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Der Blick in sich selbst

S
Zitat von Arjuni:
sogar ein paar gurgelnde Laute herausgebracht.


Ja ja, das gute alte Wutgurgeln.

Komisch ist auch, wenn jemand wirklich wütend sein kann, dann bekommt er es wieder abgewöhnt.

*Ja,ne Herr Meier, Also das mit ihrer Wut das geht so nicht*

18.10.2020 18:23 • x 3 #46


B
Zitat von Zugaste:
Liebe Forumsteilnehmer!

Hier werden oft Tipps und Ratschläge gegeben, bei denen es darum geht, den Fokus auf sich zu lenken, sich mit sich selbst zu beschäftigen.

Das finde ich auch gut und sehr wichtig, aber am Anfang hat sich mir oft die Frage gestellt: Wie gucke ich denn bei mir selbst? Wie kann ich lernen mich mit mir selbst zu beschäftigen und in mich rein zu hören, fühlen?

Ich freue mich auf eure Beiträge, Anregungen und Ideen zu dem Thema

Wie gucke ich denn bei mir selbst, ist eine gute Frage.

Hmmm. Wie konnte ich es die ganze Zeit vermeiden? Welche energieraubende Techniken und Tricks habe ich entwickelt um mir aus dem Weg zu gehen?

18.10.2020 18:25 • x 2 #47


A


Der Blick in sich selbst

x 3


S
Wut kann so befreiend sein, wenn man sie kanalisieren kann, aber auch mal auslebt.
Wut ist gesellschaftlich negativ konnotiert, deshalb verbietet sich der Mensch diese schnell mal.

18.10.2020 18:26 • x 1 #48


A
Zitat von Sohnemann:
Ja ja, das gute alte Wutgurgeln.


* grrrmmmpffff * , * arrrgggg *
Comic-Denkblase: geballte Faust, drei Ausrufezeichen, Kugel mit Zündschnur, Blitz

18.10.2020 19:12 • x 1 #49


Z
Zitat von Arjuni:
grrrmmmpffff * , * arrrgggg *
Comic-Denkblase: geballte Faust, drei Ausrufezeichen, Kugel mit Zündschnur, Blitz


Wut im Kopf ist doch schon mal gut.

Ich wäre ja gerne bei dem Wutseminar Mäuschen gewesen.
Ich stelle mir das soooo niedlich vor, wie alle aufs Kissen ballern und du es drehst und wendest und bisschen knautscht.

18.10.2020 21:01 • x 2 #50


Angel09
Zitat von Zugaste:


Als eine unangemessene Umgang mit meiner Wut meine ich meine totalen zornesentbrandten Ausraster mit Schreien, schimpfen usw. Völlig überzogen und das kannte ich nicht von mir und das hat mir auch Angst gemacht.
Wut auf mich selber? Ja, sicher, aber das erkenne ich auch jetzt erst. Ich bin wütend auf mich gewesen, weil ich nicht den Mut hatte zu gehen. Im Grunde meines Herzens wusste ich, dass der Bruch zu groß ist.

18.10.2020 21:36 • x 1 #51


E
Zitat von Angel09:
Wut meine ich meine totalen zornesentbrandten Ausraster mit Schreien, schimpfen usw. Völlig überzogen und das kannte ich nicht von mir und das hat mir auch Angst gemacht.
Wut auf mich selber? Ja, sicher, aber das erkenne ich auch jetzt erst. Ich bin wütend auf mich gewesen, weil ich nicht den Mut hatte zu gehen. Im Grunde meines Herzens wusste ich, dass der Bruch zu groß ist.

Veruteile Dich nicht für das was Du fühlst. Es braucht Wut um aus einer toxischen Beziehung zu gehen. Es braucht Wut um eine Beziehung zu beenden, aus der man sonst nicht raus kommt. Wut ist ein wichitges Werkzeug und wie schon jemand schrieb: wir verteufeln dieses Werkzeug. Wut darf auch mal Zornesentbrandt sein. All der Schmerz kam somit raus.
Wenn Du dieses Gefühl nicht wertest, was bleibt dann übrig? Vielleicht Verständnis? Mitgefühl?
Ich kann mich persönlich bei übergriffigen Menschen nur mit Wut wehren. Da kann ich ganz schwer nett bleiben, weil sie mich in meiner Kompfortzone bedrängen. Ganz schlimm dann, wenn man ihnen ein Signal gegeben hat, dass jetzt gerade kein guter Zeitpunkt für ein Gespräch ist.

Zitat:
Wut ist bei mir ein Gefühl, an das ich als einziges immer noch ganz schlecht ran komme.
Da hab ich anscheinend einen unbewussten Mechanismus, der die Wut gar nicht erst zulässt oder direkt in Scham umwandelt (da hab ich wohl was falsch gemacht).
Da komm ich dann nur über Reflexion, also das Denken hin, dass Situation XY mich eigentlich wütend machen sollte.
Und das übe ich zur Zeit, diese Wut bei mir dann zu finden oder zu entwickeln und dann natürlich auch zu zeigen.
Das holpert noch ziemlich, nach dem Motto (sachlicher Tonfall) Du, ich bin grad echt wütend...

Wenn Du, und so schätze ich Dich ein, nur halb so emotional wie ich bist, darfst Du den ganzen Hippiekram, ala :Du, ich bin jetzt wütend gerne vergessen. Dein Gegenüber spürt, dass Du wütend bist. Bei introvertierten Menschen ist das natürlich etwas anderes. Die sollten das ansprechen. Auch an Dich den Tipp und ich weiß wie schwer es fällt, habe ich gestern erst noch erlebt. Versuche deine Wut nicht zu werten. Überreflektiere diese Wut nicht. Bedecke die Wut nicht mit Scham. Es ist okay wütend zu sein und wenn Du dich dafür schämst, ist es auch in Ordnung. Setz kein Damoklessschwert darüber.
Spüre in Dich was genau dich getriggert hat. Wut ist ist oft nichts anderes als Hilflosigkeit und Trauer. Etwas was wir nicht spüren wollen, drücken wir mit Wut oft weg.

Was glaubst Du wie neue Dinge entstehen? Irgendwer hat die Teflonpfanne erfunden. Vielleicht, weil er sich aufgeregt hat, dass seine Eier ständig angebraten sind. Leidenschaft hat auch etwas mit Wut zu tun. Wenn ich etwas will, dann benötige ich den Treibstoff der Wut um mich vorran zu bringen. Leidenschaft.

Ich spreche hier von der normalen Wut. Die zerstörerische Wut, sollte man sich wirklich näher anschauen.

Also meine Liebe Aruni, wenn der Kessel dampft, raus mit Dir. Schaue Dir Bäume an und beobachte einfach nur wie sie sich im Wind bewegen. Achtsamkeitsübungen sind innerhalb von Sekunden gemacht. Stell Dich nur ans Fenster und beobachte, was draußen passiert. Damit richtest Du deine Aufmerksamkeit auf etwas anderes.
Nicht alles muss bis zum Ende ausdiskutiert werden. Die Menschen die dich lieben, verlassen Dich nicht, weil Du gerade wütend bist mein Herz
NImm deine Kleine in den Arm. Die hat es dann nämlich sehr nötig
Ich sende Dir gaaaaaaaaaaaaaaaaaanz viel Liebe

18.10.2020 21:59 • x 3 #52


A
Zitat von Mira_:
Wenn Du, und so schätze ich Dich ein, nur halb so emotional wie ich bist, darfst Du den ganzen Hippiekram, ala :Du, ich bin jetzt wütend gerne vergessen. Dein Gegenüber spürt, dass Du wütend bist. Bei introvertierten Menschen ist das natürlich etwas anderes. Die sollten das ansprechen. Auch an Dich den Tipp und ich weiß wie schwer es fällt, habe ich gestern erst noch erlebt. Versuche deine Wut nicht zu werten. Überreflektiere diese Wut nicht. Bedecke die Wut nicht mit Scham. Es ist okay wütend zu sein und wenn Du dich dafür schämst, ist es auch in Ordnung. Setz kein Damoklessschwert darüber.
Spüre in Dich was genau dich getriggert hat. Wut ist ist oft nichts anderes als Hilflosigkeit und Trauer. Etwas was wir nicht spüren wollen, drücken wir mit Wut oft weg.


Nein, das ist ein Missverständnis.
Wenn ich Wut spüre, also wenn sie da ist, dann hab ich überhaupt kein Problem damit, sie auszudrücken.
Ich will ja die Wut. Aber die ist halt sehr selten da.
Wenn kein Klopapier da ist, dann macht mich das nicht wütend. Ich überleg mir dann eine Strategie, wo ich jetzt welches her bekomme. Oder jemand beleidigt mich, dann ist es mir eben schnuppe und ich denk halt, der Typ scheint ein Problem mit sich zu haben. Oder es ist jemand, der mir viel bedeutet, dann kommt erstmal Scham, weil ich das Gefühl habe, was falsch gemacht zu haben, und ihn scheinbar verärgert habe. Und wenn ich dann den Verstand nutze und das reflektiere, wie ich bereits schrieb, dann komme ich drauf Ach nee, ich hab ja alles richtig gemacht - der Typ hat sich wie ein Neandertaler verhalten, so ein Penner. Und dann erst dann kommt vielleicht etwas Wut, aber auch viel zu spät, weil die Situation längst vorbei ist. Und dann geh ich da, wenn es von Belang ist, nochmal hin - so zeitversetzt - und sag eben, dass ich das kagge fand und zeig auch meine Wut. Aber raste jetzt nicht aus und brüll rum, weil Wut ja eher affektiv ist und ich bin ja zeitlich schon von der Situation entfernt. Und natürlich gab es auch Situationen in meinem Leben, wo ich mal rumgebrüllt hab (schließlich hab ich zwei Kinder großgezogen )- aber eben sehr selten.

Also Fazit: Ich wünsche mir manchmal mehr Wut - direkt in der Situation. Weil ich Bock drauf habe, ne deftige Ansage zu machen. Und es wäre mir auch überhaupt nicht peinlich, bei Aldi F*ck zu brüllen. Aber es wäre dann geschauspielert, weil ich das ja nicht empfinde.
So verständlicher?

Zitat von Mira_:
Leidenschaft hat auch etwas mit Wut zu tun.

Weiß nicht - finde ich jetzt nicht unbedingt. Ich halte mich für einen überdurchschnittlich leidenschaftlichen Menschen.

Zitat von Mira_:
Wenn ich etwas will, dann benötige ich den Treibstoff der Wut um mich vorran zu bringen.

Mich treiben Liebe (zu den Dingen) und Begeisterung an. Und innere Bilder, die ich ins Außen bringen möchte.

Zitat von Mira_:
Die Menschen die dich lieben, verlassen Dich nicht, weil Du gerade wütend bist mein Herz

Das denke ich auch nicht.

Zitat von Mira_:
Ich sende Dir gaaaaaaaaaaaaaaaaaanz viel Liebe

YEAH! Die nehme ich trotzdem - DANKE und Knuuutsch zurück!

18.10.2020 22:47 • x 3 #53


E
Danke für deine Antwort
Zitat von Arjuni:
Weiß nicht - finde ich jetzt nicht unbedingt. Ich halte mich für einen überdurchschnittlich leidenschaftlichen Menschen.

In welchen Bereichen? Und wie defnierst Du für Dich Leidenschaft? Ein Mensch der richitg Feuer im Hintern hat, geht anders mit Leidenschaft um, als jemand der singend durch die Gegend hüpft. (Bitte nicht persönlich nehmen, ist in beiden Fällen überspitzt dargestellt)
Um etwas durchzuziehen, benötigt es unter Umständen auch Kampfgeist und der Treibstoff dessen, kann Wut sein.
Ich habe dazu ein ganz wundervolles Interwiev,mit einem Emotionsforscher/Emotionspsychologen, führen dürfen. Durch ihn hat sich mein Blickwinkel was Emotionen und vorallem Wut angeht verändert.

Aber wichitg ist natürlich, dass jeder Mensch anders tickt. Mein beste Freundin ist eher die hüpfende Hippievariante, die nur mit Liebe ans Ziel kommen möchte und ihre Geschwister eher die Dampfwalzen

Zitat von Arjuni:
Also Fazit: Ich wünsche mir manchmal mehr Wut - direkt in der Situation. Weil ich Bock drauf habe, ne deftige Ansage zu machen. Und es wäre mir auch überhaupt nicht peinlich, bei Aldi F*ck zu brüllen. Aber es wäre dann geschauspielert, weil ich das ja nicht empfinde.
So verständlicher?

Ja, Du defninierst Wut anders als ich
Wut ist auch nicht immer affektiert. Aber ich verstehe deinen Post und auch das Missverständis. Du willst mehr Wut haben.

Gute Nacht Welt

18.10.2020 23:16 • #54


A
Zitat von Mira_:
Du willst mehr Wut an den richitgen Stellen haben.


Ja, zum richtigen Zeitpunkt - ich will die nicht zeitversetzt durch langes Nachdenken und die Analyse von Situationen mir erarbeiten müssen. That's all.

18.10.2020 23:35 • x 3 #55


E
Zitat von Arjuni:

Ja, zum richtigen Zeitpunkt - ich will die nicht zeitversetzt durch langes Nachdenken und die Analyse von Situationen mir erarbeiten müssen. That's all.

Sorry fürs Missverständnis

18.10.2020 23:53 • #56


A
Zitat von Mira_:
Ja, Du defninierst Wut anders als ich


Jetzt hab ich nochmal nachgedacht. Tatsächlich habe ich bei dem Begriff Wut erstmal an Rumbrüllen, Ausrasten, Tassen werfen, rot anlaufen etc. gedacht.
Aber jetzt ist mir eingefallen, dass es auch Situationen gab in meinem Leben, wo ich nach (vermutlich) Deiner Definition des Wortes Wut eine Art Wut hatte, die länger anhielt und dann auch ein Motor für mich war. Ich persönlich würde das Gefühl aber nicht Wut nennen - ich kann es mir sofort vorstellen, wie es sich angefühlt hat und wo im Körper überall das war, Farbe, Form etc. aber nicht auf einer sprachlichen Ebene benennen.. Ein sehr kraftvolles Gefühl.
(Ich bin eh ein absoluter Bilderdenker und hab oft Schwierigkeiten mit Sprache und Wörtern, schlage ständig Wörter nach oder frage andere, was sie unter diesem oder jenem Begriff verstehen.)

So ne starke Energie jedenfalls die mich in meinem Leben zu ganz großen Dingen angetrieben hat, ausgelöst durch bestimmte (durchaus zu großer Wut im herkömmlichen Sinne berechtigende) Situationen.

Ja. Interessant. Danke für den Input.

18.10.2020 23:57 • x 4 #57


Z
Zitat von Mira_:
Wut ist ist oft nichts anderes als Hilflosigkeit und Trauer. Etwas was wir nicht spüren wollen, drücken wir mit Wut oft weg.


Ich dachte, dass Wut und Trauer ganz anders entstehen und ich empfinde heute beides energetisch ganz unterschiedlich.
Trauer ist für mich eher lähmend, zäh, Energie reduzieren.
Wut ist für mich eher impulsiv, plötzlich, verläuft in mir eher wie eine Welle, Energie bringen

Zitat von Mira_:
Leidenschaft hat auch etwas mit Wut zu tun. Wenn ich etwas will, dann benötige ich den Treibstoff der Wut um mich vorran zu bringen. Leidenschaft


Ich fühle Leidenschaft und Wut an unterschiedlichen Orten in mir.
Wut im Magen- Darm- Bereich, zuschnürend.
Leidenschaft überall, bis in die Haarwurzeln, Fingerspitzen und Zehen, prickelnd und ziehend

20.10.2020 19:33 • x 1 #58


A
Zitat von Zugaste:
Trauer ist für mich eher lähmend, zäh, Energie reduzieren.


Ahh - interessant.
Bei mir ist Trauer immer eine extrem große Energie mit starkem Antrieb für kreative Projekte. Da hab ich z.B. gute Songs geschrieben, oder Kurzgeschichten oder einmal eine ganze Bilderserie gemalt, woraus dann auch eine schöne Ausstellung mit dem Thema Liebeskummer entstanden ist.
Leidenschaft beinhaltet für mich unter anderem auch die Bereitschaft zu leiden (steckt ja auch in dem Wort). Hingabe. Sich mit allen Sinnen und voller Aufmerksamkeit etwas widmen. Nichts zurückhalten. Gefühlstiefe. Begeisterungsfähigkeit. Auch Mut.

20.10.2020 20:12 • x 2 #59


E
Zitat von Zugaste:
Ich dachte, dass Wut und Trauer ganz anders entstehen und ich empfinde heute beides energetisch ganz unterschiedlich.
Trauer ist für mich eher lähmend, zäh, Energie reduzieren.
Wut ist für mich eher impulsiv, plötzlich, verläuft in mir eher wie eine Welle, Energie bringen

Das ist wunderbar und genau das was ich meinte. Wut muss nicht immer destruktiv sein. Sie kann auch Energie bringen.Das Wellenartige empfinde ich auch so. Destruktive Wut hingegen entzieht am Ende viel Energie. Erst nicht. Erst gibt sie scheinbare Stärke. Aber wenn die Wut verrraucht ist, wie fühlt es sich bei Dir an? Auch Traurigkeit muss nicht immer Energie ziehen. Manchmal kann man in der Trauer spüren, dass etwas gut wird und dann schleicht sich Hoffnung mit ein.
Arjuni (wenn ich es nicht wieder falsch gelesen habe ) kann aus ihrer Trauer einen Schöpfungsprozess machen. Tut zwar weh, aber im künstlerischerischen Bereich kann es wieder produktiv sein.
Ich gehe im übrigen von einem halbwegs gesunden Menschen aus.

Zitat von Arjuni:
Leidenschaft beinhaltet für mich unter anderem auch die Bereitschaft zu leiden (steckt ja auch in dem Wort).

Das ist jetzt aber auch plakativ.
Das Gefühl was Leidenschaft inne hat, hat meiner Meinung nach, erstmal nichts mit Leiden zu tun.Schlussendlich ist das Wort nur ein Wort. Sobald ihm (dem Gefühl) ein anderes Wort zugeschrieben wird, klingt es auch wieder anders.

20.10.2020 20:33 • #60


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