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Das plötzliche Ende

Caessy
Hallo zusammen,
ich lese hier schon seit einigen Tagen mit und bin jetzt zu dem Entschluss gekommen meine Trennung in Worte zu bringen.
Meine Ex und ich kennen uns seit 2003 und waren wirklich beste Freundinnen. 2008 hat sie mir ihre Liebe gestanden. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir schlagartig bewußt, dass ich ebenso empfinde obwohl ich zuvor keine Beziehung zu einer Frau hatte. Auch brachte sie ein Kind mit in die Beziehung, sehe ihn als mein Eigenes und liebe ihn von ganzen Herzen. Unsere Beziehung würde ich als harmonisch, lustig, liebevoll und chaotisch beschreiben. Ich war zuvor noch nie so glücklich. Wir reisten viel, unsere Familien verstanden sich und unsere Freunde akzeptieren unsere Beziehung voll.
Streit hatten wir meist nur dann wenn es um ihre Verlustängste ging. Als ich mehrfach im Krankenhaus war reagierte sie oftmals stark emotional. Aus Angst das mir etwas passieren könne etc. Auch hatte sie immer wieder Angst, dass ich sie verlassen könnte - da sie mir ja als Frau nicht reichen würde, was aber der totale Quatsch war, denn ich war mir sicher das sie die Richtige ist. Vor knapp drei Jahren kauften wir und dann ein gemeinsames Haus und sie machte mir im Urlaub einen wundervollen Heiratsantrag.
Leider verschlung die Renovierung des Hauses sehr viel Zeit, sodass die Heirat nach hinten geschoben wurde.
Vor einem Jahr hat sie mit einer Therapie bzgl. ihren Verlustängsten begonnen. Anfangs redeten wir oftmals darüber, bis ich festgestellte das sie dies eher mit sich alleine ausmachen möchte. Also ließ ich dies zu und gab ihr den Raum.
Einen Tag nach dem 18ten Geburtstag unseres Sohnes verkündete sie mir, dass sie sich trennt. Die Liebe wäre nicht mehr da, auch habe sie das Gefühl sie wäre dafür verantwortlich, dass ich immer gute Laune habe. Drei Wochen später ist sie dann ausgezogen. Das ist nun fünf Wochen her und ich sitze alleine mit meinen Sohn in unseren vermeintlichen Traumhaus. Sie hat sich eine Wohnung genommen, ihre zehn Kisten gepackt und mit einer Luftmatratze in ihre Wohnung gezogen. Wie es jetzt auch mit dem Haus weitergeht steht in der Luft, sie reagiert nicht auf meine Fragen. Ich komme mir vor wie eine schreckliche Tyrannin, die ihr schreckliches angetan hat, sodass sie fliehen musste.
Gedanklich drehe ich mich immer wieder im Kreis, komme zu keinen klaren Gedanken und heule bei jeder Gelegenheit.

01.03.2018 23:44 • x 2 #1


M
herzlich Willkommen im Kreis
Ablenkung hilft, wie läuft es mit dem Haus, Finanzierung / Verträge
Muss ja alles auseinander gerechnet werden, kannst du es alleine halten? ja / Nein
wenn nein mit der Bank reden, sie mit an den Verhandlungstisch bitten

Kein bettelndes Ich liebe dich sondern ein forderndes, du kannst mich zwar verlassen, aber dann mach reinen Tisch mit dem Haus

Oben schreibst du, sie hätte kind mitgebracht, unten schreibst du, dein Sohn wurde 18, habt ihr beide je ein Kind oder ist es das gleiche? Erschliesst sich mir nicht ganz
Ansonsten hilft es rauslassen, Ablenkung auch Sport wird gern genutzt und wieder zu sich finden

tröst

02.03.2018 01:03 • x 2 #2


A


Das plötzliche Ende

x 3


Caessy
Hallo mcteapot,

sorry, meine Gedanken sind momentan noch so wirr da ist wenig mit Satzbau und Logik
Wir haben einen Sohn, diesen hat sie damals mit in die Beziehung gebracht.

Das Haus macht mir viel Bauchschmerzen, finanziell könnte ich es alleine halten. Dann würde ich allerdings nur dafür arbeiten. Wenn wir es verkaufen, werden wir wahrscheinlich mit einem dicken Minus rausgehen. Ebenso hängen auch viele Erinnerungen dran, momentan empfinde ich es als belastend schön. Auch ist die Pflege ne Menge Arbeit. Wie ich drehe oder wende am Ende muss ich irgendwo in den sauren Apfel beißen.

02.03.2018 08:21 • x 2 #3


M
Wie geht es dir heute, gab es Veränderungen, Gespräche?

10.03.2018 15:23 • x 2 #4


G
Hey Du !

Denke Kind und Kegel und Antrag waren alleine ihrer Verlustangst geschuldet, genauso ihre Wahllosigkeit beim Geschlecht. Denke ging oder geht Ihr nur darum sich abzusichern. Glaube auch nicht das sie mit Dir Mitleid hatte siehe Krankheit sondern nur Angst Dich verlieren zu können siehe Sterben usw. und ging da echt nur um die Aufmerksamkeit usw. und egal von wem !

Denke hast die Aufmerksamkeit genauso genossen und egal ob Frau oder Mann !

Nu wurde sie halt erleuchtet, sieht Dich auch nicht mehr als so wichtig an sondern als Symptom ihrer Störung und verlierst dadurch an Wert !


Was gestört beginnt, das endet auch immer gestört und stürzt vor allem gesunde Menschen dann in ein emotionales Chaos.


Würde aus Liebe akzeptieren und gehen und meine Energie in mein Wohl setzen und nicht in nachweislich Gestörte, sorry..

10.03.2018 17:02 • x 1 #5


G
Und denke auch, Du erinnerst Dich an schöne Momente zwischen Euch weil Du frei warst im Denken.

Für sie sind diese Momente aber nicht so viel wert weil sie einfach irgendeinen Menschen brauchte und ihre Angst sie hat so handeln lassen auch wenn man dann plötzlich ne Frau missbraucht statt nen Mann.

Aber eben für sie nur Mittel zum Zweck und Du denkst da war echte Liebe, war so leider nicht !

Liebe sie halt als Mensch auch mit ihrer Störung, behalte die gute Zeit positiv in Erinnerung und hattest ja auch was davon. Wünsche Ihr alles Gute und fertig aber erkenne auch das es da Grenzen gibt inkl. Geschlechterwahl !

10.03.2018 17:12 • x 2 #6


Caessy
@mcteapot
Guten Abend,
ja ein Telefonat gab es gestern. Sehr sachlich. Ich werde jetzt erstmal alle Rechnungen bezahlen und werde es mir überlegen ob ich im Haus wohnen bleibe. Eigentlich mag ich es sehr. Solange bleibt sie auch mit im Grundbuch stehen. Sollte ich mich dazu entscheiden, hier nicht mehr wohnen zu wollen, muss sie bei Verkauf genauso haften wie ich.
Emotionen gab es beim Gespräch keine, da bin ich sehr stolz auf mich. Zum Beziehungsende habe ich nichts gefragt, obwohl ich bestimmt 1000 Fragen im Kopf habe. Aber meine Selbstachtung und Schutz war stärker. Danach habe ich dann vier Stunden voller Inbrunst geheult und es war gut, diese Gefühle einfach zu zulassen und durch die Trauer zu gehen.

10.03.2018 22:21 • x 2 #7


Caessy
[/quote].trennungsschmerzen.de/post1312142.html#p1312142]Gandalf[/url]]Und denke auch, Du erinnerst Dich an schöne Momente zwischen Euch weil Du frei warst im Denken.

Für sie sind diese Momente aber nicht so viel wert weil sie einfach irgendeinen Menschen brauchte und ihre Angst sie hat so handeln lassen auch wenn man dann plötzlich ne Frau missbraucht statt nen Mann.

Aber eben für sie nur Mittel zum Zweck und Du denkst da war echte Liebe, war so leider nicht !

Liebe sie halt als Mensch auch mit ihrer Störung, behalte die gute Zeit positiv in Erinnerung und hattest ja auch was davon. Wünsche Ihr alles Gute und fertig aber erkenne auch das es da Grenzen gibt inkl. Geschlechterwahl ![/quote]

Uff, da haust du ja einen ordentliche Raus. Ich glaub als ich deinen Beitrag zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich dass der sie ja nicht mehr alle hat hat ein wenig gedauert bis ich erkannt habe, dass es genau zu trifft und es imponiert mich zu tiefst. Ich glaube das war eines der wirkungsvollsten Dinge die ich seit den letzten sechs Wochen gehört habe. Ich danke dir gerade aus tiefsten Herzen! Werde darüber viel nachdenken

10.03.2018 22:27 • x 2 #8


Caessy
Hatte heute den schrecklichsten Tag in meinem Leben. Heute ist unser Sohn das erste Mal für eine Woche bei ihr. Obwohl er gerade 18 geworden ist und ja quasi ein erwachsener Mann ist fällt es sehr schwer. Habe mir seinen Auszug anders vorgestellt. Sie hat ihn dabei sogar einen halben Kilometer vor unserem Haus abgeholt. Nicht mal genug Mut gehabt hier in die Nähe zu kommen. Ich hab eine solche Wut im Bauch und gleichzeitig eine so große Trauer.
Aber ein gutes hat es, ich konnte mich heute emotional noch ein weiteres großes Stück von ihr entfernen.

12.03.2018 22:53 • x 1 #9


J
Zitat:
Nicht mal genug Mut gehabt hier in die Nähe zu kommen.


Oder sie wollte einfach nur weiteren Stress und Komplikationen vermeiden...

12.03.2018 23:34 • x 1 #10


Caessy
Ach ich weiß ja auch nicht. Es gab keinen Stress und Streit sind beide relativ tränenreich aber ruhig auseinander gegangen. Seitdem ist sie unsichtbar, wie ein Geist. Es lässt mich nicht schlafen, zu Ruhe kommen oder sonst etwas. Ich drehe mich gedanklich immer wieder im Kreis

13.03.2018 21:17 • x 1 #11


Caessy
Hallo Zukunfts Ich,
habe beschlossen hier meinem zukünftigen Ich zu schreiben um vielleicht dann doch einige Fortschritte erkennen zu können.
Die Trennung ist jetzt 53 Tage her. Eigentlich habe ich gedacht, dass ich es noch nicht mal einen Tag ohne sie überleben würde. Aber irgendwie klappt es doch und zwar gar nicht so übel. Gelegentlich reißen die Wunden immer wieder auf aber es ist bei weitem nicht so schlimm wie letzte Woche oder die Woche davor. Es ist schön zu sehen, wie die eigenen Systeme langsam wieder in die Gänge kommen. Obwohl viele Dinge wie schlafen, kochen, einkaufen, wandern und ausgehen noch sehr gewöhnungsbedürftig sind. Ich weine aktuell sehr viel. Bin dafür aber fast dankbar, da ich Gefühle zu lassen kann. Ich werde da durch gehen, werde traurig und einsam sein. Werde dabei mich finden und feststellen, dass ich nie alleine bin, solange ich mich habe.
Natürlich werde ich Angst haben, Angst vor dem was da kommt. Werde ich das Haus behalten? Soviel Arbeit haben wir gemeinsam in unser Nest gesteckt, soviele Gefühle hängen an jedem Gegenstand. Alles schreit nach dir, alles riecht nach dir. Kann ich hier glücklich werden? Reicht da Farbe und neue Möbel? Eigentlich ist es auch viel zu groß für mich.... Mal schauen was die Zukunft bringt.
Ach ja vermissen tue ich sie noch sehr. Stelle mir die Frage, was passieren würde wenn sie vor der Tür stehen würde.. Wahrscheinlich bräuchten wir viele Worte, ehrliche Worte mit Gefühlen. Meine Gefühle zu ihr sind weiter unverändert! Es wird mir nicht helfen da sie keine Beziehung möchte. Aber Gefühle sind ja bekanntlich Schweine

20.03.2018 23:05 • x 2 #12


Fidschicat
Zitat von Caessy:
Hallo Zukunfts Ich,
habe beschlossen hier meinem zukünftigen Ich zu schreiben um vielleicht dann doch einige Fortschritte erkennen zu können.
Die Trennung ist jetzt 53 Tage her. Eigentlich habe ich gedacht, dass ich es noch nicht mal einen Tag ohne sie überleben würde. Aber irgendwie klappt es doch und zwar gar nicht so übel. Gelegentlich reißen die Wunden immer wieder auf aber es ist bei weitem nicht so schlimm wie letzte Woche oder die Woche davor. Es ist schön zu sehen, wie die eigenen Systeme langsam wieder in die Gänge kommen. Obwohl viele Dinge wie schlafen, kochen, einkaufen, wandern und ausgehen noch sehr gewöhnungsbedürftig sind. Ich weine aktuell sehr viel. Bin dafür aber fast dankbar, da ich Gefühle zu lassen kann. Ich werde da durch gehen, werde traurig und einsam sein. Werde dabei mich finden und feststellen, dass ich nie alleine bin, solange ich mich habe.
Natürlich werde ich Angst haben, Angst vor dem was da kommt. Werde ich das Haus behalten? Soviel Arbeit haben wir gemeinsam in unser Nest gesteckt, soviele Gefühle hängen an jedem Gegenstand. Alles schreit nach dir, alles riecht nach dir. Kann ich hier glücklich werden? Reicht da Farbe und neue Möbel? Eigentlich ist es auch viel zu groß für mich.... Mal schauen was die Zukunft bringt.
Ach ja vermissen tue ich sie noch sehr. Stelle mir die Frage, was passieren würde wenn sie vor der Tür stehen würde.. Wahrscheinlich bräuchten wir viele Worte, ehrliche Worte mit Gefühlen. Meine Gefühle zu ihr sind weiter unverändert! Es wird mir nicht helfen da sie keine Beziehung möchte. Aber Gefühle sind ja bekanntlich Schweine

Mein Haus ist auch zu groß für mich Ubd auch viel Arbeit im Garten.
Ist egal, ist mein Haus und heim.
Und ich mag es.
Ich bleib erstmal hier Ubd der Rest wird sich irgendwann finden.
Ich lass das jetzt mal alles fließen.
Befreit ungemein.
Daher mein Rat:
Nicht viel planen erstmal kucken und abwarten

20.03.2018 23:18 • x 3 #13


Caessy
Heute habe ich mich sehr lange mit mir und meinen Gefühlen beschäftigt. Es fällt mir sehr schwer von ihr loszukommen. Jetzt ist die Trennung bereits zwei Monate hinter mir und ich finde mich selbst immer wieder in Situationen wo ich absolut hilflos bin. Ich weine jeden Tag , manchmal kurz, manchmal den ganzen Tag. Ich habe mich gefragt, warum dies so ist... Sie hat mir nie einen Grund für die Trennung gesagt. Das was ich verstanden habe, war nur, dass sie das Gefühl habe mir alles recht machen zu müssen. Auch unsere langjährige Freundschaft hätte Risse im Fundament, die sie verursacht habe. Ich verstehe es nicht, nachfragen blieben ohne Antwort. Auch ist sie nach der Trennung nach drei Wochen ausgezogen und ich habe sie seit dem nie wieder gesehen, was verrückt ist denn die letzten 15 Jahre waren wir nie solange getrennt. Es ist fast so als würde sie nicht existieren. Verschwunden, weg, aufgelöst. Ein Geist meiner Gedanken und Erinnerungen. Keine Adresse, nur ein Ort wo sie jetzt wohnt.
Ich glaube dieses plötzliche Verschwinden und ihre geisterhafte Abwesenheit machen mir es besonders schwer aus meiner Trauer zu kommen. Akzeptieren fällt schwer, gerade wenn man wie ich ein sachlicher Mensch ist...

Ein gutes hatte der heutige Tag; ich habe nicht geweint aber die Nacht ist noch lang.
Dennoch habe ich das Gefühl wieder ich zu werden. Sie wird es nicht schaffen, dass ich mich schlecht und schuldig fühle.

21.03.2018 23:45 • x 1 #14


N
Zitat von Caessy:
Heute habe ich mich sehr lange mit mir und meinen Gefühlen beschäftigt. Es fällt mir sehr schwer von ihr loszukommen. Jetzt ist die Trennung bereits zwei Monate hinter mir und ich finde mich selbst immer wieder in Situationen wo ich absolut hilflos bin. Ich weine jeden Tag , manchmal kurz, manchmal den ganzen Tag. Ich habe mich gefragt, warum dies so ist... Sie hat mir nie einen Grund für die Trennung gesagt. Das was ich verstanden habe, war nur, dass sie das Gefühl habe mir alles recht machen zu müssen. Auch unsere langjährige ...


Guten Morgen,

Caessy ich verstehe dich gut. Das ist eigentlich das Schlimmste an der Trennung, man weiß nicht wirklich warum. Dazu kommt, dass man anfängt durch den Verlust zu idealisieren - keine Ahnung warum das so ist. Ich halte mir immer wieder bewusst vor Augen, was nicht gut war - und das war schon auch einiges.

Für mich liest sich das so, dass sie durch ihre Verlustängste geglaubt hat alles für Dich tun zu müssen und damit eine Erwartungshaltung aufgebaut hat, die Du nicht erwidern konntest, weil Du sie nicht sehen konntest.

Mit dem Verkauf des Hauses kommen vermutlich recht hohe Vorfälligkeitszinsen auf euch zu. Hier wäre zu überlegen, ob eine Vermietung nicht günstiger ist und ein Verkauf dann erst nach Ende der Sollzinsbindung.

Ich wünsche Dir alles Gute!

22.03.2018 09:00 • x 1 #15


A


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