Date hat Depressionen- Fühle mich so hilflos

Zitat von Vicky76:

Wenn sie einen empathischen Gegenüber haben, können sie sogar lernen.

Ja, wenn…

Zitat von Vicky76:

Menschen, in eine Passform zu gießen, finde ich unfair

Realistisch sollte man aber auf das schauen, was da ist.

@Kleeblatt99 Ja, ist er

Ich merke ja jetzt schon, dass ich mich in eine emotionale Abhängigkeit begebe. Darauf warte, dass ein Zeichen von ihm kommt. Und wahrscheinlich wenn er mich anrufen würde sofort wieder am Start wäre. Von außen betrachtet will ich so nicht sein und würde jeder Freundin raten: RUN, Mädchen! Meine Gefühle schwanken ständig zwischen Wut, Trauer und Hoffnung. Wobei ich sagen muss, die Hoffnung schwindet massiv. Und selbst wenn er nochmal kommt: Wie soll es weitergehen? Ich würde immer die Angst im Rücken haben, dass wenn er sich mal 4 Stunden oder länger nicht meldet, dass die sch. von vorn losgeht.

Und dann habe ich auch noch im Hinterkopf ob er mich vielleicht wirklich verarscht. Wie stellt er sich das Ganze vor? Ich weiß es nicht. Denkt er, dass er sich irgendwann wieder wie Phoenix aus der Asche melden kann und dann alles wieder supi ist? Ganz klar, NOPE! Aber wahrscheinlich kann er das nicht abschätzen.

Ich verstehe nicht, wie man so sein kann, dass wenn man ja sieht da leidet jemand meinetwegen, dass man nicht einfach was sagt oder tut. Es leuchtet mir irgendwie nicht ein.

Ich bin echt verletzt und sauer und enttäuscht und traurig zugleich.

Also kleines Update: Er hat heute Vormittag Kontakt zu mir aufgenommen und wir haben sehr lange gesprochen. Wir haben einige Verinbarungen getroffen, die von ihm aus kamen und schreiben seitdem den ganzen Tag. Mal abwarten... Ich trau dem Ganzen noch nicht so wirklich.

Nach langen Beziehungsjahren mit einem Depressiven, kann ich dir sagen:

Zitat von Getting_Intouch:

Ich verstehe nicht, wie man so sein kann

Natürlich nicht.
Du bist ja auch nicht depressiv.
Du betrachtest die Krankheit wie die Allgemeinheit es eben tut: wieso kann der sich nicht trotzdem mal melden/zusammenreißen/das Sofa verlassen, wenn da doch das und das so wichtig ist?
Das geht aber in vielen Fällen eben nicht.
Ich würde einen weiten Bogen um jene machen, die irgendwie mal Therapie machen müssten.
Die wird dann abgebrochen, Medikamente werden selbstständig rauf und runterdosiert usw.
Nope.
Schon gar nicht, wenn so ein Theater bereits in der Kennenlernphase in den ersten Akt geht.

Zitat von Charla:

bei jemand anderen, der ein körperliches, chronisches Leiden hat, würdest du es wahrscheinlich auch versuchen

Ein körperlich eingeschränkter Mensch ist aber i.d.R. emotional als Partner präsent, unterstützt, kommuniziert usw.
Ein depressiver Partner ist vielfach nur körperlich präsent.

Tja, was soll ich sagen?! Nachdem jetzt zwei Wochen alles super war. Fing das Drama am Samstag wieder an. Jedoch war er da noch zugänglich, hat reagiert. Von Sonntag auf Montag war er bei mir und es war super schön. Seit er Montag Morgen weg ist, gehts wieder von vorn los. Wir haben Sonntag sehr lange darüber gesprochen und er meinte, dass er jetzt wo wir uns etwas besser kennen, mehr Vertrauen hat und es so nicht mehr vorkommen wird. Damit sind natürlich nicht die Depressionen gemeint, ich weiss, dass es diese nicht steuern kann. Ich kenne ja auch den Auslöser. Es kam nur Dienstag irgendwie doch etwas unerwartet. Da er bei mir noch echt gut drauf war. Manchmal denke ich, ob es sinnvoll wäre, wenn er mal eine Woche bei mir bleibt. Keine Ahnung. Es fühlt sich nur wieder so an, als wenn er am Abgrund hängt und meine Hand loslässt. Er reagiert wieder auf nichts mehr und ich bin verzweifelt.

Du musst verstehen, dass Du ihn nicht retten kannst.
Das kann er nur selbst.
Zieh Dich zurück und frage Dich mal, ob Du mit der Krankheit wirklich umgehen kannst.

Zitat von Getting_Intouch:

Es fühlt sich nur wieder so an, als wenn er am Abgrund hängt und meine Hand loslässt.

@Getting_Intouch
Du kannst ihn nicht retten, das kann weder Arzt noch Therapeut,
Retter, die selbst mitleiden und verzweifeln sind für den Job ungeeignet.

Rette dich erstmal selbst, bevor du mit ihm untergehst.

Natürlich ist es möglich, mit einem depressiven Menschen eine Partnerschaft einzugehen.

Allerdings scheint es hier nicht zu passen. Er zieht sich in extremer Form zurück, und sie kommt damit überhaupt nicht klar. Das ist keine gute Kombination.

Weder kann man ihm vorwerfen, dass er das tut, dass schwer Depressive halt tun, noch kann man ihr vorwerfen, dass das für sie so, zumal in der Kennenlernphase, nicht funktioniert.

Wenn ich mit auf eine depressive Person einließe, dann auf eine, die in Behandlung ist und die daran arbeitet, wieder gesund oder wenigstens gesünder zu werden. Dazu gehört dann nicht die Einnahme von Tabletten mit Alk..

Für mich wedelt er mit zu vielen roten Flaggen, das wäre nicht das Leben, was ich mir wünschen würde.

Was ist mit Dir los? Du kennst einen Mann, der offenbar massive Probleme, wahrscheinlich eine oder mehrer psychische Erkrankungen hat, seit 6 Wochen und inszenierst Dich als Retterin, Auffangbecken, opferbereite Möchtegernpartnerin die unbedingt eine Beziehung mit diesem Mann haben will.
Dabei begist Du Dich in eine emotionale Abhängigkeit bzw. bist schon mittendrin, weil Deine Stimmungslagen völlig von ihm abhängen. Er hat gerade für einen oder zwei Tage eine gute Phase, dann bist Du glücklich und findest es superschön. Kurz darauf wieder genau das Gegenteil und Deine STimmungslage ist im Keller oder noch darunter.
Falls es Dir noch nicht aufgefallen ist, richtest Du Dein Leben völlig nach ihm aus. Er ist das Zentrum Deines Universums und von ihm hängt Dein Wohl und Wehe ab.

Hast Du noch ein eigenes Leben? Eines, das unbeschwert und fröhlich ist? Findest Du es normal, dass Du nach 6 Wochen so tief drin hängst, dass Dein Leben voll auf ihn ausgerichtet ist?

Und ständig läufst Du ihm hinterher, textest ihn zu, bietest Dich als Retterin und Helferin an, weil jeder Liebe verdient hat.
Mag sein, dass jeder Liebe verdient hat, aber ob er gerade Deine klammernde Zuwendung braucht, die ihm ja auch nur wieder Stress macht, sei mal dahingestellt. Du erdrückst ihn mit Deiner Fürsorge und wunderst Dich wenn er sich nicht meldet.
Er muss diesem Druck immer wieder ausweichen, den Du ausübst und taucht ab um sich zu schützen. Und anstatt Ruhe und Abstand erntet er wieder nur Druck.

Wenn er eine Rückzugsphase hat, akzeptierst Du diese nicht, sondern versucht sie zu beenden. Er soll zu Dir kommen wo Du ihn mit Deiner Liebe umgibst, die heilsam für ihn sein soll.

Damit überschätzt Du Deine Kompetenzen gravierend, denn wer ihm helfen kann, ist ein Facharzt oder ein Psychotherapeut, auf jeden Fall eine Person die ihm völlig neutral gegenüber steht und nichts von ihm will.

Du willst ihn heilen, ihm helfen, damit Du das kriegst, was Du willst. Und dahinter steckt doch auch wieder nur Egoismus.Und damit hilfst Du dem Mann sicher nicht.

Wenn Du Gewinn aus Deinem Mutter-Theresa-Spiel ziehst, mach es, aber eine Hilfe bist Du dem Mann sicher nicht. Er kommt mit sich nicht klar, wie soll er da mit anderen halbwegs klar kommen.

Er tut mir leid, denn zu den vielen Problemen die er hat, kommt ein weiteres hinzu.