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Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

leskine
Zitat von Jetti:
Es ist nicht da, dieses Gefühl.

Das kommt auch nicht von alleine!
Es ist deine Einstellung zum Leben. Dein Mindset! Ich kenne das sehr gut, zu gut.

Dein Mindset kannst du überschreiben, alte Glaubenssätze/ Verhaltensweise. Dazu benötigst du viel Selbstdisziplin. Es geht jedoch!

Frage dich, WARUM, du dir es selbst wert bist. WARUM du nicht mehr leiden möchtest. WARUM du dich nun anders ernährst. WARUM du dich dem Selbstmitleid nicht hingeben möchtest. WARUM du deine Traurigkeit nicht mehr spüren möchtest. WARUM die ihn loslassen wirst. USW.
Diese Liste, die WARUM Liste, war mein Weg um anzufangen mein Mindset neu zu programmieren. Dazu viel Autosuggestion.
Aktuell betreibst du Selbstsabotage indem du die Autosuggestion gegen dich richtest. Du kannst sie dir auch zu nutze machen, das Kleinigkeiten.

Und nein, keine Frau 'Lebt' einfach so. Und kein Mann. Jeder kennt das Leid und den Schmerz, JEDER. Einige haben nur früh gelernt, besser damit umzugehen. Das bedeutet eben auch, das es nie zu spät ist es zu lernen.

Also, fang an, steh auf, wir sterben! Ich weiß, was Selbstmordgedanken bewirken, welche Kraft sie entfalten können. Jedes Jahre fallen Tausende dieser Kraft zum Opfer. Völlig umsonst. Es ihre Kraft die sie zerstört. Deine Kraft. Richte sie nach außen nicht auf dich!

Fange an etwas zu Verändern. Entwickle neue Gewohnheiten (zb morgens 5 Kniebeugen nach dem Aufstehen, dann dich dafür loben). Du wirst die Stärke in dir dann relativ schnell spüren und es wird dir gefallen, da bin ich mir sicher.

Vergiss nicht, es deine Lebenserfahrung, dein leid, das dich so einzigartig macht. Diese Erfahrung ist deine Stärke, wenn du es zulässt.



Edit´: Die Kraft der Gedanken! Es sind nur deine Gedanken, die dich so fühlen und leiden lassen. Nichts weiter. Nur deine Gedanken. Du hast die Kraft diese Gedanken zu verändern. Du bist die Herrscherin über deine Gedanken. Du trägst die Verantwortung dafür, niemand sonst. Auch nicht dein Ex. Das bedeutet, DU kannst die Gedanken beeinflussen und sie meistern.

Jeder kennt dies;

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.

So einfach und doch so schwer.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

23.09.2021 13:16 • x 3 #1081


leskine
Zitat von Jetti:
Da ich keine umgehende Änderung zum Besseren erwarte

Das liebe Jetti, ist dein Mindset.
Wieso erwartest du etwas von dir, anstatt es dir zu geben?
Natürlich wird eine Besserung eintreten! Denn du wartest nicht darauf, sondern du willst es. WARUM? Damit eine BEsserung eintritt.
Der Gedanke lautet dann also; danke für dein Angebot, mir wird es bald besser gehen, dafür werde ich sorgen.
Nur dieser Gedanke ist schon der erste Schritt, auch wenn du es noch nicht fühlst.
Jeden negativen Gedanken, kannst du so für dich zu einem positiven machen. Der Rest kommt ganz von alleine....

23.09.2021 14:03 • x 2 #1082


A


Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

x 3


leskine
Noch ein Beispiel;

a) ich kann ihn nicht loslassen
b) ich schaffe es nicht ihn loszulassen
c) ich werde ihn loslassen
d) ich möchte ihn loslassen können
e) ich lasse ihn los

Welchen Gedanken du zulässt, darüber entscheidest du. Die Gefühle werden dem folgen.
Also; a/b/c/d oder e?

Vorallem, welche Gedanke macht den meisten Schmerz, um bei Isnos Thema zu bleiben.
Für mich war/ ist es d). Ich lasse sie los. Der meiste Schmerz warum? Aus Angst. Welche Angst? Verlustangst.
Warum fühle ich diese Angst? Alleinsein. Woher kommt diese Angst? Kindheit. Ist sie begründet? Nein. Muss ich Angst haben? Nein. Warum muss ich keine Angst davor haben? Weil ich alleine dafür verantwortlich bin, mich nicht alleine zu fühlen. Ich bestimme darüber.

23.09.2021 14:11 • x 3 #1083


Jetti
Zitat von leskine:
Dein Mindset kannst du überschreiben, alte Glaubenssätze/ Verhaltensweise

Ja, das ist möglich. Mit Selbstdisziplin, die ich nicht ausreichend aufbringe.
Vielleicht ist das noch nicht einmal das größte Hindernis, denn ich renne immer
wieder gegen ein Problem an, dass sich nicht lösen lässt. Nicht mehr. Egal was ich tun
werde, es lässt sich nicht mehr ändern.
Es beantwortet wohl auch die Frage, warum ich die Selbstakzeptanz nur bei einem Wert
von 3 einordne. Darum ging es letztens beim Thema Selbstwert.
Zitat von Bumich:
3. Das ist ausbaufähig. Woran liegt es deiner Meinung nach?

Immer schon war ich ein Problemfall. Nahezu vom ersten Tag meines Lebens an. Was später passierte, damals als ich mit 13 Jahren aufhörte zu essen, kann ich bis heute nicht begreifen. Danach folgte die Suche nach einer Absolution, wegen all dem was ich angerichtet hatte.
Mein Leben war nicht richtig, ich blieb trotz scheinbarer Normalität außen vor. Was ich auch versuchte, um wieder gut zu machen, anerkannt zu werden und dazu zu gehören, immer war da dieser Schatten über allem. Wie sollte ich mich da selbst akzeptieren, mir etwas wert sein? Um alles mögliche kümmerte ich mich, am wenigsten aber um mich selbst.

Inzwischen, viel zu spät, ist mir das alles bewusst geworden. Ich begriff auch diese Glaubensätze, und wie stark sie verankert waren. Aber anstatt mit dem Vergangenen abzuschließen und die Dinge hinter mir zu lassen, mache ich mir nun erneut Vorwürfe. Das ist echt krass. Diesmal allerdings bezieht sich das auf die eben beschriebene Zeit. Warum bin ich nicht eher aufgewacht? Warum diese Selbstzerstörung, seelisch und körperlich. Soviel habe ich mir kaputt gemacht und verbaut und kann es nicht wieder in Ordnung bringen.

Vielleicht auch alle Chancen, dass sich jemand mir nochmal zuwendet. Sich in mich verliebt.
Nein ich habe keine positive Einstellung zu mir, fühle mich nicht in mir zu Hause, weil ich mich einfach nicht verstehe. Ich schrieb schon davon, was ich alles gern an mir ändern würde, aber letztlich wird aus mir wohl keine optimistische, selbstbewusste, und erst recht keine Traumfrau mehr werden.

Ich habe meine Zeit weggeworfen, und trage nun die Konsequenzen. Keine Ahnung wie ich damit klar kommen kann. Niemandem schiebe ich die Schuld in die Schuhe, trage die Verantwortung für die verkorkste Lebenszeit. Aber diese Erkenntnis ist eine Last, die mich verzweifeln lässt.
Und dazu kommt die Angst, genau aus den Gründen abgelehnt zu werden, die ich mir selbst vorwerfe. Körperliche Makel, die sich einfach nicht mehr beheben lassen. Ja, ich mache Sport, fahre meist mit dem Rad zur Arbeit, aber das verändert nur wenig. Weil ich diesen Teil meiner selbst schlicht und einfach vernachlässigt hatte.

Ich weiß, all dieses Denken bringt mich nicht einen einzigen Schritt weiter. Aber wieso sollte ich nach vorne gehen, wo doch so vieles kaputt ist und eben nie mehr in Ordnung kommen wird? Egal was ich tue. Auch meine psychische Verfassung. Da hat sich viel verfestigt.
In der Therapie wurde zwar auf Vergangenes geschaut, aber auch immer wieder gesagt, ich müsse mir selbst verzeihen, mich annehmen und den Blick nach vorne richten. Es gibt nur diese Möglichkeit.

Selbstakzeptanz heißt ja auch, sich als die Summe all dessen zu begreifen, was man getan oder nicht getan hat, wie man den Fragen des Lebens begegnet ist. Kritisch sein, ist in gewissem Maße auch okay, aber nicht zu verstehen, wie man war bzw. gehandelt hat, führt nicht dazu, gütig mit sich zu sein. Unlösbar für mich.

23.09.2021 14:53 • x 1 #1084


Jetti
@leskine
Die Nachrichten haben sich nun überschnitten.
Danke für all das was Du schreibst. Ja, in einzelnen Worten liegt viel Gewicht.

Zu dem Beispiel:
Im Moment entscheide ich mich für diesen Gedanken:
a) ich kann ihn nicht loszulassen

Heißt natürlich auch ich WILL nicht. Weil ich damit einen Menschen aus meinem Leben
verbannen muss, der mir soviel gegeben hat. Der mich verstanden hat, wie niemand zuvor.
Das Leiden ist die Verbindung, die noch geblieben ist.

23.09.2021 15:10 • #1085


Easy68
@leskine
Danke Dir, dass Du mich hier an die elementarsten Dinge erinnerst.
Hab einen rabenschwarzen Tag. Das hilft grad enorm.

23.09.2021 15:18 • x 1 #1086


leskine
Zitat von Jetti:
Ja, das ist möglich. Mit Selbstdisziplin, die ich nicht ausreichend aufbringe. Vielleicht ist das noch nicht einmal das größte Hindernis, denn ich renne immer wieder gegen ein Problem an, dass sich nicht lösen lässt. Nicht mehr. Egal was ich tun werde, es lässt sich nicht mehr ändern. Es beantwortet wohl auch ...

Jetti, ich bin nicht dein Therapeut, wäre auch anmaßend. Wir teilen jedoch dies Gefühl was du beschreibst.
Auch ich habe meinem Körper irreparabel geschadet.

Alles was du aufzählst ist richtig. Nur, schau, wir sind Mitte 40. Für die letzten 30 Jahre sind wir selbst verantwortlich gewesen und wir haben sicher einiges nicht richtig für uns gemacht.
Aber mit dem Wissen darüber, und dem Wissen dass wir sicher auch 70 werden können, können wir die kommenden 30 Jahre so gestalten wie wir wollen.
Das ist ein sehr starkes WARUM, warum will ich aufhören zu leiden? Weil ich noch 30 Jahre mindestens zu leben habe, und ich möchte nicht das das Leben über mich bestimmt sondern ich über mein Leben.

Der Weg dahin ist steinig, hart, voller Leid und Schmerz. Der Umgang mit diesen Emotionen und Gefühlen ist lernbar.

Nur, solange du nicht WILLST, ändert sich nichts. Du entscheidest dich aktiv fürs Leid. Und gewinnst dabei; nichts. Sondern verlierst dich und dein kostbarers Leben.
Und weißt du, ob du mit deinen verborgenen Fähigkeiten nicht einmal einem Menschen oder mehreren etwas Gutes tun wirst? Weißt du ob in dir vielleicht Ideen schlummern die die Welt verändern können?

23.09.2021 15:53 • x 4 #1087


Isnogud
Zitat von leskine:
Jetti, ich bin nicht dein Therapeut, wäre auch anmaßend. Wir teilen jedoch dies Gefühl was du beschreibst. Auch ich habe meinem Körper irreparabel geschadet. Alles was du aufzählst ist richtig. Nur, schau, wir sind Mitte 40. Für die letzten 30 Jahre sind wir selbst verantwortlich gewesen und wir haben sicher ...

toll geschrieben! Und so sehe ich das auch. Jetti, du bist absolut liebenswert. Für andere und für dich.
Wie viel auch du uns hier allen schon geholfen hast, ich glaube, das ist dir selbst gar nicht bewusst!

23.09.2021 16:28 • x 4 #1088


leskine
Zitat von Isnogud:
toll geschrieben! Und so sehe ich das auch. Jetti, du bist absolut liebenswert. Für andere und für dich. Wie viel auch du uns hier allen schon geholfen hast, ich glaube, das ist dir selbst gar nicht bewusst!

Es gibt ein Bild dass ich für mich konstruiert habe, das ich hochhole wenn es schwierig wird mit der Disziplin;

Da bin ich auf dem Sterbebett, und um mich herum stehen die Resultate all meiner Fähigkeiten und Fehlungen.
Da steht das Buch und fragt mich, warum ich es nie geschrieben habe.
Da steht eine Gitarre und fragt, warum ich so schnell aufgab die Griffe zu lernen, obwohl ich doch so viel musikalische Talent habe.
Da steht ein Bild und fragt mich, wieso ich es denn nie gemalt habe.
Da steht eine Frau, und fragt mich, warum ich mich nicht traute zu lieben.
Da steht eine Geschäftsidee, und fragt mich, warum ich den Businessplan nie zu Ende schrieb und an mir zweifelte.
Da stehen mehrere Kinder, und fragen mich, warum ich die Welt nicht zu einem besseren gemacht habe, wie ich es mir doch so wünschte.
Da stehen Menschen, und fragen mich, warum ich ihre Freundschaft nicht wollte, sie wären so gerne Gefährten gewesen.
Da steht eine Flasche Alk. und fragt mich, warum hast du mich nie abgelehnt, sonst müsstest du nun nicht leiden.
Da steht eine Schachtel Zig. und fragt mich, warum ich so schwach war um nun den Schmerz ertragen zu müssen.

Und da stehe ich, und sage mir, noch, noch kannst du aufstehen.
Ich werde dir später dankbar sein!

23.09.2021 16:39 • x 1 #1089


Jetti
Zitat von leskine:
Da steht eine Gitarre und fragt, warum ich so schnell aufgab die Griffe zu lernen,

Wahnsinn! Ich lese diese Zeilen und mein Blick fällt auf die Gitarre, die in der Ecke steht. Vor Wochen hatte ich sie mal hervorgeholt, weil mir ein Lied nicht aus dem Kopf ging, ich die Begleitung dazu fand und mich daran versuchte. Die grundlegenden Griffe lernte ich einst, mein Problem ist das Singen. Nach diesem Abend packte ich die Gitarre wieder ein und seitdem steht sie dort im der Ecke......

Zitat von leskine:
und wir haben sicher einiges nicht richtig für uns gemacht.

Kannst Du das im Nachhinein verstehen? Und für Dich annehmen?

Zitat von leskine:
noch kannst du aufstehen.

Diese Gedanken, in der Zukunft auf dieses Jetzt zurückzuschauen, hatte ich auch schon. Und dann eben wieder so dazustehen, wie im Moment. Mir dann Vorwürfe zu machen, nicht wenigstens da nochmal das Leben in die Hand genommen zu haben.
Tatsächlich verbaue ich mir gerade wieder etwas. Nämlich das, was noch möglich ist. Ich weiß es.....

23.09.2021 17:43 • x 1 #1090


leskine
Zitat von Jetti:
Kannst Du das im Nachhinein verstehen? Und für Dich annehmen?

Ja das kann ich verstehen. Der Schmerz und Leidensdruck war zu groß, ich wollte nicht mehr und habe genauer hingesehen.
Es war nicht meine Schuld. Meine Verantwortung mit meinen Gefühlen umzugehen schon, nur der Ursprung obliegt nicht meiner Verantwortung. Aus dieser Erkenntnis heraus habe ich mir zuerst verziehen und mich dann akzeptiert.

Ich sage damit nicht, dass nun alles tutti ist. Dieser Prozess hat erst vor kurzem begonnen und es dauert seine Zeit bis meine Festplatte neu überschrieben wird. Nur bin ich eben aufgestanden und fresse den Schmerz um zu wachsen.

Das kannst du auch. Jeder. In jedem steckt eine unvorstellbare Kraft. Die Kraft der Gedanken!

Mit der Erkenntnis verschwand das Selbstmitleid wie von Zauberhand. Ab und zu klopft es nochmal an, jedoch gewinnt es keine Überhand mehr. Warum auch. Ich habe kein Mitleid mit mir. Ich fühle mit mir und mit dem Verzeihen gibts nichts zu bemitleiden. Es funktioniert. Probiere es auch

23.09.2021 19:31 • x 2 #1091


B
Zitat von Jetti:
Ja. Letztens habe ich das auch zu meiner Schwester gesagt, als sie mir hilflos gegenüberstand.
Ich sah deutlich, dass ich damit auch sie traurig mache, und das tut mir weh. Aber sie gibt mich nicht auf,
ist immer da. Mehr geht nicht.

Solche Menschen kann man sich für kein Geld der Welt kaufen. Die sind Gold wert. Schön das du nicht ganz allein da stehst.



Zitat von Jetti:
Und so ist auch hier im Forum. Ihr hört mir zu, auch wenn es immer und immer wieder dasselbe ist, was ich schreibe.
Zu wissen, ich bin nicht allein, das hilft mir. Ich kann ehrlich sein, muss keine Maske tragen. Dafür bin ich unendlich dankbar.
Euer Zuspruch ist soviel wert. Aber sowohl Lösungen als auch Ursachen liegen nur in mir selbst.






Zitat von Jetti:
: Danke für das Angebot, zu telefonieren. Mal schauen, wie es in der nächsten Zeit weitergeht. Da ich keine umgehende Änderung zum Besseren erwarte, komme ich möglicherweise darauf zurück.

Ja, sehr gerne. Weisst ja wo du mich findest. Vielleicht, also man kann ja auch ein Konferenzschaltung machen. Wenn noch jemand Lust hat... Meine gute Freundin hat mich neulich dazu genötigt, bei ihrer Gruppe mitzumachen. Damit ich auf andere Gedanken komme. Habe mich lange gesträubt, aber dann wars doch echt lustig. Also, ist nur so eine Idee.

23.09.2021 20:41 • x 1 #1092


Jetti
@Bumich
Danke für den lieben Gruß.

Naja, Lampenfieber hätte ich schon. Angst vor der eigenen Courage.
Und mich um Kopf und Kragen zu reden. Beim Schreiben kann man ja nochmal was löschen , bevor es durch Zeit und Raum zum Empfänger fliegt. Andererseits habe ich hier schon soviel Unsagbares erzählt, was könnte da noch wirklich schocken.

23.09.2021 21:11 • #1093


B
Zitat von Jetti:
Immer schon war ich ein Problemfall.


Bedeutet? Körperlich oder geistig?

Zitat von Jetti:
Ich habe meine Zeit weggeworfen, und trage nun die Konsequenzen. Keine Ahnung wie ich damit klar kommen kann. Niemandem schiebe ich die Schuld in die Schuhe, trage die Verantwortung für die verkorkste Lebenszeit. Aber diese Erkenntnis ist eine Last, die mich verzweifeln lässt.


Das klingt als hättest du 25 Jahre Einzelzelle hinter dir....Rein Rhetorisch, was hast du denn so unverzeihliches getan. Das dir deine Familie/ Eltern dieses nicht vergeben kann und dich wie nen aussetzigen Lebrakranken behandelt. Ober verstehe ich da was falsch?

Vergebung, Akzeptanz und Absolution ist also dein großes Thema.Und nicht Type Xy. Bunte Pillen helfen da leider nicht wirklich.
Wenn ich micht recht entsinne bist du auch so Ende 40? Schon mal an die Wechseljahre gedacht? Hormonumstellung kann auch Depris, Angstattacken usw auslösen. Hatte eine bekannte Freundin von mir extrem.

23.09.2021 21:40 • x 1 #1094


B
Zitat von Jetti:
Zu dem Beispiel:
Im Moment entscheide ich mich für diesen Gedanken:
a) ich kann ihn nicht loszulassen

Heißt natürlich auch ich WILL nicht. Weil ich damit einen Menschen aus meinem Leben
verbannen muss, der mir soviel gegeben hat. Der mich verstanden hat, wie niemand zuvor.
Das Leiden ist die Verbindung, die noch geblieben ist.

Allein bei dem Wort Loslassen scheinst du ja Schweißausbrüche zu bekommen.
Das Leiden ist die Verbindung zu mir, die noch geblieben ist So müsste es heißen. Oder spürst du noch etwas anderes außer Leid? Leid ist deine einzige Verbindung zu dir. Kann man das so sagen?

Da hast du etwas grundlegendes missverstanden. Loslassen bedeutet nicht etwas oder jemanden zu verlieren oder zu verbannen. Das haben sie doch mit dir gemacht oder täusche ich mich? Und war das gut?
Ganz im Gegenteil.
Nur deine Vorstellungen werden losgelassen. Nur die krankhaften Vorstellungen. Nichts weiter. Das ist alles.
Die krankhafte Vorstellung das er dir etwas gegeben hat. Die krankhaft Vorstellung ohne ihn nicht vollkommen zu sein.
Die krankhafte Vorstellung dazu gehören zu müssen und nicht für sich allein stehen zu können.
das darf man nicht verwechseln. Vor dem Loslassen, die Welt ist wie sie ist. Nach dem Loslassen, die Welt ist wie sie ist.
Das einzige was sich verändert hat bist du. Deine Angst vor dem Loslassen ist zwar verständlich, aber unbegründet, da sie auf auf der Annahme von Verlust beruht. Vor 11 Jahren musste ich jemanden sehr sehr Lieben gehen lassen. Was habe ich diese Frau geliebt. Heute erscheint es mir wie ein fantastischer Traum. Und ich Liebe sie noch immer. Wir hatten nur eine kurze Zeit, dann hat unser Schöpfer sie gerufen. Die intensivste Zeit meines Lebens. Kurz aber tief.

Da habe ich das Loslassen gelernt. Es hieß am Ende bei mir: Entweder Loslassen oder Tod. Gestorben bin ich bis dahin 1000 Tode. Tiefe Argonie über Monate. Oder waren es Jahre. Keine Ahnung. Bis ich mich dem Loslassen hingeben konnte. Bis ich mich endlich Hingeben konnte. Hingabe ist das Zauberwort. Loslassen geschieht dann von ganz allein, auf natürliche Weise.
Wie man sieht, es gibt ein Leben nach dem Loslassen. Dieses hinterlassene Vakuum füllt sich von allein wieder.

23.09.2021 22:26 • x 4 #1095


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