit sich träumen läßt. Sofern man in Verbindung mit Schulweisheit überhaupt von träumen reden kann .

höhö
Zitat:
Mir jedenfalls kommt diese materialistische Denkmode vor wie eine Selbstverstümmelung höchsten Grades. Als würde man sich nach dem Kopf auch noch Arme und Beine abhacken, weil das .... ja, weil das vielleicht schöner, kugelförmiger aussieht. Aber bitte - auf eine Verdummung mehr oder weniger kommt es auch nicht mehr an.
Am Ende, wenn der Mensch einmal alle Vertrottelungen durchlaufen hat, zu denen er fähig ist, ersteht vielleicht irgendwann einmal, jenseits des Nutzlosen, eine Welt, in der in jeder Wiese ein Klavier steht, auf jede Tafel ein Gedicht geschrieben ist, alle Mauern Gemälde sind und alles in Musik und Poesie aufgeht. Und nichts als lächelnde Gesichter.

naja, das, was Dir und auch mir vielleicht das Paradies wäre, ist manch anderem Zeitgenossen die Hölle

03.02.2019 13:42 • x 3 #2471


K
Liebe @YsaTyto das mit den Gefühlen bei der Meditation oder auch sonst im Leben, genau dafür braucht es doch die hohe geistige Konzentration. Im Stadium Impuls bilden Gedanke und Gefühle noch eine Einheit und deswegen legen die alten buddistischen Meister ihren Fokus auf diesen. Den entstehenden Impuls beobachten und abwarten was daraus entsteht, also das Ping Pong Spiel möglichst lange betrachten ohne sich zu involvieren und den Be/Entwertungen zu verfallen. Da der Weise jedoch immer! an einem hilflosen Helferkomplex leidet (dem Mitgefühl)begibt er sich in das Spiel hinein, um dann ordentlich gerupft von den Titanen auf seinen Felsen zurückzukehren in eisige Höhen. ( hehe Hühner Gegacker im Hintergrund, ab und zu fällt ein Ei ) Er fürchtet, er hat s diesmal vergeigt, eingeschlossen im ewigen Kreislauf der Wiedergeburten. Oder meine liebe @megan?

03.02.2019 18:52 • x 3 #2472


Y
@Karina14
Zitat:
das mit den Gefühlen bei der Meditation oder auch sonst im Leben, genau dafür braucht es doch die hohe geistige Konzentration.


ja, genau, sag ich ja. Und diese hohe geistige Konzentration habe ich gerade nicht weil ich sie in die neu Rose verpulvere
Zitat:
Im Stadium Impuls bilden Gedanke und Gefühle noch eine Einheit und deswegen legen die alten buddistischen Meister ihren Fokus auf diesen. Den entstehenden Impuls beobachten und abwarten was daraus entsteht, also das Ping Pong Spiel möglichst lange betrachten ohne sich zu involvieren und den Be/Entwertungen zu verfallen.


ja, ich weiß. Habe das ja am Anfang im Yogaunterricht so gemacht. Klappte gut. Aber wir hatten es ja schon öfter: wenn ich heute meditiere, läuft es eben nicht so ab, dass Gedankenfetzchen vorüber fiegen und ich sie beobachtend ziehen lasse. Das läuft nur die ersten Minuten so. Dann kommt das. . .Nichts Ein herrlicher Zustand. Oooommmmm Keinne Gedanken, von Gefühlen kann man auch nicht so wirklich sprechen, es ist eher. . .eher. . . sagen wir mal Seligkeit. . .Ommmmm
Zitat:
ab und zu fällt ein Ei



Om

04.02.2019 00:09 • x 2 #2473


W
Zitat von YsaTyto:
wieso glaubst Du, dass es etwas sich entwickelndes ist?


Das hat mehrere, ganz einfache Gründe.
Zum einen halte ich etwas Statisches grundsätzlich für vollkommen unmöglich. Daß wir statische Zustände auch nur denken können, liegt einfach an unserer Natur, an der Unfähigkeit, die kleinsten und größten Abläufe wahrnehmen zu können. Veränderungen sehen wir, wie elektromagnetische Strahlung, ja nur in einem winzigen Zeit- und Raumbereich. Einen Vogel sehen wir fliegen, einen Stern hingegen nicht, obwohl der geschätzt 50.000x schneller unterwegs ist als ein Vogel.
Anfänglich meinte der Mensch ja, alles, was sei, also die Welt, die Lebewesen, der Sternenhimmel usw., sei schon immer so gewesen, wie all das gegenwärtig ist, und würde auch immer so bleiben. Oder, später, alles sei von den Götter oder Gott schon so erschaffen worden auf einen Schlag. Dann glaubte man lange noch an das statische Universum, bis sich auch das als unrichtig erwiesen hat. Das heißt, die Idee der Statik beruht letztlich auf einer Sehbehinderung.
Zum anderen: Würde ein Gott, ein Weltgeist, ein universeller Geist oder wie man es nennen will, tatsächlich als allmächtig, allwissend und ewig (statisch) existieren, so müßte man doch annehmen, daß ein solcher auch etwas vollständig Fertiges (und als solches gleichfalls Statisches) erschaffen hätte und nicht etwas sich Entwickelndes. Etwas sich Entwickelndes könnte er vermutlich nicht einmal denken. Und könnte er es, wäre es sinnlos, es zu erschaffen, wenn er sozusagen das Fertigprodukt nicht nur kennt, sondern, als allmächtiges Wesen, auch genausogut erschaffen kann. Das wäre ja so, als würde man ein Auto zaubern können, zauberte aber Räder, Kolben, Ventile, Windschutzscheiben usw. extra und dazu noch eine Dynamik, die das alles zusammenbaut. Ein solcher Gott könnte nur in einer Anstalt zu finden sein .
Des Weiteren: Was spricht dagegen, daß sich Geistiges ebenso verändert und entwickelt wie alles andere? Woher hätte es die Informationen, die Impulse, die nötig sind, um sich überhaupt entwickeln zu können? Das Nichts oder vielmehr das Nicht-Seiende oder Noch-Nicht-Seiende wird sie nicht liefern. Um das Selbst-Begreifen wird nichts herumkommen, auch ein Gott nicht.
Und ist es nicht so, daß sich die Phylogenese (hier als Gesamtheit verstanden, nicht allein biologisch und artspezifisch gemeint) in verkürzter Form in der Ontogenese wiederfindet? Und ist es, weiters, nicht auch so, daß die Ysa von heute eine ganze andere ist, körperlich, geistig, seelisch, als die Ysa vor zehn Jahren und die Ysa in zehn Jahren, obwohl sie doch von Anfang an immer Ysa war? Wollte man dem einen statischen Gott, einen statischen Geist entgegenstellen - was könnte der dann mit uns überhaupt zu tun haben, wie wollte man ihn irgendwo unterbringen in der Welt und im Leben?
Ein statischer Geist wäre ein toter Geist. Und selbst hier hätte ich noch den Verdacht, er könnte, wenn auch in Äonen, zerfallen. Ganz so wie schwarze Löcher.

Zitat von YsaTyto:
naja, das, was Dir und auch mir vielleicht das Paradies wäre, ist manch anderem Zeitgenossen die Hölle


Das wird gegenwärtig durchaus der Fall sein . Und selbst, wenn bei mir die Hoffnung zuerst stirbt, halte ich die Entwicklung in eine ganz andere Richtung nicht nur für möglich, sondern sogar für sehr wahrscheinlich.
Man muß ja sehen, wie es zu dieser Welt, die wir heute vorfinden, überhaupt gekommen ist, und was es mit ihr auf sich hat.
Durch die Industrialisierung ist es zu einen Generalmobilmachung des Menschen an sich gekommen, desgleichen zu einer Ethisierung der Arbeit (wiewohl dieser Fluch seinen Ursprung schon in den Klosterkellern hat, Bete und arbeite, die beste Formel für Verblödung). Der Mensch, als Masse, ist immer mehr in Bewegung geraten (eine immer größer werdende Wurst vor der Nase), die Mobilmachung hat sich immer neue Methoden zur weiteren Mobilisierung erfunden, die Beschleunigung beschleunigt sich aus sich selbst heraus immer mehr, alles ist zu einem Selbstläufer geworden, der keinerlei Kontrolle mehr über sich hat. Alles muß schneller, genauer, größer, mehr, mächtiger, besser werden (wobei gar niemand weiß, was dieses Bessere sein soll). Noch kann man ein paar Sekunden Verbesserung herausholen unter allerletzter Anstrengung oder ein paar Meter mehr, noch kann man ein jährliches Wirschschaftswachstum von 2 oder 3% anpeilen und damit die fatale Dynamik weiter beschleunigen. Aber all das wird einmal in die totale Erschöpfung und Lähmung münden, es kann gar nicht anders sein. Und dann wird mit diesem Wut- und Wettbewerbsgeist, diesem Treibstoff der Mobilmachung und Beschleunigung, nichts mehr anzufangen sein. Auf keinem Kapitalmarkt der Welt wird er mehr zu verschleudern sein, keine einzige Sclafen-Natur wird sich noch mobilisieren lassen von ihm. Unbrauchbar und sinnlos von Anfang an, wird ihm das Schicksal beschieden sein, das allem Unbrauchbaren beschieden ist.
Und dann wird ein neuer, ganz anderer Geist nötig sein, nachdem dieses Gespenst, das nicht nur in Europa umgegangen ist, zugrunde gegangen ist, letztlich an sich selber - und warum sollte das nicht einmal ein etwas glücklicherer, verspielterer, begabterer Geist sein nach den bitteren Lehrjahrhunderten in den Fängen eines Ungeheuers? Ein Geist, ein vom Sumpfsinn befreiter Geist, der Klaviere in die Wiesen stellt und Gedichte auf die Tafeln, sogar noch auf die ehemaligen Verbotstafeln, schreibt und alle Mauern mit Gemälden bemalt?
Wer weiß? Vielleicht lächelt den Zukünftigen etwas völlig Neues, Ungeahntes entgegen, das heute erst in weiter Ferne schimmert.

04.02.2019 05:03 • x 4 #2474


Y
Danke für Deine Antwort @whynot60

Zitat:
Wollte man dem einen statischen Gott, einen statischen Geist entgegenstellen - was könnte der dann mit uns überhaupt zu tun haben, wie wollte man ihn irgendwo unterbringen in der Welt und im Leben?


ich stelle mir diesen Geist oder Gott eher wie die Natur vor. Im Grunde als ein Teil der Natur. Also dass er nicht lenkt, was geschieht oder wohin es sich entwickeln soll, oder wie z.B. der Mensch seine Freiheit nutzt usw., sondern dass es einfach ein paar statische Gesetze gibt, so wie es Naturgesetze gibt, etwa die Schwerkraft. Dass diese Kräfte sich also nicht verändern, sondern ewig sind. Dass es in diesem Rahmen aber viel Freiheit gibt.
Zitat:
Ein statischer Geist wäre ein toter Geist.

Die Natur ist ja auch nicht tot, nur weil es Gesetzmäßigkeiten in ihr gibt. Bzw. was ist denn die Natur eigentlich? Sind es nicht ein paar Gesetzmäßigkeiten, die aber sehr viel Freiheit, eine offene Entwicklung bieten?
Aber entwickelt sich deswegen auch dieser Geist selbst?
Ich weiß es nicht. Kann es mir aber schwer vorstellen.

Ich habe gerade etwas herum gegoogelt und stieß auf ein Buch, von dem ich nie hörte. Und gerade auch keine Zeit habe, mich schlau zu machen
Aber z.B. die erwähnten Punkte könnten die Gesetzmäßigkeiten dieses Geists sein.

Zitat:
Inhalt des Kybalions

Das Prinzip der Geistigkeit: Das All ist Geist; das Universum ist geistig.

Das Prinzip der Analogie (Entsprechung): Wie oben, so unten; wie innen, so außen; wie der Geist, so der Körper. Die Verhältnisse im Universum (Makrokosmos) entsprächen demnach denen im Individuum (Mikrokosmos) die äußeren Verhältnisse spiegelten sich im Menschen und umgekehrt. Veränderungen im mikrokosmischen Bereich wirkten sich folglich auch auf die Gesamtheit aus (Magie).

Das Prinzip der Schwingung: Nichts ruht; alles ist in Bewegung; alles schwingt (siehe 5.).

Das Prinzip der Polarität: Alles ist zweifach, alles ist polar; alles hat seine zwei Gegensätze; Gleich und Ungleich ist dasselbe. Gegensätze sind ihrer Natur nach identisch, nur in ihrer Ausprägung verschieden; Extreme begegnen einander; alle Wahrheiten sind nur Halb-Wahrheiten; alle Paradoxa können in Übereinstimmung gebracht werden.

Das Prinzip des Rhythmus: Alles fließt aus und ein (siehe 3.); alles hat seine Gezeiten; alles hebt sich und fällt, der Schwung des Pendels äußert sich in allem; der Ausschlag des Pendels nach rechts ist das Maß für den Ausschlag nach links; Rhythmus gleicht aus.

Das Prinzip der Kausalität (Ursache und Wirkung): Jede Ursache hat ihre Wirkung; jedes Phänomen hat seine Ursache; alles geschieht gesetzmäßig; Zufall ist nur ein Begriff für ein unerkanntes Gesetz; es gibt viele Ebenen von Ursachen, aber nichts entgeht dem Gesetz.

Das Prinzip des Geschlechts: Geschlecht ist in allem; alles trägt sein männliches und sein weibliches Prinzip in sich; Geschlecht offenbart sich auf allen Ebenen.


Und nehmen wir mal an, dass diese Prinzipien existieren, ich persönlich glaube es , meinst Du also, dass auch sie sich entwickeln können? Dass es also möglich ist, dass es einmal ganz andere Prinzipien geben könnte?
Ich kann mir das nicht vorstellen.
Das, was diese Prinzipien ermöglichen, kann sich natürlich entwickeln. . ., aber die Prinzipien selbst?

Zum anderen Teil Deines Beitrags hab ich noch keine Antwort. Muss erst nachsinnen

Zitat:
Ein solcher Gott könnte nur in einer Anstalt zu finden sein .

04.02.2019 13:25 • x 1 #2475


A


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