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Das Drama des begabten Users-Endstation Sehnsucht

schmaloo
...... aufm Kopf bis der Leer ist

07.09.2018 16:58 • x 2 #46


G
Zitat von schmaloo:
Kontras DJ ist super. Er sagt auch immer


Ist das der DJ, der Ihr von Euch als Leckerbissen Köder vor die Nase gesetzt wurde ?

Zitat:
Ach, hör' mir auf mit DJs.. der letzte in Hamburg war viel zu anständig für meinen Geschmack.

Getanzt wirdi mmer und überall, auf den Gängen, auf den Tischen, auf der Nase herum..


Ich suche mir dann vorerst einen chilligen Sitzplatz und beobachte mit einem leckeren Drink Eure abwechslungsreichen Balztänze.Der Nasentanz wird gefilmt.

07.09.2018 17:00 • x 1 #47


A


Das Drama des begabten Users-Endstation Sehnsucht

x 3


schmaloo
Zitat von GiuliettaV:

Ist das der DJ, der Ihr von Euch als Leckerbissen Köder vor die Nase gesetzt wurde ?



Warst du da ? Oder bist du immer noch dort

07.09.2018 17:02 • x 1 #48


G
Zitat von schmaloo:


Warst du da ? Oder bist du immer noch dort


Das würdest Du ganz sicher erinnern.
Nene, über die DJ Geschichte von Kontra habe ich aus sicherer Entfernung gelesen.

07.09.2018 17:06 • x 1 #49


schmaloo
Zitat von GiuliettaV:

Das würdest Du ganz sicher erinnern.
Nene, über die DJ Geschichte von Kontra habe ich aus sicherer Entfernung gelesen.

Naja vielleicht bist einen außerdem waren um Mitternacht die Lichter aus

Aha.... aus sicherer Entfernung..... Ne neugierig bist du nicht

07.09.2018 17:15 • x 1 #50


G
Zitat von schmaloo:

Naja vielleicht bist einen außerdem waren um Mitternacht die Lichter aus

Aha.... aus sicherer Entfernung..... Ne neugierig bist du nicht


Ab und an bin ich auch als Engelchen unterwegs. Kommt darauf an von welcher Sorte Engel hier die Rede ist. Haha, ich frag lieber nicht nach, weshalb Du nachgefragt hast...

Klar bin ich neugierig was Ihr da mit Kontra so veranstaltet habt. Es war einmal in 2017 anvisiert, daß Kontra und ich uns eventuell im Frühjahr treffen und hatte eine zeit lang auch vor mich zu einem der Treffen anzumelden.

07.09.2018 17:29 • x 2 #51


Y
ich kann leider gerade nicht mehr schreiben. Wir müssenn gerade einen Psychotiker gesund schmusen

@giu
Zitat:
freue mich sehr, daß es unserer lieben Klinikchefin wieder besser geht. Die haben anscheinend Wunder bewirkt.

ja, allen ernstes! Ich danke Dir sehr!
Heute alles ganz besonnen. . .Denke auch an Dich!

Kontra
Zitat:
Ganzes Buffet da draußen, nice.


ich habe eben echt senkrecht aufgeschrien vor Lachen
Und diese Art macht mich manchmal öhm echt heiß So behämmert es klingt: ich finde das rattenscharf!
Genau so hat es damals mein Liebhaber geschafft, aus einer nahezu asechsuellen Ysa eine Furie zu machen, die ihn reißen wollte
Aber nur weil ich hinter seinen lapidaren, aber scharfsinnigen Ansagen ein hochsensibles tiefgründiges Kerlchen erwitterte.
Einfach nur ein paar coole Sätze raushauen ist nicht sechsy.
Oh man, jetzt hab ich nach all der Zeit zum ersten Mal wieder Lust ihn zu vernaschen! Ich kann ihn ja anrufen und sagen Baby gib mir Kontra!

@schmaloo

Zitat:
YO, in Höchstform wie im Irrenhaus

streiche das wie

07.09.2018 18:41 • x 5 #52


Y
Das Thema P orno draf hier nicht vernachlässigt werden Stelle mal einen Beitrag aus tesas Thread hier rein, an dem sich die männlichen Neuzugänge orientieren können. Wir Frauen wollen in der Irrenanstalt schließlich auch unseren Spaß haben

Zitat:
Ach noch etwas. Thema war ja mal Er otik vs. Sechs- mein Po rno Prof , wobei ja beides ineinander übergeht und zusammen gehört.

Lese gerade Egon Friedell Kulturgeschichte der Neuzeit. . . .
Jedenfalls stolperte ich bei Friedell auch über Sechs und ero. Leider nur angeschnitten.
Er schreibt u.A.

Im Verkehr der Geschlechter wird die Er otik durch die Sechsualität verdrängt. Die Frau ist nicht mehr ein Ideal, ein höheres Wesen, ein Stück Märchen im Dasein, sondern ein Genussmittel.
Es ist bemerkenswert, dass in diesem Zeitraum die männliche Kleidung farbenprächtiger, extravaganter und auffallender ist als die weibliche: der Mann wird zum Lachs, zum Kammolch, zum Truthahn, zum Paradiesvogel, der Brunstschmuck und Hochzeitskleider anlegt; es ist der völlig animalische Standpunkt.
Es liegt darin wohl einerseits eine Erniedrigung des Weibes zum bloßen Sechsualobjekt, andererseits aber wieder eine Erhöhung. Denn dadurch, dass man sie zum überirdischen Anhimmelungsgegenstand machte, war die Frau im Mittelalter zur Puppe, zur Attrappe, zum Luxusspielzeug herabgewürdigt worden, sie stand völlig neben dem Leben. . .Jetzt betritt sie die Erde und wird zum Menschen. . .

Also ich würde sagen, gute Er otik ist nicht absolute Verfeinerung oder idealisierter Kitsch, sondern ein kultiviertes Liebesspiel, das durchaus auch die animalischen Seiten berühren kann. Aber eben subtil, raffiniert, voller Andeutungen. Die Sprache spielt dabei eine große Rolle, ist selbst schon Er otik, nicht allein Mittel zum Zweck. Das Liebesspiel ebenso. Ein Spiel von Nähe und Distanz, Direktheit und Verborgenheit usw. usf. Auch beim Sechs selbst. Man kann sich die Kleider vom Leib reißen und sich unmittelbar befriedigen, wogegen ja nichts spricht, aber nur das wäre vielleicht wenig inspirierend. Oder man spielt auch da mit alledem.
Manch ein Mann liebt dieses Spiel, für manch einen ist es ein notwendiges Übel, manche verstehen es kaum oder gar nicht.


Ach und dazu noch den von unregistriert eingestellten Link zu einem Interview, das ich selbst noch nicht gehört habe. Folgt aber noch:
: https://goo.gl/NdoD3d

07.09.2018 18:54 • x 2 #53


Kontra
@ysabell das liegt vermutlich daran, dass die Kommentare nicht nur cool, sondern auch scharfsinnig sind. Das darf man schon mal heiß finden! (Du hast mich ja wohl gerade nicht sensibel genannt, oder? )
Werde gerne von dir zum Lustobjekt degradiert. (und @Kaetzchen dürfte auch mal. )
Übrigens, damit du noch viel Kopfkino hast - trotz Diät und mehr als 10 Kg runter sind die Kurven immer noch an den richtigen Stellen, und du kennst mich ja in voller Pracht.

@Forenleitung übrigens werden mir wieder keine Benachrichtigungen angezeigt, wenn mich hier jemand zitiert?! (Ja, habe die Einstellungen vom Thread schon gecheckt, Glocke ist NICHT deaktiviert!)

07.09.2018 21:41 • x 3 #54


W
Zitat von ysabell:
Mir persönlich erscheint die Pen isneidtheorie total an den Haaren herbei gezogen, bzw. wie ein Kopfkonstrukt.


Ich habe jetzt echt lassen müssen! Ich merke, daß ich im Irrenhaus gelandet bin und eine große Anpassungsfähigkeit an die jeweiligen Verhältnisse habe.
Ich hatte nämlich, wie ich nun bemerkt habe, den Penineid nicht im klassischen, also freudschen Sinn verstanden, daran habe ich gar nicht gedacht, sondern im Sinne meiner eigenen Pisoarbeobachtungen (geht nicht richtiger, sonst wird zensiert). (Deshalb auch die Bemerkung mit den neidverhindernden Futteralen.) Dort gibt es nämlich Männer zu beobachten, die grundsätzlich in der Mitte stehen und zumindest einen halben Meter von der Wand entfernt, und andere, die immer die äußersten Plätze einnehmen, ganz an die Wand gedrückt, und zudem gerne einen verdrehten abdeckenden Spezialhaltegriff verwenden. Bleibt ihnen einmal wegen Randbesetzung nichts anderes übrig, als einen mittigen Platz einzunehmen, pinkeln sie notgedrungen gar beidhändig.
Meine Verständnis war also ein Neid der Männer auf andere Männer und nicht einer von Frauen gegenüber Männern, der ja tatsächlich nur eine lächerliche Theorie neurotischen Ursprungs sein kann.

Zum anderen, was Du über diese Klinikgründung schreibst: Ich weiß nicht mehr, in welchem Thread es war - aber jedenfalls habe ich dort einmal eine ganz ähnliche Behauptung aufgestellt. Nämlich, daß alle (oder die meisten) Verunglückten, Süchtigen, Gescheiterten, im Boden Versunkenen, Leidenden ja nicht tatsächlich und ursprünglich an sich selber leiden, sondern durch ihre Inkompatibilität mit der Allgemeinheit, aus der sie aufgrund verschiedenster außerordentlicher Anlagen herausfallen. Was eben unweigerlich den sozialen Ausschluß zur Folge hat (außer bei den wenigen, die nach oben fallen oder gefallen werden). Und wenn nun jemand dennoch diese Zugehörigkeitssehnsucht hat, wird er zwangsläufig leiden. Gerade dieser Zugehörigkeitsdrang steht zudem der eigenen Entfaltung im Wege, ebenso wie alle therapeutischen und psychiatrischen Maßnahmen, die ja eben nicht auf Leidbeseitigung im Sinne einer freien Entfaltung ausgerichtet sind, sondern auf eine Funktionalität im gesellschaftlichen Normrahmen.
Will man sich also nicht selber ruinieren, bleibt nur, diese Zugehörigkeitssehnsucht zu bewältigen und gleichsam intern eine Verzichtserklärung zu unterschreiben gegenüber allem, was menschlich, allzumenschlich ist. Was letztlich auch bedeutet: Optimismus gegen sich selber, Pessimismus gegen die Welt (wie man es etwa bei Schopenhauer in grober Form, bei Nietzsche in verfeinerter Form findet).

So, das war vorläufig mein heutiger Wahnsinnsbeitrag.

PS: Weil auch von Träumen die Rede war: Ich hatte letzte Nacht allen Ernstes einen ergreifenden Liebestraum, eine ausgesprochene Seltenheit, und war richtiggehend sauer, nachdem ich aufgewacht war in dieses vergleichsweise dunkelblaue Leben.

07.09.2018 21:51 • x 3 #55


stjärna
Zitat von Kontra:
@Forenleitung übrigens werden mir wieder keine Benachrichtigungen angezeigt, wenn mich hier jemand zitiert?! (Ja, habe die Einstellungen vom Thread schon gecheckt, Glocke ist NICHT deaktiviert!)

ysabell hat dein Zitat benutzt, aber nicht deinen Namen in das Zitat gesetzt. Das macht sie immer so
Sie müsste [quote=Kontra] schreiben, damit du was in der Glocke hast!
Hier scheinen alle von Sinnen.

07.09.2018 23:08 • x 3 #56


Y
@stjärna

Zitat:
ysabell hat dein Zitat benutzt, aber nicht deinen Namen in das Zitat gesetzt. Das macht sie immer so


Daaanke! Endlich erklärt es mal jemand! Habe schon etliche Male gefragt, wie das geht, wurde aber ignoriert

Ist aber trotzdem schwer weil die beiden Zeichen - = auf meiner Tastatur nicht mehr funtionieren.

@whynot60
Zitat:
Zum anderen, was Du über diese Klinikgründung schreibst: Ich weiß nicht mehr, in welchem Thread es war - aber jedenfalls habe ich dort einmal eine ganz ähnliche Behauptung aufgestellt. Nämlich, daß alle (oder die meisten) Verunglückten, Süchtigen, Gescheiterten, im Boden Versunkenen, Leidenden ja nicht tatsächlich und ursprünglich an sich selber leiden, sondern durch ihre Inkompatibilität mit der Allgemeinheit, aus der sie aufgrund verschiedenster außerordentlicher Anlagen herausfallen. Was eben unweigerlich den sozialen Ausschluß zur Folge hat (außer bei den wenigen, die nach oben fallen oder gefallen werden). Und wenn nun jemand dennoch diese Zugehörigkeitssehnsucht hat, wird er zwangsläufig leiden. Gerade dieser Zugehörigkeitsdrang steht zudem der eigenen Entfaltung im Wege, ebenso wie alle therapeutischen und psychiatrischen Maßnahmen, die ja eben nicht auf Leidbeseitigung im Sinne einer freien Entfaltung ausgerichtet sind, sondern auf eine Funktionalität im gesellschaftlichen Normrahmen.
Will man sich also nicht selber ruinieren, bleibt nur, diese Zugehörigkeitssehnsucht zu bewältigen und gleichsam intern eine Verzichtserklärung zu unterschreiben gegenüber allem, was menschlich, allzumenschlich ist. Was letztlich auch bedeutet: Optimismus gegen sich selber, Pessimismus gegen die Welt (wie man es etwa bei Schopenhauer in grober Form, bei Nietzsche in verfeinerter Form findet).


sehr schöen Gedanken! Vielen Dank dafür! Da ist viel dran, aber ich glaube, das ist noch nicht alles weil es auch viele tief leidende Eremiten gibt, die sogar selbstzerstörerisch leben, obwohl sie nichts mehr in die Welt zieht.
Und auch hier im Forum kann man ja manches Mal von Menschen lesen, die sich selbst ganz deutlich im Wege stehen.
Und diese sieben Männer genasen ja auch weil sie einander hatten. Sonst wäre es ja schon vorher im Alleingang passiert.

Zitat:
Meine Verständnis war also ein Neid der Männer auf andere Männer und nicht einer von Frauen gegenüber Männern, der ja tatsächlich nur eine lächerliche Theorie neurotischen Ursprungs sein kann.

wahnsinn, was Du da beschreibst! Überrascht mich. Geht es echt so zu? Ist ja schlimm für die weniger gut bestückten Männer! Vor allem, wenn sie jung sind. Da werden sie ja total verunsichert. Frauen checken sich ja z.B. in Badeanstalt Duschen auch gegenseitig ab, aber großes Verbergen oder Angeben erlebte ich selten.

@Kontra
Zitat:
das liegt vermutlich daran, dass die Kommentare nicht nur cool, sondern auch scharfsinnig sind. Das darf man schon mal heiß finden! (Du hast mich ja wohl gerade nicht sensibel genannt, oder? )
Werde gerne von dir zum Lustobjekt degradiert. (und @Kaetzchen dürfte auch mal. )
Übrigens, damit du noch viel Kopfkino hast - trotz Diät und mehr als 10 Kg runter sind die Kurven immer noch an den richtigen Stellen, und du kennst mich ja in voller Pracht.



gerade fällt mir noch ein, welchen Punkt ich vorhin vergaß: Energy! Manche Menschen tragen eine große Spannung in sich. Das liest man und sieht man sogar an der Körperhaltung, Mimik usw. Ich finde das sehr attraktiv.

Du warst aber auch vorher schön und sechsy! Ein super femininer Wirbelpowerwind! Übrigens habe ich heute an Dich gedacht: war im Klamottengeschäft und landete in der Unterwäscheabteilung, sah Wäsche, die mir sehr gefiel und mich wegen des Designs an Dich erinnerte. Du siehst, ich habe damals genau zugehört Für mich schon etwas gewagt. Nahm die Wäsche mit, ging zur Kasse und dann mit hängendem Köpfen wieder alles zurück gehängt weil mir einfiel, dass wir beide damals erkannt hatten, dass Wäschekauf sinnlos ist weil sie ja immer so schnell zerrissen wird

Gute Nacht Ihr Süßen!

08.09.2018 00:09 • x 2 #57


stjärna
Nur mal so:
(hatte einen wunderschönen Freundinnenabend, unter anderem haben wir über neue Berufungen und Ideen gesprochen.)

Ein Fernsehtipp:
Die Berührerin - S. für Behinderte.

https://www.zdf.de/dokumentation/37-gra . n-100.html

Am Ende sagt die S.: Letztendlich fühlt sich für mich diese Arbeit einfach richtig an.


Zitat von ysabell:
Ich glaube, wichtig ist zwischendurch mal die Bewusstwerdung, was man da eigentlich tut und im Leben entschieden hat und dann zu gucken, ob man das wirklich will, oder ob es sich irgendwie so ergeben hat. Und wenn man es nicht will- unbedingt kleine Nischen für das suchen, was man liebt.




Zitat:
Ganz ähnlich wie bei Deiner Freundin. Heißt, Arbeit und das, was ich Liebe, ist getrennt. Zusammen wäre definitiv besser!

Als meine Freundin bei ihrer Arbeit immer mehr unter Druck geriet, fragte ich sie mal, ob sie nicht versuchen könnte, mit Musik ihr Geld zu verdienen. Aber da sagte sie, dass sie das Musizieren dann nicht mehr genießen könnte. Sie verlangt soviel von sich ab, Perfektionismus. Konnte ich verstehen.

Zitat:
Wie geht es Dir damit? Wie denkst Du über diese Dinge? Und bist Du zufrieden mit Deinem Beruf?

Ja, sehr. Für mich ist meine Arbeit irgendwie ein bisschen wie spielen. Nagut, nicht immer. Aber im Großen und Ganzen: Ich darf kreativ sein, ich habe Teilzeit, ich habe Gleitzeit, ich habe so viel Freiheiten, ein junges lustiges Team. Ich kann mir meine Arbeit einteilen. Ich kann entscheiden. Ich kann auch mal müde sein, mich langweilen, und ich kann bestimmen, wo ich etwas Neues erfinden möchte. Grob umrissen. Jetzt wo ich das schreibe, bin ich richtig verliebt in meinen Job
Ob da eine Berufung drin ist? Ich könnte mehr daraus machen. Vielleicht geschieht es ja auch nochmal.

Berufung ist in meinen Augen aber noch viel mehr, mmh, muss ich mir erstmal überlegen.

08.09.2018 00:15 • x 3 #58


Y
@stjärna

ich antworte Dir Morgen.Bin gerade im Bann. Das Folgende ist keine Fiktion:

Andre Gorz: Brief an D.

Zitat:
Bald wirst Du jetzt zweiundachtzig sein. Du bist um sechs Zentimeter kleiner geworden, Du wiegst nur noch fünfundvierzig Kilo, und immer noch bist Du schön, graziös und begehrenswert. Seit achtundfünfzig Jahren leben wir nun zusammen, und ich liebe Dich mehr denn je. Kürzlich habe ich mich von neuem in Dich verliebt, und wieder trage ich in meiner Brust diese zehrende Leere, die einzig die Wärme Deines Körpers an dem meinen auszufüllen vermag. . .

Ich muss Dir unbedingt diese einfachen Dinge noch einmal sagen, bevor ich auf die Fragen eingehe, die mich seit kurzem quälen. Warum nur bist Du in all dem, was ich geschrieben habe, so wenig präsent, während doch unsere Verbindung das Wichtigste in meinem Leben gewesen ist? Warum nur habe ich in Der Verräter ein falsches Bild von Dir gegeben, das Dich entstellt? . . .

Unsere Geschichte begann auf wunderbare Weise, fast wie ein coup de foudre - Liebe auf den ersten Blick. Am Tag unserer Begegnung warst Du von drei Männern umringt, die Dir das Pokerspiel beibringen wollten. Du hattest üppiges rotbraunes Haar, die perlmuttschimmernde Haut und die hohe Stimme der Engländerinnen. Du warst frisch aus England gekommen, und jeder der drei Herren versuchte in rudimentärem Englisch, Deine Aufmerksamkeit zu erregen. Du warst souverän, unübersetzbar witty, schön wie ein Traum. Als unsere Blicke einander begegnet sind, habe ich gedacht: Bei ihr habe ich nicht die geringste Chance. Später erfuhr ich, dass unser Gastgeber Dich vor mir gewarnt hatte: He is an Austrian Jew. Totally devoid of interest.

Einen Monat später bin ich Dir auf der Straße begegnet und war wieder fasziniert von Deinem tänzerischen Gang. Dann habe ich Dich eines Abends durch Zufall von ferne gesehen, als Du von Deiner Arbeit kamst und die Straße hinuntergingst. Ich bin gerannt, um Dich einzuholen. Du gingst schnell. Es hatte geschneit. Der Nieselregen kräuselte Dein Haar. Ohne allzu sehr daran zu glauben, habe ich Dir vorgeschlagen, tanzen zu gehen. Du hast einfach ja gesagt, why not. Es war der 23. Oktober 1947.


Hier sind sie gemeinsam jung und alt: https://la-parizienne.com/wp-content/up . zienne.jpg
Sie haben sich auch gemeinsam das Leben genommen.

Wie schön, wenn man über den geliebten Menschen am Lebensende so schreiben kann!
Ich wünsche mir das auch.
Ich möchte nicht nur auf viele wundervolle Briefe, Erinnerungen, Gedichte, gemalte Bilder, sondern auf ein gemeinsames Leben zurück blicken.

08.09.2018 00:47 • x 4 #59


W
Zitat von ysabell:
Da ist viel dran, aber ich glaube, das ist noch nicht alles weil es auch viele tief leidende Eremiten gibt, die sogar selbstzerstörerisch leben, obwohl sie nichts mehr in die Welt zieht.


Ja, das gibt es natürlich auch. Nur habe ich hier meine Zweifel, ob es sich tatsächlich um freiwillige Eremiten handelt, die sich von der Welt abgenabelt haben. Der Welt nur fern zu sein, sich vielleicht im Zorn von ihr abgewandt zu haben, aber die Nabelschnur nicht durchtrennt oder gar noch um den Hals gewickelt zu haben, wird kein seliges Eremitendasein nach sich ziehen können.
Wobei es aber sicher auch sein kann, daß bei manchen in der Einsamkeit der Selbstzerstörungstrieb erst recht einsetzt. Vor allem, wenn sie eigentlich mit sich selber kaum etwas anfangen können und ihnen dann noch langweiliger wird als in der Welt.

Wie Du schreibst, genasen diese Männer, weil sie sich hatten. Und das ist eben wieder etwas ganz anderes, der tröstliche Halt und das Eingebettetsein unter seinesgleichen. Die Gruppe ersetzt dann gewissermaßen die Welt und wird zu einer eigenen Welt.

Ja, Männer checken sicher auch den ganzen Körper anderer Männer, weil es ja noch andere Frauen anziehende Körpermerkmale gibt (die Größe, breite Schulter, Eierschädel mit plötzlicher Zuspitzung Richtung Kinn usw.). Aber der Anhang spielt sicher die bedeutendste Rolle, weil ja instinktiv davon ausgegangen wird, je mächtiger, desto frau.

08.09.2018 03:22 • x 3 #60


A


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