Nein, @karina , ich versuche hier gar niemanden als etwas darzustellen, sondern verhelfe höchstens zur Selbstdarstellung, auch wenn diese dann vielleicht etwas missglücken mag.
Deine Androhungen habe ich aber jedenfalls mit Andacht zur Kenntnis genommen und habe mich davon sogar zur inneren Einkehr bewegen lassen, etwas, das mir an sich ganz fremd ist.
Würde ich nicht im Keller dieser altehrwürdigen Anstalt leben, wo sich jeder ganz frei entfalten kann, wie es ihm gerade in den Sinn und in die Nerven kommt, was ja gerade das Belebende ist, und nicht in den Stockwerken über mir meine geschätzen und nahezu liebgewonnenen Mitbewohnerinnen und gelegentlichen Mitbewohner wissen, würde ich mich, mir vielleicht ins Fäustchen lachend, ins geruhsame Bett zurückziehen und mich einem erbaulichen Grimmschen, biblischen oder auch wissenschaftlichen Märchen überlassen, das mich, je nachdem, vielleicht aufregt, besänftigt oder auch einschläfert.
Da ich aber eben in den Keller eingezogen bin und, ganz nach meinem Geschmack, ein zumeist unbeachtetes und zurückgezogenes Dasein führe und Euch klugen, philosophischen und schöngeistigen Damen, die mir immer wieder Anlass zur Hoffnung werden, über mir trappeln, tanzen, singen und kichern höre, möchte ich es anders machen, auch auf die Gefahr hin, mir dadurch endgültig den Missmut aller MitbewohnerInnen zuzuziehen, der vielleicht einer Überforderung entspringen mag. Wie auch immer.
Ich biete nun also eine alternative Geschichte zu jener a termina-Almgeschichte an, ohne Rücksicht darauf, ob dies und diese beruhigt oder noch mehr aufregt. Und zwar: Ich habe am verblichenen Sonntag in der sonntäglich Beilage einer Zeitung den sonntäglichen Artikel einer Psychologin und Säggsual- und Paartherapeutin gelesen, in dem es darum ging, die Hintergründe der bisweilen ja geradezu furchteinflößenden Verkehrsschreie der Frau zu erhellen (die so unmoralisch und dekadent sind, dass ich selber es nicht wagen würde, sie als Behauptung aufzustellen, nämlich dass dadurch aus evolutionären Gründen andere paarungswillige Männchen zwecks weiterer Begattung und Befruchtung angelockt werden sollen bis zum Gehtnichtmehr, was ich tatsächlich für ein mehr als starkes, den ahnungslosen Blödmann noch während des Aktes hintergehendes, also letztlich alle Verdammungen und Bestrafungen der Welt verdienendes Stück halten würde, wäre es auch nur ansatzweise glaubhaft). Am Ende dieses Artikels fanden sich diverse verschiedensprachliche weibliche Ausrufe im Endstadium aufgelistet, die von Mon Dieu über Bosaliyorum (was ich besonders romantisch finde) bis eben zu a termina reichen. Da mich das doch etwas amüsiert hat und ich aus meinem verbannten Kellerleben ja praktisch nie etwas Amüsantes und Possierliches berichten kann, wollte ich diese niedlich-amüsanten verbalen Höchsterregungsergüsse zur allgemeinen Betrachtung in die Anstalt bringen, aber nicht einfach ganz platt in Form eines bloßen Zitierens, sondern verpackt in ein kleines, sinnenfreudiges, also passendes Geschichtchen. Gut, das habe ich dann gemacht, und obwohl ich versuche, mögliche Reaktionen zu antizipieren, habe ich nicht unbedingt mit einer detailwünschenden Nachfrage gerechnet. Da diese aber dann kam, noch dazu ausgerechnet von Ema und in Befehlston, der ich ja nicht einmal dann widerstehen könnte, wenn sie mich zu sich in den Turm befehligte und mir Furchtbares schwante, habe ich in der heillosen Not die davor noch recht harmlose Geschichte etwas detailierter erzählt, durchaus darauf achtend, dass sie weiter harmlos und jugendungefährdend bleibt. Was man aber natürlich unterschiedlich sehen kann und nicht so wie ich sehen muss, für den Säggs ungefähr den gleichen Stellenwert und die gleiche Bedeutung hat als etwa ein gemeinsames Gläschen Wein.
So, das wäre die Alternativgeschichte dazu. Man möge sich nach Belieben jene aussuchen, die einem besser gefällt, oder sich auch selber eine entsprechende ausdenken - ich von meiner Seite mache alle Schranken dazu auf.
Man bedenke aber vielleicht auch die Thesen der Quantenphysik, die in der milden Form besagen, dass alle nur denkbaren und undenkbaren Möglichkeiten existieren, und in der harten Form, dass alle diese denkbaren und undenkbaren Möglichkeit parallel sogar tatsächlich und in erschreckender Realität ganz wahrhaftig vorhanden sind. Was etwa bedeutet, um eine Undenkbarkeit als Beispiel anzuführen, dass Du, liebes Anderswert-Karinchen, in einer solchen Parallelexistenz unter anderem eine ruchlose, selbst aktive Boardell-Betreiberin bist. Sollte Dich das nun erst recht in Aufregung versetzen - wende Dich bitte an die Quantentheorie, die nachweislich nicht ich erfunden habe, zumindest nicht in der hiesigen Realität.
Ich wünsche einen nachdenklichen, dabei aber auch fröhlichen Tag!
25.09.2019 02:04 •
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