GiuliettaV
- 85318
GiuliettaV
Zitat von YsaTyto:all right, verstehe! Ist ja eigtl. einleuchtend Ich saß vorhin hier, als hätte man mir etwas in die Hände gereicht, das ich nicht kenne und nicht einzuordnen weiß und nur blöde aus der Wäsche gucke. Verstehe genau, was Du meinst und ist ja auch sinnvoll, gerade beim Lernen. Bei mir fallen da leider immer gleich alle geistigen Vorhänge- Verweigerung. Je verrückter, verschlungener, seelenvoller auch ein Sachtext, desto mehr öffnen sich meine Blütenblätter.
Musste das im Studium ja auch lernen, kann es auch, aber es bereitet mir echt Qualen. Bis zum Beginn des Studiums fielen mir manchmal einfach so Gedichte in den Schoß. Schwups, waren einfach da. Nach 2 Jahren Philo nie wieder. Denke echt, dass sich mein poetisches Weltwempfinden verabschiedet hat.
Zitat:Dennoch braucht es ganz klar Struktur, will man eine Übersicht gewinnen. Ich selbst male mir riesige Strukturkonzepte, wenn ich lerne. Aber da kommen dann auch Smilies, Herzchen und so drauf
Übrigens ist es doch schön, wenn beide Seiten bei Dir ausgeprägt sind! Du weißt, dass ich auf Nerds stehe, wenn sie auch Gefühl haben und etwas versponnenes haben.
Zitat:Habe bei Dir schon vor Monaten gemerkt, dass Du starke Nerdtendenzen hast und war begeistert! Da ging es unter vielem anderen um nix essen, viel Energie haben und weiß der Teufel was. Da konnte ich richtig heraus lesen, wie tief Du manchmal in die Dinge eintauchst, was für ein neugieriges Wesen Du hast und dass Du auch eine kleine Extremistin bist Gefällt mir sehr!
Zitat:mal ein kleines Beispiel für einen Germanistik Sachtext mit Seele. Sowas gibt`s in modernen Texten nur sehr selten.
Emil Staiger Grundbegriffe der Poetik
Der lyrische Dichter leistet niichts. Er überlässt sich -das will buchstäblich verstanden sein- der Ein-gebung. Stimmung und in eins damit Sprache wird ihm eingegeben. Er ist nicht imstande, der einen oder der anderen gegenüber zu treten. Sein Dichten ist unwillkürlich. . .
Der Dichter sieht sich genötigt, etwas aus seiner Eingebung zu machen, sie auszuspinen, abzurunden oder womöglich zu erklären. Damit tritt er dem Lyrischen gegenüber und aus dem Raum der Gnade heraus. Zwar kann er sich weiter helfen, indem er auf seinen in früheren Liedern angesammelten Schatz der Sprache zurück greift. . .aber Epigone, auch ein Epigone seiner selbst, täuscht feinere Ohren nicht.
Selbstverständlich habe ich diese Textpassagen im Buch mit einem Herz markiert
Zitat:Schnarch!
whynot60
Zitat von GiuliettaV:So einen Mann könnte ich mir als Partner echt gut vorstellen, fasziniert mich sehr.
GiuliettaV
Zitat von whynot60:Das scheint mir eine sehr gewagte These!
Ein Künstler, der nicht nur Künstler spielt, sondern auch das Wesen eines Künstlers hat, dürfte als Partner vermutlich geradezu verheerend sein! Ein fleischgewordener ewiger Untergang sozusagen.
Vielleicht ist das sogar der Grund, weshalb kaum ein namhafter Künstler jenseits der Show-Kunst überhaupt eine Partnerschaft hatte. Die selbsterkannte Uneinfachheit schützt vielfach ja vor eklatanten Fehltritten.
whynot60
Zitat von GiuliettaV:Was würde Dich faszinieren an einer Frau und Dich eventuell aus Deiner Festung locken ?
GiuliettaV
Zitat von whynot60:Oje, diese Frage kann ich Dir leider absolut nicht beantworten!
Ich fürchte, ich habe all das schon vollkommen vergessen. Wenn man hinabgestiegen ist bis in die letzten Tiefen des Brunnens, sieht man nicht einmal mehr die Sonnen des Weiblichen. Höchstens vielleicht noch als fernste, letzte Dämmerung irgendwo über sich. Aber daran noch irgendwelche Faszinationen festmachen zu können in dieser Konturlosigkeit, das ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Ich bin sozusagen versickert.
Zitat:Vielleicht habe ich zu lange ins Wasser geschaut und es hat mich mit sich gezogen bis auf seinen Grund hinab.
Zitat:Ja, ich weiß nicht .... mag ja sein, daß Dich das Wesen des Künstlers fasziniert. Aber mit diesem Wesen auch zu leben, wie es Dir scheinbar vorschwebt, ist noch einmal etwas ganz anderes.
Ich glaube, ich würde, würde ich an eine Partnerschaft denken, die Finger lieber von allem allzu Weltfernen und Davongeflogenen lassen.
YsaTyto
Zitat:Ein Künstler, der nicht nur Künstler spielt, sondern auch das Wesen eines Künstlers hat, dürfte als Partner vermutlich geradezu verheerend sein! Ein fleischgewordener ewiger Untergang sozusagen.
YsaTyto
YsaTyto
GiuliettaV
YsaTyto
GiuliettaV
Zitat von YsaTyto:Danke @giu
muss gerade lachen. An solche Vorsichtsmaßnahmen denke ich fast nie Hatte aber bisher Gück, wurde fast noch nie betrogen. Und selbst wenn alles schief geht , dann hab ich etwas viel wichtigeres als denn Mantel bekommen: das Lachen Ich laufe jetzt selbst die ganze Zeit lachend herum. Diese Albernheit war so wohltuend, gerade weil ich eine Kriegsnacht hinter mir habe. Wollte nicht schießen und töten, hatte ja mein Sprungseil, aber die Qualität ist sowas von schrottig, dass das Seil lebensgefährlich ist. Es hat kein Gewicht und daher fehlt Schwere und Schwung. Ich stolperte also, fiel fast auf die Fresse und das Seil riss meine Lampe von der Decke Hab`s zurück gegeben. So einen Sche* gibt`s im Sportgeschäft! Gehe in die Kinderabteilung eines Kaufhauses und hole mir so ein altmodisches Seil
whynot60
Zitat von GiuliettaV:Oooh, vielleicht schaffen wir Mädels es ja hier in vereinter Eintracht und Kraft Dir den Weg zum Horizont zu leuchten.
Zitat von GiuliettaV:Warum hast Du zu tief in das Wasser oder einen Abgrund geschaut ?
Das scheint Dich ja sehr fasziniert und angezogen zu haben. Daher Deine fürsorgliche Warnung ?
Zitat von YsaTyto:Denkst Du, dass in Deinem Sinne wahres Künstlertum automatisch mit der Fähigkeit zu lieben in eins geht?
GiuliettaV
Zitat von whynot60:Ich werde dann und wann Ausschau halten nach einem Lichtlein, falls ich es mit dieser Nackenssteife noch schaffe, die Augen nach oben zu richten.
Zitat:Ja, Wasser und Tiefen haben mich schon immer fasziniert und geradezu magisch angezogen. Ich war, kann man sagen, immer auf der Suche nach dem Verborgenen. Und wer, wie man seit Nietzsche weiß, zu sehr in den Abgrund schaut, wird irgendwann selber Abgrund sein .
Zitat:Zudem sind tiefe Wasser ja auch das Symbol für tiefe Gefühle, und wie es scheint, habe ich mich hier bis zur vollkommenen Veraschung hineingewagt.
Zitat:Vielleicht steckt hinter allem die Sehnsucht nach Ganzheit. Jedenfalls ein Hunger aufgrund eines gefühlten Zuwenig. Und der wird mit allem Möglichen zu stillen versucht.
YsaTyto
Zitat:Da haben wir den gleichen Ansatz. Jedoch kann es im Außen nicht gestillt werden, sondern nur im Innersten Selbst aus Sich heraus entstehen und sich dann entfalten wie eine zarte Knospe zur wunderschönen Blüte in Ihrer ganzen Pracht.
Zitat:Ja, Wasser und Tiefen haben mich schon immer fasziniert und geradezu magisch angezogen. Ich war, kann man sagen, immer auf der Suche nach dem Verborgenen. Und wer, wie man seit Nietzsche weiß, zu sehr in den Abgrund schaut, wird irgendwann selber Abgrund sein .
Zudem sind tiefe Wasser ja auch das Symbol für tiefe Gefühle, und wie es scheint, habe ich mich hier bis zur vollkommenen Veraschung hineingewagt.
Karina14
Ähnliche Themen
Hits
Antworten
Letzter Beitrag
69500
582
11577
120
7423
46
6550
16
5704
43