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Das Drama des begabten Users-Endstation Sehnsucht

megan
Zitat von Karina14:
Wenn einer zum Beispiel die Vorstellung hat .. er ... brauche nichts und niemand, warum sollte ich ihn oder sie dann vom Gegenteil versuchen zu überzeugen, er oder sie ist doch zufrieden mit seinem Leben, wahrscheinlich sogar zufriedener als ich, die Sehnsucht hat nach einem Zweiten.


bei der feststellung gehe ich mit. allerdings widerspreche ich bei deiner these, alle die sich so verhalten täten dies, weil sie als kind so betrachtet worden wären

ganz sicher erlangen menschen diese haltung auch aufgrund erfahrung und/oder abwägung

zu einem solchen resultat zu kommen entbehrt doch genau so wenig der sinnhaftigkeit, wie deine aussage unten

Zitat von Karina14:
Da halte ich es für sinnvoller mir einen zu suchen der diesen Wunsch auch hat.


das ding ist, dass du, wenn du jemand kennenlernst, nicht weißt, welche wünsche er genau hat
meine erfahrung ist, dass menschen (sage hier bewusst nicht männer, weil es vice versa bei frauen ebenso ist) sich halt so verhalten, wie sie wissen, dass sie am besten ihr ziel erreichen

persönlich bin ich dazu über gegangen nur noch im moment zu sein (familienplanung ist ja abgeschlossen )
was die begegnung mit männern anbelangt, führte das in meinem fall dazu, dass es bisher nicht zu 6ueller interaktion kam, weil es dafür für mich ein grosses mass an vertrauen bedarf

diese ausdauer oder vielleicht auch den dazu notwendigen charakter hatte bisher niemand
und es würde mich nicht wundern und auch nicht stören, wenn das so bleibt

27.06.2019 08:36 • x 2 #3511


Y
@Karina14
Zitat:
Was das anbelangt, sehe ich es so wie das Verlangen, die Begierde oder das Begehren, irgendwann erledigt sich der ganze S-Ding von alleine in einer Partnerschaft, weil einer von beiden keine Lust mehr hat. Oder einen Unfall. . .. . Wenn einer zum Beispiel die Vorstellung hat von sich er sei ein einsamer Wolf und brauche nichts und niemand, warum sollte ich ihn oder sie dann vom Gegenteil versuchen zu überzeugen, . . .Gebe ich deswegen meinen Wunsch auf? . . . Da halte ich es für sinnvoller mir einen zu suchen der diesen Wunsch auch hat.

ja
darüber mus ich erstmal nachdenken weil ich das gestern gar nicht gedanklich auf Beziehungen bezog.
Und ich dachte auch gewiss nicht an das komplette Aufgeben von Bedürfnissen und Wünschen
Ich persönlich habe oft diese zitierte Erfahrung gemacht, ohne es so wie im Zitat ausdrücken zu können.
Aber wenn man das auf Deine Beispiele bezieht, dann ist ja die Frage, warum ein Mensch, der z.B. viel Nähe wünscht, sich einen einsamen Wolf aussucht und ihn dann von der Zweisamkeit überzeugen will.
Das wäre womöglich so ein selbstboykottierendes Verhalten.
Oder man selbst weiß nicht darum, was man vom anderen lernen kann, warum man sich also so angezogen fühl, obwohl dieser Mensch ganz andere Lebens- oder Beziehungsvorstellungen hat.
Bei mir war es damals so in meiner langen Beziehung. Über Jahre sabbelte ich mir bezügl. eines Themas einen Ast ab, lehnte ab, wollte mich durchsetzen. Heute sehe ich es so, dass ich etwas extrem wichtiges von diesem Mann gelernt habe, wofür ich gar nicht aufhören kann, ihm dankbar zu sein. Denn irgendwann guckte ich es mir ab und das bereicherte mein Leben enorm.
Und natürlich soll man den Wunsch nach Nähe nicht aufgeben, aber ich denke, dass man auf dem Holzweg ist, wenn man sich etwas erkämpfen will, was man von einem anderen Menschen geschenkt bekäme.
Auch hier wäre es also wieder ein Zulassen von Nähe, statt sie sich erkämpfen zu wollen.
Ich selbst habe das oft in Bezug auf andere Themen gemacht.

27.06.2019 10:08 • x 3 #3512


A


Das Drama des begabten Users-Endstation Sehnsucht

x 3


Ema
Zitat von YsaTyto:
s.

Du musst dich nicht ändern, tritt beiseite

da ist so viel dran! Dass ich das erst jetzt checke!
Ich wollte immer so viel ändern, um was kämpfen, etwas erkämpfen, etwas noch tiiieeefer analysieren usw.
Damit bohrt man sich oft noch viel tiefer in die Misere rein.
Widerstand aufgeben, beiseite treten. Das ist es, ich Dummerchen!


Darüber denke ich nach, seit ich es gelesen habe.
Ich denke darüber nach, was es im konkreten Fall bedeuten würde. Wie man es auf einzelne Situationen übertragen könnte.

Übrigens möchte ich zu bedenken geben, dass auch das Beiseitetreten nicht ganz einfach ist.
Im Aikido machen wir ja eigentlich nichts anderes. Neunzig Prozent oder mehr der Kunst des Aikido besteht darin, beiseite zu treten. Und ich versichere euch, es ist alles andere als leicht zu lernen. Das heißt: Leicht vielleicht schon. Aber schnell geht es nicht.
Mein Sensei - ein Engländer- pflegt zu sagen: It's simple but not easy.

Eins der Hauptprobleme ist das richtige Timing. Tritt man zu früh beiseite, dann gibt man dem anderen die Gelegenheit, seine Richtung zu korrigieren.
Tut man es zu spät - na, das kann sich jeder vorstellen, was dann ist.
Man wartet also in einer Art aufmerksamen Gelassenheit auf genau den richtigen Moment.

Simple but not easy.

27.06.2019 12:05 • x 3 #3513


Y
Ja genau so @Ema
hörte zufällig heute etwas über Aikido- in diesem Zusammenhang

Und ich bin ja noch immer eher dabei, diesen Satz erstmal ohne Gegenüber zu denken. Bzw ich erlebte es oft und dann entschwindet es mir wieder.
Bei mir häufig, wenn es um`s Lernen geht. Ängste, Befürchtungen, Verkrampfungen. . .verunmöglichen, dass ich einfach nur Informationen aufnehme. Ich stehe im Weg. Trete ich beiseite, fließt mir alles zu.
Nur ein banales Bsp., aber in vielen anderen Situationen genau so erlebt.
Es ist als würde man ein Brett vor`m Kopf wegschieben oder sich einen Sack vom Rücken nehmen und dadurch erst frei für die Situation werden. So fühlt es sich an.

p.s. jetzt habe ich ein besseres Bsp.: man sucht für ein Problem eine Lösung. Oder sucht händeringend eine Idee. . .Man grübelt, nichts will einem einfallen, dann lässt man los, duscht gerade oder dämmert vor sich hin und schwups ist die Lösung oder Idee da.
Da hatte etwas Zugang weil der Denker beiseite trat. Manchmal geschieht es auch im Schlaf. Als Teenie war ich in Mathe sehr fleißig, habe manchmal Stunden wie besessen über Aufgaben gebrütet, die Lösung war dann manchmal morgens beim Aufwachen da.

27.06.2019 17:05 • x 2 #3514


Ema
Zitat von YsaTyto:


Und ich bin ja noch immer eher dabei, diesen Satz erstmal ohne Gegenüber zu denken.


Na ja. Dein Gegenüber muss ja kein Mensch sein.
Es kann das Lernen sein, ein Problem, das dich beschäftigt...
Was auch immer.

27.06.2019 17:42 • x 2 #3515


Y
ja, stimmt @Ema
ich kenne das mir im Wege stehen sogar beim Tanzen mit einem Mann. Es ist auf alles übertragbar.

27.06.2019 18:12 • x 1 #3516


K
Interessant das mit dem Beiseite treten im Bezug auf s Aikido liebe @ema, ich habe 25 Jahre lang Aikido trainiert und mir nie darüber Gedanken gemacht, ich hatte andere Probleme zu lösen. Zu den einsamen Wölfen, ich hoffe, dass ich meine Lektion gelernt habe. Im Sinne von Verinnerlichung, wahrscheinlich werde ich, aufgrund meiner Prägung tendenziell zu den einsamen Wölfen greifen oder sie nach mir, dass ist doch auch typisch für die, dass die sich die anhänglichen verletzbaren Frauen aussuchen. Um die dann wieder abzustoßen. Mittlerweile schwimm ich durch den Rachen des Wolfes einfach hindurch, weil ich erkannt habe, dass sie einfach nur Angst haben (Bindungsangst) Mehr ist nicht. Ich kann denen leider nicht helfen. Ich schwimm freudig auf sie zu und dann bin ich, wenn sie nicht begreifen, was sie für einem schönen Goldfisch begegnet sind einfach wieder weg. Schuld selber. Ich werde von Rachen zu Rachen immer goldiger, weil ich natürlich das Beste von den Wölfen mitnehme. Jedenfalls tröstet mich dieser Gedanke. Weiter kann ich leider nicht schauen.

28.06.2019 00:05 • x 2 #3517


W
Statt des Ausweichens (Beiseitetreten) würde ich, mit Verlaub, das Durchlässigwerden vorschlagen, das seine Meisterschaft in der Durchsichtigkeit (und somit Unsichtbarkeit) findet.
Das kostet bei weitem weniger Mühe und Achtsamkeit und hat eben auch eine Richtung, während das Ausweichen eine feststehende Technik ist, die man bestenfalls verfeinern kann.

Mir ist es nicht so verwunderlich, dass sich (ausgeprägte) NähesucherInnen ausgerechnet von den einsamen Wölfen angezogen fühlen. Hier wirkt schlichtweg das Komplementärprinzip im Zusammenspiel mit dem Prinzip der kommunizierenden Gefäße und dem coulombschen Gesetz (das man auch als Gesetz der Selbstauslöschung bezeichnen könnte).
Dabei den Abstand zu wahren läge klarerweise am einsamen Wolf. Nur lassen sich bisweilen auch einsame Wölfe von bestimmten Trieben überwältigen und landen dann, zusammen mit dem erstrangigen Opfer, in der Wildfalle.

Und wenn ich heute schon mal so technisch drauf bin: Was mir zeitlebens schon aufgefallen ist, ist, dass sich das Denken und Nachdenken des Menschen an sich zu mindestens 90% mit solchen Dingen wie Beziehung, Familie, Job, Geld, Leidanalyse usw. beschäftigt, also nur mit völligen Nebensächlichkeiten, die dann auch noch dauernd Grund zur Klage und damit zu schlechten, sich selber fortpflanzenden Gefühlen geben.
Man muss sich ja einmal vorstellen, wie viel Hirnkapazität dabei draufgeht! Und dann stelle man sich vor, was alles sich mit der Hirnkapazität anfangen ließe, wenn sie nicht von diesen unsinnigen Dingen aufgebraucht werden würde, sondern frei wäre für Wesentliches! Das hätte wohl eine Bewusstseinserweiterung zur Folge, wie sie nichts sonst hervorbringen könnte! Es würden sich Welten auftun, die einem nichts weniger als Wunder wären.

28.06.2019 02:54 • x 3 #3518


K
Mein lieber @whynot60, wir können gerne das Thema wechseln, was interessiert dich denn so im Moment? Gut, da du im Moment wahrscheinlich noch in der Tiefschlafphase bist, ich also keine sofortige Antwort zu befürchten habe, kann ich hier munter vor mich hinschwafeln und das Risiko eingehen dich damit zu langweilen. .... ___________Ups! Mir fällt nichts mehr ein, egal welches Thema ich wählen wollte, alles verwandelte sich in eine Anspielung, dabei begann der Morgen so harmlos morgens um 6, oh 6!, tschuldigung gut ich nehme besser die 7, also die Buchstaben zum Beispiel das B: zwei Bs von oben betrachtet, das c, d und p, das sind doch Popos! Das o geradezu ordinär ebenso das i, auch das m und n, das g also das g. Leute das g sollte auf den Index, finde ich.. Wer hätte denn gedacht, dass die Buchstaben selbst.. , liebes why, vielleicht sollte ich es mal mit Schweigen versuchen, aber selbst das Schweigen könnte man missverstehen, als ein anlockendes Schweigen, sozusagen ein Vielsagendens. Oder wie seht ihr diesen unübersichtlichen Tatbestand meine Lieben...? Guten Morgen übrigens..räusper..

28.06.2019 08:11 • x 2 #3519


Ema
Zitat von whynot60:
was alles sich mit der Hirnkapazität anfangen ließe, wenn sie nicht von diesen unsinnigen Dingen aufgebraucht werden würde, sondern frei wäre für Wesentliches!


Was ist denn das Wesentliche?

28.06.2019 08:36 • x 2 #3520


Y
@Karina14
Zitat:
Mittlerweile schwimm ich durch den Rachen des Wolfes einfach hindurch, weil ich erkannt habe, dass sie einfach nur Angst haben (Bindungsangst) Mehr ist nicht. Ich kann denen leider nicht helfen. Ich schwimm freudig auf sie zu und dann bin ich, wenn sie nicht begreifen, was sie für einem schönen Goldfisch begegnet sind einfach wieder weg. Schuld selber. Ich werde von Rachen zu Rachen immer goldiger, weil ich natürlich das Beste von den Wölfen mitnehme.



schön wie Du das beschreibst!

@whynot60

Zitat:
Statt des Ausweichens (Beiseitetreten) würde ich, mit Verlaub, das Durchlässigwerden vorschlagen, das seine Meisterschaft in der Durchsichtigkeit (und somit Unsichtbarkeit) findet.
Das kostet bei weitem weniger Mühe und Achtsamkeit und hat eben auch eine Richtung, während das Ausweichen eine feststehende Technik ist, die man bestenfalls verfeinern kann.


jaaaa, das klingt müheloser Aber dieser Begriff des Beiseitetretens trifft einfach genau das Gefühl, das ich dabei habe.
Durchlässigsein assoziiere ich auch mit anderem und empfinde mich sogar als zu durchlässig, allerdings nicht selten für das falsche Und es ist mir möglich super durchlässig zu werden, ohne dabei nur einen Schritt beiseite zu treten

Im Grunde kostet es auch keine Mühe. Es ist ganz wie im englischen Zitat von Ema. vielleicht auch eine Art Zulassen+Loslassen.
Als Ausweichen empfinde ich das Beiseite treten gar nicht. Das wäre ja so, als ob ich dauernd nur auf etwas reagiere und genau das ist es meinem Empfinden ja nicht.

Zitat:
Mir ist es nicht so verwunderlich, dass sich (ausgeprägte) NähesucherInnen ausgerechnet von den einsamen Wölfen angezogen fühlen. Hier wirkt schlichtweg das Komplementärprinzip im Zusammenspiel mit dem Prinzip der kommunizierenden Gefäße und dem coulombschen Gesetz (das man auch als Gesetz der Selbstauslöschung bezeichnen könnte).
Dabei den Abstand zu wahren läge klarerweise am einsamen Wolf. Nur lassen sich bisweilen auch einsame Wölfe von bestimmten Trieben überwältigen und landen dann, zusammen mit dem erstrangigen Opfer, in der Wildfalle.

ich denke nicht, dass das generell so ist.
Ich habe mich schon als ganz junges Mädchen meistens zu eigensinnigen Einzelgängern hingezogen gefühlt, wähnte mich selbst aber suuuper sozial und fröhlich
Im Laufe der Jahre habe ich wesentliche Eigenschaften der Männer, die ich liebte, bei mir selbst wieder erkannt. Teilweise verblüffend, wie ich mich zu diesen Eigenschaften hinentwickelt habe. vielleicht sogar besorgniserregend
Heute denke ich, dass sie mich u.A. deswegen anzogen, weil sie etwas lebten, was auch in mir steckte, nur wusste ich davon noch nichts.
Zitat:
Und wenn ich heute schon mal so technisch drauf bin: Was mir zeitlebens schon aufgefallen ist, ist, dass sich das Denken und Nachdenken des Menschen an sich zu mindestens 90% mit solchen Dingen wie Beziehung, Familie, Job, Geld, Leidanalyse usw. beschäftigt, also nur mit völligen Nebensächlichkeiten, die dann auch noch dauernd Grund zur Klage und damit zu schlechten, sich selber fortpflanzenden Gefühlen geben.
Man muss sich ja einmal vorstellen, wie viel Hirnkapazität dabei draufgeht! Und dann stelle man sich vor, was alles sich mit der Hirnkapazität anfangen ließe, wenn sie nicht von diesen unsinnigen Dingen aufgebraucht werden würde, sondern frei wäre für Wesentliches! Das hätte wohl eine Bewusstseinserweiterung zur Folge, wie sie nichts sonst hervorbringen könnte! Es würden sich Welten auftun, die einem nichts weniger als Wunder wären.

jep, denke ich auch und seit langem spüre ich eine Art schmerzliche Sehnsucht in mir, wenn ich Menschen begegne, die ihre Hirnkapazität auf andere Weise nutzen. Es tut mir bis ins Mark weh weil das irre Sehnsucht auslöst. Wenn ich solche Menschen erlebte, bekam ich manchmal wie im Liebesfieber Herzklopfen.
Aber in mir steckt das Beziehungsdenken tief, mein Hirn denkt automatisch oft psychologisch, mein Herz braucht innige Bindungen, ich habe mich etwa 2O. Jahre meines Lebens hauptsächlich mit der Liebe befasst, sie war absolut zentral in meinem Leben. Oder mit Existenzängsten oder oder. Heute bedaure ich das, andererseits führte das alles ja erst dazu, dass meine Sehnsucht eine etwas andere Richtung eingenommen hat.
Ich weiß auch nicht, ob ich das alles einfach hätte überspringen können.

28.06.2019 20:09 • x 3 #3521


Blunda
fand den threadtitel sehr interessant und sag einfach mal hallo

28.06.2019 20:48 • x 2 #3522


Y
Guten Abend @Blunda
fast alle sind aus der Irrenanastalt ausgeflogen. Momentan sind nur noch da: Ema, die meistens auf der Schaukel direkt am Meer sitzt und ihren Blick weit in die Ferne schweifen lässt. Dann Karina, die als Goldfisch schleiertanzend durch Wolfsrachen schwebt. Whynot, der meistens einfach nicht auffindbar ist und immer über uns schwebt, wenn er mal kommt oder auch unser Haremsführer ist, wenn wir alle in Stimmung sind, was gerade defintiv nicht der Fall ist. Und ich, die meistens mit einem Buch in einer Kommode sitzt.
Gerade haben wir uns zusammen gefunden, um über das Thema Beiseitetreten bzw Durchlässig-bis Durchsichtigwerden und die Kunst durch Wolfsrachen zu schwimmen und dabei immer goldiger zu werden, zu diskutieren.
Was hast Du diesbezüglich für Erfahrungen gemacht?

28.06.2019 21:38 • x 3 #3523


Ema
Ysa, dein letzter Beitrag ist zum Heulen schön.

*sniff

28.06.2019 23:14 • x 3 #3524


W
Zitat von Ema:
Was ist denn das Wesentliche?


Das kann ich natürlich nicht generell beantworten, aber um einiges zu nennen, das für mich wesentlich war und ist:

Frühzeitige Aussöhnung mit dem Tod, am besten ein inniger Friedens- und Freundschaftsschluss. Das allein nimmt schon sehr viel an Lebensdruck weg. Man muss nicht länger dieses und dieses und dieses mit der Dringlichkeit der ablaufend Zeit im Leben unterbringen und wird gewissermaßen zeitlos. Zudem kann man von nichts mehr bedroht werden, denn mehr als den Tod kann nichts bringen.

Überwindung und Fernhalten aller Ideologien. Ideologien, welcher Art auch immer, sind für mich Denkkrebs. Und der macht nicht nur anfällig für Indoktrinationen und Manipulationen, sondern behindert und verfälscht fortwährend und zunehmend jedes ernsthafte und selbstständige Denken.

Vom Haben und Habenwollen ins Sein und Seinwollen kommen.

Ganz wesentlich ist selbstredend auch die Befreiung von Sehnsüchten und Bedürftigkeiten aller Art. Denn diese erzeugen aus sich heraus Köder, die einen nur in verheerende Fallen locken können, aus denen so manche ihr ganzes Leben lang nicht herauskommen.

Entwicklung alternativer Lebensweisen, die gänzlich absehen von den gängigen Normen, Werten, Zwängen, Anmaßungen, Beschaulichkeiten, Strebsamkeiten usw.

Mit sich selber leben lernen und sich noch in der letzten Einsamkeit nicht nur aushalten können, sondern bejahend eins sein mit sich.

Immer danach trachten, aus dem, was man hat, kann, ist, (ebenso aus der jeweiligen Situation) etwas zu machen und nicht endlos in der Vergangenheit herumzukramen und sich damit jede Zukunft zu nehmen.

Nicht fortwährend im Kreis denken (und fühlen), sondern Wege suchen, die in Neuland führen. Kreativ und offen sein, nicht statisch.

Experimente wagen, um Erfahrungen zu machen - nicht von vornherein bejahen oder verneinen. Kein nennenswertes Wissen kann aus Büchern oder fremden Mündern kommen.

Im Jetzt seine erlebte und erlebende Heimat finden und nicht im Gestern oder Morgen.

Ein Bewußtsein entwickeln, das Eigenständigkeit hat und offen ist. Denken und Willen schärfen, um sich nicht denken und wollen lassen zu müssen.
Damit wir uns richtig verstehen: Ich rede hier nicht vom breitbeinigen Durchsetzungswillen, der sich billig wie Stroh gegen Einzelne durchsetzen will und sich vielleicht auch noch an kleinkarierten Machtkämpfen berauscht. (Ich selber etwa bin im Allgemeinen sehr sanft gegen andere, ja zumeist sogar zu sanft.) Sondern es geht um den entschlossenen Willen gegen alles, was einen von allgemeinen, anonymen Mächten (wie Politik, Religion, Wissenschaft, Gesellschaft usw.) aufoktroyiert werden soll.
Niemand sollte sich zum taumeligen Mülleimer fremder Vorstellungen und Weltbilder machen lassen.

Mir fiele zwar, würde ich noch weiter darüber nachdenken, noch so manches Weitere ein. Aber ich möchte nicht überfordern und zu sehr aufregen - wie ich, glaube ich, sagte, bin ich dazu zu sanft veranlagt .

Ach ja, eines scheint mir auch noch wesentlich: Aufs Träumen und den Spaß am und im Leben nicht vergessen! Lebensfreude ist die Grundlage des Lebensernstes, das Brot, das erst den Aufstrich tragen kann und damit das Ganze genießbar macht.

29.06.2019 03:26 • x 3 #3525


A


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