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Depressiver trennt sich

L
Zitat:
Oder spielt die Depression auch eine Rolle, dass er ja so „gefühlslos“ ist und ihm sozusagen alles gleichgültig ist und er mich gar nicht „vermissen“ kann?


Jackpot! Langsam kommst du auf den richtigen Pfad das Verhalten einzuordnen. Es hat mit DIR persönlich gar nichts zu tun.

Wir waren am Freitag auf der Autobahn und da sagte meine Freundin: ich würde gerne wissen an was du denkst, wenn du so aus dem Fenster in die Luft startet?!
Meine Antwort: nichts, nur leere

Ich war am Samstag mit Sohnemann, seiner besten Freundin und deren Mutter im Tierpark. Keine Freude. Ich war heute mit ihm im Fußballstadion. Keine Freude. Zwar habe ich zu ihm gesagt, dass es wunderschön war nur als Jungs mal was zu machen. Das war es auch aber das Gefühl der Freude ist nicht wirklich da. Gerade eben mit der Freundin noch Kitchen Impossible geschaut, unser Ding seit 10 Jahren....nichts gespürt und auch nicht gelacht.

Ich fühle entweder Trauer, Schmerz oder Gleichgültigkeit. Freude oder Liebe nur sehr schwer bis gar nicht. Mir geht's langsam besser dank Antidepressiva, Therapie und ich hoffe nach der Kur die nächste Woche startet dass ich danach einigermaßen wieder bin wie früher.

Ich erzähle dir so viel von mir um dir einen Blick hinter die Kulissen zu geben. Ich gehe aber auch ganz anders mit der Situation um. Familie, Eltern, Freunde und auch Arbeitgeber wissen darüber bescheid und ich sehe es als nichts schlimmes.

10.03.2024 22:55 • x 1 #46


H
@lt87 danke das hilft mir es besser zu verstehen. Aber du hast dich auch nicht getrennt, warum ist er den Schritt gegangen?
Bei dir wissen alle Bescheid, bei ihm weiß keiner so richtig was drüber..

11.03.2024 07:08 • #47


A


Depressiver trennt sich

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A
Zitat von Hallo1:
@Arnika Danke für die Worte. Es klingt ein bisschen so, als hätte die Trennung etwas persönlich mit mir zu tun, jedoch hatte er gesagt, dass es ...

Das hat soweit mit dir zu tun, dass du nicht einsiehst, dass die ganze Zeit dein Ego jault, das er beruhigen soll.

Lies dir mal deine Postings durch: „Wie kann er ohne mich leben wollen, das muss er ändern.“ „Ich bin abhängig von ihm, wieso will er das nicht?“ „Warum macht er keine Therapie, damit es mir besser geht?“ „Wieso meldet er sich nicht, damit es mir besser geht.“ „Wieso beweist er mir nicht, dass er mich liebt.“ „Wenn ich ihm glauben soll, dass er mich liebt, müsste er anders handeln, als er meint, was für ihn das Beste ist.“ „Er könnte sich ja wenigstens melden, dann geht’s mir doch gleich besser.“ „Wieso pflegt er andere Kontakte statt mir.“ „Auf dem Foto geht’s ihm scheinbar gut, wie kann er nur.“ „Ich weiß doch besser als er, was das Beste für ihn ist. Nämlich ich. Wenn ich mehr Druck auf ihn ausübe, wird er das schon irgendwann einsehen. Dann gehts mir wieder gut.“ Ich, ich, ich. Bestätigung, Ansprüche, Erwartungen, Druck, handeln müssen, Sicherheit geben.

Da wäre teilweise schon ein Gesunder überfordert. Während er von dir nur will: Ich bin krank, ich muss zur Ruhe kommen. Halt bitte endlich mal die Füße still und lass mich so ausruhen. Und zwar so, wie ich es für richtig halte.

Vielleicht macht dich die Erfahrung mit ihm auch zu einer besseren Partnerin a la longue, weil du da ganz genau dein eigenes Verhalten analysieren müsstest. Nicht seins. Dann wärst du ganz bei dir angekommen, erleuchtet quasi. Denn da hast du dir die Königsklasse ausgesucht, von anderen nichts zu erwarten und zu fordern, was sie dir nicht geben können. Was in dem Fall sehr viel ist, was er dir nicht geben kann.

11.03.2024 08:08 • #48


H
@Arnika aber ich lasse ihn ja ihn Ruhe. Das alles was du schreibst sind nur meine Gedanken, die ich ihm natürlich nicht mitteile. Ich lasse ihn in Ruhe und melde mich auch nicht bei ihm oder sonstiges. Das sind nur Gedanken die mich plagen, von denen er natürlich nichts weiß. Ich gebe ihm die Ruhe die er möchte.. Ich frage mich nur wie lange.. für immer oder nicht für immer.. momentan sind es bereits 3 Wochen stille zwischen uns.. ist das nicht schon viel?
Ich bedränge ihn ja nicht oder nerve ihn mit meinen Gedanken. Ich tu aktuell gar nichts. Es hat doch nichts mit mir persönlich zu tun dass er sich getrennt hat? Er ist krank und möchte da alleine durch, das hat er schon immer so getan und keinem wirklich davon erzählen. Nur ich bin die einzige Person die das meiste weiß oder überhaupt weiß wie er sich fühlt.

11.03.2024 08:18 • #49


H
Wieso fragt er nichtmal nach wie es mir geht oder meldet sich nicht bei mir?

11.03.2024 08:33 • #50


A
@Hallo1 Aber du wirst es vorher gemacht haben. Deswegen erkläre ich dir, warum er gehen musste.

Er fragt dich nicht, weil er Angst vor deiner Reaktion hat und dann wieder in eine dunkle Phase rutschen würde, aus der er gerade versucht, sich hochzurappeln.

11.03.2024 08:35 • #51


A
@Hallo1 Wenn du nicht total gefestigt wärst, was du nicht bist, würde es ihn runterziehen. Das ist ja nicht so schwer zu verstehen. Oder kannst du denn jetzt garantieren, dass du ihm keine deiner negativen Gefühle umhängen würdest? Ich denke eher nicht.

Er kann dich jetzt nicht auffangen und dafür sorgen, dass es dir besser geht. Du bist nicht die Depressive von euch beiden. Und auch kein kleines Mädchen mehr. Sieh das doch bitte endlich ein.

11.03.2024 08:40 • #52


H
@Arnika wieso sollte er Angst vor meiner Reaktion haben?
Ich bin doch nicht schuld, dass er sich in einer dunklen Phase befindet?

11.03.2024 08:49 • #53


HerrZ
Moin hallo1,
bei einer echten, richtigen, tiefen Depression? Sieht der/die Betroffene nicht mal mehr sich selbst, geschweige denn andere. Da ist nur belastende, drückende Schwere. Nichts was Kraft gibt, Mut macht. Keine Perspektive.

Übertragen erwartest Du, dass ein Ertrinkender Dich fragt, ob es Dir in Deinem Boot gut geht.

Falls Du ihm beistehen magst, dann eine kurze Nachricht, ohne Erwartungsdruck aufzubauen. Keine Fragen stellen, sondern Aussagen treffen. Etwas zum Festhalten, ohne zu bedrängen. Beispielhaft vllt. sowas wie Ich denke an Dich, Du bist nicht alleine, Ich hoffe es geht Dir halbwegs gut. Bei mir ist soweit alles ok, aber Du fehlst mir.

Falls er wirklich ne echte Depression hat, wird er ohne ärztliche oder therapeutische Begleitung da nur schwer raus kommen. Und die Phasen haben eine sehr hohe Chance sich zu manifestieren, wiederzukehren. Rezidivierende Depressionen sind ein Teufelskreis, es bedarf einiger Arbeit, die er leisten und vor allem wollen muss. Wenn er das nicht tut, wird er nicht nur sich, sondern auch sein Umfeld belasten und schlimmstenfalls mit in die Dunkelheit reißen.
Daher mein letzter Tipp: Helfen muss man a selbst können, im Sinne von: Du musst Dich abgrenzen. Und, falls er Dir das wert ist: mach Dich mit dem Thema, den Do`s / Dont`s vertraut. Wobei eines klar sein muss. Man ist Partner der liebt. Oder Therapeut der heilt. Beides zusammen geht nicht. Einen (chronisch) kranken Partner zu haben, dazu bedarf es auf beiden Seiten viel Kraft, Mut und Wille, Ausdauer und Arbeit.

11.03.2024 08:49 • #54


A
@Hallo1 Sieh es doch mal so. Gerade weil er dich liebt wiegt jedes einzelne negative Gefühl von dir, dass er wahrnimmt, was für dich vielleicht ein paar Deka wiegt, auf ihm wie ein Zentner. Jede einzelne kleine negative Gefühl von dir drückt ihn total zu Boden. Weshalb er sich auch leichter mit anderen treffen kann, da wiegt es nicht ganz so schwer. Daran bist du nicht schuld, ist aber so.

Und du erwartest jetzt echt von ihm, dass er dich wegen der paar Kilo Ballast tröstet und ihn dir abnimmt, wofür er aber eine Tonne stemmen müsste und das vielleicht nicht überlebt? Damit du dich um ein paar Kilo Ballast leichter fühlst?

So geht’s ihm - und deswegen kann der nicht anders. Und dass du sowas von ihm forderst und erwartest zeigt nur, dass du keine Ahnung hast, wie es ihm geht - oder du bist extrem egoistisch und selbstbezogen.

11.03.2024 08:53 • #55


H
@HerrZ danke für deine Antwort.
Ich habe desöfteren gelesen dass man die Kontaktsperre einhalten soll. Ich habe sorge, dass wenn ich ihm was schreiben bzw sowas schreibe, was du gesagt hast, er sich von mir bedrängt oder genervt fühlt und sich von mir weiter distanziert. Sollte ich nicht am besten mich gar nicht melden, damit er sieht dass ich akzeptiere, dass er seine Ruhe will? Ich möchte nichts falsch machen und nicht wieder bei 0 starten wenn ich ihm was schreibe und ich keine Antwort bekomme oder er evtl sogar genervt von mir sein könnte und ich ihn weg von mir dränge verstehst du?
Ich weiß nicht was ich tun soll.

11.03.2024 08:57 • #56


H
@Arnika Achso okay das macht es mir jetzt verständlicher. Dadurch dass er mich liebt oder geliebt hat oder aktuell keine Liebe wegen der Depression empfindet, nimmt ihn das emotional alles sehr mit. Freundschaften sind da nochmal was anderes richtig?

Ich muss gestehen, dass ich leider nicht nachvollziehen kann wie es ihm geht, weil er sich von außen immer „fröhlich“ zeigt. Es war ihm von außen nie anzumerken. Deshalb fällt es mir schwer zu verstehen, dass es ihm schlecht geht weil er es so gut immer versteckt hat oder weiterhin versteckt..

11.03.2024 08:59 • #57


H
Er sagte mir aber nie dass es nie wieder was werden kann. Er sagte dass es AKTUELL nicht geht und er das alles nicht stemmen kann und keine Liebe oder sonstiges geben kann und keine normale Beziehung führen kann. Aber er hat nie gesagt, dass es nicht irgendwann wieder klappen könnte. Er wüsste es zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Er sprach immer von aktuell.
Meint ihr er würde sich irgendwann nochmal melden, wenn ich die Füße stillhalte und ihm weiterhin Ruhe gebe? Also wenn es ihm mal besser gehen sollte ?

11.03.2024 09:02 • #58


HerrZ
Zitat von Hallo1:
Ich weiß nicht was ich tun soll.

Es gibt kein Patentrezept, ein Therapeut oder Arzt wäre eine gute Adresse um sowas an- und vor allem abzusprechen.

Wenn Kontaktsperre Dein Weg ist, dann 3 Monate. Alles drunter ist imho mehr oder weniger Firlefanz.
Es braucht 30-60 Tage um Gewohnheiten zu brechen. 60-90 Tage um neue Gewohnheiten in Fleisch und Blut übergehen zu lassen. Bei halbwegs normaler Psyche.
3 Monate, dann Kontaktversuch. Und bis dahin die Zeit nutzen um die eigenen Dinge zu richten. Und ihm Zeit, Gelegenheit geben seine zu richten. Und (vllt) auch Dich zu vermissen.
Kann sein dass Du a machst und er b gebraucht hätte. Und umgekehrt. Doch das wäre an ihm Dir zu sagen, was er denn will und braucht. So lange er das nicht tut, weil er das nicht kann? Würde ich Abstand halten, den nötigen Raum geben. 3 Monate lang.

Disclaimer: Ich bin nur halbwegs bewanderter Laie. Menschliche Psychen sind Labyrinthe für Profis.
Deswegen kannwerde ich keine Handlungsempfehlungen geben. Nur Anreize, Hinweise.

11.03.2024 09:06 • #59


L
Warum ich mich nicht trenne....wir sind seit 12 Jahren zusammen und haben einen 10jährigen Sohn. Bei mir war der Auslöser der Depression/Burnout jahrelange über Grenzen gehen sowohl Privat aber am meisten auf der Arbeit. Ich bin vor 10 Monaten in das Loch gefallen, ganz schleichend hat es vor 1 1/2 Jahren begonnen. Sie steht noch zu mir und ab nächster Woche sind wir für 5 Wochen getrennt. Mal sehen wie es danach wird. Von ihr kam die Aussage: Entweder ist die Krankheit der Auslöser für unsere Trennung oder wir haben es nach dem Überstehen für immer geschafft.

Abwarten wie es in den nächsten Monaten wird.

11.03.2024 09:07 • x 1 #60


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