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Das Drama des begabten Users-Endstation Sehnsucht

Y
Wow schöne inspirierende Beiträge @Johanna15 und @whynot60 Danke!
Gehe noch drauf ein, jetzt geht`s erstmal ans Tageswerk.
Aber eines schon jetzt, Nöttchen:

Zitat:
Verlöschen, in dem Fall mit dem Tag verlöschen, schon halb oder noch besser fast ganz jenseits alles Sonnenertränkten und Hellbäuchigen - das IST doch Seligkeit! Man verkehrt, wie man es nennt, ja auch nur um dieser Seligkeit des Verlöschens willen, so flüchtig es auch ist (deshalb wohl die vielzahligen Anläufe, wie ich vermute, weil es zumeist ja nicht einmal bis zur Bewusstlosigkeit gelingt).

ich erlebe ja durchaus sogar recht häufig das Gefühl der Seligkeit, nur offenbar in anderen Momenten als Du?
Ich habe z.B. noch nie im Leben beim Liebemachen solch Seligkeit empfunden wie in bestimmten Momenten mit mir allein. Und bitte jetzt nicht auf grundsätzlich falsche Liebhaber schließen. Klar kenne ich unglaubliche Liebeszustände, dennoch konnten die nicht mit meinen persönlichen Seligkeitsmomenten mithalten.
Und ich kann auch nicht sagen, dass es das Verlöschen ist, was mich so selig macht. Es ist etwas anderes, oder ich assoziiere es nicht mit dem Verlöschen, aber durchaus mit Selbstvergessenheit. Die allein jedoch macht noch keine Seligkeit.

Zitat:
Diese ETA-Geschichte finde ich übrigens äußerst spannend! Da fühle ich mich gleich in meinem Element. Am liebsten wäre es mir ja, ich könnte nichts anderes tun, als in den längst aufgegebenen Alchemistenstübchen herumstöbern und mir daraus mein eigenes Elexier des Teufels zusammenzubrauen.

*atme erleichtert* auf Ich erzählte diese Geschichte überall atemlos und erntete nur müde Blicke, was ich nicht verstehe. Schließlich rannte ich zu meiner Mutter, erzählte und fragte, ob sie das denn auch kalt lasse bzw nicht begeistere. Sie liebevoll und auch etwas müde lächelnd Najaaa, mich erinnert das an meine Teenie-Ysa, die einen Weihnachtstisch für ihre Kaninchen deckte. BTW: war wirklich so, sah gerade ein Foto davon. Meine beiden Kaninchen mit den Pfötchen am Weihnachtstischchen
Zitat:
Im Grunde kann ja immer nur das in den Flammen verbrennen, was man nicht ist.

auch wenn ich es mit den Flammen nicht so habe, ist das ein großartiger Gedanke! Glaube das stimmt!

Zitat:
Übrigens: Nietzsche, würde ich empfehlen, sollte man nicht verstehen, sondern atmen. Alles Verstehen ist nur eine Form des Erstickens.
Das ist nicht anders als in der Liebe: Versteht man sie, erstickt sie auch schon.
Und es bleibt nicht einmal eine Asche übrig, sondern vielleicht die lächerliche Erkenntnis eines lächerlichen Geistes, es wäre ja nur ein Hormoncocktail. Ich würde es den Menschen heutzutage ja überhaupt verbieten, dieses so oft missbrauchte Wörtchen Liebe auch nur in den Mund zu nehmen.

najaaa, für mich bedeutet Verstehen Begreifen und das funktioniert eben nicht zentral rational, sondern atmend, wie Du es nennst und bei aller ewigen Selbstunsicherheit halte ich mich in diesem Punkt für ein Naturtalent Nur gelang es bisher gerade mit Nietzsche nicht (kann ja aber noch kommen, wer weiß).
Ich finde es immer wieder sagenhaft, dass so etwas wie tiefe Erkenntnis oder Begreifen bei mir so gut wie nie beim Denken geschieht. Sondern meistens dann, wenn ich alles loslasse und gar nicht denke. Oder auch beim (nächtlichen) Träumen.
Vor einigen Tagen versuchte ich fiebrig-analytisch ein Thema zu ergründen. Vergeblich. Ich spüre dann genau, dass ich nichts begriffen habe weil es mir entgleitet, sobald ich nicht im Hirn bin. Ich könnte das vermeintlich Erkannte dann niemals sozusagen aus dem Bauch heraus formulieren. Beim tieferen Begreifen ist es völlig anders.
Also ließ ich alles los, vergaß, schlief Nachts ein und als ich morgens aufwachte, verstand ich mit einem Mal. Alles war mit einem Mal da, absolut klar, ohne jedes Hirnen (und es war gaaaanz anders, als am Tag zuvor erhirnt worden ist ). Habe das so oft erlebt!
Und gerade bei Nietzsche rutsche ich so sehr ins Hirn, dass ich richtig leide. Zwar auf gaaanz andere Art als z.B. beim Hirn von Kant, aber dennoch ist es so. Ich fühle mich regelrecht gewaltsam ins Hirn gezerrt. Das muss aber keineswegs an ihm liegen, kann auch sein, dass ich noch nicht den rechten Zugang zu seinen Texten gefunden habe. vielleicht aber auch nicht.

08.11.2019 12:35 • x 2 #4546


Y
@Johanna15

Dein Beitrag liest sich für mich übrigens so stimmungsvoll. Kann die Stimmung allerdings nicht definieren.
Zitat:
Ich musste etwas über Dein Gefühl in Bezug auf Nietzsche lesen schmunzeln und kann voll mitgehen. Als ich angefangen habe, mich mit ihm zu beschäftigen, fühlte ich nur Tristesse. Wenn ich ihn mit einem Ziel lese, erlebe ich Leidenschaft.
Bezüglich @whynot60 s Empfehlung Nietzsche zu atmen.... das gelingt nicht! Ich muss verstehen und begreifen.

also geht es Dir grundsätzlich so mit Texten, dass Du da eher analytisch, sehr rational liest? Kennst Du nicht den Unterschied, einen Text zu atmen oder ihn nur intellektuell aufzunehmen?
Zitat:
Bei der Liebe macht das Atmen Sinn. Kontrolle und Analysen abgeben, ... sie haben keinen Wert im großen Kontext des Herzens. Sollten sie nicht haben. Auch wenn sie soviel Selbstschutz suggerieren.

wahrscheinlich verstehen wir unter Atmen nicht ganz das gleiche, nehme ich an. Für mich gibt es auch beim Lesen von Poesie z.B. oder in der Liebe ein Verstehen, Begreifen, wie auch immer man es nennen mag. Und das kann auch in der Liebe sogar erfüllend sein. Dennoch empfinde ich es als etwas anderes, als dieses ebenso vertraute, zuweilen völlig irre und verhirnte analysieren.

Zitat:
Das Verbrennen forciere ich, weil ich entkommen will! Mir selbst! Ich denke, wäre ich in meiner Blase zufrieden, würde das Bestreben der Weiterentwicklung ein träger Gedanke bleiben.
Und ich hoffe, man kann nicht nur Dinge überwinden, Emotionen... , die Ballast geworden sind, sondern auch Anteile, die einen ausmachen.

Okay, verstehe. Ich denke, dass so etwas sehr oft mit Motivation ist beim leidenschaftlichen Lesen. Der Wunsch sich weiter zu entwickeln. Wie und wohin auch immer.
Ich glaube wie gesagt, dass ich nie Nietzsche verwirklichen wollen werde Ich denke einfach, dass das nicht mein Weg/mein Umgang ist, aber grundsätzlich ist das ja möglich, was Du Dir wünschst.

Zitat:
Nietzsche als Mann? Oh nein!




p.s. sehe gerade in Deinem Profil Deinen Geburtstag. Stimmt der?
Dann wären wir sehr nah beeinander.
Habe neulich heraus gefunden, dass eine alte Freundin von mir sogar im gleichen Krankenhaus geboren ist. Fand ich lustig. Wir lagen als Babies im gleichen Krankenhaus und lernten uns dann mit 18 kennen. Mit 3 Jahren wohnte ich mit einem anderen Kind zusammen. Sie wohnte später, als das Kind Teenie war, mit ihm zusammen.

Übrigens- erinnerst Du Dich, dass unser 1. Kontakt im Forum ein aneinander geraten war? Fand Deine Reaktion damals klasse.

@Tempi-Gast

auch positive Gedankenspiralen? Das kannst Du ja ausgezeichnet!

08.11.2019 18:44 • x 3 #4547


A


Das Drama des begabten Users-Endstation Sehnsucht

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Y
meine Impressionen des Tages:

ich dackel in den Kiosk. Vor mir dauert es weil ein Mann um die 60 Probleme mit seiner Bankkarte hat. Er genervt und ohne Scherz zur Verkäuferin Ja ist denn schon der 1.?! (November)
Ich lachte laut auf und konnte nicht aufhören!
Er super freundlich, aber schelmisch He! Was willst denn Du?!. . .
Und so ging es lustig hin und her. Ich wusste genau: DAS ist mein Spielkamerad! Ich kenne diesen Menschentyp seeehr gut aus meiner Kindheit (Freunde meiner Mum) und bin gleich Zuhause darin.
Das war ein sehr intelligenter fantasievoller Mann, der sowas wie den hedonistischen Weg wählte. Vermutlich bildender Künstler, sehr sinnlich, genussfreudig (essen und trinken, rauchen, Liebe machen - etwas verlebt, aber gepflegt), für wirklich jeden Unfug zu haben usw., aber da schoss mir in den Sinn, dass ich das zwar bei anderen liebe, aber auf einer anderen Spur bin und so heftete ich mich nicht an sein Humpelbein Er humpelte sehr stark, so als sei ein Bein künstlich.
Er war nach meinem Empfinden sehr geschmackvoll gekleidet, so wie ich es bei Männern mag. Schwarz, klassisch, aber total locker. Nur dass er dazu eine irre bunte große Frauenkette trug Das sah so aus wie: Achtung Achtung! Ich bin zwar etwas älter und weiser geworden, bin aber ein Punk oder Paradiesvogel. Zum piepen!

2. Bild: ich in der Irrenanstalt/bei meiner Therapeutin. Zum ersten Mal, seitdem ich mich dort eingewiesen habe, standen zufällig alle Behandlungsräume der Gemeinschaftspraxis offen und sowohl Therapeutinnen, als auch einige wenige Patienten schlichen oder liefen da herum. Ein Traumbild! Hätte es gerne gefilmt.
4 sehr unterschiedliche Therapeutinnen, die alle sehr attraktiv auf mich wirkten. Eine strahlend, offen, die andere streng und schwarzhaarig. . .
Dann kam ein feenhafter Geist herein: eine unfassbar schöne junge Frau, tottrauriges weisses Gesicht, schwarzes Haar, sowas von klein und zart, dass ich mich wie ein grober Riese fühlte. Sie ignorierte alles um sich herum und schwebte in einen Behandlungsraum.
Meine Neugierde war geweckt und ich blinzelte ums Eck Offen stehendes Behandlungszimmer. Dort sitzt wartend ein eeeecht attraktiver tief ernster Mann in der rodinschen Denkerpose Ich so gedacht: Hö? Was geht hier ab?! Kam mir wie in einer poetischen Irrenanstalt vor, in der alle kontaktlos in ihren (Alb)Träumen gefangen herum schweben.

p.s. @whynot60

ich erzählte meiner Thera heute ein Geheimnis. Später bedankte ich mich uns sagte etwas wie: danke, ich denke, fast jeder Mensch hätte mich in die Irrenanstalt eingewiesen, wenn ich ihm davon erzählt hätte!
Sie: aber ich hoffe doch, dass Sie sich nicht hätten einweisen lassen?!

08.11.2019 20:07 • x 1 #4548


J
@YsaTyto

Ich habe jetzt zu wenig Zeit, um ausführlich zu antworten, aber hier schon mal ein kurzes: vielen lieben Dank für Deine Rückmeldung und Deine Sicht.

Mein Geburtstag stimmt. Solltest Du auch Wassermann sein? Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Was ich von Dir mitbekomme, zelebrierst Du Deine Emotionen und Dein hirnen ist anders als meins. Magst Du mir sagen, welches Sternzeichen Du bist?
Ich kanalisiere aktuell wie irre, sonst sprengen mich die Emotionen. Aber die Attribute des Sternzeichen bietet sich als wunderbare Rechtfertigung dessen an. Ich hirne! Ein herrlicher Terminus!

Ich bin wirklich gespannt.


An unser aneinander geraten erinnere ich noch dunkel ja. Du mochtest den Morgentau....

08.11.2019 20:13 • x 1 #4549


Y
@Johanna15
Zitat:
Ich kanalisiere aktuell wie irre, sonst sprengen mich die Emotionen.



ja, ich bin auch Wassermann und kann Deinen Geburtstag fast berühren
Und bin auch 41. vielleicht bist Du ja ebenfalls im gleichen Krankenhaus geboren und man hat uns als Babies vertauscht
Aber es spielt ja z.B. auch noch der Aszendent mit hinein und ein Horoskop ist ja immer sehr individuell. Kennst Du Deinen? Mein persönliches Horoskop passt regelrecht erschütternd zu mir!
Hab das bis vor einigen Jahren für Stuss gehalten, heute bin ich überzeugt, dass was dran ist.
Und da bin ich wieder beim Feuer, Nietzsche, whynot. Es geht mir den ganzen Tag durch den Kopf. Das mag jetzt nach Selbststilisierung klingen, aber ich wüsste nicht, was es mir einbrächte, mich dahingehend zu stilisieren: mein Lebensgefühl ist seit eh und je Luft pur! Als gäbe es fast nix Festes in mir un keine Erde unter meinen Flügeln.
Das ist wunderbar, aber durchaus auch eine große Last. Ähm, Last wär`ja mal schön beschwerend
Und soweit ich es richtig erinnere, gibt`s auch in meinem Horoskop absolut nix erdiges.
Naja, um die Nietzsche und auch Leidenschaftskurve zu kratzen: Feuer, Verbrennen. . .das löst so ein Gefühl aus in mir wie: Hallo?! Was soll denn da bitte verbrennen?! Ist doch eh alles Luft! Was passiert eigtl. wenn man Luft verbrennt?
Wie heißt dieses Kinderspiel? Schnickschnackschnuck? Man symbolisiert mit den Händen einen Stein, Brunnen, Papier und eine Schere. Die Schere schlägt z.B. das Papier. Irgendwie so. Aber kann Feuer Luft verbrennen? Bzw was bringt das?
Ich liebe auch real die Erde, das Wasser und den Wind und glaube Nietzsches Feuer würden mir nicht helfen.

08.11.2019 21:25 • x 3 #4550


J
@YsaTyto

Haha, Du bist also auch eine Wasserfrau! Und völlig richtig, der Aszendent soll einen erheblichen Einfluss auf diverse Persönlichkeitsmerkmale haben.
Ich kenne meinen und alles was da sonst noch so an Einflüssen herumkriechen soll.

Möchte man den Horoskopen eine Bedeutung beimessen, hast Du vielleicht eine Sichtweise auf die Dinge, welche Dich eine Flamme nicht brauchen lässt? Dein Reigen durchs Leben wird von Deinen Luft-Elementen dirigiert, Du tanzt vielleicht freier, vielseitiger, siehst in jedem einen Sinn, nimmst mit und verteilst wieder, lässt Dich treiben? Nimmst natürlich auch Deinen Ballast wahr, aber das Privileg zu schweben und fliegen wäre Dir ja gewiss. Eine Flamme benötigt Luft, um zu überleben.
Vielleicht ist das der Schlüssel, Du benötigt kein Feuer, kannst es aber entfachen bzw. am Leben halten. Deine Verbindung zum Feuer wäre somit gewährleistet, aber sie ist komplett anders...
Ich weiß es nicht.

Falls das so wäre, kannst Du mit Nietzsche nicht konform gehen. Selbst wenn ihr das gleiche anstrebt, wird der Blickwinkel sowie die Umsetzung aus einer ganzen anderen Perspektive passieren und umgesetzt werden.
Eine Neu-Werdung setzt meist einen Leidensdruck oder den Wunsch nach Veränderung und Ablösung von etwas voraus. Der Wille zur Verbesserung, zur Erkenntnis und zum Kampf gegen Dämonen ist entfacht, notwendig und unabdingbar. Willst Du kämpfen?
Und Nietzsche arbeitet viel mit Feuer. Die eigene Flamme steht vielleicht symbolisch für das eigenes Sterben, um zu werden.
Oh Moment, das gehört eigentlich zum Skorpion, aber der kann das allein.
Neu werden, weiter entwickeln, Schwächen und Altlasten loslassen.
Ich verstehe Nietzsche auch nicht, mutmaße meist, aber wenn ich eine Anspannung mit Ziel zur Veränderung habe und mir Ideen fehlen, wie die Umsetzung laufen könnte, finde ich beim querlesen immer etwas, was mich bewegt, hält, mir etwas gibt.
Wie ein guter Onkel, der die Lösungen eines Rätsels in Büchern versteckt hat.

Für Why scheint diese Neuerschaffung ein Kinderspiel zu sein! Natürlich nur, falls wir uns nicht missverstehen und dasselbe meinen.
Aber mit dieser Leichtigkeit zu behaupten, das er das regelmäßig betreibt und wie gut das tut....da bin ich doch platt! Wie frage ich...

08.11.2019 23:30 • x 3 #4551


J
Mistral-Wind, du Wolken-Jäger,
Trübsal-Mörder, Himmels-Feger,
Brausender, wie lieb ich dich!
Sind wir zwei nicht Eines Schoßes
Erstlingsgabe, Eines Loses
Vorbestimmte ewiglich?

Hier auf glatten Felsenwegen
Lauf ich tanzend dir entgegen,
Tanzend, wie du pfeifst und singst:
Der du ohne Schiff und Ruder
Als der Freiheit freister Bruder
Über wilde Meere springst.

Nietzsche hat aber auch was für Dich @YsaTyto und Dein Element.
Die ersten zwei Strophen von
-An den Mistral-
Verspielte Luft mit hoher Bedeutung.
Vielleicht kannst Du dem etwas abgewinnen...

08.11.2019 23:46 • x 4 #4552


Y
Danke @Johanna15
Beide Beiträge sooo schön!
Ich spreche ja nicht vom Logischen, eher so ein energetisches Empfinden beim Nietzschelesen, auch wenn das Feuer nicht direkt genannt würde.
Ja ich bin so ein Flugwesen, aber wenn man nie landet, wird es heavy. Habe fast immer sehr geerdete ruhige Partner gehabt. Ich reagiere also stark auf meinen Gegenpart. Sehr feurige, leidenschaftliche Menschen, die das auch alles raushauen, vertrage ich nicht so gut. D.h. nicht, dass ich sie ablehne! Kein bisschen, nur machen sie mir Fieber und verursachen Nervenkrankheit Ich habe einen guten Kumpel, der borderlinernd unterwegs ist, bin ihm sehr zugetan, aber als Partner never!
Zitat:
Eine Neu-Werdung setzt meist einen Leidensdruck oder den Wunsch nach Veränderung und Ablösung von etwas voraus. Der Wille zur Verbesserung, zur Erkenntnis und zum Kampf gegen Dämonen ist entfacht, notwendig und unabdingbar. Willst Du kämpfen?


ich will all das auch, also etwas verändern. Wobei. . .eigentlich nur verschärfen, konsequenter tun, Blockaden, Ängste abbauen. Ansonsten will ich nichts Wesentliches umkrempeln. Ich denke, dass ich meine Spur gefunden habe.
Aber kämpfen möchte ich nicht, tue es trotzdem dauernd
Ich weiß inzwischen, dass es so nie funktioniert. Zulassen ist das Geheimnis, nicht kämpfen. Nach meinem Empfinden. Und das ist viel leichter und schwerer zugleich als kämpfen.
Was meinst Du dazu?
Und welches Element ist Dir eher fremd, nichtssagend, unwichtig?

Gute Nacht****

09.11.2019 01:54 • x 3 #4553


W
Zitat von YsaTyto:
Ich habe z.B. noch nie im Leben beim Liebemachen solch Seligkeit empfunden wie in bestimmten Momenten mit mir allein.


Das ergeht mir auch so. Deshalb mache ich ja keine Liebe (mehr), sondern habe viele selige Momente mit mir allein. Und das nicht vielleicht bei der Selbstliebe, um falschen Phantasien gleich einen Riegel vorzuschieben.
Auch habe ich ja nie solche Begegnungen wie Du, mit humpelnden, hedonistischen Rodins bzw. Rodininnen, die nach zwei Wochen noch nicht wissen, dass ein neuer Monat angefangen hat. Ich lebe so tief im Wald, dass ich ihn gleich samt mir abfackeln könnte, ohne dass es jemandem auffiele. Das heißt, ich habe auch keine Spielkameradin, für gar nichts .

Zitat von YsaTyto:
ja, ich bin auch Wassermann und kann Deinen Geburtstag fast berühren


Zitat von YsaTyto:
Und da bin ich wieder beim Feuer, Nietzsche, whynot.


Na da haben wir ja schon des Rätsels Notlösung!
Ich bin Widder mit Aszendent Löwe - wie sollte ich da nicht brennen? Noch dazu mit dem revolutionären Uranus am Aszendenten! So gesehen ist ja es ja noch ein Glück und eine gewaltige Zurückhaltung, dass ich mich nur selber gelegentlich abfackle .
Nietzsche allerdings war ja Waage - aber der wird seine Brandlust wohl vom Pluto (womit wir den von @Johanna15 vermissten Skorpion aufgestörbert hätten) gehabt haben, der genau gegenüber seiner Sonne im Widder steht .

Zitat von YsaTyto:
Was passiert eigtl. wenn man Luft verbrennt?


Naja, dann brennts ja erst! Ohne Luft (Sauerstoff) brennt auch nichts.

Also für mich ist Atmen etwas anderes als Essen. Substanzloser, kann man sagen, verdauungsbefreit, auch viel leichtfüßiger natürlich.
Das heißt, wenn ich etwas lese, höre, erlebe, bleibt vor allem ein Duft, ein Geruch zurück. Ich merke mir kein einziges Wort und lese wahrscheinlich nicht einmal ein einziges Wort. Daher kann ich auch nichts nachträglich behirnen. Desgleichen, wenn mir etwas widerfährt: ich erlebe es, ich spüre es, atme, rieche es, aber mich treibt rein gar nichts zur Analyse. Wie es scheint, bin ich ein rechter Esel. Wenn auch ohne jedeTrageslust.
Und Verstehen: Das wäre für mich Stillstand. Sobald man etwas versteht, meint man doch unweigerlich, es zu haben, erfasst zu haben. Und damit ist der Weg auch schon am Ende. Mir aber erscheint jedes Verstehen immer nur etwas Vorläufiges sein zu können. Im Grunde ein Hindernis. Deshalb halte ich mich damit erst gar nicht auf. Ich verstehe nicht nur nichts, sondern will sogar nichts verstehen, weil ich am Ende ohnehin nur wissen kann, dass ich nichts weiß. Verstehen ist für mich mehr etwas für die Ruhebedürftigen, die dann und wann eine Pause brauchen. Oder auch ein Thema überhaupt abhaken wollen. Dann versteht man und macht seinen Frieden damit.

Zitat von Johanna15:
Für Why scheint diese Neuerschaffung ein Kinderspiel zu sein! Natürlich nur, falls wir uns nicht missverstehen und dasselbe meinen.
Aber mit dieser Leichtigkeit zu behaupten, das er das regelmäßig betreibt und wie gut das tut....da bin ich doch platt! Wie frage ich...


Verstehen und missverstehen - ist das nicht dasselbe?
Ein Kinderspiel ist es nicht gerade immer. Kommt halt auf den Zündfunken an, der einen fallweise zunächst auch gleich bis ins Herz fahren kann. Und dann kann die Neugeburt natürlich auch schwierig und schmerzlich sein und man liegt vielleicht für Monate verkohlt darnieder.
Aber generell finde ich dieses selbstreinigende Entflammen von Zeit zu Zeit als einen wahren Segen. Und ja, das tut gut! Am Ende tut es immer gut! Wie ich sagte, es verbrennt ja nur das, was man ohnehin nicht ist, was man letztlich ja los sein muss, um wieder ein bisschen mehr zur Selbstbesinnung zu kommen. Alles Vermoderte, Zerfallene, Abgeerntete, Aufgebürdete, Verbrauchte - wozu sollte man all das denn mit sich herumschleppen? Um möglichst gewiss Plattfüße zu bekommen? Das machte nur Sinn, wollte man häufiger oder gar für immer schwimmen gehen.
Die Frage nach dem Wie kann ich Dir leider nicht beantworten. Ich glaube aber, es einfach geschehen lassen. Spürt nicht jeder dann und wann, dass er schon gehörig am Dampfen ist? Aber dann löscht man sicherheitshalber gleich.
Versuche bei der nächsten nennenswerten Wut oder dem nächsten nennenswerten Verlangen vielleicht einmal, sie bzw. es auf die Spitze zu treiben. Dann wirst Du schon entflammen, überhaupt dann, wenn sich in Dir schon hinreichenden Brennmaterial angesammelt hat für ein ordentliches Flammenmeer. Allerdings gibt es auch welche, die von Natur aus nicht brennbar sind, die steinigen und versteinerten insbesondere.
Mich erinnert das alles jedenfalls an meine Kindheit, als wir im Herbst im Garten noch das verdorrte Kartoffelkraut und anderes Abgefallene verbrannt haben und uns in diesem Feuerchen auch noch unsere Kartoffeln gebraten haben. Auf diese Weise nimmt man alles, was vom Übriggebliebenen noch wertvoll ist, auch gleich wieder auf.

Euer Whychen

09.11.2019 04:34 • x 5 #4554


E
Euer Whychen.. na jetzt geht's los....


@Tempi-Gast

auch positive Gedankenspiralen? Das kannst Du ja ausgezeichnet!

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Höre bloß auf!, Hirngespinste ohne Ende...
Leider denke ich oftmals immer noch laut und Luft mache ich mir auch ziemlich oft, ziemlich schnell..
Da eckt Frau natürlich an.

Die positiven Gedankenspiralen waren in jungen Jahren und in Zeiten der Wahnphasen ( @karina )
manches Mal unerträglich.
Zu viele Ideen, Reize ohne Ende und eine junge Frau, die nicht in der Lage war, all das zu kanalisieren und vernünftig einzuordnen.
Ich muss schon fast dankbar sein, dass ich nicht mit Eurem Intellekt ausgestattet war. Wer weiß, ob ich der Gummizelle jemals entkommen wäre.!?

Manchmal wollte ich unsichtbar werden und wünschte mir eine Tarnkappe. Ich wollte nicht so auffällig sein.

09.11.2019 05:12 • x 2 #4555


Ema
Zitat von Tempi-Gast:
Ich muss schon fast dankbar sein, dass ich nicht mit Eurem Intellekt ausgestattet war.

Ach, Intellekt.

Ich komm bei denen gerade auch nicht mehr mit.
Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich nie Nietzsche gelesen habe.
Oder daran, dass ich mich als Wasserzeichen mit Aszendent Erde in dieser luftigen, heißen und rauchgeschwängerten Atmosphäre einfach ein bisschen verloren fühle.

Obwohl das Thema des Sterbens und Neuwerdens mir als Skorpion durchaus vertraut ist. Wir Skorpione können das ja nicht nur ganz allein, wir müssen es sozusagen (ob wir wollen oder nicht), was nochmal ein gewaltiger Unterschied ist.
Trotzdem habe ich diesen Prozess gefühlsmäßig nie mit Feuer in Verbindung gebracht. Wobei ich jetzt aber auf Anhieb auch nicht sagen könnte, womit ich ihn eigentlich in Verbindung bringen würde.
Am ehesten vielleicht mit Dunkelheit. Dunkelheit und Einsamkeit. Bis es dann wieder hell wird.

Es gibt eine Passage im Parfüm, die mir in diesem Zusammenhang spontan einfällt. So ähnlich wie Whychen ( ) erinnere ich mich bei Gelesenem zwar nicht an Gerüche, aber an einzelne Bilder und Stimmungen. Wie man sich zum Beispiel nach einem Spaziergang oder einer Wanderung nicht an jeden Grashalm erinnert, an dem man vorbeigegangen ist, wohl aber daran, ob die Luft frisch oder lau war, ob eher Morgen- oder Abendstimmung herrschte und ob man vielleicht einem schwarzgekleideten, etwas verbrauchten, aber gepflegten und hinkenden Hedonisten begegnete, der einem ins Auge stach.

Und da gibt es eben diese Szene, in der Grenouille sich jahrelang in eine Höhle zurückzieht. Weit entfernt vom Rest der Menschen (irgendwo im Massif Central, wenn ich mich recht erinnere). Noch weiter als Whychen ( ) in seinem tiefen Wald.
Und obwohl ich tatsächlich nie in einer Höhle gelebt habe, war das ein Gefühl oder eine Stimmung, die ich auf Anhieb nachvollziehen konnte. Das hat mir unmittelbar eingeleuchtet.
Dunkelheit und Einsamkeit. Und irgendwann kriechst du da wieder raus, blickst auf die Welt und stellst fest, dass etwas für dich ganz Elementares in der Zeit völlig anders geworden ist.

Zum Glück hatte ich aber nach solchen Phasen nie das Bedürfnis, reihenweise Männer zu ermorden, weil ich irgendwas von ihnen brauchte, was mir selbst fehlt. Oder vielleicht doch. Wer weiß das schon so genau?

Und was ich auch sehr gut kenne, ist das vage Gefühl, von anderen Menschen ständig schräg angeschaut zu werden, weil mir irgendwas fehlt, was andere ganz selbstverständlich haben. Oder vielleicht ist es auch umgekehrt: Vielleicht ist es irgendein Zuviel, was anderen fehlt. Auch das weiß man nicht so genau.

Vielleicht muss ich mal wieder ein paar Jahre in einer Höhle verbringen, um diesem Rätsel näherzukommen?

Ich wünsche euch Luft- und Feuerzeichen einen wunderschönen Tag!

09.11.2019 10:06 • x 4 #4556


Y
@whynot60

Zitat:
Das heißt, ich habe auch keine Spielkameradin, für gar nichts .


Ohhhh das tut mir aber seeehr leid!


@Ema

glaube Grenouille bemerkt erstmals in dieser Höhle, dass er selbst gar keinen Geruch hat, oder?
Ich liebe diesen Roman!

@Tempi-Gast

Deine Selbstbeschreibung ist ja eine Ysabeschreibung!


@all bezügl des eher intellektuellen Denkes vs Atmens
Lese gerade ein Buch einer Neurologin. Spannend! Jedenfalls beschreibt sie, wieso die besten Ideen, Einfälle usw. beim Nichtdenken kommen und wie man dahin gelangt. z.b. durch zielloses Tun, schwärmen, Basteleien, Meditaion, Spielen usw. . .Nur dann wird ein Netzwerk im Hirn aktiv, das Inspirationen und solche Sachen bringt. Sonst schläft es.

09.11.2019 15:15 • x 2 #4557


Ema
Zitat von YsaTyto:
glaube Grenouille bemerkt erstmals in dieser Höhle, dass er selbst gar keinen Geruch hat, oder?
Ich liebe diesen Roman!

Ja, genau.
Und dann zieht er los und beschafft sich einen

09.11.2019 15:29 • x 3 #4558


Y
@Ema
Zitat:
Und dann zieht er los und beschafft sich einen


09.11.2019 16:03 • #4559


J
@YsaTyto und @whynot60

Vielen Dank für Eure bereichernden Beiträge, ich denke, ich habe Eure Texte auf meine Weise inhaliert
Ich muss dringend in den nächsten sich anbietenden Vulkan springen und dort verweilen bis alles, inklusive das vermeintlich unbrennbare, wie Gestein und Geröll schmilzt.
Why, dankeschön für die zur Verfügung gestellte Ausführungsanleitung plus mögliche Nebenwirkungen. Die Schilderung ist wirklich klasse und sehr gelungen.
Ysa, ich kann gar nicht sagen, mit welchem Sternzeichen ich wenig anfangen kann, aber welche in Vielzahl und sehr resolut in meinem Leben vertreten sind, wären die Wasserzeichen. Haupt-Protagonist ist der Skorpion.

@Ema

Ohne Deinen Beitrag hätte ich mich hier nochmal in Schurbelei ergeben und am Ende selbst nicht mehr gewusst, auf was ich eigentlich hinaus will. Oder doch? ! Merci

09.11.2019 22:38 • x 5 #4560


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