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Das Drama des begabten Users-Endstation Sehnsucht

Kontra
E sist viel zu früh, um hier rein zu schielen und die Masse an schlauen Beiträgen von euch ganz unterschiedlich Geistern zu lesen, aber ich sah gerade, dass @Helli Sehnsucht nach mir hat - das kann ich so natürlich nicht stehen lassen.
Liebes, ich hatte schon (allerdings im falschen Thread, ich Nuss) gepostet: Liebestaumel ist es nicht, der mich abhält. Besagter Kerl offenbarte sehr schnell sein Interesse an der guten Freundin, über die wir uns kennen lernen. Die hatte auch, trotz ihrerseits vorher keinem bestehenden Interesse, erstmal nichts Besseres zu tun, als ihn drei Mal zu treffen - um sicher zu gehen, dass da nichts ist - wenn mich denn schon endlich mal jemand mag! (Kein schei., sondern OT.)
Dazu muss ich mal meine Enttäuschung formulieren/sortieren, wenn ich wieder bei Sinnen bin.
Es ist also kein Liebestaumel - an dem ich euch dann nämlich sehr wohl überschwänglich und unsensibel teilhaben ließe! - der mich abhält, aber der Mangel an privater Zeit gerade. Mittwoch schreibe ich eine Klausur, die darüber entscheidet ob ich weiter studieren darf, während ich im Vollzeit Praktikum bin und an den Wochenenden durchgehend arbeite, um mich zu finanzieren (heute ist Tag 24 ohne einen Tag frei, so viel nur dazu..).
Diesen Beitrag kann ich auch nur schreiben, weil ich mal wieder NICHT schlafe.

Einen Drücker an alle, denkt am Mittwoch an mich.

P.s. @arjuni wie schön, dass du die Zusage bekommen hast, ich freue mich sehr für dich!

P.p.s. @whynot60 ich finde leider deine Antwort auf meinen Beitrag nicjt mehr, kann das also nur noch sinngemäß beantworten (ging ja um das Thema Aggression, richtig?). Ich bezog das auf deine teilweise ablehnende Haltung der Welt und den Menschen gegenüber - wobei ich grundlegend wiederum ein Interesse an ebendiesem zu verspüren meine - und Grundlage einer solchen Ablehnung ist ja meist die bewusste oder unterbewusste Entscheidung, das für sich/Dich nicht mehr zu wollen, abzulehnen.. darin sehe ich schon einen aggressiven Akt, auch wenn der sehr niederschwellig ist: Ablehnung kommt ja nicht aus dem Nichts.
Ist für mich ähnlich zu dem Beispiel, nicht pünktlich zu sein (trifft auf mich in den meisten Fällen zu): man könnte es als Schusseligkeit abtun, oder es aber auch so betrachten - man geht respektlos mit dem Gegenüber und seiner Zeit um, weil man selber unstrukturiert ist. Warten lassen als aggressiver Akt, sozusagen.

P.p.p.s. muss jetzt los. Adios, muchachos (warum will mein Autocorrect daraus bitte M*sch*s machen.. )

24.09.2018 05:26 • x 4 #286


H
Zitat von Kontra:
Einen Drücker an alle, denkt am Mittwoch an mich.


Klar, meine Liebe! Ich drücke alle Daumen!

Ich schreib später noch mehr...aktuell fällt mir zu Deiner Geschichte nur Oh man ein

Halt die Ohren steif

Und sämtlichen Mitpatienten einen angenehmen Tag, soweit am Montag möglich.

24.09.2018 06:32 • x 3 #287


A


Das Drama des begabten Users-Endstation Sehnsucht

x 3


K
Guten Morgen @s
@kontra viel Glück am Mittwoch du schaffst das
@whynot danke deine Gedanken über die Kunst, höre ich selten, sehe das auch so. Kunst kommt von künden, dem Ruf der Muse (im Sinne von Sprache) folgen, etwas will zur Sprache kommen (Berufung) das gilt um besten Fall für jeden Beruf und die es so erleben sind zufrieden.
Über die Eifersucht, dachte auch mal, ich sei nicht eifersüchtig, bis ich eines Tages von Eifersucht zerfressen aufwachte, habe mich aus diesem Grund getrennt, Eifersucht brauch ich nicht als Lebensgefühl. Habe mich damals gefragt, warum wollte mein damaliger Freund mich eifersüchtig machen. Behaupte es sind zwei, die was zu was beitragen, Gefühle sind interaktive Prozesse.
@ysabell ich denk viel über das mit der Herzenswärme nach, zB ich bin meinem Ex, den ich 1xdie Woche beim T treffe, der wegen dem ich ins Forum bin, bislang mit Herzenswärme begegnet, (ich hatte ihn damals verlassen) Er begegnet mir jedoch mit Abweisung. Mein Ziel ist Neutralität im besten Fall Versöhnung, denn das Spannungsfeld ist dadurch enorm und das ist anstrengend, mehr Neutralität würde uns gut tun. Seit gestern habe ich den Gedanken, ich sollte mal die Seite wechseln, anscheinend habe ich mit der Herzenswärme das Feld positiv besetzt (aufgeladen).Falls ich mal für eine Zeitlang das Feld wechsel, könnte sich das dann neutralisieren? Ignorieren geht nicht. Das habe ich schon versucht das verschlimmert nur alles. Er ist schließlich der Verletzte. Denke an etwas wie fallen lassen innerlich (Dankbarkeit, verzeihen um Verzeihung bitten, bringt mich zwar weiter jedoch nicht uns, logisch ein blockiertes uns kann sich nicht entwickeln) Mich interessiert sehr was ihr darüber denkt. Und wie könnte so ein Fallen lassen aussehen. Wer hält hier wen fest? Mit ihm geht garnichts diesen Prozess mach ich alleine für uns zwei durch.

24.09.2018 07:00 • x 3 #288


A
Einen wunderschönen guten Morgen Ihr Schönen!

Zitat von whynot60:
Eine weitgehend eifersuchtsfreie Frau habe ich unmittelbar noch gar nie erlebt, und ich frage mich, ob es so etwas überhaupt gibt.


Mir ist Eifersucht sehr fremd. In meinen Beziehungen (und auch sonst) war ich nie eifersüchtig. Früher habe ich immer geglaubt, das hätte ausschließlich an meinen Männern gelegen, dass sie mir eben keinen Grund gaben, eifersüchtig zu sein. Heute denke ich, dass es auch ein klein wenig mit mir zu tun haben könnte.

Zitat von whynot60:
Also ich glaube, das ist in erster Linie die Sehnsucht nach Zweisamkeit, nach Teilen und Mitteilen, nach Angenommensein ohne Wenn und Aber, nach dem Einbetten in ein wohliges Herzensbettchen, nach inniger Zugehörigkeit.
Manchmal, wenn ich so durch die Wälder wandere, dämmert irgendwo ein ferner Schimmer, es könnte schön sein, hier zu zweit zu gehen. Aber ich weiß es nicht mehr.


Sehnsucht.
Ein wunderbares Thema!
In einem anderen Forum las ich letztes Jahr einen thread über Sehnsucht und stieß dort auf diesen Vortrag von Safi Nidiaye:



Sie sagt In der Sehnsucht ist deren Erfüllung schon enthalten.

Dieser Satz hat mich letztes Jahr ganz ganz tief berührt und getroffen.
Mir ist sofort klar geworden, dass ich meine Sehnsüchte unterdrücke und ihnen nicht genügend Raum gebe und sie ausfühle.
Ich habe dann sehr tief in mich hinein gespürt und herausgefunden, dass meine größte Sehnsucht die nach Natur ist. Ich konnte diese große Sehnsucht dann auf einmal zulassen, weil mir der zitierte Satz so viel Mut gemacht hat.

Und dann kam eins nach dem anderen, ganz von alleine, so wie Safi es in dem Video beschreibt. Ich kam auf die Idee, mir erstmals in meinem Leben Pflanzen für die Wohnung zu kaufen. Ich dekorierte nach und nach vieles um, mit mehr Naturmaterialien und Bildern von Natur. In dieser Zeit konnte ich ja die Wohnung kaum verlassen und holte mir so ein wenig Natur zur mir.

Dann folgte ein Urlaub an einem See. Und durch Zufall fand ich dieses Jahr im Netz die Wohnung, in die ich nun ziehen werde.

Das kam alles von ganz alleine auf mich zu, ohne dass ich mich hingesetzt hätte und gesagt hätte was mach ich jetzt mit der Sehnsucht, wie setze ich das um. Ich hab mich einfach nur gedanklich und gefühlsmäßig damit beschäftigt und das zugelassen, was mir da fehlt. Ich finde das wirklich bemerkenswert, was dieses Video bei mir ausgelöst und verändert hat.

Als nächstes werde ich dann auch meiner Sehnsucht nach körperlicher Nähe mehr Raum geben.

Zitat von whynot60:
Sondern vereinzelte Inseln im Südpazifik, wie Vanuatu. Obwohl das alles ja auch nicht mehr ist, was es einmal war.


Warst Du dort schon einmal?
Ich war mit meinen Kindern, als sie noch klein waren, 4 Monate auf der Südsee-Insel Neukaledonien. Das war 2001 - damals war es wirklich noch ein Paradies. Wir haben die kleinen Nebeninseln bereist, lebten dort in Strohhütten ohne Strom und Wasser. Wir lebten völlig im Einklang mit der Natur: wenn es hell wurde, standen wir auf und wenn es dunkel wurde (das war recht früh zu der Jahreszeit) gingen wir schlafen. Wir beschäftigten uns den ganzen Tag mit den Dingen, die wir fanden, bauten Sachen aus Stöcken, Steinen, Gräsern und Muscheln oder beobachteten Käfer und andere Tiere. Abends sang ich oder erzählte Geschichten aus dem Kopf, denn wir hatten keinerlei Spielzeug dabei. Bis auf ein Uno - Kartenspiel. Das brachten wir dort den Einwohnern bei. Die Menschen waren alle so unfassbar freundlich und luden uns überall zu sich nachhause ein . . . ich könnte Stunden erzählen. . .

Diese Reise hat uns drei (meinen beiden Jungs und mich) ganz stark zusammengeschweißt und eine sehr besondere Bindung geschaffen, die bis heute geblieben ist.

Zitat von whynot60:
Die Kunst muß zur Inneneinrichtung passen.


Na ja. Als ich vor 3 oder 4 Jahren das letzte Mal auf der Biennale in Venedig war, gab es dort zum Großteil Verstörendes zu sehen. Sehr viel Fotografie: Krisen- und Kriegsgebiete, Flüchtlingslager etc. Also zu meiner Inneneinrichtung passt das nicht.

Mich hat das leider nicht berührt. Ich mag Kunst, die mich inspiriert. Die etwas in mir bewegt. Wenn ich aus einer Ausstellung rausgehe und dann arbeitet es in mir, ich fühle mich frisch und voller Energie und bekomme ganz viele Ideen. Wenn der Künstler eine besondere (gern auch ungewöhnliche, verrückte) Idee gehabt und diese umgesetzt hat. Dann habe ich das Gefühl, innerlich bereichert und beschenkt zu sein. Fotos aus Kriegsgebieten inspirieren mich gar nicht, ich kann da auch keine kreative Idee spüren. Da kann ich auch die Nachrichten anschauen. Das zieht mich nur runter, diese Art von Berichterstattung.

@Kontra

Ich drücke Dir auch ganz ganz fest die Däumchen!

24.09.2018 07:14 • x 6 #289


A
Zitat von ysabell:
ich kann mir keine Beziehung zu einem so viel jüngeren Mann vorstellen.


Das machte mich gerade ganz traurig, als ich das las. . .
Welche Glaubenssätze und Ängste stecken bei Dir dahinter?

24.09.2018 07:41 • x 3 #290


W
Natur, was soll ich sagen?
ich besitze ein Haus außerhalb des Dorfes, am Waldrand, Natur überall, Insekten, pflanzen, die ich bekämpfe, Schädlinge (Nager, wildtiere), wie das hier idealisiert wird, treibt mir den Schweiß auf die Stirn, schließe mich der jaegerschaft an, mehr Abschuss dieser verbeisser, allerdings auch kein anfuettern im Winter, lege selbst eine kirrung an, um gezielten Abschuss zu ermöglichen, Natur ist nur bei nichtbebauung in gaenze möglich, ansonsten Grenzen setzen

24.09.2018 08:24 • #291


A
Zitat von woodstock:
Natur. . . .
wie das hier idealisiert wird, treibt mir den Schweiß auf die Stirn


Warum ziehst Du dann nicht in die Stadt, wenn Dich das alles so stresst in der Natur?!
Warum musst Du alles bekämpfen? Verstehe ich nicht.

24.09.2018 08:59 • x 3 #292


Y
@Kontra

Du hast Post

@woodstock

warum dieser Kampfmodus?
Ich kenne einige Leute, die in der Natur leben und die kommen ohne Kriegsausrüstung aus.

@arjuni

weiß nicht, ob es Ängste sind. Im Ausnahmefall würde ich mich übrigens auch auf einen 3O. jährigen einlassen. Wenn es sich alles richtig anfühlt.
Habe auch nie gedacht, dass der Mann unbedingt älter sein muss, nur zogen mich in den letzten Jahren eher reifere Männer an weil ich mit den Jüngeren manches mir wichtiges nicht teilen kann.
Ich merke ja an mir selbst, dass ich mit zunehmendem Alter mehr Erfahrung habe, mehr durchdacht habe. Früher war die Welt für mich noch simpler. Richtig und falsch, gut und böse uvm. Heute sehe ich alles viel komplexer. Und ich mag es, wenn ein Mann viel Erfahrung hat, vieles durchdacht hat usw. Schwer zu beschreiben. Aber es gibt immer Ausnahmen und manches mal wird man eines besseren belehrt.
Mit Anfang 3O.? Oder Mitte 3O. lernte ich einen jungen Mann kennen, den ich auf 27. schätzte. Später stellte sich raus, dass er mich ebenfalls auf 27. schätzte. Wir schlenderten im angeregten Gespräch durch die Stadt und ich fühlte mich irre bereichert. Sein Rucksack war übrigens randvoll mit Büchern Im leidenschaftlichen Gespräch packte er sie aus und erzählte mit tiefer Hingabe von den Büchern. Ich staunte. . .Ich lernte von ihm. Kurz, wir mochten uns sehr und der Tag war der Traum. Irgendwann befragten wir uns nach dem Alter und fielen beide vor Überraschung um: er war siebzehn!
Allerdings aufgrund seiner Lebensgeschichte und einer Begabung absolut ungewöhnlich reif für einen so jungen Mann. Er wohnte auch schon lange allein. . .
Naja wie dem auch sei. Darauf ließ ich mich nicht ein, wäre gerne mit ihm befreundet gewesen, aber es kränkte ihn, dass ich ihn zurück wies.
Und so etwas ist eine seltene Ausnahme. Er hatte schon so viel erlebt, dass er diese ganzen Jugendentwicklungen schon hinter sich hatte und auch viel zu belastet für einen so jungen Menschen war. Glaube, er hatte auch fast nur ältere Freunde. Alle kleine Extremisten und Künstler.

24.09.2018 10:05 • x 4 #293


Kontra
Zitat von ysabell:
@Kontra

Du hast Post

Nee, du hast Post

24.09.2018 10:12 • x 1 #294


Y
Helli
Zitat:
Eins der großen ungelösten Rätsel für mich: Wieso gibt es bei einem Großteil (?) der Menschen diesen Drang, sich unbedingt zu simplifizieren? Angst vor Verantwortung? Angst vor Chaos?


Whynot
Zitat:
Das ist tatsächlich eine interessante Frage. Was mag einen plagen und antreiben, sich mit nahezu inbrünstiger Verbissenheit selber zu einem etwas auffrisierten Grashalm machen zu wollen?
Ich vermute, es ist - zumindest in der Tiefe - dieser mächtige Wunsch nach der Rache an Gott, der dem Menschen Jahrtausende völlig verschweint hat. Zudem hält die aufgeblähte reine Vernunft natürlich jede Art des Glaubens für etwas Kindisches und Lächerliches. Ich vermute, daß im individuellen Fall auch die Enttäuschung darüber, daß es das Christkind in Wirklichkeit nicht gibt, den entscheidenden Ausschlag gegeben hat.


sehr interessantes Thema!
Whynot, markiertes denke ich eher nicht weil die letzten Generationen ja schon im Rationalitätsmodus geprägt wurden. Woher sollda eine Enttäuschung darüber kommen, dass es Gott oder das Christkind nicht gibt?
Dazu müssten ja bestimmte Themen erstmal hinterfragt werden. Ist ja meistens gar nicht der Fall. Glaube dass es simple ist, genau wie mit der Wasserphobie vor der Aufklärung: es wird einfach unhinterfragt übernommen.
Und dennoch stößt jeder Mensch im Laufe seines Lebens mal an all diese Themen. Manche gehen offen befragend heran, manche weisen Dinge einfach stur von sich. Manches Mal mag es pure Bequemlichkeit oder auch Desinteresse sein, denn wozu drüber nachdenken, wenn für mich alles rund läuft und ich mich mit dem Weltbild identifizieren kann?
Ansonsten aber glaube ich, dass es so ist, wie Helli vermutet: Angst vor Chaos. Und in der Tat wird das Leben ja etwas komplizierter, zumindestens komplexer, wenn man die Dinge mal hinterfragt oder ihnen nachgeht.
Lebensregeln, Konzepte von was auch immer geben ja Orientierung, Halt usw. Hinterfargt man das alles, wird das Leben komplizierter. Und gerade diejenigen Menschen, die viel Verantwortung tragen weil sie z.B. viel arbeiten, viele Kinder haben usw., die kommen ja kaum dazu, erstmal ein Buch zum Thema zu lesen etc.

24.09.2018 10:18 • x 2 #295


Y
Liebe @Kontra Maus,

ich weiß, Du hast zu tun, möchte dennoch auf Deinen Beitrag antworten. Kannst ja nach der Klausur drauf reagieren.

Zitat:
Ist für mich ähnlich zu dem Beispiel, nicht pünktlich zu sein (trifft auf mich in den meisten Fällen zu): man könnte es als Schusseligkeit abtun, oder es aber auch so betrachten - man geht respektlos mit dem Gegenüber und seiner Zeit um, weil man selber unstrukturiert ist. Warten lassen als aggressiver Akt, sozusagen.


ja, ich kenne diese psychologische Theorie aus etlichen Büchern, die ich las weil ich selbst oft zu spät komme.
In meiner Therapie ist es auch immer wieder Thema.
Hatte das lange einfach so übernommen- dann bin ich offenbar unbewusst aggro.
Glaube aber inzwischen, dass es ganz unterschiedliche Gründe haben kann.

Bei mir habe ich dreierlei entdeckt. Der 1. Punkt hat auch mit dem zu tun, was wir per PN besprachen.

Sagen wir mal, ich verabrede mich für kommende Woche. In diesem Moment freue ich mich, kurz drauf wird ein Schalter in mir umgelegt, ich bin im Modus, dass etwas auf mich zurollt, statt dass ich drauf zugehe. Das ich will, wird zum ich muss. Das ich gehe hin zum es rollt auf mich zu und ich stehe an der Wand. Dass das irrational ist, weiß ich, die Emotionen aber bleiben. Das ist ganz extrem bei mir, darum versuche ich mich möglichst spontan zu verabreden.
Gibt man mir viel Freiheit, dann bin ich meistens pünktlich. Ich habe z.B. eine Freundin, die ständig Besuch hat, immer was zu tun und kommt man 3O. Min später, ist es ihr egal weil sie dann noch telefoniert oder oder oder. Das entspannt mich so sehr, dass mein Druck abfällt.
Meine Mum ist die Pünktlichkeit in Person und legte auf meine großen Wert. Immer kam ich zu spät. Seit einigen Jahren lässt sie lockerer auf vielen Ebenen, vermittelt mir- keine Hast, lass dir Zeit. Zack komme ich pünktlich.
Sagt mir jemand, dass es seeehr wichtig ist, dass ich pünktlich komme, dann entwickel ich einen irren Druck, schaffe es aber dennoch meistens.

Punkt 2: meine Psychologin gab mir mal die Aufgabe mit, mich selbst genau zu beobachten, wenn ich mal wieder zu spät zu ihr gehe. Das tat ich mehrmals, fühlte genau, was in mir vorgeht und mit einem Mal war ein Aspekt sonnenklar!
Ich habe eine depressive Grundstruktur und wenn ich etwas auf den letzten Drücker mache, nicht nur Verabredungen, dann steigt mein Adrenalin in die Höhe und all das Grübeln, Fühlen usw. ist für den Moment des Hetzens weg. Ich bin nur im Moment und das kann für die nächsten Stunden eiine hervorragende D roge gegen die deprigefühle sein. Ich meine damit keine akuten Depressionen, sondern eher eine Grundhaltung- oder Energy.
Habe das auch bei fast jeder Uniprüfung so gemacht. Dadurch waren Sorgen, all die Ängste und Gedanken weg und ich war nur fokussiert auf den Moment, ein bisschen ein Kriegsmodus. Hellwach und Fokus.

Punkt 3: ich persönlich lebe oft im Gefühl der Zeitlosigkeit und Unstrukturiertheit weil mir das die Hingabe an den Moment ermöglicht. Ich bin oft weggebeemt oder vertiefe mich in irgend etwas. Sei es ein Buch, eine Blume. . .Und dann vergesse ich alles um mich herum. Hab`s ja schon erzählt: mich packte mal auf dem Weg zu einer Klausur irgend ein Gedanke und ich vergaß alles um mich herum und wachte 2 Std. später wieder auf, als ich zufällig den Prof nach der Klausur traf und erschrack heftig. Es gab aber einen Nachschreibetermin.
Da es in der Uni in den Massenveranstaltungen kein Prof. interessiert, ob man zur Klausur erscheint, geschweige denn, dass es überhaupt wahrgenommen wird, wäre das dieser Theorie zufolge dann kein Aggro-Akt gegen andere, sondern gegen mich selbst

Ich will damit sagen, dass ich denke, dass es immer individuell, und oft komplexer ist. Aber nicht, dass Aggressionen keine Rolle spielen. Durchaus kann das auch so sein, auch bei mir, aber man kann sich auch verrennen, wenn man sowas nicht hinterfragt.

24.09.2018 11:20 • x 3 #296


Kontra
@ysabell Liebes,
Ich verstehe diese Argumentation gut, und finde sie auch passend zu der Person, als die ich dich kennen gelernt habe. Möchte aber noch mal darauf hinweisen, dass ich in dem vorherigen Beitrag auch geschrieben habe: Diese innere Ablehnung, ob nun als Selbst- oder Fremdsabotage, kommt ja aus aus einer negativen Energie. Ich denke, viele Menschen missverstehen Aggression als etwas Lautes, als Akt der Gewalt, wobei ich denke, dass sie auch ganz anders ausschauen kann (z.B. Verweigerung, Vermeidung, Schweigen, usw.), und diese Art von innerem gezwungen sein, die du dann empfindest und gegen die du dich dann (verständlicherweise) auflehnst - und sei es nur passiv - die braucht meiner Erfahrung nach auch eine Form von Aggression, ein inneres Nein, oder Ich will das nicht.
Kann aber auch völlig fehlgeleitet sein, wer weiß.

24.09.2018 11:45 • x 3 #297


Y
@Kontra

Zitat:
Ich verstehe diese Argumentation gut, und finde sie auch passend zu der Person, als die ich dich kennen gelernt habe. Möchte aber noch mal darauf hinweisen, dass ich in dem vorherigen Beitrag auch geschrieben habe: Diese innere Ablehnung, ob nun als Selbst- oder Fremdsabotage, kommt ja aus aus einer negativen Energie. Ich denke, viele Menschen missverstehen Aggression als etwas Lautes, als Akt der Gewalt, wobei ich denke, dass sie auch ganz anders ausschauen kann (z.B. Verweigerung, Vermeidung, Schweigen, usw.), und diese Art von innerem gezwungen sein, die du dann empfindest und gegen die du dich dann (verständlicherweise) auflehnst - und sei es nur passiv - die braucht meiner Erfahrung nach auch eine Form von Aggression, ein inneres Nein, oder Ich will das nicht.
Kann aber auch völlig fehlgeleitet sein, wer weiß.


ja, da ist viel dran! Mir ging es nur darum, deutlich zu machen, dass es keineswegs ein verborgenes Nein oder eine verborgene Ablehnung der anderen Person gegenüber sein muss.
Bei mir wächst der Druck, je wichtiger mir der Mensch, die Situation ist. Oft auch, je mehr ich mich auf jemanden freue.
Früher hatte ich Autoaggros, also auch körperlich. Freute ich mich auf etwas extrem, z.B. eine Verabredung mit meinem Liebsten, ein Ereignis, bei dem ich schön sein wollte, z.B. ein Fest, habe ich mich mit fast absoluter Sicherheit selbst sabotiert. Es war dann nicht mehr möglich hinzugehen, so wie ich aussah. VieleFreuden habe ich mir so zerstört.
In diesem Fall wäre es dann ja: nein, ich will mich nicht freuen, keinen Spaß haben, nicht schön sein

Aber dennoch hast Du recht:manchmal fehlt es auch an direkter Abgrenzung oder einem Nein. Wobei ich da in den letzten 1O Jahren sehr viel dazu gelernt habe.
Manchmal aber fühle ich auch gar nicht, was ich will oder nicht will.

Dieser enorme Druck hat nnatürlich mit meiner Geschichte zu tun. Absolute Vereinnahmung, keine Privatssphäre, Strafen bei Fehlern usw.

Und ja absolut fehlgeleitete Energie!

Gegen Aggros habe ich auch nichts. Ich kann auch mal kurz allein aufschreien usw. Fühle schon meine Aggros, Abneigung usw.
Also ich gehöre nicht zu der dauerfriedfertigen Fraktion. Habe hier eine riesige Ikea-Kiste mit Briefen von meiner großen Liebe. Neulich hatte ich eien Spinne hier. Also Glas und Pappe unterschieben. Da ich spontan nix anderes fand, hab ich eine der Liebeskarten genommen und raus aus dem Fenster. Die Spinne blieb auf der Karte und plötzlich packte mich die Verzweiflung. Mir kamen diiese ganzen Liebesgeschenke so irre vor. Briefe, Gemaltes. . .Alles Träume. Da schrie ich wütend auf und ließ die Karte mit der Spinne in den Wind sausen und brüllte etwas wie schei. auf diese ganzen verdammten Scheeiiißträume! Richtig laut. Direkt neben mir war gerade mein Nachbar am Fenster, der mich am nächsten Tag interessierter als sonst anschaute Hab schon oft gemerkt, dass manche Männer auf etwas Irrsinn stehen. Der kennt mich ja sonst nur intro.

Nun aber genug für heute!

Habt alle einen schönen Tag!

p.s. übrigens wehte an dem Postkartentag starker Wind. Als ich am nächsten Tag zur Arbeit ging, wehte mir die Karte direkt vor die Füße Sie ist wieder im Kasten.

24.09.2018 12:56 • x 3 #298


A
Zitat von ysabell:
Früher hatte ich Autoaggros, also auch körperlich. Freute ich mich auf etwas extrem, z.B. eine Verabredung mit meinem Liebsten, ein Ereignis, bei dem ich schön sein wollte, z.B. ein Fest, habe ich mich mit fast absoluter Sicherheit selbst sabotiert. Es war dann nicht mehr möglich hinzugehen, so wie ich aussah. VieleFreuden habe ich mir so zerstört.


O je, das klingt ja ganz schrecklich, diese Selbstsabotage! Ich dachte auch schon an sowas, als Du jetzt zum dritten Mal von einem tollen jungen Mann berichtet hast, der aber auf Grund einer Zahl für Dich nicht in Frage kam. Das macht mich ganz traurig, sowas zu lesen, wenn Du Dir Dein Glück nicht erlaubst.

24.09.2018 13:10 • x 2 #299


H
Zitat von ysabell:
.meine liebe Ananas


Das ist echt süß von Dir meine liebe Traube

Ich mußte heut morgen total an Dich denken: Ich trage heute so eine hohe Pferdeschwanz-Frisur. Nach dem Radfahren im Sturm sah es dann ein bißchen wirklich so aus wie der Kopf bei einer Ananas, ich mußte so lachen

Zitat von ysabell:
am Anfang schriebst Du mal, dass Du Kontraste magst, oder?


Ja, mag ich, stimmt. Mich ziehen auch Polaritäten an usw. Ich brauche das sogar. Ich kenne den von Dir so schön ins Spiel gebrachten Weltschmerz aber auch. Daraufhin ziehe ich mich dann allerdings zurück, als Reaktion. Die von Dir so eindrucksvoll geschilderten Gemütszustände sind mir so durchaus bekannt, vorallem aus meiner Entwicklung (so die 20er), es ist gut möglich, daß ich damit heute anders oder manchmal anders umgehe. Ich laß Deine Zeilen nochmal auf mich wirken.



Zitat von Kontra:
Die hatte auch, trotz ihrerseits vorher keinem bestehenden Interesse, erstmal nichts Besseres zu tun, als ihn drei Mal zu treffen - um sicher zu gehen, dass da nichts ist - wenn mich denn schon endlich mal jemand mag!


Und dazu fällt mir bisher immer noch nichts vernünftiges ein...außer dieser völlige Irrsinn, leider oftmals von Frauen, ein Interesse von einem Mann völlig überzubewerten.
Das ist eine gute Freundin von Dir...?

Vielleicht sollten wir solche Themen vertagen, bis Du diesen unbarmherzigen Prüfungs-und Arbeitsstreß hinter Dir gelassen hast.
Aber Du wirst alles schaffen


Bis später liebe Klinikinesen, man will hier auf Arbeit leider was von mir

24.09.2018 14:22 • x 1 #300


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